Liebfrauenkirche (Duisburg)
Die Liebfrauenkirche ist die katholische Zentrumskirche Duisburgs. Sie wurde 1958 bis 1960 in unmittelbarer Nachbarschaft des Landgerichts, des Stadttheaters und der Mercatorhalle errichtet (Architekt Toni Hermanns).
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Der außergewöhnliche und sehenswerte doppelgeschossige Stahlbetonbau wurde im Architekturstil des Brutalismus errichtet. Die Glasfenster, der Baldachin und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Das Relief Moses und der brennende Dornbusch an der Stirnseite des Gebäudes wurde vom Bildhauer Karl Heinz Türk geschaffen.
Der Kirchenbau gilt als ein typisches Beispiel für die Architektur der späten 1950er Jahre. Entsprechend bewertet die Denkmalbehörde die Liebfrauenkirche als architektonisch und künstlerisch herausragendes Bauwerk<ref>Unterschutzstellungsurkunde</ref><ref>Denkmalschutzbehörde: Eintragung als Denkmal unter der Nr. ZA535</ref>.
Geschichte
Die heutige Liebfrauenkirche ist der Nachfolgebau der 1942 fast völlig zerstörten alten Liebfrauenkirche, die neben der Salvatorkirche stand. Ihre Überreste wurden in die neue Karmelkirche einbezogen. Die Liebfrauengemeinde ist die älteste katholische Kirchengemeinde Duisburgs, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Bis in die 1980er Jahre war die Liebfrauenkirche ein Ort ewiger Anbetung.<ref>Bischöfliches Generalvikariat Essen, Abt. Information/Bischöfliche Pressestelle (Hg.): Unser gemeinsamer Weg. 25 Jahre Bistum Essen. Edition Werry, Mülheim an der Ruhr 1982. ISBN 3-88867-019-5. S. 66.</ref>
Im Rahmen der schwierigen Finanzlage des Bistums Essen und der zu erwartenden zahlreichen Kirchenschließungen ist es erstmals im Bistum Essen gelungen, diese einzige Duisburger Zentrumskirche durch eine Bürgerinitiative langfristig durch das Errichten einer Stiftung zu sichern. Die im Jahr 2007 gegründete „Stiftung Brennender Dornbusch“ (angelehnt an das einzigartige große Portalrelief der Kirche) möchte den „Dialog der Religionen und Kulturen“ intensivieren. Die Liebfrauenkirche wird sich neben dem religiösen Leben – mit weiter stattfindenden Gottesdiensten und einer Citypastoral – zukünftig auch kulturellen Veranstaltungen öffnen.
Die Stiftung Brennender Dornbusch erhielt Ende 2008 von dem Duisburger Unternehmer Wilhelm Fasel († 17. Oktober 2009) eine Zustiftung in Höhe von 1,75 Mio. Euro. Diese Kapitalausstattung und die weitere Zuwendung von Immobilien ermöglichten die Übereignung der denkmalgeschützten Liebfrauenkirche mitten im Zentrum der Duisburger Innenstadt an die Stiftung.
Der mit dieser Zustiftung auch finanziell abgesicherte Erhalt der Liebfrauenkirche findet als Beispiel für ein vorbildliches bürgerschaftliches Engagement weite Beachtung über die Grenzen der Stadt Duisburg hinaus. Auch die Landesregierung NRW sieht in der neuen Stiftung ein Pilotprojekt, insbesondere auch vor dem Hintergrund der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und des Strukturwandels bei den Kirchen.
2011 begann die Sanierung der Fassaden. Zur Verbesserung der Energiewerte des Gebäudes und zum Schutz des Betonkerns will man den Bau mit durchsichtigen Polykarbonatplatten einzuhüllen. Entsprechende Pläne sind an der Technischen Universität Darmstadt entwickelt worden. Diese innovative Methode könnte Vorbild für die Instandsetzungen weiterer Gebäude, vor allem aus der Nachkriegszeit, sein.<ref>Liebfrauen mit neuem Kleid, Monumente Online 6.2011</ref>
Orgel
Die Orgel wurde 1964 von dem Orgelbauer Franz Breil (Dorsten) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 42 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.<ref>Nähere Informationen zur Orgel (PDF-Datei; 8,1 MB) S. 271</ref>
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Einzelnachweise
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Quellen
Weblinks
- Commons Commons: Liebfrauenkirche (Duisburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | 26. Sakralbauten | 27. Eisen & Stahl | 28. Wasser | 29. Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers | 30. Gelsenkirchen | per Rad
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Koordinaten: 51° 26′ 4″ N, 6° 46′ 11″ O{{#coordinates:51,434444444444|6,7697222222222|primary
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