Glauchau


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25px Dieser Artikel behandelt eine deutsche Gemeinde. Zur ehem. gleichnamigen Gemeinde bei Culmsee in Westpreußen siehe Chełmża. Zum Familiennamen siehe Schönburg-Glauchau.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Glauchau
50.82333333333312.544444444444266Koordinaten: 50° 49′ N, 12° 33′ O{{#coordinates:50,823333333333|12,544444444444|primary
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Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 266 m ü. NHN
Fläche: 51,49 km²
Einwohner: 23.231 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SN">Aktuelle Einwohnerzahlen nach Gemeinden 2014 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 451 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08371
Vorwahl: 03763
Kfz-Kennzeichen: Z, GC, HOT, WDA
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 080
Stadtgliederung: Kernstadt, 6 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
08371 Glauchau
Webpräsenz: www.glauchau.de
Oberbürgermeister: Peter Dresler (parteilos)
Lage der Stadt Glauchau im Landkreis Zwickau

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Glauchau ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Zwickau. Im ehemaligen Landkreis Chemnitzer Land war sie Kreisstadt. Die Stadt hatte ihre Blüte zur Zeit der Hochindustrialisierung in Deutschland und war ein bedeutender Standort der Textilindustrie.

Geographie

Geographische Lage

Glauchau liegt an der Zwickauer Mulde, am Rand des Erzgebirgsbeckens, auf einer Höhe von 266 m ü. NN (St. Georgen-Kirche) im Süden des Sächsischen Burgen- und Heidelandes. Die nächsten Oberzentren sind Zwickau (13 km), Chemnitz (26 km) und Gera (33 km).

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt umfasst etwa 50 km², wovon 20 km² der Rümpfwald ausmacht. Teile dieses Waldes wurden von der Sowjetarmee als Übungsplatz genutzt. Er ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem viele Tiere leben, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt werden.

Nachbargemeinden

An Glauchau grenzen die Gemeinden Callenberg, Dennheritz, Remse, St. Egidien und Mülsen. Des Weiteren ist Glauchau von den Städten Lichtenstein, Meerane, Zwickau und Waldenburg umgeben.

Datei:Markt Glauchau.JPG
Der Marktplatz von Glauchau

Stadtgliederung

Glauchau besteht aus der Kernstadt und 14 Ortsteilen:<ref>Regionalregister Sachsen</ref>

  • Albertsthal
  • Ebersbach
  • Gesau
  • Höckendorf
  • Hölzel
  • Jerisau
  • Kleinbernsdorf

Geschichte

Stadtgeschichte

Der Name der Stadt wird so erklärt: Das altsorbische Wort gluch mit der Bedeutung stiller Ort, dichter Wald sei ursprünglich als Waldbezeichnung Ausgangspunkt für Gluchov gewesen, aus dem Glauchau wurde.<ref>Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber Verlag, Leipzig 2007 ISBN 978-3-86730-038-4, S. 66</ref>

Im Schutze einer um 1170 vom Geschlecht der Schönburger errichteten Burg entstand Mitte des 13. Jahrhunderts mit der sogenannten Oberstadt ein planmäßig angelegter Ort. Deren Rat und Bürgermeister konnte für 1479 nachgewiesen werden, wie auch die Erwähnung der Herrschaft Glauchau im selben Jahr. Mit den ansässigen Gerbern, Schneidern, Tuch- und Schuhmachern bildete sich ein reges Wirtschaftsleben heraus. Im Jahr 1542 setzte sich in Glauchau die Reformation durch.

In Glauchau gerieten im Zeitraum 1546–1693 drei Personen in Hexenprozesse, eine wurde zur Todesstrafe verurteilt, dann des Landes verwiesen.<ref>Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 501</ref>

Wie fast überall in Sachsen begann auch in Glauchau Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrielle Revolution. Hierbei entwickelte sich Glauchau zu einer Stadt der Textilindustrie, und es entstand die sogenannte Unterstadt. Als Zeichen für den industriellen Fortschritt galten die Eröffnung der Fernwasserleitung im Jahr 1857, die Errichtung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909 sowie die Eröffnung des durch die hohe Verkehrsdichte notwendig gewordenen Bahnhofs im Jahr 1926. Obwohl die Industrie stark wuchs und das Stadtbild prägte, entwickelte sich Glauchau Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Gartenstadt mit prächtigen und gepflegten Villenvierteln.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden in der Alten Polizeiwache, dem heutigen Rathaus, politische Gegner interniert und misshandelt. Bis 1989 war eine solche Zelle als Gedenkstätte eingerichtet.

Die Doppelschlossanlage befand sich bis zur entschädigungslosen Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 im Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg-Glauchau. Das Schloss wurde durch Artillerie-Beschuss im April 1945 beschädigt.

Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung etablierte sich Glauchau als eines der drei sächsischen Güterverkehrszentren. Seit 1994 führt Glauchau den Status einer „Großen Kreisstadt“.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Albertsthal<ref name="Sachsenbuch">Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943</ref> 1. August 1918   Eingemeindung nach Rothenbach
Ebersbach<ref name="Metzler-Poeschel">Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt</ref> 1. Januar 1974   Eingemeindung nach Reinholdshain
Elzenberg<ref name="Sachsenbuch" /> vor 1880   Eingemeindung nach Niederlungwitz
Gesau<ref name="Sachsenbuch" /> 1. April 1925 
Höckendorf<ref name="Sachsenbuch" /> 1. Oktober 1929 
Hölzel<ref name="Sachsenbuch" /> vor 1880   Eingemeindung nach Wernsdorf
Jerisau<ref name="Sachsenbuch" /> 1. April 1937 
Kleinbernsdorf<ref name="Sachsenbuch" /> vor 1880   Eingemeindung nach Reinholdshain
Lipprandis<ref name="Metzler-Poeschel" /> 19. Mai 1974 
Niederlungwitz<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen">Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen</ref> 3. Oktober 1992 
Reinholdshain (mit Audörfel)<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 3. Oktober 1992 
Rothenbach<ref name="Sachsenbuch" /> 1. April 1929 
Schönbörnchen<ref name="Sachsenbuch" /> 1. Oktober 1929 
Voigtlaide<ref name="Metzler-Poeschel" /> 1. August 1973   Eingemeindung nach Wernsdorf
Wernsdorf<ref name="Statistisches-Landesamt-Sachsen" /> 3. Oktober 1992 

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960: 31. Dezember):

1834 bis 1939

  • 1834: 6.296
  • 1875: 21.743
  • 1880: 21.358
  • 1885: 21.715
  • 1890: 23.405
  • 1910: 25.155
  • 1933: 31.199
  • 1939: 33.833

1946 bis 1997

  • 1946: 34.996 a
  • 1950: 35.387 b
  • 1960: 33.635
  • 1971: 31.828
  • 1981: 30.029
  • 1984: 29.343
  • 1995: 28.128
  • 1997: 27.935

1999 bis 2010

  • 1999: 27.592
  • 2001: 27.047
  • 2003: 26.633
  • 2005: 26.044
  • 2007: 25.357
  • 2008: 24.991
  • 2009: 24.684
  • 2010: 24.442

2012 bis 2013

  • 2012: 23.355
  • 2013: 23.131

Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

a 29. Oktober
b 31. August

Gedenkstätten

Religionen

Datei:St. Georgenkirche Glauchau.jpg
Stadtkirche St. Georgen

Christliche Kirchen und Gemeinden haben in Glauchau eine lange Tradition. Einige davon wurden im 19. Jahrhundert gegründet, die großen Kirchen schauen auf eine längere Geschichte zurück.

Zur Evangelisch-lutherischen Kirche gehören die Kirchgemeinde St. Georgen und die Luthergemeinde in Glauchau sowie die Kirchgemeinden Lobsdorf-Niederlungwitz und Wernsdorf. Die Glauchauer Katholiken gehören zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Ferner gibt es eine Neuapostolische Gemeinde sowie verschiedene freikirchlichen Gemeinden.

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Glauchau & Meerane (Baptisten) ging im Jahre 1939 aus der Arbeit der Wagenmission des Pastors G. Mewes hervor. Seitdem hat sich diese Gemeinde ständig weiterentwickelt. Es wurde ein Gemeindehaus gebaut und eine Zweigstelle in Meerane gegründet.<ref>Geschichte der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Glauchau & Meerane</ref>

Es gibt noch einige andere christlichen Gemeinden in Glauchau, darunter die Adventgemeinde Glauchau, die Evangelische C-Punkt-Gemeinde Glauchau und die Christengemeinde Elim. Kennzeichnend sind die Zusammenarbeit der Kirchen und Gemeinden und die Vielzahl gemeinsamer Projekte, z. B. Jesus House Glauchau.<ref>Jesus House Glauchau</ref>

Die Mehrheit der Bevölkerung gehört keiner Glaubensgemeinschaft an.

Politik

Gemeinderatswahl 2014<ref>Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014</ref>
Wahlbeteiligung: 44,8 %
 %
40
30
20
10
0
38,2 %
17,7 %
16,7 %
16,3 %
7,9 %
3,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+1,2 %p
-1,8 %p
+0,7 %p
+4,6 %p
-5,6 %p
+3,3 %p

Stadtrat

Der Stadtrat von Glauchau setzt sich aus 26 Stadträten und dem Bürgermeister zusammen. Seit der Stadtratswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Wappen

Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit Zinnenmauer und breitbedachtem, mit rotweißen Fähnchen bestecktem Turm; rechts vom Turm ein dreimal rotsilbern schräggeteilter Schild, links ein zugewendeter gesichtiger silberner Halbmond.“<ref> Manfred Bensing, Karlheinz Blaschke, Karl Czok, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck, Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der DDR. 2. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig Juli 1984, S. 154.</ref> Das Wappen erscheint erstmals auf einem Siegel von 1576.

Städtepartnerschaften

Glauchau pflegt Städtepartnerschaften mit

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Wo heute das Schloss Hinterglauchau steht, wurde zwischen 1170 und 1180 eine Burg errichtet. Zwischen 1470 und 1485 wurde diese in ein spätgotisches Schloss umgewandelt. Eine Doppelschlossanlage entstand mit der Errichtung von Schloss Forderglauchau von 1527 bis 1534, das als frühester Renaissancebau in Mitteldeutschland gilt. Im selben Zeitraum wurde Hinterglauchau im Renaissancestil umgebaut. Im April 1945 brannte durch Artilleriebeschuss der westliche Teil des Südtraktes des Schlosses Forderglauchau aus. Heute beherbergt Hinterglauchau das Heimatmuseum sowie eine Kunstsammlung, Forderglauchau eine Bibliothek, Musikschule und Galerie.

Die barocke Stadtkirche St. Georgen, nach einem Brand in den Jahren 1726 bis 1728 wiederaufgebaut und 2005/2006 restauriert,<ref>St. Georgenkirche. Abgerufen am 9. September 2012.</ref> besitzt neben dem Hauptaltar aus Sandstein einen kleinen spätgotischen Flügelaltar von 1510 und eine Orgel <ref>Glauchau, Georgenkirche. Orgel von 1730. Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e. V., abgerufen am 9. September 2012.</ref> von Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1730.

Das Villenviertel im Südwesten der Stadt ist ein einzigartiges Zeugnis der Gründerzeit. Heute befinden sich noch mehr als 25 Villen in diesem Viertel. Viele wurden im Stil des Historismus (Lossow’sche Villa, Clementinenstraße 8), der italienischen Renaissance (Hellmich-Villa, Friedrich-Ebert-Straße), des Jugendstils und des Klassizismus (Bößneck-Villa, Plantagenstraße) gebaut.

