University of California, Berkeley
University of California, Berkeley | |
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Logo | |
Motto | Fiat Lux |
Gründung | 23. März 1868 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Berkeley, Vereinigte Staaten |
Kanzler | Nicholas Dirks |
Studenten | 36.204 (2013)<ref name="student-data">Berkeley: Enrollment by Gender and Ethnicity</ref> |
Stiftungsvermögen | 3,33 Mrd. US-$ (2013)<ref>University of California: Annual Endowment Report 2013, S. 4</ref> |
Hochschulsport | Pacific-12 Conference |
Website | www.berkeley.edu |
Die University of California, Berkeley (auch bekannt als Cal, Berkeley oder UC Berkeley; deutsch Universität von Kalifornien, Berkeley) wurde 1868 gegründet und ist eine der bekanntesten Universitäten in den USA sowie der älteste Campus der University of California, eines Systems staatlicher Universitäten, die auf zehn Standorte verteilt sind. Sie befindet sich im kalifornischen Berkeley am östlichen Ufer der San Francisco Bay. Derzeit studieren an der UC Berkeley 36.204 Studenten (Stand Ende 2013) und es sind mehr als 2000 Professoren beschäftigt (1582 in Vollzeit und 500 in Teilzeit). Das Budget beträgt 3,33 Milliarden US-Dollar (2013). Die Hochschule ist Mitglied der Association of American Universities, einem Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten, und gehört dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an.
Die University of California, Berkeley ist mit 72 Nobelpreisträgern assoziiert. Sechzehn Elemente des Periodensystems wurden in Berkeley oder von Absolventen der Universität entdeckt. Sechs Elemente sind auch von ihrem Namen mit der Universität oder den dort tätigen Forschern verbunden: Californium, Seaborgium, Berkelium, Einsteinium, Fermium und Lawrencium. Berkeley wird aufgrund dieser Forschungserfolge und seiner herausragenden Graduierten-Programme zu den führenden Universitäten der USA und der Welt gezählt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1866 wurde das Land, auf dem sich heute das Gelände der Universität befindet, vom privaten College of California, welches bereits im Jahr 1855 vom Pastor Henry Durant gegründet wurde, erworben. Aus Geldmangel bot sich jedoch an, mit dem staatlichen Agricultural, Mining, and Mechanical Arts College, dem zwar genügend finanzielle Mittel aber kein Land zur Verfügung stand, zu einer Volluniversität zu fusionieren und so wurde am 23. März 1868 die University of California mit Durant als erstem Präsidenten gegründet. Im Jahr 1869 wurde die Universität in Oakland eröffnet und benutzte zunächst die Gebäude des College of California. 1873, nachdem ein Teil der Arbeiten am 1866 erworbenen Campus-Gelände vollendet waren, erfolgte der Umzug von Oakland nach Berkeley.
Die Anfangszeit der Universität war geprägt von finanziellen Schwierigkeiten und erst mit der 20-jährigen Präsidentschaftszeit von Benjamin Ide Wheeler 1899–1919 erfolgte eine Konsolidierung. In jener Zeit entstanden zahlreiche der bekanntesten Bauten des Berkeley Campus, beispielsweise das Hearst Greek Theatre, die Doe Library oder der Sather Tower, auch als Campanile bekannt und das Wahrzeichen der UC Berkeley.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, unter der Präsidentschaft Robert Gordon Sprouls, begann das Goldene Zeitalter Berkeleys. Es gelang zahlreiche bekannte Wissenschaftler an die Universität zu locken. Besonders in den Feldern Physik, Chemie und Biologie erlangte Berkeley Weltruhm. Zu den wichtigsten Forschungsleistungen jener Zeit gehört die Entwicklung des Zyklotrons durch Ernest O. Lawrence, was zur Entdeckung zahlreicher chemischer Elemente wie das Berkelium oder das Californium führte.
Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich das Berkeley Radiation Laboratory, heute als Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) bekannt, unter der Leitung von Ernest Lawrence an der Entwicklung der Atombombe. Robert Oppenheimer, seit 1929 Professor in Berkeley, wurde 1942 mit der Leitung des Manhattan-Projekts betraut.
Im Jahr 1949, während der McCarthy-Ära, verlangte die Universitätsleitung von allen an der Universität Beschäftigten einen anti-kommunistischen Treueschwur. Da sich einige Fakultätsmitglieder weigerten, diesen Schwur zu unterzeichnen, wurden sie suspendiert und erst zehn Jahre später wieder rehabilitiert. Ein Treueschwur auf die US-amerikanische Verfassung ist auch heute noch für alle Angestellten der UC Berkeley verpflichtend.
In den 1960er Jahren avancierte Berkeley zur Speerspitze der Studentenbewegung in den USA. Als der radikale Bürgerrechtler Malcolm X auf dem Campus Redeverbot erhielt und es sämtlichen Studentengruppen verboten wurde, auf dem Campus Spenden zu sammeln oder politisch Stellung zu beziehen, gründeten die betroffenen Studenten das Free Speech Movement, welches sich für die Freiheit der Rede einsetzte. In immer größeren Demonstrationen protestierte man für Redefreiheit und gegen den Krieg in Vietnam. Studentenführer wie Mario Savio, Jack Weinberg oder Reginald Zelnik wurden zu landesweiten Ikonen des studentischen Protests. Von Berkeley aus erreichte die Protestwelle schließlich auch Europa und kulminierte schließlich im Mai 68. Seit jener Zeit gilt Berkeley als der progressivste Flecken Amerikas, als intellektuelle und kulturelle Hochburg, von Spöttern hingegen als „People's Republic of Berkeley“ (Volksrepublik Berkeley) oder „Berzerkeley“ bezeichnet.
Menschenrechtsgruppen sehen dies anders. Das Phoebe A. Hearst Museum of Anthropology nimmt ihrer Ansicht nach keine Rücksicht auf die Rechte der Indianer, wie sie im Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA) festgeschrieben sind. Zudem stand die Universitätsleitung wegen einer 21-monatigen Baumbesetzung zum Schutz von 42 Redwood-Bäumen und der dazugehörigen archäologischen Stätten, die dem Ausbau eines Athletik-Zentrums im Wege standen, im Streit mit dem Stadtrat.<ref>S. Shadi Rahimi: UC-Berkeley tree protest closes with ceremony, in: Indian Country Today, 3. Oktober 2008.</ref>
Naturschutzverbände sehen vor allem die Tierversuche kritisch.
Die Finanzierung durch staatliche Mittel ging stark zurück; 2010 kamen nur noch 11 Prozent der Mittel vom Staat.<ref>Bericht auf spiegel.de vom 27. Dezember 2011, abgerufen am 29. Dezember 2011</ref>
Organisation
Campus
Die San Francisco Bay überblickend, zählt der Campus mit einer Gesamtfläche von knapp 5 km² zu den schönsten im Land. Bis heute konnte der ländliche Charme der Anfangszeit größtenteils erhalten bleiben. Ein Großteil der administrativen und akademischen Gebäude konzentriert sich auf 72 ha im Westen des Campus. Dort ist inzwischen ein Großteil der Fläche verbaut, so dass sich der Bau neuer universitärer Gebäude seit geraumer Zeit auf Gebiete jenseits des Campus ausdehnt. Östlich des Hauptcampus befinden sich zahlreiche, der Universität angegliederte, Forschungseinrichtungen, wie das Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory, die Lawrence Hall of Science und das Mathematical Sciences Research Institute. Entworfen wurde der Campus von Émile Bénard, der eine weltweite Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Ein Großteil der Entwürfe Bénards wurden jedoch nur kurze Zeit später von John Galen Howard abgeändert um die Gebäude besser in die geomorphologischen Gegebenheiten des Campusgeländes zu integrieren. Howard war unter anderem für den Entwurf der Doe Library, des Hearst Greek Theatre und des Memorial Stadiums verantwortlich.
Wissenschaftliche Einrichtungen
Die über 130 Institute und Einrichtungen der UC Berkeley sind auf 14 Organisationseinheiten verteilt:
- Chemie
- Informationsmanagement- und Systeme
- Ingenieurwissenschaften
- Journalismus (Graduate School)
- Letters and Science
- Natürliche Ressourcen
- Öffentliche Gesundheit
- Öffentliche Richtlinien (Richard & Rhoda Goldman School of Public Policy)
- Optometrie
- Pädagogik (Graduate School)
- Rechtswissenschaften (Boalt Hall)
- Umweltdesign
- Sozialwesen und Wohlfahrt
- Wirtschaft (Haas School of Business)
Weitere Einrichtungen:
- Ernest Orlando Lawrence Berkeley National Laboratory
- Lawrence Hall of Science
- Mathematical Sciences Research Institute
- Cory Hall – Das Gebäude des Elektrotechnikinstituts war Ziel von zwei Anschlägen des als Unabomber bekannt gewordenen ehemaligen UCB-Assistenzprofessors Ted Kaczynski
- Botanischer Garten
- Doe Library
- Herbarium
- International House
- Berkeley Art Museum & Pacific Film Archive
- KALX Radio – Radio-Sender der Universität
- Hearst Greek Theatre
- California Memorial Stadium – Austragungsort der Heimspiele der Cal Bears, dem Football-Verein der Universität. Kapazität: 73.347 Sitzplätze
- Space Sciences Lab, hier wird astronomische Forschung und u.a. auch das SETI und SETI@home-Projekt betrieben.
- University of California Museum of Paleontology
- Museum of Vertebrate Zoology
Bibliothekssystem
Die 32 Büchereien der Universität bilden, gleichauf mit der University of Illinois, das viert- bzw. fünftgrößte Bibliothekssystem des Landes, nur noch übertroffen durch die Library of Congress sowie den Bibliothekssystemen der Harvard University und der Yale University. Berkeleys Bibliothekssystem beinhaltet im Jahre 2006 mehr als 10 Millionen Bände und mit einem Gesamtplatzverbrauch von über 50.000 m² ist es eines der größten Bibliothekssysteme der Welt. Die Doe Library wurde 1910 erbaut und dient heute als das Referenz- und Verwaltungszentrum des gesamten Systems. In ihr befinden sich auch die beiden größten Leseräume der Universität. Im unterirdischen Bereich der Doe Library befinden sich die Gardner Main Stacks, benannt nach dem 15. Präsidenten der University of California und Berkeley Absolventen, David P. Gardner. Um den wachsenden Beständen der Bibliothek genügend Raum bieten zu können, befinden sich in den Gardner Stacks, verteilt auf drei Etagen die jeweils größer als ein Football-Feld sind, ca. 84 km an Bücherregalen und somit Platz für ca. 2 Millionen Bücher. Durch die Deckenfenster kann das natürliche Sonnenlicht bis zur untersten Etage durchdringen. Im Jahre 2003 wurde Berkeleys Bibliothekssystem von der Association of Research Libraries als das beste öffentliche und das insgesamt drittbeste Bibliothekssystem in Nordamerika ausgezeichnet.
Zulassung von Studenten
- Bewerbungen/Akzeptanzraten für Freshmen (2012/2013)
- Anzahl Bewerber: 61.695
- Davon angenommen: 13.037
- Prozentrate: 18 %
- Bewerbungen/Akzeptanzraten für Transfer-Students (2012/2013)
- Anzahl Bewerber: 15.231
- Davon angenommen: 3.732
- Prozentrate: 24,9 %
- Studiengebühren (pro Jahr für 2011/2012)
- Residents: 12.834 $
- Non-Residents: 35.715 $
Rankings
Laut der National Research Council sind 35 von 36 Graduate-Programmen der UC Berkeley in den Top 10 vertreten. UC Berkeley ist die einzige Universität mit allen PhD Programmen innerhalb der nationalen Top 5, ausgewählt vom U.S. News & World Report. UC Berkeley erzielte in den Rankings der Jiao Tong Universität in Shanghai im Jahr 2013 den dritten Platz – hinter Harvard und Stanford.
In der Rangfolge der US-Zeitschrift U.S. News & World Report der weltweit besten Universitäten lag Berkeley im Jahr 2015 ebenfalls auf Platz 3 – hinter der Harvard University und dem Massachusetts Institute of Technology. UC Berkeley wurde vom U.S. News & World Report nun mehrere Jahre in Folge als beste öffentliche Universität in den USA ausgewählt (2015). Als direkter Konkurrent der University of California, Berkeley um den Spitzenplatz als beste öffentliche Hochschule der Vereinigten Staaten gilt traditionell die University of Michigan.
- Academic Ranking of World Universities (Shanghai Jiao Tong University) 2013: #3
- U.S. News & World Report 2010 – General Undergraduate Rankings: #21
- U.S. News & World Report 2010 – Engineering Undergraduate Rankings: #2
- U.S. News & World Report 2010 – Business Undergraduate Rankings: #2
- BusinessWeek 2009 – Business Undergraduate Rankings: #6
Kanzler
- Clark Kerr (1952–1958)
- Glenn T. Seaborg (1958–1961)
- Edward W. Strong (1961–1965)
- Martin E. Meyerson (1965)
- Roger W. Heyns (1965–1971)
- Albert H. Bowker (1971–1980)
- Ira Michael Heyman (1980–1990)
- Chang-Lin Tien (1990–1997)
- Robert M. Berdahl (1997–2004)
- Robert J. Birgeneau (2004–2013)
- Nicholas B. Dirks (seit Juni 2013)
Statistik
Die Universität bietet nahezu 300 Studiengänge und mehr als 7000 Lehrveranstaltungen an. Jedes Jahr machen ca. 8500 Studenten einen Abschluss. Derzeit (2013) sind etwa 36.000 Studentinnen und Studenten an der Universität eingeschrieben.
7 Nobelpreisträger, 2 Fields-Preisträger, 3 Pulitzer-Preisträger, 16 National Medal of Science-Preisträger, 19 MacArthur-Stipendiaten, 83 Fulbright-Stipendiaten und 132 Mitglieder der National Academy of Sciences lehren und forschen an der UC Berkeley.
Forschung
Physiker der Universität spielten eine der Hauptrollen bei der Entwicklung der Atombombe während des Zweiten Weltkrieges, sowie der Wasserstoffbombe kurze Zeit später. Die Universität ist auch für die beiden nationalen Kernforschungszentren in Los Alamos und Livermore verantwortlich. Wissenschaftler der Universität haben das Zyklotron erfunden, das Antiproton entdeckt, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Laser gespielt, den Prozess der Photosynthese erklärt, erstmals das Polio-Virus (Kinderlähmung) erfolgreich isoliert, mit Experimenten das bellsche Theorem belegt und zahlreiche chemische Elemente wie Americium, Curium, Berkelium, Nobelium, Lawrencium und Californium entdeckt. Informatiker der Universität sind für die Entwicklung von BSD, BIND und das SETI@home-Projekt bekannt geworden. Mit Fragen der Klimaforschung beschäftigt sich das BEST-Projekt. Doch auch außerhalb der Naturwissenschaften konnte sich die Fakultät von Berkeley mit 4 Gewinnern der Fields-Medaille in Mathematik und 9 Empfängern des angesehenen James S. McDonnell Foundation Awards behaupten. Insgesamt stehen 61 Nobelpreisträger mit der Universität in Verbindung.
Entwicklungen im Bereich Informatik
Viele Technologien, die mit der frühen Entwicklung des Internets oder der Open-Source-Bewegung in Verbindung stehen, finden ihren Ursprung in Berkeley. Die Berkeley Software Distribution, besser bekannt als BSD, wurde 1977 von dem Informatik-Studenten Bill Joy entwickelt. BSD gilt als eine der bekanntesten Unix-Varianten, aus der sich bekannte Betriebssysteme wie zum Beispiel FreeBSD oder Mac OS X entwickelt haben. Bill Joy entwickelte ebenfalls den auch heutzutage noch sehr verbreiteten Unix-Texteditor vi. PostgreSQL, ein objektrelationales Datenbankmanagementsystem, entstand durch Forschungen der Berkeley Fakultät in den 70er Jahren. Sendmail, früher einer der meistgenutzten Mail Transfer Agents und Standard-MTA der meisten Unix-Systeme, wurde 1981 an der Universität entwickelt. Zu etwa der gleichen Zeit wurde BIND (Berkeley Internet Name Domain), der heute in der Version 9 meistgenutzte DNS-Server im Internet, von einer Gruppe Studenten erfunden. Die Programmiersprache Tcl und das Tk GUI Toolkit gehen auf den Professor John Ousterhout und dessen Forschungen im Jahre 1988 zurück. Die RAID und RISC Technologien wurden von David A. Patterson entworfen.
Die von dem Professor und Turing-Award-Preisträger William Kahan geleiteten Forschungen bezüglich Analyse und Algorithmen der Gleitkommaarithmetik haben bedeutend zu der Entwicklung der Informatik beigetragen und die IEEE 754 Norm geprägt.
Die XCF, eine Forschungsgruppe von Studenten, ist verantwortlich für eine Reihe an weiteren erwähnenswerten Softwareprojekten. Darunter befinden sich das Open-Source-Bildbearbeitungsprogramm GIMP, GTK+, das GIMP-Toolkit für die Erstellung von grafischen Benutzeroberflächen, und ViolaWWW, einer der ersten grafischen Webbrowser. Durch ViolaWWW sind später sowohl Java-Applets als auch der Mosaic-Webbrowser, welcher der erste öffentlich verfügbare und weit verbreitete grafische Webbrowser war, entstanden.
Die Universität ist für das SETI@home-Projekt verantwortlich, welches Benutzern auf der ganzen Welt erlaubt, zuhause an der Suche nach außerirdischer Intelligenz teilzunehmen, indem sie Rechenleistung ihrer Computer opfern, die sonst ungenutzt wäre. Das Projekt hat die Wirksamkeit des Verteilten Rechnens an Heimcomputern bewiesen und alle Rechner zusammen haben bis heute über 2 Millionen Jahre an Rechenzeit erbracht, was mit einem Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde als größte Computerberechnung in der Geschichte gewürdigt wurde.
Berkeley hat Partnerschaften mit Google, Intel, Microsoft, Sun Microsystems und Yahoo! geknüpft. Intel Research, ein kleines Forschungszentrum nahe der Universität, bringt Wissenschaftler von Berkeley und Intel zusammen, um in verschiedenen Gebieten der Informatik zu forschen. Im Dezember 2005 haben sich Google, Sun Microsystems und Microsoft dazu entschieden, 7,5 Millionen Dollar in die Universität zu investieren, um die Forschung in Bereichen der System- und Netzwerktechnik voranzutreiben und für diesen Zweck das RAD-Lab (Reliable Adaptive Distributed Systems Laboratory) zu erbauen.
Erzeugung künstlicher Elemente
Berkeley ist ein bedeutender Ort der Kernforschung. In Berkeley wurden mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern zahlreiche chemische Elemente erstmals synthetisiert, wie Americium, Curium, Berkelium (Ordnungszahl 97, benannt nach Berkeley), Nobelium, Lawrencium und Californium.
Sport
Die Sportteams von Berkeley nennen sich die California Golden Bears. Die Universität ist Mitglied der Pacific-12 Conference. Ihr Maskottchen ist „Oski the Bear“. Zwischen den Bears und den Stanford Cardinal herrscht traditionsgemäß eine starke Rivalität. Das jährliche Duell im College Football wird als „Big Game“ bezeichnet. Der Sieger erhält jeweils die Stanford Axe als Trophäe. Die Football-Mannschaft gewann bisher zwei nationale Titel in den Jahren 1920 und 1937. Das erfolgreichste Team in Berkeley ist jedoch das Rugby-Team. Es gewann seit 1980 24 von insgesamt 29 nationalen Meisterschaften.
Bekannte Persönlichkeiten
Nobelpreisträger
Derzeit an der Universität tätig:
- 2011 – Saul Perlmutter (Physik)
- 2009 – Oliver E. Williamson (Wirtschaftswissenschaften)
- 2006 – George F. Smoot (Physik)
- 2001 – George A. Akerlof (Wirtschaftswissenschaften)
- 2000 – Daniel L. McFadden (Wirtschaftswissenschaften)
- 1997 – Steven Chu (Physik)
- 1986 – Yuan T. Lee (Chemie)
Nicht mehr an der Universität tätig bzw. verstorben:
- 2011 – Adam Riess (Physik)
- 1994 – John Harsanyi (Wirtschaftswissenschaften)
- 1983 – Gérard Debreu (Wirtschaftswissenschaften)
- 1980 – Czesław Miłosz (Literatur)
- 1968 – Luis W. Alvarez (Physik)
- 1964 – Charles H. Townes (Physik)
- 1961 – Melvin Calvin (Chemie)
- 1960 – Donald A. Glaser (Physik)
- 1959 – Owen Chamberlain (Physik)
- 1959 – Emilio Gino Segrè (Physik)
- 1951 – Edwin Mattison McMillan (Chemie)
- 1951 – Glenn T. Seaborg (Chemie)
- 1949 – William Francis Giauque (Chemie)
- 1946 – John Howard Northrop (Chemie)
- 1946 – Wendell Meredith Stanley (Chemie)
- 1939 – Ernest O. Lawrence (Physik)
Weitere berühmte Absolventen und Angestellte der Universität
Professoren/Dozenten
- 1915–54: die Ernährungswissenschaftlerin Agnes Fay Morgan
- 1941–43: der anthropologische Linguist Robert H. Barlow, Nachlassverwalter Lovecrafts
- seit 1999: die Biochemikerin Carolyn Bertozzi
- seit 1993: die Philosophin Judith Butler
- seit 1971: der Linguist Charles J. Fillmore, genannt Chuck
- die Entwicklungs-Psychologin Alison Gopnik
- der Turing-Preis Gewinner William Kahan
- 1966–95: der anthropologische Linguist Paul Kay
- 1942–52: der Jurist Hans Kelsen
- seit 1972: der politologische Linguist George Lakoff
- 1942–86: der Linguist und Romanist Yakov Malkiel
- 1952–1994: der Molekularbiologe Gunther S. Stent
- seit 1970: der Beat-Poet Ron Loewinsohn,
- 1962–77: Michael Mann, der jüngste Sohn des Nobelpreisträgers Thomas Mann
- 1967–92: John David Jackson, Physiker
- 1969: Volker ter Meulen, deutscher Mediziner
- die Kognitionspsychologin Eleanor Rosch
- seit 1959: der Philosoph John Searle
- seit 1977: Pranab Bardhan, Wirtschaftswissenschaftler
- seit 1979: Irma Adelman, Wirtschaftswissenschaftlerin
- der Psycholinguist Dan Slobin
- 1982: die Ökonomin Hazel Henderson
- 1987–2003: der Moralphilosoph Bernard Williams
- 1988–1990: der Mathematiker Andreas Floer
- 1954–1970: der Politikwissenschaftler Sheldon Wolin
- seit 1995: der Ökonom Hal Varian
