Thymol
Strukturformel | ||||||||||||||||||||
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Strukturformel des Thymols | ||||||||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||||||
Name | Thymol | |||||||||||||||||||
Andere Namen |
2-Isopropyl-5-methyl-phenol, | |||||||||||||||||||
Summenformel | C10H14O | |||||||||||||||||||
CAS-Nummer | 89-83-8 | |||||||||||||||||||
PubChem | 6989 | |||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, würzig nach Thymian riechende, brennend schmeckende Platten<ref name=roempp>Eintrag zu Thymol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. September 2014.</ref> | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||
Molare Masse | 150,22 g·mol−1 | |||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||
Dichte |
0,97 g·cm−3 (20 °C)<ref name="GESTIS">Eintrag zu CAS-Nr. 89-83-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 4. März 2015 (JavaScript erforderlich).</ref> | |||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
49–51 °C<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
233 °C<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||||||
Dampfdruck |
2,5 hPa (50 °C)<ref name="GESTIS"/> | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Thymol ist ein Monoterpen und chemisch ein dialkyliertes Phenol.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Neben seinem Isomer Carvacrol ist Thymol ein Bestandteil der ätherischen Öle aus Ajowan, Thymian, Oregano und dem Bohnenkraut.
Geschichte
Im alten Ägypten wurden Thymol und Carvacrol in Form von Thymianzubereitungen wegen der bakteriziden und fungiziden Eigenschaften zur Konservierung von Mumien benutzt.
Die kristalline Substanz Thymol wurde 1719 von Caspar Neumann entdeckt und von M. Lallemand im Jahre 1842 rein dargestellt und durch eine Elementaranalyse charakterisiert. Damit konnte er das richtige Verhältnis der Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestimmen, die diese Substanz aufbauen. Auch Friedlieb Ferdinand Runge beschäftigte sich mit der Chemie dieser Substanz. Die Kristallstrukturanalyse mit der genauen Bestimmung der Atompositionen wurde erst 1980 von Alain Thozet und M. Perrin publiziert.
Gewinnung und Darstellung
Thymol kann über die Reaktion von m-Kresol und Propen in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wie z. B. Zeolithen, hergestellt werden.<ref>Patentschrift für die Synthese von Thymol.</ref>
Eigenschaften
Der Feststoff schmilzt bei 49–51 °C und siedet bei 233 °C. Die Dichte beträgt 0,97 g/cm³. Der Dampfdruck beträgt bei 50 °C 2,5 hPa. Der Flammpunkt liegt bei 104 °C.<ref name="GESTIS"/>
Da Thymol ein Phenolderivat ist, zeigt es das typische Verhalten von Phenol. Das heißt, es löst sich in Natronlauge oder Kalilauge und wird daraus durch Ansäuern wieder freigesetzt. Auch in Ethanol, Ether und Chloroform ist es gut löslich, in einem Liter Ethanol lösen sich bei 25 °C 1000 g Thymol, in einem Liter Chloroform etwa 1428 g Thymol. In Wasser ist es nur schwer löslich, in einem Liter Wasser löst sich etwa ein Gramm Thymol.
Im Gegensatz zu Phenol gibt Thymol keine Farbreaktion mit Eisen(III)-chlorid.<ref>Auterhoff-Knabe-Höltje, Lehrbuch der pharmazeutischen Chemie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1999, ISBN 3-8047-1645-8.</ref>
Thymol kann zu Menthol hydriert werden.
Die Bromierung von Thymol mit elementarem Brom in Essigsäure führt ausschließlich zum 4-Bromthymol.<ref name="JCS">Abstracts of Papers, J. Chem. Soc., 1894, 66 (1), S. 19. Volltext</ref>
Verwendung
Thymol zeichnet sich durch eine starke desinfizierende fungizide und bakterizide Wirkung aus und wird wegen seines angenehmen Geschmacks in Mundwässern, Zahnpasta und in 5-prozentiger alkoholischer Lösung zur Hautdesinfektion<ref>Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme, Stuttgart, 2010, S. 451 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).</ref> beziehungsweise lokal gegen Hautpilze eingesetzt, wie zum Beispiel als Bestandteil von Vaginalkapseln oder zur Behandlung von Mundhöhlenpilz bei AIDS-Patienten. In der Veterinärmedizin wird Thymol ebenfalls seit vielen Jahren zur Behandlung von Hautpilzinfektionen, aber auch als Verdauungsförderer verwendet. In der Bienenpflege findet Thymol eine Anwendung als Wirkstoff gegen Milbenbefall (Varroose).
Zur Aufbewahrung und Konservierung extrahierter Zähne vor der Weiterbearbeitung zu wissenschaftlichen Studienzwecken kann ebenfalls Thymol verwendet werden.<ref>Jochen Peter Baumeister: Mikroradiografische Untersuchungen zum Einfluss unterschiedlicher Lagerungsmedien und der Politur auf die In-vitro-De- und -Remineralisation von bovinem und humanem Schmelz. (PDF; 3,5 MB) Zahnmed. Dissertation, Berlin 2011.</ref>
Aus Thymol leiten sich die Triphenylmethanfarbstoffe Thymolphthalein, Thymolblau und Bromthymolblau ab, die als pH-Indikatoren Verwendung finden.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />