Liebsdorf
Liebsdorf | ||||||
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Wappen von Liebsdorf |
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Region | Elsass | |||||
Département | Haut-Rhin | |||||
Arrondissement | Altkirch | |||||
Kanton | Ferrette | |||||
Gemeindeverband | Jura Alsacien | |||||
Koordinaten | 7,2308333333333|primary | dim=20000 | globe= | name=Liebsdorf | region=FR-68 | type=city
}} |
Höhe | 420–683 m | |||||
Fläche | 4,22 km² | |||||
Einwohner | 342 (1. Jan. 2012) | |||||
Bevölkerungsdichte | 81 Einw./km² | |||||
Postleitzahl | 68480 | |||||
INSEE-Code | 68184 | |||||
Website | http://liebsdorf.free.fr/ | |||||
Mairie Liebsdorf Mairie Liebsdorf |
Liebsdorf ist eine französische Gemeinde mit 342 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) im Département Haut-Rhin in der Region Elsass. Sie gehört zum Kanton Ferrette und zum Kommunalverband Jura Alsacien (CCJA).<ref>Liebsdorf auf der offiziellen Webpräsenz der CCJA (französisch) Abgerufen am 8. Januar 2010</ref>
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Liebsdorf liegt zwischen den Nachbargemeinden Durlinsdorf im Nordosten und Courtavon im Südwesten, 14 Kilometer nordwestlich der Schweizer Gemeinde Delémont, am Fuß des elsässischen Jura im Sundgau. Die Largue, ein Nebenfluss der Ill, bildet die westliche Gemeindegrenze. Mit einem Zipfel im Nordwesten grenzt Liebsdorf an die Schweizer Gemeinde Bonfol.
Geschichte
1878 wurden bei Ausgrabungen eine Axt und mehrere Pfeilspitzen aus der Jungsteinzeit (5500 bis 4500 v. Chr.) gefunden. In gallo-römischer Zeit lag die Ortschaft an der Römerstraße von Besançon (Vesontio) nach Basel (Arialbinnum).<ref>VR25+ VR3-Itinéraires Romains en France (französisch) Abgerufen am 10. Januar 2010</ref> An der Burg Liebenstein wurden römische Münzen gefunden. Deshalb wird angenommen, dass die Burg anstelle eines römischen Kastells erbaut wurde.<ref name="mérimée">Liebsdorf in der Base Mérimée (französisch) Abgerufen am 10. Januar 2010</ref>
Der Ortsname leitet sich von dem germanischen Namen Leubo ab und bedeutet „Dorf des Leubo“. Liebsdorf wurde 1179 als Lopestorff erstmals urkundlich erwähnt.<ref>Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2: Formations non-romanes, formations dialectales (= Publications romanes et françaises. Bd. 194). 2. tirage. Librairie Droz, Genf 1996, ISBN 2-600-00133-6, S. 807, in Google Books, abgerufen am 10. Januar 2010, (französisch).</ref> Die Ortsnamensendung -dorf deutet außerdem darauf hin, dass die Ortschaft zwischen dem 8. und dem 10. Jahrhundert in einem gerodeten Waldstück erbaut wurde. Im Laufe der Jahre tauchte der Ortsname unter verschiedenen Schreibweisen auf, Liebesdurf (1243), Liebesdorf (1314), Liebenstorf (1394), Liebstorff (1426), Lieboncourt und Lebeucourt (1740) und Liebsdorff (1803).
Eine Pfarrei in Liebsdorf wurde erst 1870 eingerichtet, als die Kirche Saint-Jean Gualbert gebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) bot das Pastorat von Liebsdorf dem General Henri Giraud Unterschlupf. Giraud war am 17. April 1942 aus der Festung Königstein geflohen. Der damalige Pfarrer von Liebsdorf, Joseph Stamm, ermöglichte Giraud eine Flucht in die Schweiz. Stamm wurde am 21. September 1943 von der Gestapo festgenommen und am 17. April 1945 in Wolfach getötet.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 241 | 242 | 215 | 227 | 257 | 289 | 338 |
Wappen
Bis 1977 zeigte das Gemeindewappen eine Weizengarbe. In dem neue Wappen, das die Burg Liebenstein darstellt, steht die Garbe weiterhin in der oberen linken Ecke.
Sehenswürdigkeiten
Die Burg Liebenstein wurde 1218 urkundlich erwähnt. Die Burg wurde im Auftrag des Grafen von Pfirt (älteres Haus) erbaut, der das Gebäude der Familia Liebenstein als Lehen überließ. Ab 1271 gehörte es den Bischöfen von Basel. Im Jahre 1356 wurde die Burg durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Nach ein paar Jahren im Besitz der Familie Morimont erhielten die Herren von Pfirt (jüngeres Haus, ehemalige Magistrale) die Burg zurück und behielten sie bis 1803.<ref name="mérimée" /> Die Belehnung an Ulrich von Pfirt erfolgte durch Katharina von Burgund, der Tochter des Herzogs Philipp dem Kühnen von Burgund, die mit Herzog Leopold von Habsburg verheiratet war.<ref>Quellen zur Schweizer Geschichte Band 15-1, S. 590</ref>
Eine lokale Legende besagt, dass der Sohn des Grafen von Pfirt in eine Schäferin verliebt war. Er schrieb ihr ein Liebesgedicht auf einen Stein, an dem sie sich immer ausruhte. Sie willigte daraufhin in eine Heirat ein. Der Graf ließ sich von ihren Kochkünsten überzeugen. Sie briet ihm Karpfen und dafür erbaute er den beiden die Burg. Die wegen der Liebe der beiden und dem Stein mit dem Gedicht „Liebenstein“ genannt wurde. Gebratener Karpfen, Carpe frite, ist ein typisches Gericht des Sundgau.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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