Rheinbach
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wappen der Stadt Rheinbach |
|
dim= | globe= | name= | region=DE-NW | type=city
}} | |
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Regierungsbezirk: | Köln | ||||||
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis | ||||||
Höhe: | 173 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 69,72 km² | ||||||
Einwohner: | 26.852 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-NW">Amtliche Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 23. September 2015. (Hilfe dazu)</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 385 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 53359 | ||||||
Vorwahlen: | 02226, 02225 (Flerzheim, Wormersdorf), 02255 (Queckenberg, Loch, Hardt-Sürst) | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | SU | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 05 3 82 048 | ||||||
LOCODE: | DE RHH | ||||||
NUTS: | DEA2C | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schweigelstraße 23 53359 Rheinbach | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Stefan Raetz (CDU) | ||||||
Lage der Stadt Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis | |||||||
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden |
Rheinbach ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und besitzt den Sonderstatus „Mittlere kreisangehörige Stadt“. Rheinbach liegt 17 Kilometer südwestlich der Bonner Innenstadt.
Geographie
Geographische Lage
Rheinbach liegt im linksrheinischen Teil des Rheinlandes 18 km westlich der Innenstadt von Bonn und etwa 50 km südlich von Köln. Die Stadt selbst liegt in der Voreifel, größtenteils noch in der Ebene der Kölner Bucht, das Stadtgebiet umfasst aber auch einige Dörfer des Ahrgebirges, das sich südlich anschließt.
Höchster Punkt Rheinbachs ist der bei Todenfeld gelegene Vermessungspunkt 406 m ü. NHN, welcher eine sehr gute Aussicht in die Eifel und in Richtung Vorgebirge und Ville bietet. Auch von der Ruine Tomburg oberhalb von Wormersdorf hat man eine Aussicht bis weit in die Kölner Bucht.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt mit etwa 17.000 Einwohnern bilden die „Ortschaften“ und „Wohnplätze“ die Ortsteile von Rheinbach.
Ortschaften | ||
---|---|---|
|
|
|
Wohnplätze | ||
---|---|---|
zu Neukirchen
|
zu Queckenberg
|
zu Ramershoven
zu Wormersdorf
|
Swisttal | Alfter | |
Euskirchen | Nachbargemeinden | Meckenheim |
Bad Münstereifel | Altenahr (Rheinland-Pfalz) |
Geschichte
Der Name Rheinbach ist aus Reginbach entstanden. Der erste Teil des Namens leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „regan“ = Regen ab, so dass mit dem späteren Ortsnamen wohl zunächst ein Bach bezeichnet wurde, der nur bei Regen ausreichend Wasser führte.
Antike bis Mittelalter
Die Römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln, auch Römerkanal genannt und etwa ab 80 n. Chr. gebaut, führte durch das heutige Stadtgebiet Rheinbachs. Einige geborgene Teilstücke sind in der Stadt aufgestellt, z. B. an der Pützstraße. Die Wasserleitung verlief in Rheinbach unter der heutigen Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße.
Die erste Erwähnung der Ansiedlung erfolgte im Jahr 762, als der fränkische König Pippin und seine Frau Bertrada der Abtei Prüm Ländereien im Umfeld der heutigen Stadt Rheinbach schenkten. Als die Abtei Prüm 892 von marodierenden Wikingern überfallen, ausgeraubt und alle Unterlagen angezündet wurden, ließ der Abt im Folgejahr ein Verzeichnis der Güter der Abtei erstellen. Dieses Prümer Urbar führt für Rheinbach (dort Rembahc genannt) fast fünfzig Bauernstellen im Besitz der Abtei auf und weist sie damit als größten Grundherrn der Region aus.
Im 12. Jahrhundert wird ein Edelmann namens Emelricus als Herr von Rheinbach genannt. Das Geschlecht der Ritter von Rheinbach, die zunächst „Angestellte“ Prüms waren, lebte auf der Rheinbacher Burg und wurde in der Folgezeit immer mächtiger. Im Jahre 1246 übertrug Graf Friedrich von Hochstaden, der damals Prümer Vogt u. a. in Rheinbach war, die Vogteirechte an seinen Bruder Konrad, Erzbischof von Köln. Nach der Bestätigung durch den Prümer Abt war nun der Kölner Erzbischof Landesherr in Rheinbach. Als aber das Erzstift 1288 in der Schlacht von Worringen eine schwere Niederlage erlitt und dadurch stark geschwächt wurde, nahmen die Herren von Rheinbach das Heft in die Hand. Sie befestigten den Ort mit Mauern, Türmen und Halbtürmen. Widerrechtlich ohne Genehmigung des Landesherrn erbauten die Ritter von Rheinbach eine Stadt. 1298 wird der Ort erstmals als „oppidum“ bezeichnet. 1343, als ein Aussterben des Geschlechts von Rheinbach abzusehen war, erwarb der Kölner Bischof alle Rechte an Burg und Stadt Rheinbach zurück und die Stadt blieb bis zum Jahr 1789 Teil des Erzstifts Köln und so unter Kurkölner Kontrolle.
In der Folgezeit entwickelte sich Rheinbach auch zum Verwaltungsmittelpunkt für die kurkölnischen Einnahmen aus der Grafschaft Neuenahr. Nach dem Verlust Neuenahrs an Jülich sank die Bedeutung Rheinbachs für den Erzbischof enorm und er verpfändete die Stadt häufig an größere oder kleinere Herren. So wurde ein weiterer Ausbau der Stadt gehemmt. Das zunächst blühende Tuchhandwerk und das regional bedeutende Gerbereiwesen verloren zunehmend an Bedeutung.
Frühe Neuzeit
An die Hexenprozesse in Rheinbach, die zwischen 1631 und 1636 wüteten, erinnert der Hexenturm, der damals als Gefängnis diente und Teil der Rheinbacher Burg ist, die von den Herren von Rheinbach gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und heute noch in Teilen vorhanden ist. Unter den Hexenkommissaren Franz Buirmann und Jan Möden wurden etwa 130 Menschen aus Rheinbach, Flerzheim und Meckenheim als Hexen angeklagt, gefoltert und verbrannt.<ref>Hexenverfolgung in Rheinbach, abgerufen 2. Oktober 2012.</ref> In Rheinbach entpuppten sich die Hexenverfolgungen als mörderischer Machtkampf innerhalb der städtischen Führungsschicht. Fünf der sieben Schöffen mussten fliehen oder wurden ermordet. Hermann Löher, ehemaliger Bürgermeister und Chronist dieser Ereignisse, rettete sich nach Amsterdam. Den Vogt Schwegeler verbrannten die Hexenrichter vor den Stadttoren.
Am 11. Juni 2012 distanzierte sich der Rat der Stadt Rheinbach einstimmig von den im 16. und 17. Jahrhundert auf Rheinbacher Stadtgebiet geschehenen Gräueltaten und bedauerte, dass unschuldige Frauen und Männer als Hexen und Zauberer denunziert, gefoltert, durch die Folter getötet oder schließlich hingerichtet worden seien; Folter und Todesstrafe seien früher wie heute Unrecht.<ref>Stadt Rheinbach distanziert sich von Hexenverfolgung. In: General-Anzeiger Bonn vom 13. Juni 2012.</ref>
Im Jahre 1673 stand der Prinz von Oranien mit vier Regimentern vor der Stadt. Nachdem sich Bürgermeister Averdunck geweigert hatte, Rheinbach freiwillig zu übergeben, plünderten die Truppen des Prinzen die Stadt und steckten sie in Brand. Nur 20 der ca. 150 Häuser blieben vom Feuer verschont. 25 Rheinbacher Bürger und 23 Bauern aus den umliegenden Ortschaften kamen um.
Französische Revolution bis Zweiter Weltkrieg
Nach dem Einmarsch französischer Truppen 1794 ins Rheinland wurde Rheinbach Teil eines neugebildeten Département de Rhin-et-Moselle. Ab 1802, als die deutschen Gebiete westlich des Rheins in den französischen Staat integriert wurden, waren auch die Rheinbacher französische Staatsbürger. Durch diese Eingliederung in den französischen Staat blieb die zuvor erfolgte Ausrufung der Republik „Freies Land Rheinbach“ durch den Publizisten Johann Baptist Geich nur eine Fußnote der Geschichte. Geich und seine Mitstreiter hatten beabsichtigt, eine eigenständige Rheinische Republik nach französischem Vorbild zu errichten. In dieser Zeit wurden auch die noch heute zu Rheinbach gehörenden Ortschaften verwaltungsmäßig mit der Kernstadt verbunden.
Nach den erfolgreich geführten Befreiungskriegen – insbesondere aber infolge des Wiener Kongresses – fiel Rheinbach 1815 an Preußen und wurde zunächst Teil des Großherzogtums Niederrhein und dann bis 1945 Teil der Rheinprovinz. In der Potsdamer Konferenz wurde diese in einen französischen und in einen britischen Sektor geteilt. Rheinbach lag direkt an der Sektorengrenze, jedoch noch im britischen Bereich. Die damalige Sektorengrenze ist identisch mit der Grenze zum Landkreis Ahrweiler, der im Land Rheinland-Pfalz liegt, und ist damit zugleich Landesgrenze.
1820 wurde mit dem Abriss der Rheinbacher Stadtbefestigung begonnen. Als preußischer Kreishauptort, später Kreisstadt, entwickelte sich Rheinbach zu einem wichtigen Behördenstandort. Die hiesige Beamtenschaft legte Wert auf gute Schulbildung ihrer Kinder, so dass 1852 bereits eine höhere städtische Lehranstalt errichtet wurde, die 1909 als Vollgymnasium anerkannt wurde. 1862 durfte sich Rheinbach wieder „Stadt“ nennen, nachdem es diese Rechte in der Franzosenzeit infolge der Gleichstellung von Stadt und Land verloren hatte. 1866 wurde in Rheinbach eine Filiale der Armen Dienstmägde Jesu Christi eröffnet. Die Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und richteten eine Kinderbewahrstelle und eine Handarbeitsschule für Mädchen ein. Ab 1869 entwickelte sich daraus das Rheinbacher Krankenhaus, welches 2006 jedoch seine Tore schloss und nun zu einer Pflegestation mit dem angrenzenden Seniorenheim Marienheim umgebaut wurde. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1880 ermöglichte in der Folgezeit die Entwicklung einer bedeutenden Keramikindustrie, die um 1960 ihren künstlerischen Höhepunkt fand. Heute arbeiten hier noch zwei Betriebe.
1914 wurde in Rheinbach die Strafanstalt, heute Justizvollzugsanstalt Rheinbach, gegründet. Einige Jahrzehnte lang befand sich dort eine Abteilung für Langzeitgefangene, die der Haftanstalt aufgrund einiger spektakulärer Ausbrüche, aber auch aufgrund prominenter Insassen wie dem „Kanzlerspion“ Günter Guillaume zu einer Bekanntheit über die Grenzen Rheinbachs hinaus verhalfen. Von 1918 bis 1929 wurde die Stadt zunächst von Briten, dann von Franzosen besetzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen. 1901 lebten hier 113 Juden, die auch eine Synagoge, einen eigenen Friedhof und eine eigene Schule unterhielten. 1942 wurden die letzten jüdischen Bürger Rheinbachs nach Osteuropa deportiert. 34 davon wurden dort ermordet. Viele Gebäude, darunter die Pfarrkirche, wurden durch Bombardierungen aus der Luft völlig zerstört. Nahezu 700 Kriegstote hatten Rheinbach und das Amt Rheinbach-Land in diesem Krieg zu beklagen. Die Hälfte davon fiel als Soldaten an der Front, die andere durch Artilleriebeschuss oder Bombenabwürfe in der Heimat. Rheinbach wie auch die Stadt Meckenheim lagen an der Vormarschroute der 9. US-Panzerdivision auf dem Weg zur berühmten Ludendorff-Brücke („Brücke von Remagen“).
Gegenwart
Aus dem Sudetenland vertriebene Glasveredler siedelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Rheinbach an. Bis September 1947 hatten sich acht Glasfachbetriebe aus Böhmen in der Stadt niedergelassen, die den Ruf Rheinbachs als „Glasstadt“ begründeten. Bereits 1948 wurde eine Staatliche Glasfachschule in Rheinbach eröffnet, die heute unter dem Namen „Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen“ firmiert und internationale Anerkennung gefunden hat.
Im Rahmen des Bonn-Berlin-Ausgleichs wurde in Rheinbach 1995 eine Abteilung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingerichtet. 1968 eröffnete der Förderverein „Freunde des edlen Glases“ das Glasmuseum Rheinbach mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Böhmisches Hohlglas“, das seit 1989 im Himmeroder Hof etabliert ist.
Am 1. August 1969 wurden die Stadt Rheinbach und die bisher selbständigen und zum Amt Rheinbach-Land gehörenden Gemeinden Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf zur neuen Stadt Rheinbach zusammengeschlossen.<ref>Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 83, DNB 107824388.</ref>
Rheinbach als Bundeswehrstandort
1957 wurde Rheinbach Bundeswehrstandort. Dazu wurde die Tomburg-Kaserne (⊙ {{#coordinates:50,61937|6,93021|
|dim=5 |globe= |name=Tomburg-Kaserne Rheinbach |region=DE-NW |type=landmark }}), die nach der beim Ortsteil Wormersdorf gelegenen Tomburg benannt ist, von den belgischen Streitkräften übernommen.
Zuerst wurde eine Führungsfernmeldekompanie untergebracht, die schnell zum Bataillon und zum Fernmelderegiment oberste Bundeswehrführung und letztlich zur Führungsunterstützungsbrigade 900 unter Brigadegeneral Eckard Lisec aufwuchs. Der Fernmeldeverband wurde nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin verkleinert, mehrfach restrukturiert und verlegt.
Rheinbach war aber auch Stationierungsort für das Fernmeldekommando 900, das am Stadtpark 14 (⊙ {{#coordinates:50,62267|6,95044|
|dim=5 |globe= |name=FmKdo 900, Stadtpark 14, zu Rheinbach |region=DE-NW |type=landmark }}), heute Albert-Schweitzer Schule, stationiert war. Es war der Vorläuferverband des Kommandos Strategische Aufklärung, das am 17. Januar 2002 in der Tomburg-Kaserne in Dienst gestellt wurde. Das Kommando verlegte 2007/2008 die Hauptkräfte nach Grafschaft-Gelsdorf.
Gemäß Stationierungskonzept 2011<ref>Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. Bundesministerium der Verteidigung, Oktober 2011, S. 103, abgerufen am 2. März 2015 (PDF; 3,3 MB). </ref> ist vorgesehen, die Anzahl der Dienstposten in Rheinbach von 610 (2011) auf 720 (2013) anzuheben. Danach werden in Rheinbach stationiert
- Kommando Strategische Aufklärung, Teile
- Regionale Sanitätsversorgung
- Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr (BtrbZ IT-SysBw)
- weitere (nicht benannte) Dienststellen
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Delta | Quelle |
---|---|---|---|
1867 | 1.867 | <ref>Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 1, vom 4. Jan. 1868</ref> | |
1872 | 1.889 | + | 22<ref>Rheinbacher Kreisblatt, Nr. 45, vom 9. Nov. 1872</ref> |
1971 | 20.000 | +18.111 | <ref>Das „Heftchen“ hat Jubiläum. In: - kultur und gewerbe - Stadt Rheinbach - Amtliches Mitteilungsblatt -. Jahrgang 50, Okt. 2014, S. 9 (online (PDF), abgerufen am 14. November 2014).</ref> |
|
|
|
|
Einwohner ab 1995 (24.963) jeweils zum 31. Dezember mit Haupt- und Nebenwohnung
Religionen
Katholische Gemeinden
- Kath. Kirchengemeinde St. Martin, Rheinbach im Dekanat Meckenheim/Rheinbach (Erzbistum Köln) mit den Kirchen
- St. Martin in Flerzheim
- St. Martin in Hilberath
- St. Margareta in Neukirchen
- St. Mariä Himmelfahrt in Merzbach
- St. Antonius in Niederdrees
- St. Ägidius in Oberdrees
- St. Joseph in Queckenberg
- St. Basilides in Ramershoven
- St. Hubertus in Todenfeld
- St. Bartholomäus in Kalenborn
- St. Martin in der Kernstadt von Rheinbach (Pfarrkirche)<ref>Amtsblatt des Erzbistums Köln, Stück 1, 1. Januar 2010, Nr. 38</ref>
- Kath. Kirchengemeinde St. Martin, Wormersdorf in der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim (Dekanat Meckenheim/Rheinbach).
Klöster und Niederlassungen religiöser Gemeinschaften in Rheinbach
- Deutscher Orden (OT): Kloster und Pfarrseelsorge (1. September 2012 bis 15. November 2014)<ref>Marcus Bierlein: Deutscher Orden schickt drei Pfarrer. In: Kölnische Rundschau. 13. Juni 2012, abgerufen am 2. März 2015. </ref><ref>Mario Quadt: Erzbistum zieht Patres ab. In: General-Anzeiger (Bonn). 18. Oktober 2014, abgerufen am 2. März 2015. </ref>
- Pallottiner (SAC): Kloster und Schule<ref>Pallottiner. In: Orden im Erzbistum Köln – Männerorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015. </ref>
- Schwestern Unserer Lieben Frau (SND): Kloster, Schule und Internat (1911–1999)
- Töchter der Göttlichen Liebe (DDL): Antoniuskloster in Flerzheim (mit Sitz der Deutschen Region des Ordens)<ref>Daughters of Divine Love (Töchter der göttlichen Liebe). In: Orden im Erzbistum Köln – Frauenorden. Erzbistum Köln, abgerufen am 2. März 2015. </ref>
- Arme Dienstmägde Jesu Christi (ADJC): Krankenhaus (23. Oktober 1866 bis ); Hermanianum (15. April 1890 bis ).
Evangelische Gemeinden
- Ev. Gemeinde Rheinbach, Gnadenkirche
- Freie Ev. Gemeinde, FEG
Politik
Stadtrat
Von 22.058 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern wurden am 25. Mai 2014 12.677 gültige Stimmen abgegeben. Im Folgenden die Stimmenverteilung und die Anzahl der auf die Parteien fallenden Mandate von insgesamt 36 zu vergebenden Ratssitzen:
Partei | Prozent | Sitze |
---|---|---|
CDU | 45,46 | 17 |
SPD | 28,26 | 10 |
UWG | 9,46 | 3 |
FDP | 7,99 | 3 |
Grüne | 8,69 | 3 |
Wappen
Blasonierung: „Im geteilten Felde, oben in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten gespalten, links in Silber ein mit dem Barte linkshin gewendeter blauer Schlüssel, rechts auf rotem Grund ein blau bewehrter halber silberner Adler am Spalt.“
Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund steht für das Erzstift Köln. Der Schlüssel deutet auf den hl. Petrus als Patron der Kirche oder des Erzstiftes. Der Adler aus dem Wappen der Grafen von Are-Hochstaden knüpft an die Übertragung von 1246/47 an und ignoriert die widerrechtliche Aneignung des Besitzes durch die Ritter von Rheinbach. Das Stadtwappen geht zurück auf das zweite Schöffensiegel, das mit Abdruck seit 1344 existiert. Die Wappenverleihung fand 1915 durch König Wilhelm II von Preußen statt und wurde 1970 durch den Regierungspräsidenten von NRW bestätigt. Die Flaggenfarbe der Stadt ist schwarz weiß.<ref>Hauptsatzung der Stadt Rheinbach vom 16. November 1999, § 2 Absatz 2</ref><ref>Klemens Stadler: Deutsche Wappen: Bundesrepublik Deutschland, Band 7. Angelsachsen-Verlag Bremen 1972, S 82.</ref>
Städtepartnerschaften
- Deinze, Belgien
- Kamenický Šenov (Steinschönau), Tschechien
- Sevenoaks, Kent, Vereinigtes Königreich
- Villeneuve-lès-Avignon, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten, Freizeit
Museen
- Glasmuseum Rheinbach
- Kutschenmuseum Mostert
- Naturparkzentrum des Naturparks Rheinland im Himmeroder Hof
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Martin Rheinbach
- Burgruine Tomburg bei Wormersdorf
- Hexenturm
- Wasemer Turm
- Kallenturm
- Windmühlenturm
- Bocksturm
- Himmeroder Hof
- Waldhotel Rheinbach
- Waldkapelle
- Römische Wasserleitung („Römerkanal“)
- „Altes Bürgerhaus“ (nicht erhalten, Grundriss im Pflaster des Plätzchens „Am Bürgerhaus“ – Hauptstraße/Ecke Bachstraße – nachempfunden)
- Haus Am Bürgerhaus 5 (Raths), eines der älteren Gebäude Rheinbachs mit Kellerteilen aus dem 16. Jh., ehemals Gerberei, Lederhandel, Sägewerk/Holzhandel, Stellmacherei, Restaurant
- ehemalige „Herberge zum Heiligen Geist“, Martinstraße 12
- Der Hans-Wischeler-Turm war ein 16 m hoher hölzerner Aussichtsturm auf dem südwestlich von Rheinbach gelegenen 291,9 m ü. NHN<ref name="DE_BFN-Karten">Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)</ref> hohen Beuelskopf, der 2002 durch Brandstiftung zerstört wurde. Seit einigen Jahren existieren Pläne für den Wiederaufbau.<ref>Der Beuelskopf - Hans-Wischeler-Turm auf beuelskopf.de</ref>
Freizeit
- Neben dem Freizeitpark mit Kinderspielplatz, Seen, Minigolfanlage und Grillplätzen zählt das monte mare Freizeitbad und Saunaparadies mit seinem 10 Meter tiefen Indoor-Tauchbecken zu den beliebten Ausflugszielen.
- Immer am dritten Wochenende im Juli finden in Rheinbach die Rheinbach Classics statt, ein überregionales Oldtimerfestival, welches jährlich über 30.000 Zuschauer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern anzieht.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Schienenverkehr
Der Bahnhof Rheinbach liegt an der Voreifelbahn (Bonn Hbf–Rheinbach–Euskirchen(–Bad Münstereifel)), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die S-Bahnlinie 23 verkehrt.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB-Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h einsetzt.
Busverkehr
Buslinien der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) verbinden Rheinbach sternförmig mit Bonn über Witterschlick, Euskirchen, verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Swisttal sowie im Schülerverkehr auch mit Meckenheim. Der VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel) verbindet Rheinbach und seine Höhenorte mit mehreren Ortsteilen von Altenahr sowie mit Ersdorf und Altendorf.
Straßen
Rheinbach liegt an der Bundesautobahn 61 Köln–Ludwigshafen am Rhein. Der zentrale Bereich Rheinbachs und mehrere Ortsteile werden zudem von der Bundesstraße 266 erschlossen.
In Rheinbach waren am 1. Januar 2012 17.696 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon 15.073 Pkw. <ref name="MobDatNRW">Mobilität in Nordrhein-Westfalen – Daten und Fakten 2013. In: Straßenverkehr. Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW, 2013, S. 64, abgerufen am 28. Mai 2015. </ref>
Radwege
Die Stadt ist an mehrere Radwanderwegen angeschlossen:
- Die 524 km lange Wasserburgen-Route verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht.
- Die 1.045 km lange D-Route 4 (Mittelland-Route) führt von Aachen über Bonn, Siegen, Erfurt, Jena und Chemnitz nach Zittau.
- Die 733 km lange D-Route 7 (Pilgerroute) führt von Aachen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg nach Flensburg.
Bildung
Die Stadt beherbergt fünf Grundschulen, die Albert-Schweitzer-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, eine Gemeinschafts-Hauptschule Am Dederichsgraben, die Tomburg-Realschule, sowie drei Gymnasien. Das Städtische Gymnasium Rheinbach ist die öffentliche und zugleich älteste Schule Rheinbachs, das Erzbischöfliche St.-Joseph-Gymnasium (zuvor für Mädchen, jetz bi-edukativ) und das Vinzenz-Pallotti-Kolleg (für Jungen, schließt 2016) sind die zwei privaten Gymnasien der Stadt. Darüber hinaus beherbergt Rheinbach das Staatliche Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, welche einen zweiten Standort mit dem rechtsrheinischen Sankt Augustin besitzt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Joseph Müller (1768–1850), Domherr in Köln und Wohltäter seiner Heimatstadt Rheinbach
- Andreas Gau (1800–1862), katholischer Theologe, Dozent und Subregens in Köln, Stiftsherr in Aachen, Abgeordneter im preußischen Landtag für den Wahlkreis Bonn-Rheinbach
- Elke Erb (* 1938, Scherbach), Schriftstellerin
- Ute Erb (* 1940, Scherbach), Dichterin
- Frank Kolb (* 1945, Merzbach), Althistoriker (Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen)
- Bernd Schumacher (* 1952), Kriminalromanautor und Liedermacher
- Barbara Ruscher (* 1969), Kabarettistin<ref>Kurzvita. Barbara Ruscher. Abgerufen am 5. Januar 2015. </ref>
- Tim Lobinger (* 1972), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
- Stefan Parinussa (* 1974), Radrennfahrer
- Antoine Monot, Jr. (* 1975), Schauspieler
- Markus Pröll (* 1979), Fußballspieler
- Jérôme Becher (* 1979), Europarekordhalter im 24-Stunden-Schwimmen
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Franz Buirmann (1590–nach 1638), kurkölnischer Hexenkommissar
- Hermann Löher (1595–1678), Gegner der Hexenprozesse
- Wilhelm Busch (1867–1923), Mitglied des Preuß. Abgeordnetenhauses (Zentrum), Parlamentarischer Staatssekretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, 1922 Ehrenbürger von Rheinbach
- Hans Hirschmann (1893–1968), Arzt und Bürgermeister in Rheinbach, Landrat des Landkreises Bonn
- Joseph Roth (1896–1945), Lehrer, Politiker und NS-Gegner, seit 2000 Märtyrer der kath. Kirche
- Hans von der Groeben (1907–2005), Diplomat, Wissenschaftler und Publizist
- Franz Wendler (1913–2007), Glaskünstler
- Paul Reding (* 1939), Künstler und Schriftsteller
- Wolfgang Niedecken (* 1951), Sänger, Musiker und bildender Künstler
- Thomas Quast (* 1962), Richter, Musiker und Komponist
- Norbert Röttgen (* 1965 in Meckenheim), Politiker (CDU), 2009–2012 Bundesumweltminister
- Jenny Elvers-Elbertzhagen (* 1972), Schauspielerin und Moderatorin
- Hans Adu Sarpei (* 1976), ghanaischer Fußballspieler
- Alexander Hennig (* 1977), deutscher Wirtschaftswissenschaftler
- Artur Kolodziejski (* 1979), deutscher Basketballspieler
- Christian Knees (* 1981), Profi-Radrennfahrer
- Lukas Sinkiewicz (* 1985), Fußballnationalspieler (Deutschland) polnischer Herkunft
- Pius Heinz (* 1989), Pokerweltmeister
Literatur
- Klaus Fink: Geschichte der Burg, der Stadt und des Amtes Rheinbach: von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Roehrscheid Verlag, Bonn 1965.
- Klaus Fink: Rheinbach unterm Krummstab. Stadt Rheinbach, Rheinbach 2005, ISBN 978-3-9806176-1-1.
Weblinks
Weiterführende Informationen in den Schwesterprojekten von Wikipedia: | |||
20x20px | Commons | – | Multimedia-Inhalte |
20x20px | Wiktionary | – | Wörterbucheinträge |
20x20px | Wikisource | – | Quellen und Volltexte |
20x20px | Wikivoyage | – | Reiseführer |
Einzelnachweise
<references />
Alfter | Bad Honnef | Bornheim | Eitorf | Hennef (Sieg) | Königswinter | Lohmar | Meckenheim | Much | Neunkirchen-Seelscheid | Niederkassel | Rheinbach | Ruppichteroth | Sankt Augustin | Siegburg | Swisttal | Troisdorf | Wachtberg | Windeck
Ortschaften: Flerzheim |
Hilberath |
Neukirchen |
Niederdrees |
Oberdrees |
Queckenberg |
Ramershoven |
Todenfeld |
Wormersdorf
zu Neukirchen: Berscheid |
Groß-Schlebach |
Kein-Schlebach |
Irlenbusch |
Krahforst |
Kurtenberg |
Merzbach| |
Nußbaum |
Scherbach |
Vogelsang
zu Queckenberg:
Eichen |
Hardt |
Haus Winterburg |
Loch |
Sürst
zu Ramershoven: Peppenhoven und zu Wormersdorf: Klein Altendorf