Iodmethan
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Struktur von Iodmethan | ||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Iodmethan | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | CH3I | |||||||||||||||
CAS-Nummer | 74-88-4 | |||||||||||||||
PubChem | 6328 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, stechend etherisch riechende Flüssigkeit<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 141,94 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||||||||
Dichte |
2,27 g·cm−3<ref name="GESTIS">Eintrag zu CAS-Nr. 74-88-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 13. Januar 2008 (JavaScript erforderlich).</ref> | |||||||||||||||
Schmelzpunkt |
−66 °C<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||
Siedepunkt |
42 °C<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||
Dampfdruck |
441 hPa (20 °C)<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||
Löslichkeit |
schlecht in Wasser (14 g·l−1 bei 20 °C)<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||
Dipolmoment |
1,62 D<ref name="CRC90_6_188">David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Permittivity (Dielectric Constant) of Gases, S. 6-188.</ref> (5,4 · 10−30 C · m) | |||||||||||||||
Brechungsindex |
1,5304<ref name=roempp>Eintrag zu Iodmethan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 19. September 2014.</ref> | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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MAK |
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−13,6 ± 0,5 kJ·mol−1<ref>A. S. Carson, P. G. Laye, J. B. Pedley, Alison M. Welsby: The enthalpies of formation of iodomethane, diiodomethane, triiodomethane, and tetraiodomethane by rotating combustion calorimetry, in: The Journal of Chemical Thermodynamics, 1993, 25 (2), S. 261–269; doi:10.1006/jcht.1993.1025.</ref> | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Iodmethan, veraltet Methyliodid, ist eine organische Halogenverbindung.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
Methyliodid entsteht in einer exothermen Reaktion, wenn Iod zu einem Gemisch von Methanol und rotem Phosphor gegeben wird.<ref name=king> C. S. King, W. W. Hartman: Methyl Iodide. In: Organic Syntheses. 13, 1933, S. 60, doi:10.15227/orgsyn.013.0060; Coll. Vol. 2, 1943, S. 399 (PDF).</ref> Das iodierende Reagenz ist Phosphortriiodid, das in situ gebildet wird:
- <math>\mathrm{2\ P +\ 3\ I_2 \longrightarrow\ 2\ PI_3}</math>
- <math>\mathrm{3\ CH_3OH\ +\ PI_3\longrightarrow\ 3\ CH_3I + H_3PO_3}</math>
Alternativ kann Methyliodid durch Reaktion von Dimethylsulfat mit Kaliumiodid in Gegenwart von Calciumcarbonat hergestellt werden:<ref name=king/>
- <math>\mathrm{(CH_3O)_2SO_2\ + 2\ KI \longrightarrow\ K_2SO_4\ + 2\ CH_3I}</math>
Methyliodid/CH3I kann durch Destillation und nachfolgendes Waschen mit Na2S2O3 von Iod gereinigt werden.
Physikalische Eigenschaften
Methyliodid ist bei Umgebungstemperatur und Normaldruck eine farblose, etherisch riechende Flüssigkeit.
Chemische Eigenschaften
Iodmethan reagiert mit Alkali- und Erdalkalimetallen und wird zur Methylierung (Einführung einer Methylgruppe) von organischen Substanzen verwendet. Ammoniak und Amine reagieren mit Iodmethan unter Bildung von Ammoniumiodiden. Durch Wiederholung dieser Reaktion können quartäre Ammoniumionen erzeugt werden, wobei nach jedem Schritt das Amin mit einer Base freigesetzt wird:
Quartäre Ammoniumionen können nicht mehr durch Laugen deprotoniert werden. Ihre Salze sind vollständig dissoziiert.
Toxische Eigenschaften
Methyliodid hat sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen.<ref name=roempp />
Physiologische Wirkung
Methyliodid ist wie andere Methylierungsreagenzien (Beispiel: Dimethylsulfat) krebserregend und sehr toxisch. Die karzinogene Wirkung ist ursächlich verbunden mit der methylierenden Wirkung. Methyliodid ist ein sehr gutes Elektrophil und geht somit leicht nucleophile Substitutionsreaktionen mit körpereigenen Nucleophilen ein. Dadurch kommt es zu einer Methylierung der DNA, die dann bei der Zellteilung nicht mehr korrekt von der DNA-Polymerase abgelesen werden kann.<ref name=Schmuck>Carsten Schmuck, Bernd Engels, Tanja Schirmeister, Reinhold Fink: Chemie für Mediziner, Pearson Studium, S. 457, ISBN 978-3-8273-7286-4.</ref>
Einzelnachweise
<references />
Fluormethan | Chlormethan | Brommethan | Iodmethan