Limes (Grenzwall)


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Datei:Wp12 77 Rekonstruktion.jpg
Ein 2008 auf Grundlage der Arbeiten von Dietwulf Baatz rekonstruierter Holzwachturm am rätischen Limes
Datei:Sonderbriefmarke Limes 2007.jpg
Deutsche Sonderbriefmarke „UNESCO-Weltkulturerbe Limes“ (2007)
Datei:Roman Empire 125 de.svg
Die Legionsstandorte um 125 n. Chr.
Datei:Silver multiple Hadrianus AF70 CdM Paris.jpg
Münzbild Hadrians, unter seiner Herrschaft nahm der Limes seine endgültige Gestalt an
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Entwicklungsphasen des römischen Limes an den nördlichen Grenzen
Datei:Bonn model Roman camp.jpg
Niedergermanischer Limes: Modell des römischen Legionslagers Bonn
Datei:Limes01.jpg
Limes in Germanien: rekonstruierte Palisade und Graben in der Nähe der Saalburg
Datei:Taunusstein - Limes Wachturm.jpg
Limes in Germanien: Palisade und Wachturm beim Kastell Zugmantel
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Obergermanischer Limes: rekonstruierter Wachturm im Taunus (D)
Datei:HEK Künzing 1. Bauphase.jpg
Rätischer Limes: Rekonstruktionsversuch des frühen Holz-Erde-Kastells von Quintanis (Künzing, D): 1. Kasernen (Contubernia), 2. Kommandogebäude (Principia), 3. Haus des Lagerkommandanten (Praetorium), 4. Lagerhaus (Horreum), 5. Pferdeställe (Stabulum), 6. Lagerlazarett (Valetudinarium)
Datei:Limestor Dalkingen Suedansicht.jpg
Rätischer Limes: Südansicht des Limestores von Dalkingen im Jahre 2009, links und rechts von der Durchfahrt ein sog. „Opus reticulatum“-Mauerwerk
Datei:Raetische Mauer WP 14-77.jpg
Rätischer Limes: Die rätische Mauer bei WP 14/77, dessen Überreste im Vordergrund zu sehen sind
Datei:Porta Praetoria Kastell Pfünz.jpg
Rätischer Limes: Kastell Pfünz in Bayern. Rekonstruktionsversuch des Haupttores, der Porta praetoria, nach Vorstellung von Fischer (2008) und Angaben aus Johnson/Baatz (1987)
Datei:Rekonstruktionsversuch des Nordtor von Kastell Mautern.jpg
Norischer Limes: Rekonstruktionsversuch des Nordtores von Kastell Favianis nach den Befunden von 1996 bis 1997 (Variante B)
Datei:Kastell iza leanyvar.jpg
Limes in der Slowakei: Rekonstruktionsversuch des Kastells Iža-Leányvár, Zustand im 4. Jahrhundert n. Chr.
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Triumphrelief des Sassaniden Schapur I. bei Naqsh-i Rustam: Vor dem Perserkönig (zu Pferd) kniet der Kaiser Philippus Arabs; Kaiser Valerian steht neben Schapur, der ihn zum Zeichen der Gefangenschaft am Arm gepackt hat.
Datei:Augsburger Weihestein r.jpg
Der Augsburger Siegesaltar, eine Weihung an die Göttin Victoria, der anlässlich eines römischen Sieges über eine Beutegemeinschaft der Juthungen nahe der rätischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum aufgestellt wurde.
Datei:Neupotz Beute.jpg
Obergermanischer Limes: Rekonstruktion der aus dem Rhein geborgenen Barbarenbeute von Neupotz
Datei:Grundrissplan Kastell Arbon.jpg
DIR-Limes: Befundplan der Grabungen im spätantiken Kastell Arbon (CH)
Datei:U-Turm West Favianis Rek.jpg
Norischer Limes: Rekonstruktionsversuch eines spätantiken Hufeisenturmes (Mautern an der Donau)
Datei:Gerulata.jpg
Pannonischer Limes: konservierte Überreste des Burgus von Rusovce/Gerulata, Slowakei
Datei:Contra Aquincum.jpg
Pannonischer Limes: Rekonstruktionsversuch des spätantiken Kastells Contra Aquincum, Ansicht aus Süd-Ost
Datei:Bu Njem.JPG
Limes in Nordafrika: Mauerreste des Kastells von Bu Njem in Tripolitanien
Datei:Centenarium.jpg
Limes Nordafrika: Rekonstruktionsversuch eines Centenariums
Datei:Konstanz RoemerTurm.jpg
Reste eines spätrömischen Wehrturms in Konstanz (Grabungszustand 2004)
Datei:SA Kastell Eining.jpg
Kastell Eining: Modell der spätantiken Reduktion in der Nordwestecke des Kastells
Datei:Notitia Dignitatum - Dux Raetiae.jpg
Die Kastelle unter dem Kommando des Dux Raetiae; Darstellung aus einer mittelalterlichen Abschrift der Notitia Dignitatum
Datei:DaraFortifications.JPG
Die justinianische Festungsmauer von Dara-Anastasiupolis mit Durchlässen für den Fluss
Datei:Netherlands, Den Haag, Ockenburgh, Romeins fort (1).JPG
Niedergermanischer Limes: Modell des Kleinkastells Ockenburgh, 150- 180 n.Chr.
Datei:Kleinkastell Cumbria.png
Rekonstruktionsversuch des Holz-Torf-Kastells Swarthy Hill an der Küste von Cumbria im 2. Jahrhundert
Datei:Grande Ludovisi Altemps Inv8574.jpg
Schlacht zwischen Römern und Germanen, Marmorrelief auf dem Ludivisi-Sarkophag, der Reiter in Feldherrenpose am oberen Rand stellt vermutlich Kaiser Hostilian dar (251/252)
Datei:Spätantiker Kaiser in Felduniform.png
Kaiser Diokletian in der Felduniform des 3. Jahrhunderts n.Chr., seine Kleidung ist der Porphyr-Tetrarchengruppe an der Kirche von San Marco in Venedig nachempfunden

Limes (lateinisch ursprünglich „Querweg“, „Schneise“, vor allem „Grenzweg“ im Zusammenhang mit der Einteilung eines Raumes oder der Erschließung eines Geländes, später allgemein „Grenze“;<ref>W. Gebert: Limes. Untersuchungen zur Erklärung des Wortes und seiner Anwendung. In: Bonner Jahrbücher. Band 119, Nr. 2, 1910, S. 158–205.</ref> Plural limites) bezeichnet die vom Römischen Reich vom 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr. angelegten Grenzwälle oder militärischen Grenzsicherungssysteme in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Es wird auch für spätere vergleichbare Grenzziehungen (Limes Saxoniae) oder Überwachungsanlagen an Reichsgrenzen verwendet. Der Begriff leitet sich ursprünglich von den lateinischen Wörtern limus „quer“ und limen „Türschwelle“ ab. Anfänglich verstanden die Römer unter diesem Begriff nur ein Feld oder einen Acker, die mit Grenzsteinen (termini), Holzpfosten oder durch klar erkennbare Landmarken (Bäume, Flüsse) begrenzt wurden. Ab der Zeit Gaius Iulius Caesars wurden Heerwege mit befestigten Wachtposten und Marschlagern auf einer Waldschneise (siehe auch weiter unten) oder rasch angelegten Straßen im Feindesland als Limes bezeichnet.

Wo keine natürlichen Grenzmarkierungen wie Flüsse oder Gebirge vorhanden waren, kennzeichneten die Römer ihre Reichsgrenzen durch limites. Diese wiesen unterschiedliche Ausprägungen auf, sie waren abhängig von den natürlichen Gegebenheiten, der Siedlungsdichte und der Bedrohungslage vor Ort. Sie alle wurden von römischen Truppen überwacht. In Nordafrika und im Osten bildeten dabei mehr oder weniger lockere Ketten von Kastellen und Wachtürmen den Limes. An Rhein, Donau, Euphrat und Tigris markierten die Wasserläufe der Flüsse die Grenze. Dieser Limes wird heute auch als „Flusslimes“ oder „nasser Limes“ bezeichnet, die Römer selbst sprachen von einer ripa (lateinisch für „Ufer“). Ein Abschnitt des rätischen Limes in seiner letzten Ausbaustufe und der britannische Hadrianswall bestanden sogar aus durchgehenden und mit Wachtürmen versehenen Steinmauern anstatt hölzerner Palisaden wie in Obergermanien und Rätien. In der Spätantike gaben die Römer diese geschlossenen Wall- und Palisadenanlagen dann in der Regel aber auf und gingen dazu über, die Limites durch Kastelle unterschiedlicher Größe zu sichern, wie es in einigen anderen Grenzgebieten schon immer üblich war.

Die römischen Grenzanlagen waren nicht zur Abwehr von größeren Angriffen gedacht und dazu auch meist nicht geeignet. Sie sollten primär die Kontrolle bzw. Kanalisierung des täglichen Waren- und Personenverkehrs und eine schnelle Nachrichtenübermittlung zwischen den Wachposten gewährleisten. Der Limes war nicht nur eine militärische Markierung, sondern vor allem die Grenze des römischen Wirtschaftsgebietes. Neben der Funktion als militärisches „Frühwarnsystem“ dienten die limites als Zollgrenzen und ihre Grenzübergänge als „Marktplätze“ für den Außenhandel mit dem Barbaricum. Die Grenzanlagen prägten in ihrer fast fünfhundertjährigen Geschichte zahlreiche Kulturlandschaften und bilden die Keimzelle vieler bedeutender Städte. Die bekanntesten Limites sind der Obergermanisch-Rätische Limes in Deutschland, mit 550 km das längste Bodendenkmal Europas, und der Hadrianswall in Großbritannien.

Definition

Der Begriff limes steht im Allgemeinen für Erschließung und Einteilung eines Geländes bzw. einen gebahnten Weg oder freie offene Bahn, die etwas durchqueren, eine Flur, einen Wald, aber auch die Masse der Feinde. Im militärischen Sinn versteht man darunter eine Straße oder einen Weg, der zur Erschließung für die Römer strategisch bedeutender Regionen – wie offene Landschaften, Wälder, Gebirgsgegenden etc. – angelegt wurde. Dies schloss auch Gebiete im Feindesland ein. In diesem Sinne könnte man auch die meisten großen Straßenbauten (z. B. die Via Appia), die unter militärpolitischen Gesichtspunkten zu Zeiten der Römischen Republik errichtet wurden, als limites ansprechen.<ref>Egon Schallmayer: 2011, S. 11.</ref> Im technischen Sinne verstand man darunter Wege, die bei der Vermessung von Feldfluren (limitatio) angelegt wurden.

Der Begriff limes wurde in der römischen Antike zunächst nicht zur Definition einer Landgrenze angewandt.<ref name="Plank/Thiel: 2009, S. 79">Plank/Thiel: 2009, S. 79.</ref> In der republikanischen und frühkaiserzeitlichen Ära war eine solche (fines imperii) noch unbekannt. Erst die Empfehlung des Augustus an seine Nachfolger, die bislang gewonnenen Gebiete zu sichern, führte zur schrittweisen Etablierung von festen Grenzen. Der Limes wurde zum ersten Mal bei Sextus Iulius Frontinus erwähnt, der damit Schneisen bezeichnete, die im Zuge der Chattenkriege Domitians als Vormarschwege in die Wälder geschlagen wurden. Der Historiker Tacitus bezeichnete mit limes eine in die Tiefe gestaffelte Grenzzone. Wie die Verläufe von Palisaden, Gräben und Wällen von den Römern genannt wurden, ist unbekannt.<ref name="Plank/Thiel: 2009, S. 79" /> Das große Ideal Roms, die Einheit von Stadt und Weltkreis,<ref>Ovid, Fasti 2, 684f.: gentibus est aliis tellus data limine certo: / Romanae spatium est urbis et orbis idem („Andere Völker haben ein Gebiet mit festen Grenzen: Nur bei dem römischen deckt sich die Stadt mit dem Erdkreis“).</ref> ist am prägnantesten in der die Bürger umgebenden und schützenden Stadtmauer verkörpert. Dieses Ideal versuchte vor allem Kaiser Hadrian mit seiner neuen Grenzpolitik zu verwirklichen.<ref>Wolfgang Moschek: 2010, S. 95.</ref> Ab seiner Regierungszeit beginnt die uns heute geläufigste Form des Limes mit seinen System von zahllosen an einer Linie aufgereihten Wehranlagen – zuerst nur aus Erde und Holz, später fast ausnahmslos aus Stein – ihre Gestalt anzunehmen. Im Jahr 143 hielt der griechische Rhetoriker Aelius Aristides am Hof des Antoninus Pius eine Rede, die auch einige Ausführungen über den Limes enthielt:

„“

Res gestae 28,2

Aus dieser Textstelle lässt sich schließen, dass Valentinian ein umfangreiches Festungsbauprogramm initiierte. Meist handelte es sich dabei aber nur um Renovierungen bzw. "Modernisierungen" schon vorhandener Kastelle. Trotz der mühsamen Wiederherstellung der Machtbalance war der Untergang des Limes durch die politischen Entwicklungen jenseits der Grenze aber schon absehbar. Als besonders fatal sollte sich in diesem Zusammenhang die Tatsache erweisen, dass die Eliteeinheiten der weströmischen Armee im Jahr 394 im Bürgerkrieg zwischen Eugenius und Theodosius I. erheblich geschwächt wurde, so dass dem Westen nach der Reichsteilung von 395 für die Germanenabwehr kaum mehr schlagkräftige Truppen im größeren Ausmaß zur Verfügung standen.<ref>Peter Heather: 2008, S. 128, Jürgen Oldenstein: 1992, S. 310</ref>

5. Jahrhundert

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Der Frankenkönig Childerich in der Ausrüstung eines spätrömischen Offiziers des 5. Jahrhunderts (Rekonstruktionsversuch nach dem im 17. Jahrhundert entdeckten Grabbeigaben)

Die politische und militärische Vorherrschaft Roms gehörte im 5. Jahrhundert schon lange der Vergangenheit an. Blieb die Rekrutierung von germanischen Söldnern und Bauern im 4. Jahrhundert noch in einem kontrollierbaren Rahmen, entglitt im weströmischen Reichsteil diese Praktik mit dem Anbruch der Völkerwanderung vollkommen. Nach der katastrophalen Niederlage der Westarmee in der Schlacht am Frigidus gegen die östlichen Streitkräfte unter Theodosius I., mussten ganze Stammesverbände als Föderaten im Reich angesiedelt werden die zur Unterwanderung der staatlichen Institutionen führte und mit der faktischen Entmachtung und Bevormundung der regierenden Kaiser durch ihre germanischen Heermeister enden sollte.<ref>Erwin Kellner: 1989, S. 210–211</ref>

Zwischen 401/402 wurden vielerorts noch einmal Ausbesserungen und Verstärkungen an den weströmischen Grenzfestungen vorgenommen. Im Sommer oder Herbst des Jahres 406 floh aber eine große Gruppe der Asdingen-Vandalen vor den Hunnen entlang des Rheins nach Norden und stieß am Mittelrhein auf die mit den Römern verbündeten Franken, deren Widerstand gewaltsam gebrochen wurde. Die regulären römischen Grenztruppen waren hier zu diesem Zeitpunkt nur mehr schwach vertreten, denn der Heermeister Stilicho hatte viele Einheiten abziehen müssen, um das Kernland Italien gegen den Rebellen Alarich zu verteidigen. Da sich im Süden schon die Alamannen festgesetzt hatten, wählten die Neuankömmlinge am 31. Dezember des gleichen Jahres das Umland um die alte Stadt und Legionsfestung Mogontiacum mit ihrer großen Brücke für ihren Übergang über den Rhein. Sie plünderten dabei die schutzlose Stadt aus und zogen danach eine Spur der Verwüstung durch Gallien. Den restlichen an der Rheingrenze verbliebenen Grenztruppen war es offenbar nicht mehr möglich, den Angreifern wirksamen Widerstand zu leisten. Der Usurpator Konstantin III. setzte mit seinen Truppen von Britannien nach Gallien über, bekämpfte dort die vandalischen und alanischen Eindringlinge und drängte sie nach Spanien ab, wo sie sich für einige Jahre festsetzen konnten, um schließlich Mitte des 5. Jahrhunderts in Nordafrika ihr eigenes Reich zu gründen. In den Jahren ab 411 gelang es Constantius III., die Rheingrenze noch einmal zu stabilisieren.

Mit der Eroberung großer Gebiete in Nordafrika durch die Vandalen und Alanen unter Geiserich wurde das Ende des Limes in Afrika eingeläutet. 435 schloss die weströmische Regierung einen Vertrag mit den Eroberern, der ihnen das Siedlungsrecht in Mauretanien (den beiden Provinzen Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis) und Numidien zugestand. 439 wurde unter Bruch des Vertrags auch Karthago besetzt, nach der alten Hauptstadt Rom die größte Stadt des Westens, wobei den Vandalen auch ein dort stationierter römischer Flottenverband in die Hände fiel. Geiserich errichtete in den reichen afrikanischen Provinzen Byzacena und Proconsularis (in etwa das Staatsgebiet des heutigen Tunesien) ein unabhängiges Königreich, das 442 auch von Valentinian III. anerkannt wurde. Als Folge davon brach der Regierung in Ravenna mit einem Schlag ein beträchtlicher Teil ihrer Steuereinnahmen weg.

Das Ende des „klassischen“ Limes vollzog sich deswegen auch am sichtbarsten im Westteil des Reiches, und hier vor allem am Donau-Iller-Rhein-Limes. Er hielt das Römische Reich weder kulturell noch räumlich mehr zusammen, konnte aus finanziellen Gründen nicht mehr ausreichend bemannt werden und war daher für die barbarischen Eindringlinge schon längst kein ernstzunehmendes Hindernis mehr. Das Konzept der wie auf einer Perlenkette aufgereihten, statischen Befestigungswerke wurde längst nicht mehr den veränderten politischen und militärischen Bedingungen gerecht, die diese Zeitperiode mit sich brachte. Als undurchlässige Barriere war der Limes ohnehin nie gedacht gewesen, doch auch als Grenzmarkierung und Kontrollinstanz zwischen dem Reich und dem „Barbaricum“ taugte er nun nicht mehr, zumal sich die Randregionen durch die Gründung germano-romanischer Königreiche auf bisherigen Reichsgebiet kulturell immer mehr anglichen. Eine der Hauptursachen für das Ende des Limes im Westen, die ständig leere Staatskasse, wird unter anderem auch in einer Passage der Vita Sancti Severini des Eugippius angeführt:

Zur Zeit, als das römische Reich noch bestand, wurden die Soldaten vieler Städte für die Bewachung des Limes aus öffentlichen Mitteln besoldet (publicis stipendiis alebantur). Als diese Regelung aufhörte, zerfielen sogleich mit dem Limes auch die militärischen Einheiten.

Datei:Gallo romanischer soldat 6. jhdt..jpg
Skizze einer Kriegerfigur auf einer alamannischen Silberplatte (Musee Archeologique, Strasbourg)

Diese fatale Entwicklung setzte bereits um 400 ein, als Westrom verstärkt zwar kostengünstigere, aber faktisch unabhängige und disziplinlose foederati zur Wiederauffüllung seiner stark dezimierten Grenztruppen anwerben musste. Die Erosion seiner Armee beschleunigte sich vermutlich massiv ab den späten 460er Jahren, dies auch als Folge von zwei erfolglosen Marineoperationen zur Rückeroberung der für das Westreich lebenswichtigen Provinzen in Nordafrika: Zuerst scheiterte Kaiser Majorian, nachdem die weströmische Flotte bereits an ihrem Sammelpunkt bei Carthago Nova (Cartagena) (vielleicht durch Verrat) von vandalischen Geschwadern vollkommen aufgerieben worden war. Einige Zeit später wurde auch eine gemeinsame west- und oströmische Invasionsflotte unter ihrem Admiral Basiliskos nahe Karthago durch Brander vernichtet. Nach diesen desaströsen Misserfolgen war die Wiedereroberung von Nordafrika in noch weitere Ferne gerückt, denn auch die militärischen und finanziellen Möglichkeiten des Oströmischen Reiches waren nun ausgeschöpft. Da die Kassen Ravennas dadurch weiterhin leer blieben, verfielen Verwaltung, Heeresorganisation und Disziplin zusehends, und das Kaisertum büßte seinen letzten Rest an Autorität ein. Im Endstadium des Westreiches hatten Militärs die politische Kontrolle übernommen, wodurch es zu anarchischen Zuständen kam. Die Kommandeure der noch einsatzfähigen Armeen, Römer wie Nichtrömer, rangen um Macht, Land und den Zugang zu den verbliebenen Ressourcen. Die Angehörigen der romanischen Zivilbevölkerung am Limes, die nicht getötet oder geflohen waren, mussten nun selbst für ihre Sicherheit sorgen. Sie zogen sich hinter die Mauern der noch benutzbaren Legionslager und Kastelle zurück und stellten zu deren Verteidigung eigene Wachtrupps (vigiles) auf. Da wohl die meisten der ehemaligen Grenzsoldaten Familie hatten und für ihr Überleben kleine Landwirtschaften betrieben, zogen nicht alle von ihnen ab, sondern harrten weiter an ihren alten Stationierungsorten aus.

Nach Auswertung neuer Forschungsergebnisse existierte der Rheinlimes auf dem Gebiet der Provinz Germania II mit ziemlicher Sicherheit noch weit über die Katastrophe des Jahres 407 hinaus.<ref>Vgl. H. Fehr, P. von Rummel: Die Völkerwanderung. Stuttgart 2011, S. 85.</ref> Der – wohl nur vorübergehende Abzug – der Grenztruppen unter Stilicho, 401/402, änderte zunächst nur wenig. Die verbliebenen römischen Truppen wurden dabei zunächst von föderierten Burgunden, ab etwa 435 dann zunehmend durch fränkische Söldner verstärkt. Viele Kastelle blieben so auch weiterhin bemannt. Um 420 kontrollierten sie gemeinsam mit regulären Einheiten noch einmal den Rhein in seiner gesamten Länge. Um 450 beschleunigte sich dann aber zunehmend der Zerfall der römischen Herrschaft nördlich der Alpen, 459 wurde Köln von den Franken besetzt. Spätestens mit der Niederlage des "Rex Romanorum" Syagrius gegen die Franken 486/87 endete die römische Kontrolle über Gallien. Die Verbände der Rheinarmee dürfte sich danach geschlossen in den Dienst des Frankenkönigs Chlodwig gestellt haben.<ref>Prokopios von Caesarea, Historien 5,12,12–19: Nun war damals ein römisches Heer ebenfalls im Norden Galliens stationiert, um die Grenze zu verteidigen. Und als diese Soldaten erkennen mussten, dass es für sie keinen Weg mehr gab, nach Rom zurückzukehren, während sie zugleich nicht gewillt waren, sich ihren (westgotischen) Feinden zu ergeben, die Arianer waren, da traten sie mitsamt all ihren Feldzeichen und dem Land, das sie lange für Rom bewacht hatten, zu den Germanen (d. h. Franken) und Arborychi über. Doch gaben sie an ihre Kinder alle Sitten ihrer römischen Vorfahren weiter, damit diese unvergessen bleiben sollten; und diese Menschen haben sie wirklich in hohem Maße beachtet, so dass sie sich noch zu meiner Zeit ) beobachtet und näher untersucht. Die Organisationsprinzipien glichen denen in anderen Provinzen, weswegen der dakische Limes in der Forschung immer noch als eine Einheit angesehen wird. Dennoch beginnt sich immer klarer abzuzeichnen, dass wohl jede der drei dakischen Provinzen über ihre eigene Militärorganisation bzw. ein eigenes Heer verfügte. Die komplizierte Art und Weise der Festungsanlagen- und Truppenverteilung macht den Eindruck, als ob hier von der römischen Administration ebenfalls deutliche Grenzen gezogen wurden. Dakien bildete für ca. eineinhalb Jahrhunderte eine vorgeschobene Bastion des Römischen Reiches im Barbaricum. Der dakische Limes, dessen nördlicher Abschnitt 300–350 km von der Donau entfernt war, schützte somit auch im hohen Maße die benachbarten Provinzen und ermöglichte im Kriegsfall Flankenangriffe und Umfassungsbewegungen gegen nördlich der Donau aufmarschierende Gegner.<ref>Gudea/Lobüscher: 2006, S. 31</ref> Obwohl die römische Militärpräsenz in der Karpatenregion immer beträchtlich war, gelang es schließlich nicht mehr, die dakischen Provinzen dauerhaft gegen die ständigen Barbareneinfälle aus dem Nordosten zu sichern. 275 n. Chr. musste daher die wegen ihrer reichen Bodenschätze begehrte Region nach fast 170 Jahren römischer Herrschaft unter Kaiser Aurelian wieder geräumt werden.<ref>Nicolae Guidea: 1997, S. 4–16.</ref>

Die Besatzungstruppe (Exercitus Dacicus) bestand größtenteils aus Hilfstruppenkohorten. Als strategische Reserve dienten ab dem 2. Jahrhundert zwei – in Apulum und Potaissa – stationierte Legionen. Legions- und Auxiliareinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt.

Moesien

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen

  • Moesia Superior
  • Moesia Inferior

Der Limes Moesicus liegt auf dem Gebiet des heutigen Serbien und Bulgariens. Auch dieser Limesabschnitt war kein mit Palisaden oder Mauern befestigter Grenzwall, sondern eine durch acht Legionslager, zahlreiche Hilfstruppenkastelle und Wach/Signaltürme gesicherte Flussgrenze, die sich von Singidunum (Belgrad) bis zur Mündung der Donau in das Schwarze Meer erstreckte. Er gliederte sich in zwei größere Abschnitte, die durch den Fluss Iskar bei Oescus, der auch die Grenze zwischen den Provinzen Moesia Superior und Moesia Inferior markierte, geteilt wurde. Die Engstelle des Stromes bei Djerdap bildete eine nur schwer zu überwindende Barriere zwischen dem Nordwesten und Nordosten Mösiens, was anfangs die Kommunikation zwischen dem pannonischen und dem mösischen Heer erheblich erschwerte. Dieses Problem wurde erst durch den Bau einer 3 m breiten Straße unter Trajan gelöst, der die Trasse von Legionären der Legio VII Claudia in die Felswände meißeln ließ und damit eine für Beschädigung durch Treibeis anfällige Treidelwegkonstruktion aus Holz ersetzte. Zu den weiteren Verbesserungsmaßnahmen für den Schiffsverkehr zählte auch der Bau eines Kanals bei Sip, mit dessen Hilfe man die dortigen gefährlichen Stromschnellen und Untiefen umfahren konnte. Die beiden Enden des Kanals wurden mit Kastellen gesichert. Das bekannteste Bauwerk am mösischen Limes war die Trajansbrücke bei Drobeta/Turnu Severin aus dem frühen 2. Jahrhundert n. Chr., die erste dauerhafte Brückenverbindung über die untere Donau, die ebenfalls an beiden Ufern von Kastellbauten bewacht wurde. In Moesia superior (Obermösien) war besonders der Abschnitt zwischen Lederata und Dierna von Barbareneinfällen bedroht. Beim Eisernen Tor war das Donauufer von steilen Felswänden und dichten Wäldern gesäumt, weshalb hier mit einigen wenigen Wach/Signaltürmen das Auslangen gefunden werden konnte. Nach Einrichtung der dakischen Provinzen wurden viele der Donaukastelle entweder aufgegeben oder Zivilisten überlassen. Wahrscheinlich wurde bis gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. der ganze obermösische Limes östlich von Viminatium stillgelegt und erst in severischer Zeit wieder – teilweise – reaktiviert. Mit Aufgabe Dakiens unter Aurelian im späten 3. Jahrhundert wurde aber die gesamte mittlere Donau wieder Reichsgrenze. Nach der Reorganisationsphase unter Aurelian und Probus wurde der obermösische Limes im Zuge der Militärreformen unter Diokletian und Konstantin I. bei Djerdap in zwei Überwachungssektoren – stromaufwärts: pars superior (Singidunum – Viminatium) und stromabwärts: pars citerior (Eisernes Tor) – aufgeteilt. In der Zeitspanne von Diokletian bis zum späten 4. Jahrhundert wurde am mösischen Limes noch einmal eine umfangreiche Bautätigkeit in Gang gesetzt, die Kastelle wurden renoviert und das Donauufer mit stärkeren und größeren Wachtürmen, sog. Burgi und Quadriburgi (Kleinkastelle mit vier runden Ecktürmen) verstärkt. Auch einige Flussinseln wurden mit Wehranlagen gesichert (z. B. bei Sapaja, Ostrvo). Die letzten Baumaßnahmen fielen in die Zeit Valentinians I., der auch teilweise am rechten Donauufer und im Osten, in der Dobrudscha, Lager und Türme errichten ließ, die noch einmal eine kurzzeitige Konsolidierung der Grenze bewirkten. Nach der Schlacht von Adrianopel (378) löste sich das klassische Limessystem aber endgültig auf. Durch die hunnische Invasion von 441 bis 444 wurden die meisten mösischen Kastelle zerstört und blieben für fast ein Jahrhundert verlassen, erst Kaiser Justinian I. ließ sie teilweise zwischen 527 und 565 wieder notdürftig instand setzen und bemannen. Nach der Eroberung der Donauregion durch die Awaren im frühen 7. Jahrhundert lösten sich aber auch die letzten Reste des Limes an der mittleren und unteren Donau auf.

Die Besatzungstruppe (Exercitus Moesicus) bestand größtenteils aus Hilfstruppenkohorten. Als strategische Reserve dienten fünf – in Singidunum, Viminatium, Novae, Durostorum und Troesmis stationierte – Legionen. Die Kontrolle und Überwachung der nördlichen Schwarzmeerküste und der Donau lag in der Verantwortung der Classis Moesica (Hauptquartier Tomi Constantiana/Constanta) und der Liburnarierverbände der niedermösischen Legio I Italica. Ab dem 4. Jahrhundert übernahm die Classis Scythiae deren Aufgaben. Legions-, Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses-, Riparenses- und Flotteneinheiten unter dem Kommando von vier Heerführern:

Oberer und unterer Trajanswall

Das Sperrwerk wurde vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtet.

Seine Überreste liegen auf dem Gebiet des früheren Bessarabien, den heutigen Staaten Moldawien und Ukraine. Die Errichtung dieses Wallsystems nördlich der Donaumündung wird Kaiser Trajan zugeschrieben und sollte das Eindringen von Steppennomaden in das Römische Reich erschweren. Die Erdwälle verliefen in west-östlicher Richtung über 120 km vom Pruth bis zur Küste des Schwarzen Meeres bzw. zur Mündung des Dnister. Ihre Entstehung in der Antike ist umstritten, laut den Ergebnissen von archäologischen Untersuchungen im 20. Jahrhundert datieren sie in eine Zeitspanne von 200 bis 1400 n. Chr.

Hauptartikel: Trajanswall

Anastasiusmauer

Das Sperrwerk existierte vom 5. bis zum 7. Jahrhundert n.Chr. und befand sich auf dem Gebiet der Provinz Thracia.

Die Überreste dieses Walls (vallum) befinden sich auf dem Staatsgebiet der heutigen Türkei. Es handelte sich um eine durchgehende Sperrmauer aus der Spätantike, verstärkt mit Türmen, Kleinkastellen und Graben, die nach ihrem Erbauer, dem oströmischen Kaiser Anastasios I., (491–518) benannt worden war. Sie diente zum Schutz der oströmischen Hauptstadt Konstantinopel und reichte vom Marmarameer bis zum Schwarzen Meer. Seit 46 n. Chr. sicherte die Classis Perinthia (Hauptquartier Perinthus/Marmaraereglisi) die thrakische Schwarzmeerküste, das Marmarameer, den Bosporus und die Dardanellen. Die Wachmannschaften wurden von der oströmischen Armee gestellt, die von einem Magister militum Praesentalis befehligt wurden.

Hauptartikel: Anastasiusmauer

Der Limes in Vorderasien

Pontus und Armenien

Datei:Roman-Persian Frontier, 5th century.png
Karte des pontischen Limes im 5. Jahrhundert n. Chr.

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen

Der Limes Ponticus lag auf dem Gebiet der heutigen Türkei und Armeniens. Die Küsten des Schwarzen Meeres wurden von kleineren Stützpunkten und befestigten Hafenstädten aus überwacht, die Sicherung der Schifffahrtsrouten und Versorgung des Küstenschutzes von zwei Flottenverbänden wahrgenommen. Die Halbinsel Krim wurde von einem halbautonomen Klientelstaat, dem Bosporanum regnum, beherrscht, in das man aber sicherheitshalber auch eine ständige römische Garnison gelegt hatte. Da Armenien geostrategisch sehr zentral lag, wurde es bald zum Pufferstaat und damit automatisch zu einem ständigen Zankapfel zwischen Rom und den Parthern: Den Parthern gelang es, Vertreter des eigenen Herrscherhauses, der Arsakiden (Arschakuni), auf den armenischen Thron zu setzen. Für kurze Zeit wurde Armenien 115 als Provinz Armenia in das Römische Reich integriert, bereits nach drei Jahren aber wieder aufgegeben. Die Region blieb auch in der gesamten Spätantike eine ständige Konfliktquelle zwischen den Nachfolgern der Parther, den Sassaniden, und Rom. 387 wurde das Land aufgeteilt, wobei vier Fünftel an die Sassaniden fielen (Persarmenien); danach blieb der Verlauf des durch zahlreiche Festungen gesicherten Limes hier 200 Jahre lang im Wesentlichen unverändert. Im 6. Jahrhundert unterstellte Kaiser Justinian I. den römischen Teil Armeniens einem eigenen magister militum per Armeniam, der fortan eine eigene Heeresgruppe führte, was die stark gewachsene militärische Bedeutung des Gebietes zu dieser Zeit unterstreicht. 591 konnten die Römer Persarmenien annektieren, 629 wurde die alte Grenze nach einem größeren Schlagabtausch wiederhergestellt. Mit der islamischen Expansion endete wenig später die antike Phase der armenischen Geschichte. Die Oberhoheit über das Gebiet wechselte später aber noch mehrfach zwischen Ostrom (Byzanz) und dem Kalifat hin und her.<ref>Yann le Bohec: 1993, S. 194.</ref> Cappadocia wurde 17 n. Chr. römische Provinz, in der ständig zwei Legionen, in Melitene und Satala, stationiert waren. Letzteres lag an der Kreuzung der wichtigsten Hauptstraßen im NO von Kleinasien. Die Ost-West-Straße verband Ankyra, Nikopolis und Satala mit Nordarmenien und dem Kaukasus. Die zweite Nord-Süd-Route führte entlang der Ostgrenze von Trapezunt bis nach Antiochia. Die Kontrolle über diese Wegkreuzung war daher von entscheidender strategischer Bedeutung. Stadt und Militärlager verloren erst im 7. Jahrhundert endgültig ihre Bedeutung.<ref>Martin Hartmann: Satala, Kurzbericht über die geophysikalischen Untersuchungen und den Survey im August 2004, S. 1.</ref>

Die Besatzungstruppen bestanden aus Hilfstruppenkontingenten und den beiden in Satala und Melitene stationierten Legionen. Die Kontrolle und Überwachung der Schwarzmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Mosesica und der Classis Pontica (Hauptquartier Trapezus). Legions-, Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses-, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando von zwei Heerführern:

  • Comes per Isauriam
  • Dux Armeniae

Orient

Datei:Dioecesis Orientis 400 AD.png
Karte der spätantiken Orientprovinzen

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen

  • Mesopotamia
  • Osrhoene
  • Syria
  • Arabia
  • Judäa (Palästina)

Er liegt auf dem Gebiet des heutigen Syrien, des Irak, der Südosttürkei, Jordaniens und Israels. Der Limes Orientalis entfaltete sich hauptsächlich an den Ufern der großen Flüsse Euphrat, Tigris und Chaboras und war primär gegen die zweite antike Großmacht in Eurasien, das Partherreich bzw. später dessen Nachfolger, das Sassanidenreich, gerichtet. Ähnlich wie in Nordafrika zog er sich in der Levante als weitgehend offene, nur durch stark befestigte Städte und Kastelle geschützte, von den Steppen Mesopotamiens bis zum Roten Meer reichende Linie entlang des Überganges von fruchtbaren Land in die Wüstengebiete hin. Eine durchgängige Mauer oder einen Wall (vallum bzw. clausurae) gab es hier nicht. An der Küste des Mittelmeeres und auf den großen Flüssen patrouillierten Flotteneinheiten. Hauptaufgabe der Besatzungen war es, militärische Präsenz zu zeigen, sowie die landwirtschaftlich nutzbaren Gebiete, Furten, Brücken, Wasserstellen und die für den Fernhandel wichtigen Karawanenrouten zu überwachen.<ref>Wolfgang Moschek: 2010, S. 67.</ref> Diese besonders sensiblen Stellen wurden durch Kastelle oder Wachtürme gesichert. Römische Kamelreitertrupps drangen auf ihren Patrouillen oft bis in den Hedschas und die Wüste Nefud vor. Im Norden Syriens erfolgte die Vorfeldsicherung durch das schließlich von den Römern annektierte Kommagene, der halbautonomen Oasenstadt Palmyra und der Festungsstadt Dura Europos. In den Randgebieten der Wüsten von Syrien und Arabien sollten die Limesanlagen die sesshaften Ackerbauern vor den Überfällen räuberischer Nomadenstämme schützen.<ref>Jörg Wagner: 1985, S. 4.</ref> Zusätzlich sollte verhindert werden, dass parthisch/sassanidische Invasionsarmeen unbemerkt die Grenze passieren konnten. Auch hier waren gut ausgebaute Straßenverbindungen unverzichtbar, da die Grenze nicht immer exakt entlang der Flussufer (ripa) entlanglief. Es handelte sich hauptsächlich um Heeresstraßen, die von Wachturm- und Kastellketten gesichert wurden. Der Limes in Arabien zog sich an einer Heeresstraße entlang, die unter Trajan errichtet worden war und von Bosra zum Hafen von Aqaba, und über Gerasa nach Petra führte. Um 290 n. Chr. wurde die von Damaskus über Soura nach Palmyra führende strata Diocletiana errichtet, eine gut ausgebaute Militärstraße, die durch eine lange Wachturm- und Kastellkette geschützt war und die wichtigsten Grenzfestungen miteinander verband. Sie wird in den Quellen noch im 6. Jahrhundert erwähnt. Seit den großen jüdischen Aufständen im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. war auch in Judäa ständig eine Legion stationiert, die vor allem mit der Überwachung der einheimischen Bevölkerung befasst war.<ref>Yann le Bohec: 2009, S. 195–196</ref>

Die Hauptlast der Verteidigung ruhte in der Kaiserzeit auf fünf Legionen, die in Samosata, Zeugma, Raphaneia, Bosra und Jerusalem stationiert waren. Unterstützt wurden sie von Hilfstruppenkontingenten, die besonders viele gepanzerte Reitereinheiten (Kataphrakten) umfasste. Im Notfall wurde die Orientarmee durch Einheiten aus Ägypten verstärkt. Die Kontrolle und Überwachung der Mittelmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Syrica (Hauptquartier Seleucia Pieria, mod. Samandag). In Krisenzeiten waren auch an Euphrat und Tigris immer wieder Flottenverbände stationiert (Hauptstützpunkt Samosata). Legions-, Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im späten 3. Jahrhundert standen Comitatenses-, Ripenses- und Flotteneinheiten hier bis ins 7. Jahrhundert unter dem Kommando des magister militum per Orientem, dem wiederum sechs Heerführer unterstellt waren:

  • Dux Foenicis
  • Dux Syriae
  • Dux Palaestinae
  • Dux Osrhoenae
  • Dux Mesopotamiae
  • Dux Arabiae
Hauptartikel: Limes Arabicus

Der Limes in Nordafrika

Datei:Aegyptus.jpg
Karte Ägyptens zur Römerzeit

Ägypten

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinz Aegyptus.

Die Grenze in Ägypten war aufgrund ihrer topographischen und geographischen Gegebenheiten ein Sonderfall und nicht mit den Limites in den anderen Reichsteilen vergleichbar. Die Befestigungen folgten keiner Ost-West-Linie, die den Norden vor den Barbarenvölkern des Südens – insbesondere den Blemmyern – schützte, wie man es sich hier eigentlich erwarten würde. Die römischen Besatzungstruppen waren hauptsächlich in einem großen Lager bei Nikopolis, in der Nähe der Hauptstadt Alexandria, konzentriert und sollten hier vor allem die Verschiffung des Getreides nach Rom sicherstellen. Die übrigen Lager reihten sich in Nord-Süd-Richtung entlang der großen Nilstraße oder sicherten Beobachtungsposten am Rande der Wüste und die Oasen an den wichtigsten Karawanenrouten.<ref>Yann le Bohec: 2009, S. 197–198.</ref>

Unter Augustus zählte die römische Armee in Ägypten noch drei Legionen, ab der Regierungszeit Trajans waren hier nur noch eine Legion, Hilfstruppen und eine Flotte stationiert. Die Kontrolle und Überwachung der Mittelmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Alexandrina (Hauptquartier Alexandria). Legions-, Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses-, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando von zwei Heerführern:

  • Dux Thebaidos
  • Comes limitis Aegypti

Tripolitanien

Datei:Limes Tripolitanus.png
Der Limes in Tripolitanien

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinz Cyrenaika.

Der Limes Tripolitanus liegt auf den Staatsgebieten des heutigen Libyen und Tunesiens. Er umfasste die Grenzbefestigungen im Gebiet zwischen dem Tritonis Lacus und Leptis Magna. Die Limesanlagen umfassten hauptsächlich Sperrmauern (clausurae) und Kleinkastelle, aber auch Zollstationen, die den Handels- und Reiseverkehr kontrollieren und kanalisieren sollten. Seine Besatzungen sicherten vor allem die Pentapolis und das fruchtbare Hochland in der Nähe der Mittelmeerküste. Außerdem sollte dadurch auch die Romanisierung dieser Region weiter gefördert und intensiviert werden. Die Anlagen markierten auch eine Art Trennungslinie zwischen zwei Kulturen und Wirtschaftsräumen. Der Limes wurde um 202 bis 211 n. Chr. durch Kaiser Septimius Severus weiter ausgebaut. Die Befestigungskette erstreckte sich nun von Ghadames im Westen bis nach Bu Ngem. Sie bestand hauptsächlich aus Kastellen sowie einzelnen Wach- und Beobachtungstürmen. Zusätzlich wurden Wehrdörfer und befestigte Bauernhöfe (centenaria) gegründet, deren Bewohner kleinere Nomadenüberfälle abwehren sollten.

Die Besatzungstruppe bestand ausschließlich aus Hilfstruppeneinheiten. Bei Bedarf wurden Legionen aus den benachbarten Provinzen herangeführt. Die Kontrolle und Überwachung der Mittelmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Alexandrina und der Classis nova Libyca (Hauptquartier Ptolemais bei Toqra). Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt.

Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando eines Dux Libyarum.

Africa und Numidien

Datei:Africa Roman map.svg
Karte des römischen Africa und Mauretanien

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen

  • Africa Proconsularis
  • Numidia

Er liegt auf dem Gebiet der heutigen Staaten Libyen, Tunesien und Algerien. Die hier stationierten Besatzungstruppen sollten vor allem die landwirtschaftlich ertragreichen Zonen und deren Randgebiete schützen. Die beiden Provinzen waren nach Ägypten die bevölkerungsreichsten und wohlhabendsten im römischen Nordafrika. Außerdem trugen sie maßgeblich zur Getreideversorgung der Stadt Rom bei. Durchgängige Sperrmauern konnten in Tunesien und Algerien ausgemacht werden. An der Südflanke des Aures-Gebirges zog sich ein fast 300 km langes, allerdings nicht zusammenhängendes Wall- und Grabensystem (Seguia bent el-Krass) hin, das von Kastellen aus überwacht wurde (fossatum Africae).<ref>J. Baradez: Fossatum Africae. 1949.</ref> Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtet, endete im Süden bei Qued Djedi und war mit Wachtürmen, einem vorgelagerten Graben und Kastellen versehen, die durch ein Straßennetz miteinander verbunden waren. Die Form der Gräben erinnerte an die Exemplare am Hadrianswall. Der weitere Ausbau der numidischen Grenzanlagen unter Septimius Severus hatte die vollständige Kontrolle über die Aurès-Berge und die Unterwerfung einiger dort ansässiger Nomadenstämme zum Ziel. Weitere Kastelle fanden sich an der – für die Landwirtschaft unattraktive – Grenzzone zur Wüste, an den Karawanenrouten in die Sahara und im Norden. Einige Vorposten waren bis in die Wüste vorgeschoben worden, wie z. B. Messad und Ghadames.<ref>Yann le Bohec: 2009, S. 198–199.</ref>

Die Besatzungstruppen setzten sich hauptsächlich aus Hilfstruppenverbänden zusammen. Einziger Legionsstandort war Lambaesis. Die Kontrolle und Überwachung der Mittelmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Alexandrina und der Classis Mauretanica. Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando eines Comes Africae.

Mauretanien

Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n.Chr. und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen

  • Mauretania Caesariensis
  • Mauretania Tingitana

Der Limes Mauretaniae liegt auf dem Staatsgebiet von Algerien und Marokko. Er umfasste die Grenzbefestigungen zwischen Anzia (Anmale/Algerien) und Numerus Syrorum (Lalla Marnia/Marokko).<ref>David J. Mattingly, R. Bruce Hitchner: Roman Africa. An Archaeological Review. In: The Journal of Roman Studies, 85, 1995, S. 165–213 (JSTOR, lizenzpflichtig).</ref> Vorrangig war in dieser Region nur der Schutz der – durchschnittlich 50 km breiten – wirtschaftlich attraktiven Küstengebiete. Die meisten Lager der Mauretania Caesariensis waren an der großen Ost-West-Küstenstraße konzentriert. Seit Trajan verlief die Grenzlinie vom Qued Chelief bis Ain Temouchent und Amale/Sour el-Gelozane. Eine unter Septimius Severus eingerichtete Kastellkette erstreckte sich entlang einer nach Süden führende Straße, von der man von Tarmount (am nördlichen Chott el-Hodna) nach Tempcen und Marnia gelangte. Die auf dem Landweg nur schwer zugängliche Mauretania Tingitana orientierte sich nach Hispanien. Einige Forscher sind der Meinung, dass in der Antike nicht einmal eine Landverbindung zwischen den beiden Mauretanien existierte. Die meisten Lager gruppierten sich hier um die Provinzmetropole Volubilis. Sechs Kilometer südlich von Rabat wurde Reste zweier Steinwälle mit Wachtürmen und einem Graben entdeckt, dessen Reste noch zwölf Kilometer nach Osten verfolgt werden konnte. Vermutlich diente er zum Schutz der Colonia von Sala.<ref>Yann le Bohec: 2009, S. 198–200.</ref>

Die Besatzungstruppen der beiden Provinzen bestanden ausschließlich aus einigen wenigen Hilfstruppenkohorten, die hauptsächlich an den Küsten, um Cherchel und Volubilis stationiert waren. Der Küstenschutz wurde von den Einheiten der Classis Alexandrina und der Classis Mauretanica (Hauptquartier Cherchel) wahrgenommen. Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando von zwei Heerführern:

  • Comes Tingitaniae
  • Dux et praeses provinciae Mauritaniae et Caesariensis
Hauptartikel: Limes Mauretaniae

Literatur

Römische Limites insgesamt

  • Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Erben des Imperiums. Das Königreich der Vandalen. Katalog der Landesausstellung Baden-Württemberg 2009. Verlag Ph. v. Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-4083-0. (Darin besonders: Wolfgang Kuhoff: Der Kranke Mann am Tiber. Ein Reich zwischen Krise, Stabilisierung und Niedergang. S. 35–46.)
  • Mario Becker, Egon SchallmayerLimes. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 18, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-016950-9, S. 403–442. (einführender Fachartikel)
  • Yann le Bohec: Die Römische Armee, Nikol VerlagsgmbH, Hamburg 2009 ISBN 978-3-86820-022-5 (frühere Ausgabe 1993)
  • Jutta Frings, Helga Willinghöfer (Hrsg.): Rom und die Barbaren. Europa zur Zeit der Völkerwanderung, Katalog zur Ausstellung vom 22. August bis 7. Dezember 2008 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Palazzo Grassi, École française de Rome, Hirmer, München 2008 (darin besonders: Peter Heather: Die Konsolidierung des Limes, S. 125–129).
  • Adrian Goldsworthy: Die Kriege der Römer. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 2001, ISBN 3-89488-136-4.
  • Peter Heather: Der Untergang des Römischen Weltreiches, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2. Auflage, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62665-4.
  • Sonja Jilek (Hrsg.): Grenzen des Römischen Imperiums. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-3429-X.
  • Margot Klee: Grenzen des Imperiums. Leben am römischen Limes. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2015-8.
  • Wolfgang Moschek: Der Limes, Grenze des Imperium Romanum. Primus Verlag, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-833-7 (Geschichte erzählt).
  • Dieter Planck, Andreas Thiel: Das Limes-Lexikon. Roms Grenzen von A bis Z. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-56816-9.
  • Egon Schallmayer: Der Limes: Geschichte einer Grenze, 3. Auflage, C. H. Beck Verlag, München 2011, ISBN 978-3-406-48018-8 (frühere Auflage 2006)
  • Michael Sommer: Die Soldatenkaiser. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-17477-1 (Geschichte kompakt).
  • Akten der Internationalen Limeskongresse (Titel wechselnd). Zuletzt:
    • Zsolt Visy (Hrsg.): Limes XIX. Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies held in Pécs, Hungary, September 2003. University of Pécs, Pécs 2005, ISBN 963-642-053-X.
  • Jürgen Oldenstein: Kastell Alzey. Archäologische Untersuchungen im spätrömischen Lager und Studien zur Grenzverteidigung im Mainzer Dukat. Habilitationsschrift Universität Mainz, 1992, PDF, 14,9 MB
  • Hubert Fehr, Philipp von Rummel: Die Völkerwanderung, Stuttgart: Theiss Wissen Kompakt, 2011, ISBN 978-3-8062-2283-8.

Sachsenküste

  • Nic Fields: Rome’s Saxon Shore Coastal Defences of Roman Britain AD 250–500. Osprey, Oxford/New York 2006, ISBN 978-1-84603-094-9 (Fortress. 56).

Obergermanisch-rätischer Limes

  • Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0.
  • Martin Kemkes: Der Limes. Grenze Roms zu den Barbaren. 2. Neuauflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7995-3401-7.
  • Andreas Thiel: Wege am Limes. 55 Ausflüge in die Römerzeit. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1946-X.
  • Hans Ulrich Nuber: Das Ende des Obergermanisch-Raetischen Limes – eine Forschungsaufgabe. In: Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-7352-6, S. 51–68.
  • Marcus Reuter: Das Ende des raetischen Limes im Jahr 254 n. Chr. In: Bayerische Vorgeschichtsblätter. Nr. 72, 2007, S. 77–150.
  • Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992.
  • Markus Reuter: Der Wiederaufbau des obergermanisch-raetischen Limes unter Maximinus Thrax. In: Nicolae Gudea: Roman Frontier Studies. Proceedings of the XVIIth International Congress of Roman Frontier Studies, Zalau 1999, S. 533–537.
  • Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums. Saalburg-Schriften 3, Bad Homburg 1996.
  • Bernd Steidl: Die Wetterau vom 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Materialien zur Vor- und Frühgeschichte Hessen 22, Wiesbaden 2000.
  • Bernd Steidl: Der Verlust der obergermanisch-raetischen Limesgebiete. In: Ludwig Wamser, Christoph Flügel, Bernward Ziegaus (Hrsg.): Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer. Zivilisatorisches Erbe einer europäischen Militärmacht, Mainz 2000, 75–79.
  • Die Römer in den Alpen, Historikertagung in Salzburg, Convegno Storico di Salisurgo, 13.–15. November 1986, darin: Erwin Kellner: Die Germanenpolitik Roms im bayerischen Anteil der Raetia secunda während des 4. und 5. Jahrhunderts, S. 205–211, Schriftenreihe der Arge Alpenländer, Hrsg.: Kommission III (Kultur), Berichte der Historikertagungen, Neue Folge 2, Verlagsanstalt Athesia Bozen, 1989, ISBN 88-7014-511-5.

Norischer und oberpannonischer Limes (Ö)

  • Herwig Friesinger, Fritz Krinzinger: Der römische Limes in Österreich. 2. Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-2618-2.
  • Franz Humer (Hrsg.): Legionsadler und Druidenstab. Vom Legionslager zur Donaumetropole. Ferd. Berger & Söhne, Horn 2007, darin Kurt Genser: Die Entwicklung des oberpannonischen Limes bis Kaiser Hadrian.
  • Manfred Kandler (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Ein Führer. 2. Auflage. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, ISBN 3-7001-0785-4 (= International Congress of Roman Frontier Studies 14, Petronell, Deutsch-Altenburg 1986).
  • Peter Pleyel: Das römische Österreich. Pichler, Wien 2002, ISBN 3-85431-293-8 (Geschichte Österreichs. Bd. 1).

Pannonischer Limes

  • Von Augustus bis Attila, Leben am ungarischen Donaulimes. Theiss, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1541-3. Darin: Zsolt Visy: Zur römischen Geschichte Pannoniens/Historischer Überblick.
  • Jenő Fitz (Hrsg.): Der Römische Limes in Ungarn. Fejér Megyei Múzeumok Igazgatósága, 1976.
  • Sándor Soproni: Der spätrömische Limes zwischen Esztergom und Szentendre. Akademiai Kiado, Budapest 1978, ISBN 963-05-1307-2.
  • Sándor Soproni: Die letzten Jahrzehnte des pannonischen Limes. C. H. Beck, München 1985, ISBN 3-406-30453-2.
  • Zsolt Visy: The ripa Pannonica in Hungary. Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, ISBN 963-05-7980-4.
  • Zsolt Visy: Der pannonische Limes in Ungarn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0488-8.

Dakischer Limes

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44. Jahrgang, Teil 2, Mainz 1997. (PDF-Datei)

Mösischer Limes

  • Miroslava Mirkovic: Orbis Provinciarum, Moesia Superior, Eine Provinz an der Mittleren Donau. Zaberns Bildbände zur Archäologie, Sonderbände der Antiken Welt, Zabern, Mainz a. R. 2007, ISBN 978-3-8053-3782-3.

Orientalischer Limes

  • Jörg Wagner: Die Römer an Euphrat und Tigris. Geschichte und Denkmäler des Limes im Orient.. Zabern, Mainz 1985 (Sondernummer Antike Welt Nr. 16).

Limes in Nordafrika

  • Sebastian Matz: Befestigung im Nirgendwo. Im Spannungsfeld zwischen Römern und Nomaden wurde der afrikanische Limes zwischen 146 v. Chr. und 429 n. Chr. immer weiter nach Süden verschoben. In: Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte. 38. Jahrgang, 2007, Heft 1, S. 55–59.

Limes Tripolitanus

  • David Mattingly: Tripolitania. University of Michigan Press, Ann Arbor 1994, ISBN 0-472-10658-9 / Batsford, London 1995, ISBN 0-7134-5742-2.
  • Erwin M. Ruprechtsberger: Die römische Limeszone in Tripolitanien und der Kyrenaika. Tunesien-Libyen. Eine Verteidigungslinie wie der Limes zwischen Rhein und Donau. Stuttgart 1993 (Schriften des Limesmuseums Aalen. 47).
  • Pol Trousset: Recherches sur le limes Tripolitanus, du Chott el-Djerid à la frontière tuniso-libyenne. (Etudes d’Antiquites africaines). Éditions du Centre national de la recherche scientifique, Paris 1974. ISBN 2-222-01589-8.

Neue Medien

  • Saalburgmuseum (Hrsg.): Der Limes. Eine antike Grenze. CD-ROM. Saalburgmuseum, Bad Homburg 1998.

Weblinks

Webpublikationen

Anmerkungen

<references />