Mitteleuropäische Zeit


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Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) (englisch Central European Time (CET)) ist eine für Teile Europas – unter anderem für die deutschsprachigen Länder und Gebiete – und Teile Afrikas gesetzlich gültige Uhrzeit. Sie entspricht der mittleren Sonnenzeit auf dem Längengrad 15° Ost. Die Differenz der Mitteleuropäischen Normalzeit (MEZ) zur Weltzeit UTC beträgt +1 Stunde, kurz UTC+1. Die Differenz der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ, engl. CEST) zur Weltzeit beträgt +2 Stunden, kurz UTC+2. Sie entspricht also der mittleren Sonnenzeit auf dem Längengrad 30° Ost.

Gültigkeitsgebiet

Mit Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung wurde am 1. April 1893 die Mitteleuropäische Zeit als Einheitszeit für das gesamte Deutsche Reich festgelegt. Zuvor galt dort die Berliner Zeit.

Datei:Bundesarchiv Bild 183-1983-0701-012, Görlitz, Gedenkstein.jpg
Gedenkstein, der den Verlauf des 15. Meridians symbolisiert, in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands

In Europa liegen die folgenden Städte auf dem 15. Meridian – das heißt hier sind die MEZ und die mittlere Sonnenzeit gleich:

Die ideale Westgrenze der unterlegten Zeitzone verläuft auf dem Längengrad 7,5° Ost, also durch Dortmund und etwas westlich von Straßburg, wird also in vielen westeuropäischen Ländern mit MEZ deutlich überschritten. In den Beneluxländern, in Frankreich und in Spanien entspräche eher die Greenwich-Zeit (UTC) und in Galicien die Azoren-Zeit (UTC−1) der jeweils lokalen Sonnenzeit.

Die ideale Ostgrenze (22,5° Ost) der Zeitzone verläuft nahe der Stadt Lublin im Osten Polens. Sie wird nur im Norden Norwegens wesentlich überschritten (der östlichste Ort Vardø liegt mit 31° 6′ sogar 6' östlich des Meridians für die osteuropäische Zeit, UTC+2).

Der Geltungsbereich der MEZ reicht in Mittel-Europa vom Kap Touriñán in Spanien (9° 17′ West) bis zum Fluss Bug bei Hrubieszów in Polen (24° 10' Ost), im Subpolarbereich sogar bis Vardø in Norwegen (31° 6′ Ost). Die ideale Breitendifferenz von 15° wird mit fast 33,5° beziehungsweise fast 39,5° deutlich überschritten. Entsprechend groß ist die Abweichung zwischen Zonenzeit und Mittlerer Sonnenzeit an den Rändern der tatsächlichen Zeitzone: mehr als +1½ Stunden (im Sommer +2½ Stunden) am Kap Touriñán, etwa −1 Stunde in Vardø.

In der gleichen Zeitzone liegen mehrere afrikanischen Staaten, beispielsweise Angola, Benin, Kamerun, Libyen, Niger, Nigeria, der Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo und der westliche Teil der Dem. Rep. Kongo.

In Deutschland wird die MEZ als gesetzlich festgelegte Zeit über den Langwellensender DCF77 in Mainflingen verbreitet, dessen Zeitsignal von einer Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig stammt. So genannte Funkuhren können diesen Zeitzeichensender empfangen.

Verwendung

Länder, in denen die mitteleuropäische (Sommer-)Zeit verwendet wird oder wurde.

Einführung bis in die 1920er-Jahre

Datei:MEZ Zone.gif
Die Landkarte von 1894 zeigt, dass das damalige Deutsche Reich ziemlich gut in die ideale Zeitzone 15° Ost ±7,5° passte.

Einführung im Zweiten Weltkrieg

Einführung nach dem Zweiten Weltkrieg

Weblinks

Commons Commons: Mitteleuropäische Zeit – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />