Glauchau
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Stadt Glauchau |
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dim= | globe= | name= | region=DE-SN | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Sachsen | ||||||
Landkreis: | Zwickau | ||||||
Höhe: | 266 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 51,49 km² | ||||||
Einwohner: | 23.231 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 451 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 08371 | ||||||
Vorwahl: | 03763 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | Z, GC, HOT, WDA | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 14 5 24 080 | ||||||
Stadtgliederung: | Kernstadt, 6 Ortschaften | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 08371 Glauchau | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Oberbürgermeister: | Peter Dresler (parteilos) | ||||||
Lage der Stadt Glauchau im Landkreis Zwickau | |||||||
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Glauchau ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Zwickau. Im ehemaligen Landkreis Chemnitzer Land war sie Kreisstadt. Die Stadt hatte ihre Blüte zur Zeit der Hochindustrialisierung in Deutschland und war ein bedeutender Standort der Textilindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Glauchau liegt an der Zwickauer Mulde, am Rand des Erzgebirgsbeckens, auf einer Höhe von 266 m ü. NN (St. Georgen-Kirche) im Süden des Sächsischen Burgen- und Heidelandes. Die nächsten Oberzentren sind Zwickau (13 km), Chemnitz (26 km) und Gera (33 km).
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die Stadt umfasst etwa 50 km², wovon 20 km² der Rümpfwald ausmacht. Teile dieses Waldes wurden von der Sowjetarmee als Übungsplatz genutzt. Er ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem viele Tiere leben, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt werden.
Nachbargemeinden
An Glauchau grenzen die Gemeinden Callenberg, Dennheritz, Remse, St. Egidien und Mülsen. Des Weiteren ist Glauchau von den Städten Lichtenstein, Meerane, Zwickau und Waldenburg umgeben.
Stadtgliederung
Glauchau besteht aus der Kernstadt und 14 Ortsteilen:<ref>Regionalregister Sachsen</ref>
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Geschichte
Stadtgeschichte
Der Name der Stadt wird so erklärt: Das altsorbische Wort gluch mit der Bedeutung stiller Ort, dichter Wald sei ursprünglich als Waldbezeichnung Ausgangspunkt für Gluchov gewesen, aus dem Glauchau wurde.<ref>Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007 ISBN 978-3-86730-038-4, S. 66</ref>
Im Schutze einer um 1170 vom Geschlecht der Schönburger errichteten Burg entstand Mitte des 13. Jahrhunderts mit der sogenannten Oberstadt ein planmäßig angelegter Ort. Deren Rat und Bürgermeister konnte für 1479 nachgewiesen werden, wie auch die Erwähnung der Herrschaft Glauchau im selben Jahr. Mit den ansässigen Gerbern, Schneidern, Tuch- und Schuhmachern bildete sich ein reges Wirtschaftsleben heraus. Im Jahr 1542 setzte sich in Glauchau die Reformation durch.
In Glauchau gerieten im Zeitraum 1546–1693 drei Personen in Hexenprozesse, eine wurde zur Todesstrafe verurteilt, dann des Landes verwiesen.<ref>Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 501</ref>
Wie fast überall in Sachsen begann auch in Glauchau Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrielle Revolution. Hierbei entwickelte sich Glauchau zu einer Stadt der Textilindustrie, und es entstand die sogenannte Unterstadt. Als Zeichen für den industriellen Fortschritt galten die Eröffnung der Fernwasserleitung im Jahr 1857, die Errichtung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909 sowie die Eröffnung des durch die hohe Verkehrsdichte notwendig gewordenen Bahnhofs im Jahr 1926. Obwohl die Industrie stark wuchs und das Stadtbild prägte, entwickelte sich Glauchau Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Gartenstadt mit prächtigen und gepflegten Villenvierteln.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden in der Alten Polizeiwache, dem heutigen Rathaus, politische Gegner interniert und misshandelt. Bis 1989 war eine solche Zelle als Gedenkstätte eingerichtet.
Die Doppelschlossanlage befand sich bis zur entschädigungslosen Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 im Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg-Glauchau. Das Schloss wurde durch Artillerie-Beschuss im April 1945 beschädigt.
Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung etablierte sich Glauchau als eines der drei sächsischen Güterverkehrszentren. Seit 1994 führt Glauchau den Status einer „Großen Kreisstadt“.
Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Albertsthal<ref name="Sachsenbuch">Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943</ref> | 1. August 1918 | Eingemeindung nach Rothenbach |
Ebersbach<ref name="Metzler-Poeschel">Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref> | 1. Januar 1974 | Eingemeindung nach Reinholdshain |
Elzenberg<ref name="Sachsenbuch" /> | vor 1880 | Eingemeindung nach Niederlungwitz |
Gesau<ref name="Sachsenbuch" /> | 1. April 1925 | |
Höckendorf<ref name="Sachsenbuch" /> | 1. Oktober 1929 | |
Hölzel<ref name="Sachsenbuch" /> | vor 1880 | Eingemeindung nach Wernsdorf |
Jerisau<ref name="Sachsenbuch" /> | 1. April 1937 | |
Kleinbernsdorf<ref name="Sachsenbuch" /> | vor 1880 | Eingemeindung nach Reinholdshain |
Lipprandis<ref name="Metzler-Poeschel" /> | 19. Mai 1974 | |
Niederlungwitz<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen">Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen</ref> | 3. Oktober 1992 | |
Reinholdshain (mit Audörfel)<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> | 3. Oktober 1992 | |
Rothenbach<ref name="Sachsenbuch" /> | 1. April 1929 | |
Schönbörnchen<ref name="Sachsenbuch" /> | 1. Oktober 1929 | |
Voigtlaide<ref name="Metzler-Poeschel" /> | 1. August 1973 | Eingemeindung nach Wernsdorf |
Wernsdorf<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> | 3. Oktober 1992 |
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960: 31. Dezember):
1834 bis 1939
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1946 bis 1997 |
1999 bis 2010
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2012 bis 2013
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Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
Gedenkstätten
- Gedenkanlage im Schillerpark für kommunistische Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus
- Eine Grabstätte mit Gedenktafel auf dem Friedhof des Ortsteiles Wernsdorf erinnert an sechs sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt wurden.
Religionen
Christliche Kirchen und Gemeinden haben in Glauchau eine lange Tradition. Einige davon wurden im 19. Jahrhundert gegründet, die großen Kirchen schauen auf eine längere Geschichte zurück.
Zur Evangelisch-lutherischen Kirche gehören die Kirchgemeinde St. Georgen und die Luthergemeinde in Glauchau sowie die Kirchgemeinden Lobsdorf-Niederlungwitz und Wernsdorf. Die Glauchauer Katholiken gehören zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Ferner gibt es eine Neuapostolische Gemeinde sowie verschiedene freikirchlichen Gemeinden.
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Glauchau & Meerane (Baptisten) ging im Jahre 1939 aus der Arbeit der Wagenmission des Pastors G. Mewes hervor. Seitdem hat sich diese Gemeinde ständig weiterentwickelt. Es wurde ein Gemeindehaus gebaut und eine Zweigstelle in Meerane gegründet.<ref>Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Glauchau & Meerane</ref>
Es gibt noch einige andere christlichen Gemeinden in Glauchau, darunter die Adventgemeinde Glauchau, die Evangelische C-Punkt-Gemeinde Glauchau und die Christengemeinde Elim. Kennzeichnend sind die Zusammenarbeit der Kirchen und Gemeinden und die Vielzahl gemeinsamer Projekte, z. B. Jesus House Glauchau.<ref>Jesus House Glauchau</ref>
Die Mehrheit der Bevölkerung gehört keiner Glaubensgemeinschaft an.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat von Glauchau setzt sich aus 26 Stadträten und dem Bürgermeister zusammen. Seit der Stadtratswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit Zinnenmauer und breitbedachtem, mit rotweißen Fähnchen bestecktem Turm; rechts vom Turm ein dreimal rotsilbern schräggeteilter Schild, links ein zugewendeter gesichtiger silberner Halbmond.“<ref>Manfred Bensing, Karlheinz Blaschke, Karl Czok, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck, Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der DDR. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig Juli 1984, S. 154.</ref> Das Wappen erscheint erstmals auf einem Siegel von 1576.
Städtepartnerschaften
Glauchau pflegt Städtepartnerschaften mit
- Bielefeld-Jöllenbeck, Nordrhein-Westfalen, seit 1989
- Bürstadt, Hessen, seit 1990/91
- Iserlohn, Nordrhein-Westfalen, seit 1991/92
- Jibou, Rumänien, seit 1992
- Zgierz, Polen, seit 1996/97
- Grenay, Frankreich, seit 1996/97
- Vermelles, Frankreich, seit 1998
- Lynchburg (Virginia), USA, seit 2007
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Wo heute das Schloss Hinterglauchau steht, wurde zwischen 1170 und 1180 eine Burg errichtet. Zwischen 1470 und 1485 wurde diese in ein spätgotisches Schloss umgewandelt. Eine Doppelschlossanlage entstand mit der Errichtung von Schloss Forderglauchau von 1527 bis 1534, das als frühester Renaissancebau in Mitteldeutschland gilt. Im selben Zeitraum wurde Hinterglauchau im Renaissancestil umgebaut. Im April 1945 brannte durch Artilleriebeschuss der westliche Teil des Südtraktes des Schlosses Forderglauchau aus. Heute beherbergt Hinterglauchau das Heimatmuseum sowie eine Kunstsammlung, Forderglauchau eine Bibliothek, Musikschule und Galerie.
- Schloss Forderglauchau.JPG
Schloss Forderglauchau
- Schloss Hinterglauchau.jpg
Schloss Hinterglauchau
Die barocke Stadtkirche St. Georgen, nach einem Brand in den Jahren 1726 bis 1728 wiederaufgebaut und 2005/2006 restauriert,<ref>St. Georgenkirche. Abgerufen am 9. September 2012. </ref> besitzt neben dem Hauptaltar aus Sandstein einen kleinen spätgotischen Flügelaltar von 1510 und eine Orgel <ref>Glauchau, Georgenkirche. Orgel von 1730. Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V., abgerufen am 9. September 2012. </ref> von Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1730.
Das Villenviertel im Südwesten der Stadt ist ein einzigartiges Zeugnis der Gründerzeit. Heute befinden sich noch mehr als 25 Villen in diesem Viertel. Viele wurden im Stil des Historismus (Lossow’sche Villa, Clementinenstraße 8), der italienischen Renaissance (Hellmich-Villa, Friedrich-Ebert-Straße), des Jugendstils und des Klassizismus (Bößneck-Villa, Plantagenstraße) gebaut.
Der Glauchauer Bismarckturm, zu DDR-Zeiten Friedensturm genannt, wurde 1908–1910 als Wasserturm und Aussichtsturm zum Gedenken an Otto von Bismarck errichtet. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der 46 Meter hohe Turm ist der höchste noch existierende Bismarckturm. Er ist im Normalfall regelmäßig geöffnet; bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zum Fichtelberg, wegen herabfallender Steine und einer geplanten Sanierung aber bis auf weiteres für Besucher geschlossen.
Der Speicher in Niederlungwitz ist ein spätgotischer dreigeschossiger Bau aus dem Jahr 1492. In Gesau befindet sich eine barocke Dorfkirche von 1741.
Sport
In Glauchau gibt es mehrere Sportvereine. Die bekanntesten sind der VfB Empor Glauchau, dessen erste Fußballmannschaft in der Landesliga Sachsen spielt, sowie der HC Glauchau/Meerane, der 2013 aus dem Zusammenschluss des HSV Glauchau und dem Sächsischen Handballclub Meerane entstand und dessen erste Männermannschaft in der Handball-Oberliga Mitteldeutschland spielt.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Glauchau fand bis 2007 regelmäßig mit dem Woodstage Festival eine Großveranstaltung statt, die Fans der Independent-Kultur aus ganz Deutschland anzog.
Am letzten Sonntag im Oktober veranstaltet die TSG Glauchau e. V. den Glauchauer Herbstlauf, der mit mehr als tausend Teilnehmern zu einer der größten Laufveranstaltungen in Sachsen zählt.<ref>Glauchauer Herbstlauf</ref>
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Glauchau ist über die zwei Anschlussstellen Glauchau Ost und Glauchau West an die nördlich entlangführende A 4 angebunden. Von Südwesten nach Nordosten wird die Stadt außerdem von der Bundesstraße 175 durchquert. Diese ist zwischen der Unterstadt und dem Anschluss Glauchau Ost der A 4 bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden, heute ist sie vierspurig. Ein weiterer vierspuriger Ausbau nach Zwickau-Mosel zur B 93 ist vorgesehen.
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Dresden–Werdau, einem Teilstück der sogenannten Sachsen-Franken-Magistrale. Diese wird im Einstundentakt von des Regionalexpress-Zügen der Linie RE 3 Dresden-Hof sowie der ebenfalls im Einstundentakt verkehrenden Regionalbahnlinie RB 30 (Dresden-Zwickau) bedient. Von der Bahnstrecke zweigt die Mitte-Deutschland-Verbindung nach Erfurt ab, auf der RE-Züge im Zweistundentakt verkehren. Zudem besteht eine RB-Verbindung nach Gössnitz mit Anschluss nach Leipzig im Zweistundentakt. Mit dem Bahnhof Glauchau (Sachs) und dem Haltepunkt Schönbörnchen hat Glauchau zwei Eisenbahnstationen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit der City-Bahn nach Stollberg im Erzgebirge zu fahren.
Der nächstgelegene Flughafen ist der Leipzig-Altenburg Airport, der sich 20 km nördlich von Glauchau befindet, allerdings seit 2011 keine Linienflüge mehr abfertigt.
Ansässige Unternehmen
In Glauchau sind viele Unternehmen der Bereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau und Textilindustrie angesiedelt. Die Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugbau nutzen die direkte Nähe zum Volkswagenwerk Zwickau in Mosel, welches nur wenige Kilometer vor der Glauchauer Stadtgrenze liegt.
Große ansässige Unternehmen sind z. B:
- Schnellecke Logistics Sachsen GmbH
- Sachsentrans
- ROOS GmbH Elektroheizgeräte
- WEMA Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau GmbH
- ELTA-Bau GmbH – Werkzeugmaschinenbau für die Betonstahlindustrie
Gesundheitswesen
Das 1914 eröffnete Rudolf-Virchow-Klinikum Glauchau, ein ehemaliges Kreiskrankenhaus, ist ein Krankenhaus der Regelversorgung mit 325 Akutbetten und 30 tagesklinischen Plätzen. Träger ist der Landkreis Zwickau. Die 1934 von Heinrich von Wolffersdorff gegründete Augenklinik ist auch eine Reaktion auf die „Glauchauer Augenkrankheit“ infolge der Luftverschmutzung durch die Chemieindustrie (H2S).<ref>Geschichte des Rudolf-Virchow-Klinikums</ref><ref>Petzer Böttger: Mal Statist und mal Solist. Books on Demand, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8391-9051-7, S. 184. Digitalisat bei GoogleBooks</ref> Sie besitzt mit ihren 25 Betten immer noch überregionale Bedeutung.<ref>Klinik für Augenheilkunde</ref>
Medien
In Glauchau erscheint als Tageszeitung die Glauchauer Zeitung, eine Lokalausgabe der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse. Jeden Mittwoch und Samstag erscheint ferner das Anzeigenblatt WochenSpiegel in Glauchau.
Bildung
In Glauchau existierte bereits vor 1500 eine Schule. Am 1. Januar 2007 gab es fünf Grundschulen, darunter eine europäische Grundschule, sowie zwei Oberschulen und ein Gymnasium. An der Berufsakademie studieren über 1300 Studenten, um einen den akademischen Graden der Fachhochschulen gleichwertigen Abschluss zu erwerben. Das Berufliche Schulzentrum „Dr. Friedrich Dittes“ bildet in den Bereichen Metalltechnik, Elektrotechnik, Informatik, Bau, Ernährung und Hauswirtschaft aus. Mögliche Ausbildungsformen sind die duale Berufsausbildung, die Fachoberschule, die Berufsfachschule, die berufsbildende Förderschule, das Berufsgrundbildungsjahr und das Berufsvorbereitungsjahr.
Sicherheit
Die Stadt Glauchau unterhält im Stadtgebiet und in den Ortsteilen mehrere Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt. Die vier Feuerwehrhäuser der Feuerwehr der Kernstadt bestehen in der Erich-Fraaß-Straße, Schindmaaser Weg, Tunnelweg (Ortsteil Gesau) und in der Schönberger Straße (Ortsteil Jerisau), sowie weitere bei den örtlichen Feuerwehren Niederlungwitz, Reinholdshain und Wernsdorf.
Ehemalige Garnison
Mit dem Bau einer Kaserne wurde Glauchau ab 1913 Garnison der Sächsischen Armee. In der Folge war es Garnisonstadt der Wehrmacht und nach 1945 bis 1993 für die sowjetischen/russischen Truppen in Deutschland.
Personen
Ehrenbürger
- 1845 Ernst Volkmar Kohlschütter (1812–1889), Theologe
- 1848 Friedrich Wilhelm Pfotenhauer (1812–1877), Politiker
- 1871 Friedrich Ferdinand Haußmann, Fabrikant
- 1876 Karl Theodor Golle, Advokat und Direktor der Glauchauer Feuerwehr
- 1880 Karl Wilhelm Otto, Konsistorialrat und Superintendent
- 1889 Arwed Martini (1824–1892), Glauchauer Bürgermeister
- 1893 Ernst Boeßneck (1819–1895), Fabrikant
- 1895 Otto Fürst von Bismarck (1815–1898), Reichskanzler
- 1950 Paul Geipel (1869–1956), Medizinprofessor und Kunstsammler
- 2003 Hans Lorenz (1920–2006), Unternehmer
Drei Straßen erinnern an Glauchauer Ehrenbürger: Martini- und Paul-Geipel-Straße in der Mittelstadt sowie die Hans-Lorenz-Straße am Kreisverkehr Leipziger Platz.
Söhne und Töchter der Stadt
Nach Geburtsjahr geordnet
- Georgius Agricola (1494–1555), Wissenschaftler und Vater der Mineralogie
- Albert von Schönburg (1761–1841), Mitbesitzer der Herrschaft Rochsburg und Sächsischer Landtagsabgeordneter
- Ludwig von Schönburg (1762–1842), bayerischer Generalmajor, Besitzer der Herrschaft Hinterglauchau in Sachsen
- Johann Philipp Krebs (1771–1850), Altphilologe und Pädagoge
- Ernst Friedrich Germar (1786–1853), Professor für Mineralogie, Entomologe und Kommunalpolitiker
- Julius Heinrich Petermann (1801–1876), Orientalist
- Otto Ruppius (1819–1864), Schriftsteller
- William Lossow (1852–1914), Architekt
- Arthur Baessler (1857–1907), Forschungsreisender, Mäzen des Völkerkundemuseums in Berlin
- Richard Schumann (1864–1945), Geodät und Astronom
- Magnus Haack (1869–1931), SPD-Politiker und Gewerkschafter
- Max Günther (1871–1934), SPD-Politiker und Gewerkschafter
- Frances Magnus (1882–1969), DVP-Politikerin
- Erich Fraaß (1893–1974), Maler
- Alfred Stange (1894–1968), Kunsthistoriker
- Fritz Schminke (1897–1971), Unternehmer und Erbauer des Hauses Schminke
- Walter Schlesinger (1908–1984), Historiker für Landes- und Verfassungsgeschichte
- Erhard Richard Brauny (1913–1950), SS-Hauptscharführer im Konzentrationslager Dora-Mittelbau
- Gerhard Flämig (1919–2011), SPD-Politiker
- Joachim Graf von Schönburg-Glauchau (1929–1998), Jagdautor, Bundestagsabgeordneter der CDU 1990–1994
- Gerhard Ebert (* 1930), Journalist, Theaterwissenschaftler, Theaterkritiker und Dramatiker.
- Willy Holzmüller (* 1931), Fußballspieler
- Bernhard Gentsch (* 1936), Historiker, Journalist und Bibliothekar
- Wolfgang Funke (* 1937), Schriftsteller
- Dieter Erler (1939–1998), DDR-Fußballspieler
- Christine Spielberg (* 1941 in Niederlungwitz), Leichtathletin
- Gerhard Zachar (1945–1978), Rockmusiker (Lift)
- Fritz Böhme (1948–2013), Bildhauer
- Joachim Schindler (* 1954), SPD-Politiker, ehemaliges Mitglied des Sächsischen Landtages und Hochschullehrer
- Erik Hunker (* 1960), parteiloser Politiker
- Andreas Karl (* 1963), NPD-Politiker
- Torsten May (* 1969), Profiboxer
- Annalena Breitenbach (* 1998), Fußballspielerin
Drei Straßennamen sind diesen Personen gewidmet: Agricolastraße, Schönburgstraße und Erich-Fraaß-Straße.
Personen, die in Glauchau gewirkt haben
- Wilhelm Pfotenhauer (1812–1877), Glauchauer Bürgermeister und später erster Oberbürgermeister von Dresden
- Heinrich-Carl Hedrich (1816–1900), Stifter der Hedrich-Säule
- Erich Berlet (1860–1936), Lehrer und Chronist
- Franz Heinrich Weißbach (1865–1944), Altorientalist
- Ernst Otto Schimmel (1889–1930), Oberbürgermeister
- Albert Sixtus (1892–1960), Kinder- und Jugendbuchautor
Literatur
- Werner Haueisen: Glauchau. Geburtsstadt von Georgius Agricola. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-194-3.
- Werner Haueisen: Glauchau (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 2003, ISBN 978-3-89702-589-9.
- Werner Haueisen: Glauchau im 20. Jahrhundert. Sutton, Erfurt 2001, ISBN 978-3-89702-352-9.
- Werner Haueisen: Glauchau. Die Stadt an der Mulde (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 1999, ISBN 978-3-89702-177-8.
- Jens Hummel: Schwere Jahre. Glauchau 1928 bis 1948. Mironde 2008, ISBN 978-3-937654-24-9.
- Stadtverwaltung Glauchau (Hg.): 775 - Das alles ist Glauchau. 1240 - 2015. Glauchau 2015 (Digitalisat)
- Richard Steche: Glauchau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 13. Heft: Amtshauptmannschaft Glauchau. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 7.
Weblinks
- Glauchau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
<references />
Bernsdorf | Callenberg | Crimmitschau | Crinitzberg | Dennheritz | Fraureuth | Gersdorf | Glauchau | Hartenstein | Hartmannsdorf b. Kirchberg | Hirschfeld | Hohenstein-Ernstthal | Kirchberg | Langenbernsdorf | Langenweißbach | Lichtenstein/Sa. | Lichtentanne | Limbach-Oberfrohna | Meerane | Mülsen | Neukirchen/Pleiße | Niederfrohna | Oberlungwitz | Oberwiera | Reinsdorf | Remse | Schönberg | St. Egidien | Waldenburg | Werdau | Wildenfels | Wilkau-Haßlau | Zwickau
Niederlungwitz | Reinholdshain | Ebersbach | Wernsdorf | Gesau | Höckendorf | Schönbörnchen | Jerisau | Lipprandis | Rothenbach | Albertsthal