- seit 1959: der Systemtheoretiker, Informatiker und „Vater der Fuzzylogik“ Lotfi Zadeh
Absolventen
Dilbert-Erfinder Scott Adams, Leonard Adleman, Anthropologe und Lovecraft-Nachlassverwalter Robert H. Barlow, Schwimmer Matt Biondi, Mathematiker und Fields-Preisträger Richard Borcherds, Dirigent und Komponist Thüring Bräm, Evolutionspsychologe David Buss, Philosoph Stanley Cavell, Rapper Defari, SF-Autor Philip K. Dick, Ethnologe und Folklorist Alan Dundes, die Turingpreisträger Douglas C. Engelbart und Shafrira Goldwasser, Bill Joy, Schauspieler Stacy Keach, Basketballspieler Jason Kidd, Anthropologe Grover Krantz, Turing-Preisträger Butler Lampson, Philosoph und Historiker Arthur Oncken Lovejoy, Schriftsteller Jack London, Schriftsteller und Übersetzer Richard Lourie, Vulkanologe James Luhr, Kronprinz von Norwegen Haakon Magnus, Städteplaner Peter Marcuse, Silvio Micali, American-Football-Spieler Brick Muller, Robert McNamara, Amiga-Erfinder Jay Miner, Gordon Moore, die American-Football-Spieler Craig Morton und Perry Schwartz, Segelolympiasieger Lowell North, Physiker Robert Oppenheimer, Schauspieler Gregory Peck, Gerhard Roth, Dean Rusk, Fernsehmoderator Gert Scobel, Mathematiker und Fondsmanager James Simons, Astronom und Hackerjäger Clifford Stoll, Minix-Erfinder Andrew S. Tanenbaum, Physiker Edward Teller, Unix-Erfinder Ken Thompson, Politiker Earl Warren, Lyriktheoretiker Warren Tallman, Pascal-Erfinder Niklaus Wirth, Apple-Entwickler Steve Wozniak, Dateisystementwickler Hans Reiser, Malerin und Aktivistin Sunaura Taylor, Industrie- und Betriebssoziologe Hansjörg Weitbrecht, Quarterback und Super-Bowl-Gewinner Aaron Rodgers.
Siehe auch
Literatur
- W. J. Borabaugh, W. J. Rorabaugh: Berkeley at War. The 1960s. Oxford University Press, 1990, ISBN 0-19-506667-7.
- Susan Dinkelspiel Cerny: Berkeley Landmarks. An Illustrated Guide to Berkeley, California's Architectural Heritage. Berkeley Architectural Heritage Association, 2001, ISBN 0-9706676-0-4.
- Jo Freeman: At Berkeley in the Sixties. The Education of an Activist, 1961-1965. Indiana University Press, 2003, ISBN 0-253-21622-2.
- Harvey Helfand: University of California, Berkeley. Princeton Architectural Press, 2001, ISBN 1-56898-293-3.
- David Lodge: Changing Places. 1975 (Ortswechsel).
- Geoffrey Wong: A Golden State of Mind. Trafford Publishing, ISBN 1-55212-635-8.
- Manuel J. Hartung: Breite Spitze. Berkeley in Kalifornien ist beides: Staatliche Massenuniversität und Elitehochschule In: DIE ZEIT Nr. 42 vom 13. Oktober 2005, S. 83 f.
Weblinks
- UC Berkeley Homepage (englisch)
- Berkeley Campus Tour (englisch)
- Fotos der Universität (englisch)
- Offizielles Nachrichten-Portal der Universität (englisch)
Einzelnachweise
<references />
Stanford | Cal | UCLA | USC | Washington | Washington State | Oregon State | Oregon | Arizona State | Arizona | Colorado | Utah
Koordinaten: 37° 52′ 36″ N, 122° 15′ 1″ W{{#coordinates:37,876722222222|-122,25033333333|primary
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