Augustusburg
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Stadt Augustusburg |
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Sachsen | ||||||
Landkreis: | Mittelsachsen | ||||||
Höhe: | 516 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 23,41 km² | ||||||
Einwohner: | 4611 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 197 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 09573 | ||||||
Vorwahl: | 037291 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 020 | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marienberger Str. 24 09573 Augustusburg | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Dirk Neubauer (parteilos) | ||||||
Lage der Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen | |||||||
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Augustusburg ist eine Kleinstadt in Sachsen. Benannt ist die Stadt nach dem weithin sichtbaren und landschaftsbeherrschenden Schloss Augustusburg, einem ehemaligen Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten. Bekannt ist sie außerdem durch die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Augustusburg liegt im Erzgebirge, etwa 15 km östlich von Chemnitz, 5 km südöstlich von Flöha, 20 km südwestlich von Freiberg und 9 km nördlich von Zschopau im Landkreis Mittelsachsen. Die Stadt liegt auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern der Zschopau und der Flöha. Sie ist überwiegend von Wäldern umgeben. Höchster Punkt mit 516 m über NN ist der dominierende Schellenberg, auf dem sich das namensgebende Schloss Augustusburg befindet. Der niedrigste Punkt ist das Zschopautal mit ungefähr 300 m über NN.
Stadtgliederung
Augustusburg umfasst die Ortsteile:
- Augustusburg
- Erdmannsdorf
- Grünberg
- Hennersdorf
- Kunnersdorf
Geschichte
1206 findet Schellenberg, eine Siedlung am Fuß der gleichnamigen Burg erstmals urkundliche Erwähnung. Die Burg Schellenberg war der Vorläufer der heutigen Augustusburg (Jagdschloss Augustusburg), der 1528 und 1547 Opfer von Bränden wurde. 1568 beauftragte Markgraf August I. Hieronymus Lotter mit einem Neubau, der bereits 1575 Augustusburg genannt wurde.<ref>Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band I, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 29.</ref> Der in nur vier Jahren entstandene mächtige Bau diente hauptsächlich als Jagd- und Lustschloss. Die Schlosslinde wurde 1421 gepflanzt und zählt zu den ältesten Bäumen, deren Pflanzung konkret belegt ist. 1590 wurde der Name „Augustusburg“ auf das bisherige „Amt Schellenberg“ übertragen, welches seitdem Amt Augustusburg hieß. Im Juli 1899 erfolgte die Umbenennung der Stadt Schellenberg in Augustusburg. 1911 wurde die Drahtseilbahn errichtet, mit der die Stadt weiter an touristischer Bedeutung gewann. Diese positive Entwicklung setzte sich über alle Jahrzehnte hin fort. Eine attraktive Gestaltung des Ortes wurde mit der Sanierung des denkmalgeschützten Innenstadtbereiches erreicht.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Sommer 1933 etwa 120 NS-Gegner aus den umliegenden „Schutzhaftlagern“ inhaftiert und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Eine Gedenktafel erinnert an dieses Geschehen.
Eingemeindungen
Die ehemalige Gutssiedlung Jägerhof wurde am 1. März 1891 nach Schellenberg, ab 1899 Augustusburg, eingemeindet.<ref>Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Neuausgabe. Leipzig 2006, ISBN 3-937209-15-8, S. 344.</ref> Am 1. Oktober 1995 wurde die ehemalige Gemeinde Grünberg ein Ortsteil von Augustusburg.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995</ref> Erdmannsdorf (mit dem am 1. April 1929 eingegliederten Ort Kunnersdorf) und Hennersdorf folgten am 1. Januar 1999.<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999</ref>
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
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1989 bis 1995
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1996 bis 2002
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2003 bis 2007
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- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Gedenkstätten
- Gedenktafel am Nordeingang des Schlosses (→s.o. Geschichte)
- Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Erdmannsdorf für vier unbekannte KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch von einem Außenlager des KZ Flossenbürg im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
- Gedenkstätte in Erdmannsdorf für alle Opfer des Faschismus
- FIR-Denkmal in Erdmannsdorf für antifaschistische Widerstandskämpfer
- Gedenkstein auf dem Gelände des Seniorenhauses in Augustusburg zur Erinnerung an 40 Heimbewohner, welche 1941 im Zuge des Euthanasieprogramms nach Pirna-Sonnenstein verbracht und dort ermordet wurden
Politik
Stadtrat
Seit der Stadtratswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Bürgermeister
Seit Oktober 2013 ist der parteilose Dirk Neubauer der Bürgermeister der Stadt Augustusburg. Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 22. September 2013 wurde er mit 47 % der Stimmen gewählt.
- Bisherige Amtsinhaber
- Hans-Dietrich Eckardt
- bis 2013: Evelyn Jugelt (CDU)
- seit 2013: Dirk Neubauer (parteilos)
Partnerstädte
Augustusburg ist eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Oerlinghausen in Nordrhein-Westfalen eingegangen; der Ortsteil Erdmannsdorf ist mit der Gemeinde Bücken in Niedersachsen und der Ortsteil Hennersdorf mit der Gemeinde Loitzendorf in Bayern partnerschaftlich verbunden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Neben dem Schloss dominiert die evangelische Stadtkirche St. Petri (1845/1896) mit der Innenausstattung von Schilling & Graebner das Stadtbild. Zwischen Erdmannsdorf und der Stadt Augustusburg verkehrt eine Standseilbahn. Sehenswert ist außerdem die hölzerne Brücke über die Zschopau in Hennersdorf.
Museen
Im Schloss Augustusburg befindet sich ein Motorradmuseum, ein Kutschenmuseum und ein Museum für Jagdtier- und Vogelkunde. Weitere Angebote im Schloss sind der Adler- und Jagdfalkenhof, Brunnenhaus, Turmgalerie und Schlossführung.
Freizeit/Sport
Sportliche Aktivitäten bieten das Augustusburger Freizeitzentrum und die Drahtseilbahn. Diese pflegen die seit etwa 1910 bestehende Tradition des Wintersports im Ort. Es bestehen Möglichkeiten für Ski, Snowboard und Rodel. Im Sommer gibt es eine Sommerrodelbahn, Minigolf Klein-Erzgebirge, und einen großen Kinderspielplatz. Im Ortsteil Erdmannsdorf gib es ein Freizeitbad. Weiterhin findet auf dem Schloss seit 1970 traditionell jedes Jahr im Januar das international bekannte Motorradfahrer-Wintertreffen statt.
Patenschaften
Augustusburg unterhält eine Patenschaft zu der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 im benachbarten Marienberg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlich dominieren in Augustusburg Tourismus und Dienstleistungen.
Verkehr
- Straßenverkehr
Staatsstraßen führen nach Chemnitz, Flöha und Eppendorf.
- Schienenverkehr
Der Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg befindet sich an der Zschopautalbahn. Die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg, eine überregional bekannte Standseilbahn, verbindet den Ortsteil Erdmannsdorf mit Augustusburg.
Persönlichkeiten
- Hans Heinrich Graf von Könneritz (1790–1863), Diplomat und Rittergutsbesitzer
- Richard Graf von Könneritz (1828–1910), Politiker, Diplomat und Rittergutsbesitzer, Präsident der I. Kammer des Sächsischen Landtags
- Julius Gensel (1835–1916), Jurist und Politiker, MdR, MdL
- Gustav Wilhelm Theodor Spindler (1859–1928), Vertreter naturnaher Forstwirtschaft im sächsischen Erzgebirge
- Hans Heinrich Freiherr von Könneritz (1864–1924), Rittergutsbesitzer und Politiker, MdL
- Walter Barthel (Journalist) (1931–2003), Journalist, Gründer politischer Bewegungen, Doppelagent
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 36–45.
- Johann Gottlieb Harnisch: Chronik über Schellenberg-Augustusburg. Reutzel, Schellenberg 1860. (Digitalisat)
- Richard Steche: Schellenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 85.
- Julius Ernst von Schütz: Historisch-Oeconomische Beschreibung von dem berühmten Schloß und Amte Augustusburg in Chur-Sachsen. Leipzig 1770. (Digitalisat)
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Atlas Mittelsachsen
- Augustusburg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Johann Gottlieb Harnisch: Chronik über Schellenberg-Augustusburg. Verlag J. C. Reutzel, Schellenberg 1860
- Schloss der Biker
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