Kastell Pons Aelius


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25px Dieser Artikel behandelt die Brücke in Newcastle upon Tyne; zur gleichnamigen römischen Brücke in der italienischen Hauptstadt Rom siehe ebendort.
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Kastell Newcastle
Alternativname Pons Aelius/Ponte Aeli
Limes Britannien
Abschnitt Strecke 2
Datierung (Belegung) hadrianisch,
2. bis frühes 5. Jahrhundert n. Chr.
Typ a) Brückenkopfkastell
b) Hafen
Einheit a) Legio II Augusta (Bautrupp),</br> b) Legio VI Victrix (Bautrupp), </br>c) Legio XX Victrix (Bautrupp),</br>d) cohors Ulpia Traiana Cugernorum,
e) cohors I Cornoviorum
Größe Fläche: 1 ha
Bauweise Steinbauweise
Ort Newcastle upon Tyne
Geographische Lage 54° 34′ 57,4″ N, 1° 21′ 17,3″ W54.5826-1.3548Koordinaten: 54° 34′ 57,4″ N, 1° 21′ 17,3″ W{{#coordinates:54,5826|-1,3548|primary dim=200 globe= name= region=GB-NTY type=landmark
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Vorhergehend Kastell Segedunum (östlich)
Anschließend Kastell Condercum (westlich)
Datei:Römische Bauten in Newcastle u.T..png
Lageskizze der römischen Bauten
Datei:Wallabschnitt Pons Aelius - Segudunum.png
Abschnitt des Hadrianswalls zwischen Newcastle und Wallsend, John Horsley, 1732
Datei:032 Hadrian.jpg
Münzporträt des Hadrian
Datei:Befunde Kastell Newcastle u.T..png
Befundskizze des Steinkastells, 2. bis 3. Jhdt.n.Chr.
Datei:Newcastle schloss.jpg
Wohnturm (Castle Keep) der normannischen Stadtburg
Datei:Newcastle black gate.jpg
Das Stadttor Black Gate markiert die NW-Ecke des Kastells

Pons Aelius war ein römisches Brückenkopfkastell mit angeschlossener Zivilsiedlung auf dem Stadtgebiet von Newcastle upon Tyne (Metropolitan County), Tyne and Wear, England. Es gehörte zu der aus insgesamt 17 Kastellen bestehenden Festungskette des Hadrianswalls, sicherte dessen östlichen Abschnitt und eine Brücke über den Fluss Tyne. Das Lager wurde etwa 300 Jahre, vermutlich von 122 bis 400 n. Chr. vom Militär genutzt. Vom Kastell und der Brücke ist heute nichts mehr erhalten.

Name

Der antike Name des Militärstandortes wurde nur in der Notitia dignitatum, einem Verzeichnis der spätrömischen Verwaltung aus dem 4. Jahrhundert, überliefert. Er bedeutet "Brücke des Aelius" und leitet sich vom lateinischen pons (= Brücke) und dem Gentilnamen Aelii (nomen gentile) des Kaiser Hadrian ab. Er wurde mit ziemlicher Sicherheit auch für das Kastell und das Lagerdorf verwendet. Der Fluss wurde von den Römern als Tinea bezeichnet.<ref>A .L. F. Rivet, Colin Smith 1979, S. 441.</ref>

Lage

Im späten 2. Jahrhundert gehörte die Region zur Provinz Britannia Inferior, ab dem 4. Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda. Das Kastell stand westlich von Segedunum (Wallsend) und Arbeia (South Shields), nördlich von Concangis (Chester-le-Street), und östlich von Condercum (Benwell) und Corstopitum (Corbridge). Es befand sich auf einem Hügel über dem nördlichen Flussufer, heute überdeckt vom Stadtzentrum, der normannischen Burg von Newcastle (Wohnturm Castle Keep) und den Resten einer angelsächsischen Kirche, die zum Teil aus Steinen des Walls erbaut gewesen sein soll. Von dort aus hatte man einen ausgezeichneten Blick über das Flusstal des Tyne. Die Brücke und das Kastell standen am nördlichen Ende der heutigen Cade's Road, die wiederum über einer ehemaligen Römerstraße liegt. Man nimmt an, dass sie von Brough-on-Humber, über Eboracum (York) nach Concangis führte.

Forschungsgeschichte

In den 1870er Jahren wurden beim Bau der Swing Bridge Reste von antiken Holzbalken aus dem Fluss geborgen die vielleicht noch von der römischen Brücke stammten. Das Kastell konnte wegen der dichten Überbauung nur punktuell untersucht werden. Um seinen Umfang festzustellen, führte Frank G. Simpson zwischen 1928 und 1929 eine Ausgrabung durch. Dabei kamen südlich und westlich des Wohnturmes Teile der Umwallung und Mauerzüge des Kommandantenhauses und Hypokaustenpfeiler ans Tageslicht. In weiterer Folge konnten bei dieser Grabung noch Steine von der Umwehrung, Dachziegel, Mörtelbruch aus dem 2. Jahrhundert und einige Lederstücke geborgen werden. Die Reste einer Steinpflasterung stammten aus dem 2. Jahrhundert. Zwischen 1960-1961 stieß man an der Südmauer auf Keramik aus dem selben Zeitraum. Die Lehmschicht über den Pflastersteinen enthielt Keramik aus dem 2. und 4. Jahrhundert. 1973 legte man bei einer Sondierung am Stadttor Black Gate eine von Nord nach Süd verlaufende römische Straße frei. Möglicherweise handelte es sich um einen Abschnitt der umlaufenden Wallstraße (via Sagularis) des Kastells. Bei der Grabung von 1978 konnten die einzelnen Bauphasen des Lagers bestimmt werden. 1994 stieß man beim Hilton Hotel in Gateshead auf die Reste einer römerzeitlichen Siedlung und einer Straße, möglicherweise die südliche Zufahrt zur römischen Brücke.

Zwischen 1977 und 1992 legten die Archäologen nahe des Eisenbahnviadukts, sowie westlich und nördlich des Wohnturms über 660 angelsächsisch-christliche Bestattungen frei. Die Toten waren in einfachen Löchern, bedeckt mit Leichentüchern, mit Holz eingefassten Gruben, in Holzsärgen, und Steinkisten bestattet worden. Die Gräber waren teilweise durch Steine oder Holztafeln am Kopf- oder Fußende markiert. Einige waren mit dekorierten Steinplatten bedeckt, in einem Fall mit einem wiederverwendeten römischen Meilenstein. Der Friedhof war vom 8. bis ins 10. Jahrhundert belegt.<ref>David J. Breeze, Brian Dobson 1976, S. 272, Frank Gerald Simpson 1976. S. 170, 175, 188-92.</ref>

Entwicklung

122 befahl Kaiser Hadrian im Norden Britanniens eine Sperrmauer, verstärkt durch Wachtürme und Kastelle, vom Tyne bis zum Solway-Firth zu errichten um die britischen Provinzen vor den ständigen Einfällen der Pikten aus dem Norden zu schützen. Der Wall wurde größtenteils durch Soldaten der drei in Britannien stationierten Legionen und der classis Britannica errichtet.

Nach den ursprünglichen Plänen sollte der Wall im Osten schon bei Pons Aelius enden. Zwischen 125 bis 127 entschlossen sich die römischen Bauherren aber die Mauer noch ein Stück weiter Richtung Osten zu verlängern um das Umland der Brücke bei Pons Aelius und die hier siedelten Briganten besser schützen zu können. Der neue Wallabschnitt reichte von Byker, dem östlichsten Stadtbezirk von Newcastle bis Wallsend. Man nimmt an, dass das Brückenkopfkastell ein älteres Kastell bei Gateshead, südlich des Tyne, ersetzte. In der Regierungszeit des Septimius Severus (193-211) wurde das alte Holz-Erde-Lager abgetragen und ein Steinkastell errichtet. Die Archäologen nehmen an, dass zwischen 270 und 360 auch Markttage im Lager abgehalten wurden. Um 410 zog die römische Armee vom Hadrianswall ab. Danach hatte die Region wieder vermehrt unter Einfällen der Pikten und Angelsachsen zu leiden.

Was nach dem endgültigen Zusammenbruch der römischen Ordnung, vermutlich um 450, in der Region rund um Newcastle geschah liegt weitgehend im Dunkeln. Der angelsächsische Mönch und Geschichtsschreiber Beda Venerabilis der im Kloster St. Paul in Jarrow lebte, erwähnt im 8. Jahrhundert in seinen Schriften einen Ort namens „Ad Murum“ (= bei den Mauern) womit möglicherweise das nahegelegene Newcastle gemeint sein könnte. Vom normannischen Chronisten Symeon ist der angelsächsische Name von Newcastle überliefert worden, „Monkchester“ (das angelsächsische Wort „chester“ bedeutet befestigter Ort). Seit dem 8. Jahrhundert nutzte man das Areal des römischen Lagers als Friedhof. 1066 passierte der Normannenherzog Wilhelm I. die Brücke auf seinem Zug nach Norden. Nach 1080 wurde auf den Ruinen des römischen Lagers von den Normannen eine Motte errichtet, das „New Castle upon Tyne” (= die neue Burg über dem Tyne).<ref>Barbara Harbottle 1977, S.1.</ref>

Kastell

Oberirdisch ist vom Kastell nichts mehr zu sehen. Seine Überreste liegen heute größtenteils unter der normannischen Burg. Bekannt sind die Positionen des Kommandantenhauses (Prätorium), des Stabsquartiers (Principia) und zweier Lagerhäuser (Horreum). Sie sind durch Pflastersteine im Norden und Westen des Wohnturms und beim Eisenbahnviadukt markiert. Die Lagerhäuser befanden sich im Vorderteil des Kastells (praedentura), Stabsquartier und Kommandantenhaus im rückwärtigen Teil (raetendura). Das Lager hatte vermutlich einen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken (Spielkartenform) wie es für mittelkaiserzeitliche Kastelle typisch war. Es maß ca. 100 x 100 Meter und bedeckte eine Fläche von 1,1 ha. Insgesamt konnten vier Bauphasen festgestellt werden. Es gibt auch Hinweise auf eine Zeitperiode in denen das Kastell offensichtlich stark vernachlässigt wurde oder verlassen war. Die Umwehrung bestand aus einem Steinwall, an seiner Rückseite war wohl ein Erdwall aufgeschüttet worden der sie zusätzlich abstützte und als Wehrgang diente. Möglicherweise verfügte das Kastell auch über vier Zugangstore. Südlich des Kastells, beim Prätorium, stieß man auf Spuren eines v-förmigen Wehrgrabens (fossa). Der Graben konnte auch westlich des Lagers, beim Clavering House beobachtet werden.

  • Phase I: Das frühe Holz-Erde-Kastell wurde durch ein Feuer zerstört und Ende des 2. Jahrhunderts durch einen Steinbau ersetzt. Im Kastell standen zwei 6,52 Meter breite Lagerhäuser, das westliche war mit drei langgestreckten Zwischenwänden versehen. Die Seitenwände der Gebäude waren mit Pilastern verstärkt. Es war über der älteren Holz-Erde-Mauer angelegt worden. Die Keramik aus dem Gebäude konnte ins 2. oder frühe 3. Jahrhundert datiert werden. Nördlich des Lagerhauses fand sich eine Aschengrube, eine mit Stein ausgelegte Rinne und ein etwas erhöhtes Areal, vielleicht ein offener Hof. Am östlichen Ende passierte eine Straße das Gebäude. Das unterkellerte Stabsquartier wurde im späten 2. oder frühen 3. Jahrhundert erbaut. Im Stabsgebäude stand eine Weiheinschrift für die Kaiserin Julia Domna.
  • Phase II: Entlang der Südmauer wurde eine Ost-West-Straße angelegt. Das Haus des Kommandanten wurde renoviert und mit einer Hypokaustenheizung versehen.
  • Phase III: In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts wurde das Kastell vorübergehend aufgegeben.
  • Phase IV: Im 4. Jahrhundert wurde das Kastell wieder besetzt. Das westliche Horreum und die Gebäude am nördlichen Ende der Lagerhauptstraße (via Praetoria) wurden abgerissen. Quer durch die Ruine des östlichen Horreums wurde ein Kanal zu einer Zisterne gegraben. Am oberen Ende der Ost-West-Straße stand eine Struktur unbekannter Funktion aus massiven Steinblöcken.<ref>Guy de la Bedoyere 1998, S.41</ref>

Hadrianswall

Der genaue Verlauf des Hadrianswalls in der Nähe der römischen Festung konnte noch nicht bestimmt worden. Man weiß daher nicht ob die Kastellmauer - wie beim Kastell in Wallsend - mit dem Wall verbunden war. Es könnte sein, dass er etwas weiter nördlich an Pons Aelius vorbeiführte (südlich der heutigen St. Nicolas Church). Zwischen Benwell und dem Stadtzentrum von Newcastle markiert größtenteils die Westgate Road den Verlauf des Walls. Die Straße überdeckt den nördlichen Graben des Hadrianswalls. Die Linie der Mauer entlang der Westgate Road setzt sich bis zu einer dreieckigen Verkehrsinsel fort, wo sie unter der Statue von George Stephenson, dann über die Neville Street (vor dem Bahnhof), bis zum Gebäude des Mining Institute weiterläuft. Dort ist auch Tafel mit Angaben zum Wall angebracht. 1826 fand man in den Fundamenten des Low Gosforth House in Newcastle eine Bauinschrift, die vom 6,4 km entfernten Wall stammte. Sie nennt eine VII. Kohorte die wohl für den Bau eines der Wallabschnitte in dieser Region verantwortlich war.<ref>RIB 1324</ref>

Garnison

Über die Besatzungstruppen des Kastells weiß man nur wenig. Zwei Altäre für die beiden Götter Neptun und Oceanus, gestiftet von der Legio VI Victrix, wurden 1875 und 1903 nahe des Kastells und der antiken Brücke im Tyne gefunden. Eine 1903 im Nordkanal der Swing Bridge entdeckte Inschrift aus der Zeit zwischen 155-159 nennt sogar alle drei in Britannien stationierten Legionen. Legionäre wurden hauptsächlich beim Bau der Wallkastelle und Brücken eingesetzt. Im 2. Jahrhundert dürften hier zwei Hilfstruppeneinheiten (auxilia) als Besatzung stationiert gewesen sein. Nach der Größe des Kastells zu schließen hatten sie aber nur eine Mannschaftsstärke von schätzungsweise 250 Mann. Südlich des Hanover Square in Newcastle stieß man auch auf eine Bauinschrift der Cohors I Thracum. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie für eine längere Zeit im Kastell stationiert war. Wahrscheinlich hatten sie ihr Quartier in einem Lager am Südufer des Tyne, später stand sie in Kastell Birdoswald (Banna).<ref>RIB 1319, 1320, RIB 1322, Anthony R. Birley 1980, S. 82. Notitia Dignitatum Occ: XL XIX, Simpson/Spain 1930, S. 484-564, RIB 1323.</ref>

Folgende Besatzungseinheiten sind für Pons Aelius bekannt:

Zeitstellung Truppenname Beschreibung
2. Jahrhundert n. Chr. Die Vexillationen der drei britischen Legionen waren hier wohl nur im Zuge von Bauarbeiten stationiert.
2. Jahrhundert n. Chr. cohors Ulpia Traiana Cugernorum civium Romanorum (die Cugernerkohorte des Ulpius Traianus, römische Bürger) Eine Hilfstruppenkohorte die unter Kaiser Trajan in Niedergermanien aufgestellt worden war. Sie ist seit 103 in Britannien nachweisbar und ursprünglich wohl etwa 480 bis 500 Mann stark gewesen (quingenary). Sie dürfte fast sechs Jahrhunderte lang bestanden haben. Ob sie auch Kavalleristen in ihren Reihen hatte ist unklar.
4. Jahrhundert n. Chr. cohortis primae Cornoviorum („die erste Kohorte der Cornovier) Die Cornovier (oder Kornen) siedelten im Gebiet der heutigen Grafschaften Cheshire und Shropshire, Nordwestengland. Ihre Metropole war Viroconium Cornoviorum (Wroxeter), nahe Shrewsbury. Sie ist die einzige bekannte britische Einheit die an den Hadrianswall abkommandiert wurde. Wahrscheinlich war sie bis zum Abzug der Römer vom Wall hier stationiert. Aus der Notitia Dignitatum, Truppenliste des Dux Britanniarum, ist für das Ponte Aeli des 4. Jahrhunderts der Rang ihres befehlshabenden Offiziers, ein Tribunus, bekannt.<ref>Graham Webster 1991, </ref>

Aelische Brücke

Die Brücke war die einzige außerhalb von Rom die nach einem Kaiser benannt wurde, was ihre besondere Bedeutung für den Straßenverkehr am Hadrianswall unterstreicht. Die wichtigste Aufgabe der Kastellbesatzung war daher auch die Sicherung des Flussübergangs bzw. Brückenkopfs. Man schätzt ihre Länge auf insgesamt 225 Meter, ihre Breite auf rund 5 Meter. Fahrbahnplatte und Hauptträger bestanden wahrscheinlich aus Holz, nur die zehn Pfeiler und die beiden Widerlager dürften komplett in Stein ausgeführt gewesen sein. Die Pfeiler verfügten an beiden Seiten über Wellenbrecher. Zwei von Soldaten der Legio VI Victrix gestiftete Altäre für Neptun und Oceanus lassen den Schluß zu, dass die Brücke von dieser Legion erbaut wurde. Sie entstand vermutlich noch vor dem Kastell (122) und war bis 1248 in Gebrauch. In diesem Jahr wurde ihr Oberbau durch ein Feuer zerstört. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die mittelalterliche Brücke aus dem späten 12. Jahrhundert auf den römischen Fundamenten errichtet wurde. Anstelle der mittelalterlichen Brücke, die 1771 teilweise von einem Hochwasser vernichtet wurde, befindet sich heute die im späten 19. Jahrhundert erbaute Swing Bridge.<ref>RIB 1319, Colin O’Connor 1993, S. 147.</ref>

Vicus

Trotz des wichtigen Flussübergangs war die Zivilsiedlung - im Vergleich zu anderen römischen Siedlungen im Norden - wirtschaftlich nur örtlich von Bedeutung. Die größeren Siedlungen bzw. Städte lagen an der Dere Street die von Eboracum aus in die Stammesgebiete nördlich der Mauer führte. Auch das nahegelegene Nachschubzentrum Corstopitum war viel größer und volkreicher. Die Bevölkerung von Pons Aelius dürfte - inklusive der Kastellbesatzung - nie mehr als 2000 Einwohner überschritten haben. Spuren des Lagerdorfs wurden - westlich des Kastells - im Areal rund um den heutigen Hanover Square beobachtet.

Tempel

Der Fund von einigen römischen Altären und Weiheinschriften (ein Altar für Silvanus und ein unbeschriftetes Exemplar, eingemauert in den Fundamenten des 1843 abgerissenen White Friar's Tower in Newcastle) lassen annehmen, dass sich in der Nähe des Kastells auch ein Götterschrein, Tempel oder Tempelbezirk befand. Die o.e. Altäre für Neptun und Oceanus standen vielleicht in einem Schrein direkt an der Brücke. An dem Punkt, wo Neptun als Sinnbild des Flusses Tyne auf die Meereswellen des Oceanus traf. An der Vorderseite des Neptunaltars sind zwei Symbole des Gottes, ein Delphin mit einem Dreizack dargestellt. Der Altar des Oceanus ist mit einem Schiffsanker dekoriert.<ref>M.J.T. Lewis 1966, S. 2-3, Madeleine Hope Dodds: A history of Northumberland, Vol. 13, 1930, the parishes of Heddon-on-the-Wall, Newburn, Long Benton and Wallsend [...] the townships of Benwell, Elswick, Heaton, Byker, Fenham and Jesmond, A history of Northumberland, Vol.15 (1893-1940), Vol.13, S. 506, 545-546, RIB 1321.</ref>

Siehe auch

Literatur

  • Graham Webster: The Cornovii, London 1991 ISBN 0-86299-877-8.
  • Barbara Harbottle: The Castle of Newcastle upon Tyne. Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne. Newcastle upon Tyne, 1977. ISBN 978-0-901082-65-7. S. 1.
  • Eilert Ekwall: The Concise Oxford Dictionary of English Place-names. Clarendon Press. 4. Auflage, Oxford. 1936 - 1980.
  • A.L.F. Rivet, Colin Smith: The Place-names of Roman Britain, Batsford Ltd. London, 1979-1982.
  • A.D Mills: Oxford Dictionary of British Place Names. Oxford University Press, 1991-2003.
  • M.J.T. Lewis: Temples in Roman Britain, Cambridge classical studies. Cambridge, University Press 1966
  • David J. Breeze, Brian Dobson: Hadrian's Wall, 1976.
  • Frank Gerald Simpson, G.R.B. Spain: The Roman Wall, Northumberland County History. XIII, 1930.
  • Frank Gerald Simpson; veröffentlicht d. Grace Simpson: Watermills and military works on Hadrian's Wall: excavations in Northumberland, 1907-1913, 1976.
  • Anthony R. Birley: The people of Roman Britain, University of California Press, 1980, ISBN 978-0520041196.
  • Nick Hodgson, Hadrian's Wall 1999-2009, S. 83-85.
  • Guy de la Bedoyere: Hadrian's Wall: history and guide, Tempus, 1998, ISBN 07524-1407-0.
  • Sydney Middlebrook: Newcastle upon Tyne, Its Growth and Achievement. SR Publishers Ltd., 1950, ISBN 0-85409-523-3.
  • Archaeologia Aeliana - Fifth Series, Volume XXXI - The Roman Fort at Newcastle Upon Tyne published by The Society of Antiquaries of Newcastle upon Tyne, 2002.
  • Colin O’Connor: Roman Bridges, Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-39326-4.

Anmerkungen

<references />

Weblinks