Der Glauchauer Bismarckturm, zu DDR-Zeiten Friedensturm genannt, wurde 1908–1910 als Wasserturm und Aussichtsturm zum Gedenken an Otto von Bismarck errichtet. Er gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der 46 Meter hohe Turm ist der höchste noch existierende Bismarckturm. Er ist im Normalfall regelmäßig geöffnet; bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zum Fichtelberg, wegen herabfallender Steine und einer geplanten Sanierung aber bis auf weiteres für Besucher geschlossen.

Der Speicher in Niederlungwitz ist ein spätgotischer dreigeschossiger Bau aus dem Jahr 1492. In Gesau befindet sich eine barocke Dorfkirche von 1741.

Aussicht vom Bismarckturm in westliche, nördliche und östliche Richtung

Sport

In Glauchau gibt es mehrere Sportvereine. Die bekanntesten sind der VfB Empor Glauchau, dessen erste Fußballmannschaft in der Landesliga Sachsen spielt, sowie der HC Glauchau/Meerane, der 2013 aus dem Zusammenschluss des HSV Glauchau und dem Sächsischen Handballclub Meerane entstand und dessen erste Männermannschaft in der Handball-Oberliga Mitteldeutschland spielt.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Glauchau fand bis 2007 regelmäßig mit dem Woodstage Festival eine Großveranstaltung statt, die Fans der Independent-Kultur aus ganz Deutschland anzog.

Am letzten Sonntag im Oktober veranstaltet die TSG Glauchau e. V. den Glauchauer Herbstlauf, der mit mehr als tausend Teilnehmern zu einer der größten Laufveranstaltungen in Sachsen zählt.<ref>Glauchauer Herbstlauf</ref>

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Glauchau ist über die zwei Anschlussstellen Glauchau Ost und Glauchau West an die nördlich entlangführende A 4 angebunden. Von Südwesten nach Nordosten wird die Stadt außerdem von der Bundesstraße 175 durchquert. Diese ist zwischen der Unterstadt und dem Anschluss Glauchau Ost der A 4 bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden, heute ist sie vierspurig. Ein weiterer vierspuriger Ausbau nach Zwickau-Mosel zur B 93 ist vorgesehen.

Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Dresden–Werdau, einem Teilstück der sogenannten Sachsen-Franken-Magistrale. Diese wird im Einstundentakt von des Regionalexpress-Zügen der Linie RE 3 Dresden-Hof sowie der ebenfalls im Einstundentakt verkehrenden Regionalbahnlinie RB 30 (Dresden-Zwickau) bedient. Von der Bahnstrecke zweigt die Mitte-Deutschland-Verbindung nach Erfurt ab, auf der RE-Züge im Zweistundentakt verkehren. Zudem besteht eine RB-Verbindung nach Gössnitz mit Anschluss nach Leipzig im Zweistundentakt. Mit dem Bahnhof Glauchau (Sachs) und dem Haltepunkt Schönbörnchen hat Glauchau zwei Eisenbahnstationen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit der City-Bahn nach Stollberg im Erzgebirge zu fahren.

Der nächstgelegene Flughafen ist der Leipzig-Altenburg Airport, der sich 20 km nördlich von Glauchau befindet, allerdings seit 2011 keine Linienflüge mehr abfertigt.

Ansässige Unternehmen

In Glauchau sind viele Unternehmen der Bereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau und Textilindustrie angesiedelt. Die Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugbau nutzen die direkte Nähe zum Volkswagenwerk Zwickau in Mosel, welches nur wenige Kilometer vor der Glauchauer Stadtgrenze liegt.

Große ansässige Unternehmen sind z. B:

  • Schnellecke Logistics Sachsen GmbH
  • Sachsentrans
  • ROOS GmbH Elektroheizgeräte
  • WEMA Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau GmbH
  • ELTA-Bau GmbH – Werkzeugmaschinenbau für die Betonstahlindustrie

Gesundheitswesen

Das 1914 eröffnete Rudolf-Virchow-Klinikum Glauchau, ein ehemaliges Kreiskrankenhaus, ist ein Krankenhaus der Regelversorgung mit 325 Akutbetten und 30 tagesklinischen Plätzen. Träger ist der Landkreis Zwickau. Die 1934 von Heinrich von Wolffersdorff gegründete Augenklinik ist auch eine Reaktion auf die „Glauchauer Augenkrankheit“ infolge der Luftverschmutzung durch die Chemieindustrie (H2S).<ref>Geschichte des Rudolf-Virchow-Klinikums</ref><ref> Petzer Böttger: Mal Statist und mal Solist. Books on Demand, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8391-9051-7, S. 184. Digitalisat bei GoogleBooks</ref> Sie besitzt mit ihren 25 Betten immer noch überregionale Bedeutung.<ref>Klinik für Augenheilkunde</ref>

Medien

In Glauchau erscheint als Tageszeitung die Glauchauer Zeitung, eine Lokalausgabe der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse. Jeden Mittwoch und Samstag erscheint ferner das Anzeigenblatt WochenSpiegel in Glauchau.

Bildung

In Glauchau existierte bereits vor 1500 eine Schule. Am 1. Januar 2007 gab es fünf Grundschulen, darunter eine europäische Grundschule, sowie zwei Oberschulen und ein Gymnasium. An der Berufsakademie studieren über 1300 Studenten, um einen den akademischen Graden der Fachhochschulen gleichwertigen Abschluss zu erwerben. Das Berufliche Schulzentrum „Dr. Friedrich Dittes“ bildet in den Bereichen Metalltechnik, Elektrotechnik, Informatik, Bau, Ernährung und Hauswirtschaft aus. Mögliche Ausbildungsformen sind die duale Berufsausbildung, die Fachoberschule, die Berufsfachschule, die berufsbildende Förderschule, das Berufsgrundbildungsjahr und das Berufsvorbereitungsjahr.

Sicherheit

Die Stadt Glauchau unterhält im Stadtgebiet und in den Ortsteilen mehrere Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr, die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt. Die vier Feuerwehrhäuser der Feuerwehr der Kernstadt bestehen in der Erich-Fraaß-Straße, Schindmaaser Weg, Tunnelweg (Ortsteil Gesau) und in der Schönberger Straße (Ortsteil Jerisau), sowie weitere bei den örtlichen Feuerwehren Niederlungwitz, Reinholdshain und Wernsdorf.

Ehemalige Garnison

Mit dem Bau einer Kaserne wurde Glauchau ab 1913 Garnison der Sächsischen Armee. In der Folge war es Garnisonstadt der Wehrmacht und nach 1945 bis 1993 für die sowjetischen/russischen Truppen in Deutschland.

Personen

Ehrenbürger

Drei Straßen erinnern an Glauchauer Ehrenbürger: Martini- und Paul-Geipel-Straße in der Mittelstadt sowie die Hans-Lorenz-Straße am Kreisverkehr Leipziger Platz.

Söhne und Töchter der Stadt

Nach Geburtsjahr geordnet

Drei Straßennamen sind diesen Personen gewidmet: Agricolastraße, Schönburgstraße und Erich-Fraaß-Straße.

Personen, die in Glauchau gewirkt haben

Literatur

  • Werner Haueisen: Glauchau. Geburtsstadt von Georgius Agricola. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-194-3.
  • Werner Haueisen: Glauchau (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 2003, ISBN 978-3-89702-589-9.
  • Werner Haueisen: Glauchau im 20. Jahrhundert. Sutton, Erfurt 2001, ISBN 978-3-89702-352-9.
  • Werner Haueisen: Glauchau. Die Stadt an der Mulde (Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 1999, ISBN 978-3-89702-177-8.
  • Jens Hummel: Schwere Jahre. Glauchau 1928 bis 1948. Mironde 2008, ISBN 978-3-937654-24-9.
  • Stadtverwaltung Glauchau (Hg.): 775 - Das alles ist Glauchau. 1240 - 2015. Glauchau 2015 (Digitalisat)
  • Richard Steche: Glauchau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 13. Heft: Amtshauptmannschaft Glauchau. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 7.

Weblinks

Commons Commons: Glauchau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage Wikivoyage: Glauchau – Reiseführer
  • Glauchau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

<references />