Vegetarismus


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Vegetarische und vegane Speisen mit Tofu

Vegetarismus bezeichnet ursprünglich eine Ernährungsweise des Menschen, bei der neben Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs nur solche Produkte verzehrt werden, die vom lebenden Tier stammen. Gemeinsames Merkmal des Vegetarismus ist das Meiden von Nahrungsmitteln, die von getöteten Tieren stammen, wie Fleisch und Fisch. Unterschiede zeigen sich bei der Einbeziehung von Lebensmitteln, die vom lebenden Tier stammen, wie Eier, Milch und Honig.<ref>Claus Leitzmann: Vegetarismus: Grundlagen, Vorteile, Risiken, C. H. Beck, 2012; S. 10–11. ISBN 978-3-406-64194-7</ref> Wenn auf alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs verzichtet wird, spricht man von Veganismus.

Vegetarismus beschränkt sich nicht nur auf die vegetarische Küche, sondern wird auch als Weltanschauung und alternative Lebensweise verstanden. Dabei geht es meist um ein gesteigertes Gesundheitsstreben oder um ethische Ideale. Der Anteil der Vegetarier an der Gesamtbevölkerung liegt in der westlichen Welt typischerweise im einstelligen Prozentbereich. Für Indien schätzt man, dass sich etwa 30 bis 40 % der dortigen Bevölkerung vegetarisch ernähren.<ref>The Hindu: Changes in the Indian menu over the ages</ref><ref>Fleischatlas 2013: Daten und Fakten über Tiere als Lebensmittel. Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt- und Naturschutz, Le Monde diplomatique, S. 10, archiviert vom Original am 10. November 2013, abgerufen am 16. März 2015 (pdf; 3,4 MB).</ref>

Begriff und Begriffsgeschichte

Die Wörter „Vegetarismus“ und „Vegetarier“ sind seit Ende des 19. Jahrhunderts bezeugte, heute allgemein gebräuchliche gekürzte Formen der zuvor üblichen Bezeichnungen „Vegetarianismus“ und „Vegetarianer“.<ref>Hans Schulz/Otto Basler (Hrsg.): Deutsches Fremdwörterbuch, Bd. 6, Berlin 1983, S. 133 f. (mit zahlreichen Belegen).</ref> Letztere sind Übersetzungen der englischen Wörter vegetarianism und vegetarian. Das englische Wort vegetarianism ist eine moderne Kunstbildung, abgeleitet von vegetation („Pflanzenwelt“) und vegetable („pflanzlich“, „Gemüse“), nicht – wie mitunter von Vegetarierorganisationen angegeben wird<ref>Vegetarian Society, News 2000 (Memento vom 13. April 2001 im Internet Archive)</ref> – von dem lateinischen Adjektiv vegetus („lebhaft, munter, rüstig“).<ref>Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 24. Auflage, Berlin 2002, Sp. 948 f.; Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476; Webster’s Third New International Dictionary S. 2537; The Oxford Dictionary of English Etymology, Oxford 1966, S. 972; The Barnhart Dictionary of Etymology (1988), S. 1196; Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 252.</ref> Ein Zusammenhang mit den lateinischen Wörtern vegetus und vegetabilis („belebend“) besteht nur indirekt, da all diese lateinischen und englischen Wörter vom lateinischen Verb vegetare („beleben“) abstammen.

Der Ausdruck vegetarian ist erstmals 1839 belegt.<ref>Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476.</ref> Allgemein gebräuchlich wurde er erst durch die Gründung der englischen Vegetarian Society im Jahr 1847. Bis dahin war meist von einer pflanzlichen Diät (vegetable regimen, vegetable system of diet) die Rede. Seltener sprach man von einer „pythagoreischen Diät“, da die Anhänger des antiken griechischen Philosophen Pythagoras Vegetarier waren.<ref>Antonio Cocchi: Del vitto pitagorico per uso della medicina, Florenz 1743; Jon Gregerson: Vegetarianism. A History, Fremont 1994, S. 71 f.</ref>

Ausprägungen des Vegetarismus

Datei:Boeddha's Delight.jpg
Buddhas Delight ist ein traditionelles Gericht der chinesischen und buddhistischen Küche
Datei:Veggie burger flickr user magerleagues creative commons.jpg
Auf pflanzlicher Basis hergestellte Nahrungsmittel können Fleischspeisen nachahmen; bei diesem Teller sind im Burger die vollen Körner zu erkennen.

Alle Formen vegetarischer Ernährung basieren auf pflanzlichen Lebensmitteln, wobei auch Pilze und Produkte aus Bakterienkulturen akzeptiert werden. Es werden vier Formen unterschieden:

  1. Die ovo-lacto-vegetarische Kost<ref>Das Wort wird mit den lateinischen Präfixen ovo für Ei(er) und lacto für Milch gebildet.</ref> bezieht zusätzlich Eier und Milchprodukte ein.
  2. Die lacto-vegetarische Kost nimmt zusätzlich nur Milchprodukte.
  3. Die ovo-vegetarische Kost wird lediglich durch den Konsum von Eiern ergänzt.
  4. Die streng vegetarische bzw. vegane Kost meidet alle Lebensmittel tierischen Ursprungs.

Im Allgemeinen schließt der Vegetarismus auch weitere Stoffe aus, die aus geschlachteten Tieren hergestellt werden, etwa Gelatine und Schmalz. Ein Teil der Vegetarier meidet darüber hinaus Produkte, bei deren Herstellung ebenfalls von Tieren stammende, nicht deklarierungspflichtige Verarbeitungshilfsstoffe (etwa tierisches Lab in Käse) eingesetzt, oder die mit derartigen Stoffen „geschönt“ (etwa manche Fruchtsäfte oder Weine) wurden.

Frutarier streben eine Ernährung mit ausschließlich pflanzlichen Produkten an, die nicht die Beschädigung der Pflanze selbst zur Folge haben. Dazu gehören etwa Obst und Nüsse als Pflanzenteile, die botanisch gesehen als Früchte oder Samen klassifiziert werden. Der Verzehr einer Karotte beispielsweise bringt die Vernichtung dieser einzelnen Pflanze mit sich und ist folglich nicht mit der frutarischen Ernährungsweise vereinbar. Bei Äpfeln treten diese Bedenken nicht auf, da die Ernte und der Verzehr eines Apfels den Apfelbaum an sich nicht verletzt.

Manche Ovo-Vegetarier essen Eier von Vögeln und anderen Tieren (beispielsweise Kaviar), da sie, wenn sie nicht befruchtet sind, keinen lebendigen Organismus enthalten und daher bei ihrem Verzehr kein Lebewesen getötet wird. Der Veganismus vermeidet tierische Produkte nicht nur in der Nahrung, sondern in allen Lebensbereichen, z. B. Kleidung aus Leder, Pelz, Seide oder Wolle, Schmuck aus Horn oder Elfenbein und tierische Organtransplantate oder Hormone, und kann sogar die Haustierhaltung und die Verwendung als Reit- oder Lasttiere ablehnen.

Pescetarier verzichten auf Fleisch, verzehren jedoch Fisch oder Meeresfrüchte. In einigen Lexika<ref>Zum Beispiel Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon.</ref> werden sie den Vegetariern im weiteren Sinn zugeordnet, Vegetarierverbände grenzen sich davon in der Regel ab und zählen Pescetarier nicht zu den Vegetariern. Das Fleisch anderer Lebewesen, die entweder keine Säugetiere (beispielsweise Geflügel, Amphibien), keine Vierbeiner (beispielsweise Schlangen) oder keine Wirbeltiere (beispielsweise Insekten, Spinnen, Schnecken, Krustentiere) sind, wird von manchen Formen des Vegetarismus akzeptiert, ohne dass sich dafür bisher eine eigene Bezeichnung oder ein Attribut entwickelt hätte. Im ethisch motivierten Vegetarismus, der sich vor allem gegen Tierzucht und Massenhaltung wendet, kann (selbst) gejagtes Wild toleriert werden. Manche ethische Vegetarier würden synthetisches Fleisch essen, evtl. eingeschränkt auf ungeklontes, andere lehnen hingegen Pflanzengerichte oder zumindest Namen dafür ab, die Fleischprodukte optisch oder geschmacklich imitieren, z. B. Tofuwurst, Sojaschnitzel.

Sogenannte „Pudding-Vegetarier“ meiden zwar Fleisch und Fisch in ihrer Ernährung, nehmen jedoch besonders häufig Fertigprodukte und Süßigkeiten zu sich. Diese Ernährungsweise kann aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts und der ungünstigen Nährstoffzusammensetzung negative Folgen für die Gesundheit haben. Ethische und moralische Motive stehen bei Pudding-Vegetariern im Vordergrund.<ref>Pudding-Vegetarier In: lebensmittellexikon</ref>

Flexitarier:<ref>Die Zeit: Grafik mit den gängigsten Ernährungsarten: Flexitarier, Frutarier, Vegetarier, Veganer vom 25. Oktober 2013, geladen am 7. August 2015</ref> Von zeitweisem oder gelegentlichem Fleischkonsum unterbrochener Vegetarismus wird als Teilzeitvegetarismus oder Flexitarismus charakterisiert, und auch kritisiert.<ref>HEALTH Part-Time Vegetarians, Advocates call it flexitarianism, but critics say being a little bit vegetarian is like being a little bit pregnant, (Teilzeitvegetarier – Befürworter nennen es Flexitarismus, Kritiker vergleichen ein wenig vegetarisch mit ein bisschen schwanger) von Karen Springen | Newsweek 29. September 2008.</ref> Die American Dialect Society wählte Flexitarian zum nützlichsten Wort des Jahres 2003, demnach handelt es sich bei Flexitariern um Vegetarier, die nur gelegentlich Fleisch essen,<ref>Are you a 'flexitarian’? Meat-eating vegetarians transform the movement – AP, 16. März 2004</ref><ref name="buch978-0-07-154958-5">Dawn Jackson Blatner: The Flexitarian Diet: The Mostly Vegetarian Way to Lose Weight, Be Healthier, Prevent Disease, and Add Years to Your Life. McGraw Hill Professional, 2008, ISBN 978-0-07-154958-5. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche</ref> beispielsweise Wochentagsvegetarier, die nicht auf einen Sonntagsbraten verzichten wollen, oder Tageslichtvegetarier.

Motive der Vegetarier

Die Gründe für vegetarische Ernährung sind je nach Person und Kulturkreis verschieden. Ethisch argumentierende Vegetarier geben oftmals an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Auch tierrechtliche Überlegungen können eine Rolle spielen.<ref>Siehe Helmut F. Kaplan: Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung, 3. Auflage, Reinbek 2002.</ref> Daneben steht die gesundheitliche Motivation derjenigen Vegetarier, die ihre Ernährungsweise für generell gesünder halten als die nichtvegetarische. Ein Teil der Vegetarier empfindet eine Abneigung gegen den Geschmack von Fleisch.<ref>Siehe eine Befragung von Vegetariern durch die Universität Jena</ref> Auch halten einige Vegetarier ihre Ernährungsweise für ökologisch sinnvoll und argumentieren dabei auch häufig, die Intensive Tierhaltung sei umweltschädlicher als die Extensive Tierhaltung. Ferner argumentieren manche, dass Tierhaltung eine ineffiziente Art der Nahrungsmittelproduktion ist und angesichts von Hungersnöten in der Dritten Welt unverantwortlich sei. Sie gehen oft davon aus, dass ein genereller Verzicht auf Fleischkonsum die globale Ernährungssituation signifikant verbessern würde.

In einigen Religionen beziehungsweise religiösen Richtungen bestehen zudem Prinzipien und Ernährungsregeln, die den Vegetarismus fordern (Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus) oder für seine Ausbreitung günstige Voraussetzungen schaffen (Buddhismus).

Ethische Aspekte

Ethisch motivierte Vegetarier wollen grundsätzlich nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden. Oft konstituieren Tierrechtsargumente so auch gleichzeitig eine moralphilosophische Herleitung für Menschenrechte. Aufgrund der naturwissenschaftlichen Unschärfe des Artbegriffs auf der Subjektebene, könne allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art niemandem ein subjektives Recht zugeschrieben oder aberkannt werden. Dieser Fehlschluss wird als speziesistisch bezeichnet.

Im deutschsprachigen Raum waren vegetarische Strukturen in der Gründerzeit unter den Landreformern und im Zusammenhang mit biozentrischen Ideen zu finden.<ref>Joachim Joe Scholz: Haben wir die Jugend, so haben wir die Zukunft. Die Obstbausiedlung Eden/Oranienburg als alternatives Gesellschafts- und Erziehungsmodell (1893–1926). (Bildungs- und kulturgeschichtliche Beiträge für Berlin und Brandenburg, Bd. 3). Berlin: Weidler, 2002, ISBN 3-89693-217-9.</ref> In den Anfängen des modernen Vegetarismus spielte die prinzipielle Ablehnung des Tötens eine wichtige Rolle, wobei zunächst vor allem argumentiert wurde, es fördere im Menschen die Neigung zur Grausamkeit.<ref>Teuteberg (1994) S. 53 f.</ref> Im anglophonen Raum hingegen waren pathozentrisch-utilitaristische Ansätze führend und entsprechende Strukturen mehr unter elitären Strömungen der Linken wie in den Frauenbewegungen und Sufragetten verwurzelt.<ref>Hilda Kean, Animal Rights: Political and Social Change in Britain since 1800. Reaktion Books, 1998, ISBN 1-86189-014-1.</ref> Als eine relevante politische Kraft waren beide allenfalls sehr regional beschränkt.

Die Philosophien dieser frühen Ansätze unterscheiden sich von den modernen insofern, als zum einen die Forschung um die Geisteszustände von Tieren durch neue medizinische, bildgebende Verfahren einige Erkenntnisse gewonnen hat,<ref>Vgl. The Journal of Ethics Nummer 3/September 2007, Special issue on Animal Minds.
vgl. auch Balluch 2005.</ref> andererseits das theoretische Umfeld der Tierrechte, die damals kaum explizit gefordert wurden,<ref>Eine Ausnahme von diesem allgemeinen Prinzip konstituiert das Werk des Briten Henry Salt (1851–1939) Animal Rights (1892). Zu Zeiten seiner Veröffentlichung wurde es weitestgehend ignoriert. Es erfuhr erst posthum etwas breitere Beachtung.</ref> einen erheblichen Wandel erfahren hat.

Klassischerweise wird in Peter Singers Buch Animal Liberation<ref>Eine Tierbefreiungsbewegung gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches praktisch nicht. Die Forderung nach der Befreiung der Tiere ist nach Singer als Metapher zu verstehen. Er fordert eine strikte Gewaltfreiheit (vgl. Vorwort der 1990er Ausgabe).</ref> von 1975 eine Zäsur gesehen, in dem die Diskussion um den Veganismus eine neue Qualität gewonnen hat. Darin argumentiert er, es gebe keine moralische Rechtfertigung, das Leid eines Wesens, gleich welcher Natur es sei, nicht in Betracht zu ziehen. Spezielle „nichtmenschliche Tiere“ von diesem Gleichheitsprinzip<ref>Gleichheit versteht Singer nicht als deskriptive Gleichheit von Zuständen, sondern als präskriptive Norm zur gegenseitigen Behandlung</ref> auszuschließen sei so willkürlich, wie Menschen anderer Hautfarbe, Kultur, Religion oder Geschlecht auszunehmen.<ref name="Singer1976_S5-9">Singer, Animal Liberation (Harper Collins Publishers 2002): S. 5–9 (englisch), deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976.</ref> Helmut F. Kaplan betont die politisch-strategische Funktion des Vegetarismus für die Förderung des Veganismus („Wer Veganer will, muß den Vegetarismus fördern“). Er geht nämlich unter anderem davon aus, dass eine geringere Nachfrage an Fleisch automatisch auch die Produktion von anderen tierischen Produkten weniger rentabel machen würde, da diese Produktionszweige oft in Verbindung stehen. Menschen, die bereits auf Fleisch verzichten, seien dann auch deutlich leichter für die vegane Lebensweise sensibilisierbar.<ref>Wege zum Veganismus, Helmut F. Kaplan 2010.</ref>

Einige Vegetarier verweisen heute in erster Linie auf die geistigen Fähigkeiten mancher Arten, die mit erheblicher Intelligenz und Leidensfähigkeit ausgestattet sind und ein komplexes Sozialverhalten zeigen.<ref>Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 164 f.; John Lawrence Hill: The Case for Vegetarianism, Lanham 1996, S. 52–67.</ref> Ein pathozentrischer Ansatz wird hauptsächlich von Tierschützern vertreten. Je nach Gewichtung der Relevanz einzelner herangezogener Präferenzen von Individuen kann so ein hinreichendes Argument für eine vegetarische Ernährung oder vegane Lebensweise folgen. Ein weiteres ethisches Motiv bildet das Bestreben, vermeidbares Leid, das mit der Schlachttierhaltung verbunden ist, durch Verzicht auf deren Produkte zu vermeiden. Dabei geht es um Vorgänge vor und während der Schlachtung, vor allem auch in der modernen Fleischindustrie, und um eine nicht artgerechte Tierhaltung, vor allem die Massentierhaltung, die von der starken Nachfrage nach Fleisch gestützt werde.<ref>Paul Amato/Sonia Partridge: The New Vegetarians, New York 1989, S. 31 ff.: werten eine internationale Umfrage in englischsprachigen Ländern aus, bei der zwei Drittel der 320 befragten Vegetarier Begründungen dieser Art angaben. Solche Gründe werden auch in der einschlägigen populären Literatur häufig genannt und diskutiert, Helmut Kaplan: Warum Vegetarier?, Frankfurt 1989, S. 31 ff., 61 f.; Axel Meyer: Warum kein Fleisch?, München 1990, S. 79 ff.; vgl. auch Leitzmann (1996) S. 16–21; Vegetarisch leben, Hrsg. Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 1999, S. 12 f., 23–25.</ref> Der Philosoph Tom Regan schreibt gewissen Tieren einen inhärenten (naturgegebenen) Wert zu.<ref>Zentral in Regans Philosophie ist das Subjekt-eines-Lebens-Kriterium (7.5), nach dem allen Tieren mit Präferenzen, Wünschen, Wahrnehmung, Gedächtnis, Gefühlswelt von mindestens Schmerz und Freude, der Fähigkeit, aufgrund von Präferenzen Handlungen zu setzen, einer psychophysikalische, München o. J.</ref>

Jainismus

Die Anhänger des Jainismus, vor allem die Mönche, sind äußerst konsequent bei der Umsetzung der allgemeinen Gewaltlosigkeit im Alltag. Sie vermeiden jegliche Nutzung von Produkten, deren Gewinnung mit der Verletzung von Lebewesen einhergehen.<ref>Michael Tobias: Life Force. The World of Jainism, Berkeley 1991, S. 20–23, 54–59, 87–95.</ref> Weiterhin kehren sie beim Gehen mit einem Besen möglichst behutsam kleine Lebewesen wie Käfer und Mikroorganismen aus dem Weg, um sie nicht zu zertreten.

Christentum
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Historische Illustration der Großen Kette des Seins (1579) durch Didacus Valades in der Rhetorica Christiana. Die Illustration stellt die Welt in mehreren gottgegebenen Hierarchieebenen dar, an deren Spitze Gott selbst mit den Menschen und an deren Sockel die Pflanzen und nichtmenschliche Tiere stehen.

Biblisch argumentierende christliche Vegetarier betrachten den Vegetarismus als von Gott gewollt und begründen dies unter anderem mit der Stelle Jesaja 11,6–9 ELB, die ein friedfertiges Leben anpreist.<ref>K. S. Walters, L. Portmess: Religious Vegetarianism. Albany 2001, S. 123 ff.; Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 68–70; Richard Alan Young: Is God a Vegetarian? Christianity, Vegetarianism, and Animal Rights, Chicago 1999, S. 15–21, 56–61.</ref> Sie verweisen auf das biblische Buch Genesis 1,29 ELB. Dort spricht Gott zu Adam und Eva und weist den Menschen alle Pflanzen und Früchte als Nahrung zu; Tiere erwähnt er dabei nicht. In Genesis 9,2–3 ELB hingegen, wo Gott sich nach der Sintflut an Noah wendet, gibt er ausdrücklich die Tiere ebenso wie die Pflanzen dem Menschen zur Nahrung. Daraus hat schon der Kirchenvater Hieronymus gefolgert, die Fleischnahrung sei bis zur Sintflut unbekannt gewesen und daher als minderwertig zu betrachten.<ref>Hieronymus, Adversus Iovinianum 1,18.</ref> Für die Zeit seit Noah zeigen die Ernährungsregeln des Alten Testaments jedoch keinerlei grundsätzlichen Vorbehalt gegen den Fleischverzehr als solchen.<ref>Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II (1999) S. 180, 185–187.</ref>

Das Neue Testament kennt keine Verbote bestimmter Nahrungsmittel außer dem Blutverbot (Apostelgeschichte 15,28–29 ELB). Nach Matthäus 15,11 sagt Jesus: „Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein“ (ebenso Mk 7,15 ELB). Das wird im Christentum gewöhnlich als Aufhebung aller Speisevorschriften gedeutet.<ref>Lutterbach S. 180–183.</ref> Dennoch haben moderne christliche Vegetarier, darunter Ellen G. White, die Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten, das Argument der vegetarischen Ernährung im Paradies aufgegriffen. In der Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten wird Vegetarismus empfohlen.<ref>Karen Iacobbo/Michael Iacobbo: Vegetarian America. A History, Westport (CT) 2004, S. 97–99.</ref>

Gesundheitliche Aspekte

Studien

Die Auswertung zweier Studien zeigte im Jahre 2002, dass britische Vegetarier eine niedrigere Mortalität bzw. höhere Lebenserwartung als die Gesamtbevölkerung haben. Die Todesraten in dieser Auswertung waren allerdings ähnlich denen vergleichbarer Nichtvegetarier. Die Autoren vermuten deshalb, dass sich der Vorteil der britischen Vegetarier gegenüber der Gesamtbevölkerung hauptsächlich in ihrem abweichenden sozioökonomischen Status, im gesünderen Lebensstil sowie in Ernährungsaspekten begründet, die nichts mit der prinzipiellen Vermeidung von Fleisch und Fisch zu tun haben.<ref name="PMID12001975">P. N. Appleby, T. J. Key u. a.: Mortality in British vegetarians. In: Public health nutrition. Bd. 5, Nummer 1, Februar 2002, S. 29–36, ISSN 1368-9800. doi:10.1079/PHN2001248. PMID 12001975.</ref>

Die Auswertung von EPIC-Daten im Jahre 2009 bestätigte die im Vergleich zum nationalen Durchschnitt niedrigere Sterblichkeit britischer Vegetarier. Bereinigt um die Einflüsse Alter, Geschlecht, Rauchen und Alkoholkonsum ergaben sich jedoch auch hier keine signifikanten Vorteile bei der Sterblichkeit wegen Kreislauferkrankungen oder der Kombination aller Todesursachen gegenüber „Fleischessern“.<ref>Timothy J. Key, Paul N. Appleby, Elizabeth A. Spencer, Ruth C. Travis, Andrew W. Roddam, Naomi E. Allen: Mortality in British vegetarians: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC-Oxford) In: Am J Clin Nutr. 2009 May;89(5):1613S-1619S. doi:10.3945/ajcn.2009.26736L PMID 19297458.</ref> Eine prospektive Kohortenstudie mit Siebenten-Tags-Adventisten aus 2013 ergab eine gegenüber den Nichtvegetariern geringere Sterblichkeit in der Gruppe der Vegetarier, zeigte jedoch auch, dass diese Gruppe älter, besser gebildet, körperlich aktiver und dünner waren und zudem auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin eher verzichteten. Männer der untersuchten Gruppe würden demnach 9,5 Jahre und Frauen 6,1 Jahre länger leben als die übrige kalifornische Bevölkerung. Eine empirische Kausalität zwischen der erniedrigten Sterblichkeit und dem Verzicht auf Fleisch konnte nicht bestätigt werden.<ref name="aerzteblatt-54627">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-Formatrme/aerzteblatt.de: Vegetarier leben gesünder. In: aerzteblatt.de. 31. Mai 2013, abgerufen am 27. Dezember 2014.</ref><ref name="PMID23836264">M. J. Orlich, P. N. Singh u. a.: Vegetarian dietary patterns and mortality in Adventist Health Study 2. In: JAMA internal medicine. Bd. 173, Nummer 13, Juli 2013, S. 1230–1238, ISSN 2168-6114. doi:10.1001/jamainternmed.2013.6473. PMID 23836264. PMC 4191896 (freier Volltext).</ref>

Eine Metaanalyse der Daten von fünf unterschiedlichen prospektiven Vergleichsstudien in drei westlichen Ländern fand im Jahre 1999 heraus, dass die Mortalität durch koronare Herzerkrankung bei Vegetariern im Vergleich zu Nichtvegetariern – bereinigt um die Einflüsse von Alter, Geschlecht, Rauchen, Alkohol, Bildung, körperliche Betätigung und Body-Mass-Index – um 24 % reduziert ist. Die Autoren vermuten, dass dies auf den niedrigeren Cholesterinspiegel der Vegetarier, eine reduzierte Oxidation des LDL-Cholesterins oder Änderungen der Gerinnungsfaktoren des Blutes zurückzuführen ist. Die Mortalität durch zerebrovaskuläre Krankheiten, Magenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs oder die Kombination aller anderen Todesursachen unterschied sich nicht signifikant zwischen Vegetariern und Nichtvegetariern.<ref name="AJCN metastudy">Timothy J. Key, Gary E. Fraser, Margaret Thorogood, Paul N. Appleby, Valerie Beral, Gillian Reeves, Michael L. Burr, Jenny Chang-Claude, Rainer Frentzel-Beyme, Jan W. Kuzma, Jim Mann und Klim McPherson: Mortality in vegetarians and nonvegetarians: detailed findings from a collaborative analysis of 5 prospective studies. In: American Journal of Clinical Nutrition. 70, Nr. 3, September 1999, S. 516S–524S. PMID 10479225. Abgerufen am 30. Oktober 2009.</ref>

Die für die Auswertungen herangezogene Oxford Vegetarian Study zeigte, dass Veganer den niedrigsten Cholesterinspiegel hatten. Vegetarier und Pescetarier lagen im Mittelfeld, die höchsten Werte hatten Fleischesser. Die Mortalität wegen koronarer Herzerkrankung stand im Zusammenhang mit der gemessenen Aufnahme an tierischem Fett insgesamt, gesättigtem tierischen Fett und Nahrungscholesterin.<ref name="PMID10479226">P. N. Appleby, M. Thorogood u. a.: The Oxford Vegetarian Study: an overview. In: The American journal of clinical nutrition. Bd. 70, Nummer 3 Suppl, September 1999, S. 525S–531S, ISSN 0002-9165. PMID 10479226.</ref>

In der Berliner Vegetarierstudie aus den 80er Jahren konnte beim Vergleich von Vegetariern und Nichtvegetariern nachgewiesen werden, dass ernährungsbedingte Veränderungen im Phytosteringehalt<ref>Sabine Junglas: Der Einfluss vegetarischer Ernährung auf die unverseifbaren Lipidkomponenten des Humanserums. Dissertation TU Berlin (1988) Süddeutsche Zeitung vom 13. März 2010</ref>

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gewann die vegetarische Bewegung an Bedeutung. Zahlreiche Vereine wurden gegründet. 1892 schlossen sich zwei Dachverbände zum „Deutschen Vegetarier-Bund“ mit Sitz in Leipzig zusammen. 1893 wurde von Anhängern der Lebensreformbewegung in Oranienburg bei Berlin die vegetarische Obstbaugenossenschaft Eden gegründet. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten fast 1000 Menschen im genossenschaftlich organisierten „Eden“. Ausgehend von der vegetarischen Lebensgemeinschaft des Malers Karl Wilhelm Diefenbach auf dem Himmelhof bei Wien (1897–1899) gründeten die Brüder Gusto Gräser<ref>Hermann Müller (Hrsg.): „Nun nahet Erdsternmai!“ Gusto Gräser. Grüner Prophet aus Siebenbürgen. Recklinghausen 2012.</ref> und Karl Gräser mit anderen im Herbst 1900 die Siedlung Monte Verità<ref>Martin Green: Mountain of Truth. The Counterculture begins. Ascona, 1900–1920. Hannover/London,1986</ref> bei Ascona, die ein Sammelpunkt von Pazifisten, Theosophen und Künstlern wurde. Monte Verità gilt heute als Wiege von Ausdruckstanz und Alternativbewegung.

Die Begründungen für eine fleischlose Lebensweise waren unterschiedlich. Der „hygienische“ Vegetarismus führte vor allem physiologisch-anatomische Argumente ins Feld und behauptete, dass der Fleischkonsum für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sei. Andere Vegetarier begründeten den Verzicht auf Fleischkonsum sozioökonomisch. Oft waren ihre Konzepte mit einer scharfen Zivilisationskritik verbunden und trugen stark romantische oder gar utopische Züge.<ref>Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 46–64.</ref> Eine dritte Richtung, die im Kaiserreich von einer Vielzahl von Initiativen und Gruppen vertreten wurde, betonte die Aspekte des Tierschutzes und einer für möglich gehaltenen Veredelung der Menschheit durch Verzicht auf Fleischgenuss. Ein prominenter Vorreiter dieser Strömung war – unter dem Einfluss von Gleizes – Richard Wagner.<ref>Hannu Salmi: Die Sucht nach dem germanischen Ideal. Bernhard Förster (1843–1889) als Wegbereiter des Wagnerismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 6, 1994, S. 485–496.</ref> Er forderte eine allgemeine Abkehr vom Fleischverzehr sowie von Tierversuchen, ernährte sich selbst aber erst in seinen letzten Lebensjahren vegetarisch.<ref>Karl Richter: Richard Wagner: Visionen, Vilsbiburg 1993, S. 335–351.</ref> Bei manchen Vertretern dieser Richtung spielten antisemitische<ref>So bei Bernhard Förster: Der Vegetarismus als ein Theil der socialen Frage, Hannover 1882.</ref> und völkische Konnotationen eine wichtige Rolle.

Es gab aber immer auch Strömungen und Personen, bei denen die Forderung nach Vegetarismus Teil linker, sozialistischer oder anarchistischer, Politik und eingebettet in emanzipatorische Imperative war. So spielte Vegetarismus im Abolitionismus (zuerst vertreten von Benjamin Lay, im 19. Jahrhundert etwa durch Amos Bronson Alcott und dessen Freunde Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau) ebenso eine Rolle wie im Feminismus (etwa bei den Suffragetten) sowie in Teilen der Arbeiterbewegung (zum Beispiel im Rahmen der Pariser Kommune bei Kommunarden wie Louise Michel oder Élisée Reclus) und der Friedensbewegung (Clara Wichmann, Bertha von Suttner, Magnus Schwantje). Die linke Tradition, die sich gegen die Ausbeutung von Tieren richtete, hat der Autor Matthias Rude in einem Buch zum Thema, das 2013 erschienen ist, rekonstruiert; darin heißt es: „Dass die Solidarität mit Arbeitstieren als ebenfalls Ausgebeutete, dass der Verzicht auf Lebensmittel und Rohstoffe, die durch sie oder aus ihren Körpern hergestellt werden, als bewusste Zurückweisung des Status von Tieren als Produktionsmittel und Ware bereits seit den Anfängen der Entwicklung kapitalistischer Gesellschaftsformen als integrales Element revolutionärer Theorie und Praxis fungieren konnte, ist weitgehend unbekannt. Ebenso unbekannt ist, dass zahlreiche Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen der ersten Tierrechtsbewegung und etwa der Arbeiter-, Frauen und Friedensbewegung bestanden, sowie dass es Thematisierungen des Ausbeutungsverhältnisses gegenüber den Tieren im klassischen linken Literaturkanon gibt“.<ref>Matthias Rude: Antispeziesismus. Die Befreiung von Mensch und Tier in der Tierrechtsbewegung und der Linken, Stuttgart 2013, S. 11.</ref>

Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert

Nachdem sich bereits im neunzehnten Jahrhundert mehrere nationale Vegetarierverbände gebildet hatten, entstand im Jahr 1908 die Internationale Vegetarier-Union als Dachverband. In Deutschland war die Mitgliederzahl des Vegetarierbunds bis zum Jahr 1905 auf 1550 angestiegen,<ref>Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 50.</ref> doch zur Zeit der Weimarer Republik war sie stark rückläufig. 1935 löste sich der Bund auf, um seiner geplanten Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen. Die Genossenschaft Eden hingegen, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, konnte weiterbestehen. Adolf Hitler wurde von der NS-Propaganda als asketisch lebender Nichtraucher, Vegetarier und Tierfreund dargestellt. Er ernährte sich stark fleischreduziert, wenn auch nicht vollständig fleischlos.<ref name="zeit-2001-04-19">Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatChristoph Drösser: Stimmt’s?: Fleischloser Führer. In: zeit.de. 19. April 2001, abgerufen am 27. Dezember 2014.</ref> Hitler und andere nationalsozialistische Sympathisanten des Vegetarismus waren dabei von Wagners Schrift Religion und Kunst beeinflusst, in der Fleischkonsum und Kochen als semitisches, nichtarisches Erbe kritisiert wurden.<ref>Joachim C. Fest: Hitler. Eine Biographie. Frankfurt am Main 1973, S. 74 ff.</ref>

In der Schweiz war es der Arzt Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867–1939), der eine vegetarische Vollwertkost als Heilmethode vertrat. Das von ihm entwickelte laktovegetabile Birchermüesli hat nicht nur bei Vegetariern internationale Verbreitung gefunden. 1946 wurde die Vegetarier-Union Deutschlands gegründet, die zeitweilig (1974–1985) den Namen Bund für Lebenserneuerung trug und nach 1985 Vegetarier-Bund Deutschlands hieß. Seit März 2008 trägt der Verein den Namen Vegetarierbund Deutschland.

Albert Schweitzer setzte sich seit seiner Jugend intensiv mit der ethischen Problematik der Anwendung tödlicher Gewalt gegen Tiere auseinander. Das von ihm entwickelte Prinzip der „Ehrfurcht vor dem Leben“ spielt noch heute in einschlägigen Diskussionen eine Rolle.<ref>Michael Hauskeller: Verantwortung für alles Leben? Schweitzers Dilemma. In: Michael Hauskeller (Hrsg.): Ethik des Lebens, Zug 2006, S. 210–236.</ref> Er selber ging jedoch erst kurz vor seinem Tod zur vegetarischen Ernährung über.<ref>Albert Schweitzer in einem Brief von 1964, zitiert von Gotthard M. Teutsch: Mensch und Tier – Lexikon der Tierschutzethik, Göttingen 1987, S. 47.</ref> Die Formulierung „Ehrfurcht vor dem Leben“ geht auf den Tierrechtler Magnus Schwantje zurück, einen Schüler von Diefenbach. Ein weiterer prominenter Befürworter des Vegetarismus war Gandhi.<ref>M. K. Gandhi: Die ethische Grundlage der vegetarischen Ernährung. In: Christian Bartolf (Hrsg.): Die erste Stufe, Berlin 1996, S. 72–76; Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 424–430.</ref>

Mitte der 1970er Jahre entstand die Tierrechtsbewegung, als deren Auslöser Peter Singers Buch Animal Liberation gilt.<ref name="Singer1976">Peter Singer: Animal Liberation. Deutsch: Die Befreiung der Tiere, München 1976.</ref>

Die indische Stadt Palitana wurde zur vegetarischen Stadt erklärt, da dort viele Jains leben.<ref>tagesschau: Pilgerort für die Jains: Palitana - die Stadt der Vegetarier.</ref>

Kennzeichnung vegetarischer Produkte

Manche Fertigprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel enthalten nichtvegetarische Bestandteile wie Gelatine und Lab. Zur Kennzeichnung vegetarischer Produkte werden unterschiedliche Erkennungssymbole verwendet. Neben zahlreichen internationalen und nationalen Kennzeichnungskonzepten hat auch die Europäische Vegetarier-Union ein Label eingeführt, das V-Label,<ref>Europäisches Vegetarismus-Label</ref> mit dem für Vegetarier geeignete Produkte und Dienstleistungen gekennzeichnet werden können.

Anzahl und Soziologie der Vegetarier

Bei soziologischen Untersuchungen stellen die verschiedenen konkurrierenden Begriffe von Vegetarismus eine Schwierigkeit dar. Forscher stehen vor der Wahl, einerseits mit selbst gesetzten Definitionen zu arbeiten und in ihren Kategorisierungen den Selbstbezeichnungen der Befragten zu widersprechen und andererseits können Forscher mit den Selbstbezeichnungen der Befragten arbeiten und müssen dafür eine relativ große Varianz der Begriffe bis hin zu offenen Widersprüchen in Kauf nehmen.<ref name="Keil">Alan Beardsworth, Teresa Keil: Sociology on the Menu: An Invitation to the Study of Food and Society. Routledge, 19977, ISBN 0-415-11425-X, S. 223 ff.</ref> Hinzu kommt die Schwierigkeit einer relativ spärlichen Datenlage<ref name="Keil" /><ref name="carmichael">Richard Carmichael: Becoming Vegetarian and Vegan: Rhetoric, Ambivalence and Repression in Self-Narrative. Loughborough University, 2002, S. 15 ff.</ref> und die These mancher Soziologen, dass große Teile der Geisteswissenschaften einen anthropozentrischen Begriff von „Gesellschaft“ haben<ref>Rainer Wiedenmann: Tiere, Moral und Gesellschaft: Elemente und Ebenen humanimalischer Sozialität, 2009, VS Verlag für Sozialwissenschaften, , ISBN 3-8100-2527-5, S. 17 ff.</ref> und sich daher schwer tun, die Motivationskomplexe des Vegetarismus nachzuvollziehen und in ihren Forschungen abzubilden.<ref name="carmichael" />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass einerseits der Pro-Kopf-Konsum von Tierprodukten und insbesondere Fleisch überall auf der Welt in den letzten 50 Jahren gestiegen ist und den Prognosen nach weiter steigen wird,<ref>E. Amine, N. Baba, M. Belhadj, M. Deurenbery-Yap, A. Djazayery, T. Forrester, D. Galuska, S. Herman, W. James, J. MBuyamba, others: Global and regional food consumption patterns and trends (Table 4). In: Diet, nutrition and the prevention of chronic diseases: report of a Joint WHO/FAO Expert Consultation. World Health Organization, 2003.</ref> sich andererseits westliche Einstellungen zu „Fleisch“, insbesondere rotem Fleisch, in demselben Zeitraum gewandelt haben.<ref name="Keil" /><ref>Nick Fiddes: Declining meat. In: Food, health, and identity. Routledge, 1997, ISBN 978-0-415-15680-6, S. 252–266.</ref><ref „gallup">Realeat Survey Office: The Realeat Survey 1984–1995 Changing Attitudes to Meat Consumption. Realeat Survey Office, Bucks 1995.</ref><ref name="Murcott">Anne Murcott: The Nation’s Diet: The Social Science of Food Choice. Longman, 1998, ISBN 0-582-30285-4.</ref> Der Anteil der westlichen Vegetarier an der Gesamtbevölkerung liegt dabei, abhängig von der gewählten Definition, im einstelligen Prozentbereich und steigt seit etwa den 1970er Jahren langsam und stetig.<ref name="Keil" /> Wesentlich stärker als die Anzahl der Vegetarier sind in diesem Zeitraum ihre „Sichtbarkeit“ und ihr Organisationsgrad gewachsen.<ref name="Keil" /> Unter den Vegetariern sind etwa doppelt so viele Frauen wie Männer. Im englischsprachigen Raum waren traditionell eher Arbeiter und Angehörige des Mittelstandes Vegetarier; diese Tendenz konnte aber seit etwa der Jahrtausendwende nicht mehr nachgewiesen werden und der Vegetarismus war in allen sozialen Schichten vergleichbar verbreitet.<ref>Colin Spencer: Vegetarianism: A History. Da Capo Press, 2004, ISBN 1-56858-291-9.</ref>

Deutschsprachiger Raum

Nach der Nationalen Verzehrsstudie von 2007 mit 20.000 Teilnehmern ernähren sich in Deutschland 1,6 % der erwachsenen Bevölkerung (Männer 1 %, Frauen 2,2 %) fleischlos (entweder vegetarisch oder mit Einbeziehung von Fisch). 0,1 % der Studienteilnehmer bezeichneten sich als vegan.<ref name="zahl-bmelv">Max Rubner-Institut – Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel: Nationale Verzehrsstudie II – Ergebnisbericht, Teil 1, Karlsruhe 2008; S. 97–98. PDF-Volltext.</ref> Eine Studie des Marktforschungsinstituts Produkt + Markt ermittelte im Jahr 2006 die Zahl der Personen in Deutschland, welche sich zumindest teilweise nach vegetarischen Ernährungsgrundsätzen ernähren. Die Ergebnisse werden unterschiedlich interpretiert. Die Europäische Vegetarier-Union geht aufgrund dieser Studie davon aus, dass 9 % der deutschen Bevölkerung, etwa 7,4 Millionen, vegetarisch leben.<ref name="zahl-european-vegetarian">European Vegetarian Union</ref> Die Tierschutzorganisation PETA nennt 6 Millionen Vegetarier in Deutschland als Ergebnis dieser Studie.<ref>peta.de</ref> Nach Umfragen der Statistik Austria (2006/2007) ernähren sich in Österreich ca. 1,4 % der Männer vegetarisch, davon 0,8 % pesco-vegetarisch und 0,2 % vegan. Frauen insgesamt ca. 3,9 %, davon 2,2 % pesco-vegetarisch und 0,2 % vegan. 47 % der Befragten gaben an, Mischkost mit wenig Fleisch zu essen.<ref>Anima, Zeitschrift der österr. Vegetarier Union (www.vegetarier.at), Frühjahr 2009, S. 16.</ref>

Die im Juli 2013 veröffentlichte Onlinebefragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim ermittelte für Deutschland einen Vegetarieranteil von 3,7 %, Veganer eingeschlossen. Hierfür wurden 1.174 Teilnehmer repräsentativ in Hinblick auf die Kriterien Alter, Geschlecht, Einkommen und Wohnregion ausgewählt.<ref>Anette Cordts, Achim Spiller, Sina Nitzko, Harald Grethe, Nuray Duman: Fleischkonsum in Deutschland. In: Fleischwirtschaft. Nr. 7, 2013.</ref> Im August 2013 veröffentlichte das Meinungsforschungsinstitut YouGov eine für Deutschland repräsentative Umfrage im Auftrag der Wochenzeitung Die Zeit, wonach 6 % der Teilnehmer angaben, in einer „normalen Woche“ kein Fleisch zu essen. Zwischen den Geschlechtern gab es demnach kaum Unterschiede, bei Männern waren es 5 %, bei den Frauen 7 %. Den größten Anteil an Vegetariern und Veganern gab es in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen mit 9 %. Den größten Anteil gemessen an der Berufsgruppe gab es bei Schülern und Berufsschülern mit 13 %.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatYougov-Umfrage. Der Fleischkonsum steigt mit dem Einkommen. Die Zeit, 8. August 2013, abgerufen am 8. August 2013.</ref>

Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) ging im Januar 2015 von rund 7,8 Millionen Vegetariern in Deutschland und einem Bevölkerungsanteil von rund 10 % aus. Diese Schätzung basiert auf aktuellen Umfrageergebnissen des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) und von YouGov.<ref>Vegetarierbund Deutschland: Anzahl der Vegetarier in Deutschland. Abgerufen am 24. Februar 2015 (deutsch).</ref> Hierbei wurden allerdings auch die sogenannten Flexi-Vegetarier („Flexi-Vegetarier essen zumindest selten Fleisch“) mitgezählt. Konsequent vegetarisch ernährten sich in der YouGov-Umfrage 4,3 % der Teilnehmer.<ref>YouGov: Wer will's schon vegan? Aktuelle Ernährungsvorlieben und Lieblingsmarken in Deutschland 2014 – Typ für Typ</ref>

Frankreich

In Frankreich leben etwa zwei Prozent der Menschen vegetarisch und stammen überproportional aus dem Bildungsbürgertum und der Oberschicht. Die Hauptmotivationen französischer Vegetarier sind Annahmen über die Gesundheit vegetarischer Ernährung und ethische Gründe.<ref>Julia A. Abramson: France. In: Cultural Encyclopedia of Vegetarianism. Greenwood, Santa Barbara, CA 2010, ISBN 978-0-313-37556-9, S. 104–111.</ref>

USA und Großbritannien

Daten aus der Zeit der Rationierung von Nahrungsmitteln in England um 1945 lassen auf 100.000 Vegetarier schließen.<ref name="carmichael" /> Laut Gallup-Umfragen bezeichneten sich zwischen 1984 und 1993 im Vereinigten Königreich 2,1 % respektive 4,3 % der Befragten als Vegetarier.<ref name="Keil" /> Eine Umfrage des Realeat Survey Office von 1995 setzt diesen Trend fort und findet 4,9 % erwachsene Vegetarier. In der Gruppe der 16- bis 25-jährigen Frauen gaben in derselben Umfrage 12,4 % an, Vegetarierinnen zu sein.<ref name="Keil" /> Die Zahl derjenigen, die „kaum oder kein Fleisch“ konsumierten, sich jedoch nicht als „Vegetarier“ bezeichneten, war dabei allen Umfragen etwa doppelt so hoch.<ref name="Keil" /> Eine Studie der University of Bradford im Auftrag der Vegetarian Society von 1991 befragte rund 1000 Erwachsene sowie 2500 junge Erwachsene (11–18 Jahre) und konnte die These der höheren Affinität von jungen Erwachsenen und insbesondere von jungen Frauen zum Vegetarismus erhärten.<ref name="Keil" />

Eine landesweite Studie des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten von 1977 bis 1978 fand unter 37.000 Befragten 1,2 % Vegetarier, allerdings gaben manche der Teilnehmer, die sich selbst als Vegetarier bezeichneten, an, selten auch Fische oder Hühner zu essen.<ref name="Keil" /> Die Vegetarian Ressource Group veröffentlicht seit 1994 alle drei Jahre die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage durch das Roper Center in den USA. Dort werden Menschen gefragt, welche Nahrungsmittel sie niemals essen. 1994 befanden die Autoren davon ausgehend 0,3 % bis 1 % der Befragten für Vegetarier.<ref name="vrg">Ergebnisse der Roper Polls, finanziert von der Vegetarian Ressource Group: 1994, 1997, 2000, 2003, 2006, 2009.
Ergebnisse vergleichbarer Umfragen unter 8–18-Jährigen: 1995, 2000, 2005, 2010.</ref> 2009 fanden sie in einer vergleichbaren Umfrage drei Prozent Vegetarier. Wieder war in der Gruppe der Frauen und unter jungen Menschen der Anteil der Vegetarier erheblich höher.<ref name="vrg" />

Indien

In einer Studie von The Hindu-CNN-IBN gaben 40 % der Befragten an, Vegetarier zu sein, darunter überproportional viele Hindus, Frauen und ältere Menschen.<ref name="thehindu" />

Organisationen

In Deutschland informiert neben zahlreichen weiteren regionalen und überregionalen Organisationen u. a. der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) über die vegetarische Lebensweise. Er gibt die Zeitschrift natürlich vegetarisch heraus und ist in Regionalgruppen organisiert. In der Schweiz besteht der Verein Swissveg. Er gibt die Zeitschrift Veg-Info heraus. In Österreich gibt es die Österreichische Vegetarier Union (ÖVU). Dort kann das vierteljährlich erscheinende Magazin anima gegen freiwillige Spende bestellt werden.

Der Welt-Vegetarier-Tag (1. Oktober) ist ein internationaler Aktionstag; vergleichbar mit dem Weltvegantag (1. November). Ersterer wurde am Welt-Vegetarier-Kongress in Schottland 1977 von der „North American Vegetarian Society“ eingeführt, inzwischen gilt die Zeit zwischen den beiden Daten als Vegetarian Awareness Month (etwa: Bewusstsein für Vegetarier-Monat).

Ein regelmäßigerer Aktionstag sind die „vegetarischen Wochentage“, die vorwiegend öffentliche Einrichtungen zu einer Küche mit weniger Fleisch motivieren wollen. Sie finden in einigen Städten wöchentlich und häufig an Montagen und Donnerstagen statt.

Die Europäische Vegetarier-Union (EVU) ist eine Dachorganisation für vegetarische Vereine und Gruppen in Europa und arbeitet in den Bereichen Vegetarismus, Ernährung, Gesundheit, Verbraucherschutz, Kampf gegen den Hunger in der Welt, Tierrechte, Ökologie und allgemeine Information. Die Internationale Vegetarier-Union (IVU) ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, den Vegetarismus weltweit zu fördern.

Vegetarische Haustierhaltung

Es kommt vor, dass vegetarisch lebende Hunde- und Katzenhalter gängiges Tierfutter ablehnen und ihre Haustiere fleischlos ernähren. Laut PETA Deutschland ernähren viele Vegetarier und Veganer ihre Haustiere mit fleischloser Kost. Die Nährwert-Bedürfnisse von Hunden und Katzen könnten PETA zufolge durch eine „vegane Ernährung und bestimmte Ergänzungen leicht befriedigt werden“. Hunde und Katzen, die vegetarisch oder vegan leben, genössen „sowohl ihr Futter als auch ihre gute Gesundheit“. Auch aus ethischer Sicht entspreche ein vegetarisches Futter der Tierrechts-Philosophie.<ref>PETA Deutschland: Die Wahrheit über Tiernahrung, Stand: August 2013.</ref> Für Katzen warnt der Deutsche Tierschutzbund vor einer fleischfreien Fütterung. Katzen seien auf Taurin angewiesen, das nur in tierischem Protein enthalten sei. Die für Katzen ebenfalls lebensnotwendige Arachidonsäure sei nur in tierischen Fetten enthalten. Sollte sich herausstellen, dass ein vegetarisches Futter den Nährstoffbedarf der Katze nicht decken kann, könne die Prägung darauf eine gesundheitlich gebotene Futterumstellung unmöglich machen.<ref>Deutscher Tierschutzbund e. V.: Katzen vegetarisch ernähren (Memento vom 5. November 2014 im Internet Archive)</ref> Für Hunde könnte man unter Umständen eine „abwechslungsreiche Ernährung aus Milch- und Eiprodukten, Gemüse, Reis und Teigwaren“ zusammenstellen. Aus wissenschaftlichen Feldstudien ließe sich ableiten, dass es grundsätzlich möglich sei, einen Hund vegetarisch zu ernähren. Damit es jedoch auf lange Sicht nicht zu Fehlernährungen komme, müsse die Zusammensetzung des Futters den Energie- und Proteinbedarf sowie den Bedarf an allen Mineralstoffen und Vitaminen decken. Die Inhaltsstoffe müssten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Der Tierschutzbund empfiehlt, das Verhalten des Hundes und seine Abstammung nicht außer Acht zu lassen. Der Hund sei ein Carnivore und fresse gerne Fleisch. Bei der Ernährung sollte nicht ganz auf die Verfütterung von Fleisch verzichtet werden. Es sei aber nichts dagegen einzuwenden, wenn der Hund zwischendurch einmal vegetarisch ernährt wird.<ref>Deutscher Tierschutzbund e. V.: Hunde vegetarisch ernähren (Memento vom 5. November 2014 im Internet Archive)</ref>

Literatur

  •  Jonathan Safran Foer: Tiere essen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010 (Originaltitel: Eating Animals, übersetzt von Isabel Bogdan, Ingo Herzke, Brigitte Jakobeit), ISBN 978-3-462-04044-9.
  •  Claus Leitzmann, Markus Keller: Vegetarische Ernährung. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8252-1868-3.
  •  Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 1994, S. 33–65. Volltext.
  •  Gabriel Cousens: Harmonie und Gesundheit mit vegetarischer Ernährung. Vegetarismus aus wissenschaftlicher und spiritueller Sicht. Hans-Nietsch-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-929475-67-7.
  •  Manuela Linnemann, Claudia Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus – Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2001, ISBN 3-89131-403-5.
  •  Helmut F. Kaplan: Leichenschmaus. Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-19513-5.
  •  Birgit Klaus: Tier zuliebe. Vegetarisch leben – eine Kostprobe. Diederichs, München 2011, ISBN 978-3-424-35050-0.
  •  Wolfgang R. Krabbe: Gesellschaftsveränderung durch Lebensreform. Strukturmerkmale einer sozialreformerischen Bewegung im Deutschland der Industrialisierungsperiode.. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1974, ISBN 3-525-31813-8.

Dokumentarfilme

Weblinks

Einzelnachweise

<references />

24px Dieser Artikel wurde am 27. August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.