Wechselburg


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Wechselburg
51.00305555555612.776666666667185Koordinaten: 51° 0′ N, 12° 47′ O{{#coordinates:51,003055555556|12,776666666667|primary
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Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 185 m ü. NHN
Fläche: 25,65 km²
Einwohner: 1903 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09306
Vorwahl: 037384
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 580
Gemeindegliederung: 13 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 16
09306 Wechselburg
Webpräsenz: www.wechselburg.de
Bürgermeisterin: Renate Naumann (CDU)
Lage der Gemeinde Wechselburg im Landkreis Mittelsachsen

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Wechselburg ist eine Gemeinde im sächsischen Landkreis Mittelsachsen.

Geografie

Wechselburg liegt ca. 12 km westlich der Stadt Mittweida und ca. 25 km nördlich von Chemnitz. Die Gemeinde liegt im Tal der Zwickauer Mulde am Fuße des 353 m hohen Rochlitzer Berges.

Ortsteile

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:

  • Nöbeln
  • Seitenhain
  • Wechselburg
  • Zschoppelshain

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Königshain-Wiederau und Seelitz sowie die Städte Lunzenau, Penig und Rochlitz. Im Westen grenzt die zum Landkreis Leipzig gehörende Gemeinde Narsdorf an.

Geschichte

Datei:Klosterkirche.gif
Die romanische Basilika Hl. Kreuz (Kloster- und Pfarrkirche)
Datei:Mulde-wechselburg.jpg
Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg

Der Ort, als Zschillen (Bienenort) gegründet, ist eng verbunden mit der Gründung des Klosters Zschillen im Jahr 1168 durch Graf Dedo von Rochlitz-Groitzsch für die Augustiner-Chorherren. Die dazu errichtete Kirche diente auch als Begräbnisstätte der gräflichen Familie. Im Jahr 1278 wurde es dem Deutschen Orden übereignet. Nach der Reformation wurde es zum Besitz des sächsischen Herzogs Moritz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Gemeinde mehrfach verwüstet. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände des ehemaligen, verfallenen Klosters das jetzige Barockschloss errichtet. Es gab einen Gebiets- (Burgen-)tausch zwischen dem sächsischen Herzog Moritz und den Grafen von Schönburg. Dadurch kam der Ort wahrscheinlich zu seinem heutigen Ortsnamen und wurde Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg. Im Jahr 1843 gründete die Gräfin Emilie von Schönburg in Wechselburg das erste Diakonissenkrankenhaus in Sachsen.

Die Schlossanlage befand sich bis zur entschädigungslosen Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 im Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg-Glauchau.

In den 50er und 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts war im Schloss eine TBC-Heilstätte für Kinder, später ein Kinderkrankenhaus und bis 2005 das Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht.

Seit 1992 beherbergt das Schloss wieder ein Kloster. Die Benediktiner aus dem Kloster Ettal haben im sogenannten "kleinen Schloss" nicht nur ein Kloster, sondern auch eine Familien- und Begegnungsstätte eingerichtet, die sich großen Zuspruchs erfreut.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altzschillen<ref name=Metzler-Poeschel/> 1. Mai 1967
Carsdorf<ref name=Metzler-Poeschel/> 20. Juni 1957 Eingemeindung nach Mutzscheroda
Corba<ref name=Metzler-Poeschel/> 1. April 1974 Eingemeindung nach Göhren
Göhren<ref name=Statistisches-Landesamt-Sachsen>Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen</ref> 1. Januar 1994
Göppersdorf<ref name=Metzler-Poeschel>Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref><ref name=Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden> Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen</ref> 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Nöbeln
Hartha<ref name=Metzler-Poeschel/> 1. Januar 1969 Eingemeindung nach Nöbeln
Meusen<ref name=Metzler-Poeschel/><ref name=Verzeichnisse-eingemeindeten-Gemeinden/> 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Nöbeln
Mutzscheroda<ref name=Statistisches-Landesamt-Sachsen/> 1. Januar 1994
Nöbeln<ref name=Statistisches-Landesamt-Sachsen/> 1. Januar 1994
Seitenhain<ref name=Metzler-Poeschel/> 6. April 1972 Eingemeindung nach Nöbeln
Zschoppelshain<ref name=Statistisches-Landesamt-Sachsen/> 1. Januar 1994 Eingemeindung ohne den Ortsteil Winkeln (Eingliederung nach Seelitz)

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

Jahr Einwohner
1834 1.122
1871 1.427
1890 1.340
1910 1.363
1925 1.323
Jahr Einwohner
1939 1.186
1946 1.620
1950 1.437
1964 1.332
1990 1.222
Jahr Einwohner
2000 2.290
2007 2.142
2010 2.045
2012 1.938
2013 1.929


Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2014<ref>Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014</ref>
Wahlbeteiligung: 58,8 % (2009: 60,4 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,4 %
36,2 %
8,9 %
n. k.
3,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-11,3 %p
+13,4 %p
-0,9 %p
-4,7 %p
+3,5 %p
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Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kloster Wechselburg mit
    • Basilika, katholische Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert
    • Benediktiner-Klosteranlage
    • Barockschloss - zurzeit leerstehend und baufällig
    • 18 Hektar großer Schlosspark, mit 180 Jahre altem seltenem Baumbestand
  • Erstes Diakonissenhaus Sachsens
  • Bäuerliches Museum im so genannten Taubenhaus an der St.-Otto-Kirche
  • Crodo-Tisch (alter Opfertisch an der Eulenkluft - Nachbildung des Originals)
  • Historischer Marktplatz
  • Ortskern mit kleinen, verwinkelten Gassen
  • Paul-Fleming-Wohnhaus
  • Porphyr-Ratsherren (Denkmal an der Muldenbrücke)
  • Porphyrbrücke über die Zwickauer Mulde bei Wechselburg
  • Rathaus von 1924
  • St.-Otto-Kirche auf dem Marktplatz mit Schramm-Orgel (J. J. Schramm war ein Schüler von Gottfried Silbermann)
  • Zusammenfluss der Zwickauer Mulde und der Chemnitz
  • Göhrener Viadukt, einer der imposantesten deutschen Brückenbauten aus der Frühzeit des Eisenbahnbaues, überquert die Zwickauer Mulde
  • Königlich-sächsischer Meilenstein als Abzweigstein und Straßenbauverwaltungsstein im Ortsteil Carsdorf - Grüne Tanne

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Historisches Marktfest

Verkehrsanbindung

Datei:Brücken-Göhren.jpg
Göhrener Viadukt und Muldentalbahn

Die B 107 führt zwischen den Ortsteilen Göppersdorf und Zschoppelshain durch den Osten des Gemeindegebietes. Wechselburg liegt an der Muldentalbahn von Glauchau nach Großbothen, außerdem zweigte hier die Chemnitztalbahn nach Chemnitz ab. Der Betrieb auf diesen Bahnlinien wurde 2002 eingestellt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Richard Steche: Wechselburg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 14. Heft: Amtshauptmannschaft Rochlitz. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 95.

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Commons Commons: Wechselburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien