1592
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1592 | |
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Mit dem Angriff Japans auf Busan beginnt der Imjin-Krieg. | Ippolito Aldobrandini wird unter dem Namen Clemens VIII. Papst. |
Korea baut im Imjin-Krieg die ersten Schildkrötenschiffe. | |
1592 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 1040/41 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1584/85 (Jahreswechsel 10./11. September) |
Bengalischer Solarkalender | 997/998 (Jahresbeginn 14. oder 15. April) |
Buddhistische Zeitrechnung | 2135/36 (südlicher Buddhismus); 2134/35 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 71. (72.) Zyklus
Jahr des Wasser-Drachen 壬辰 (am Beginn des Jahres Metall-Hase 辛卯) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 954/955 (Jahreswechsel April) |
Dangun-Ära (Korea) | 3925/26 (2./3. Oktober) |
Iranischer Kalender | 970/971 |
Islamischer Kalender | 1000/01 (Jahreswechsel 7./8. Oktober) |
Jüdischer Kalender | 5352/53 (6./7. September) |
Koptischer Kalender | 1308/09 (10./11. September) |
Malayalam-Kalender | 767/768 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1902/03 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1903/04 (Jahreswechsel Oktober) |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1648/49 (Jahreswechsel April) |
Inhaltsverzeichnis
Ereignisse
Politik und Weltgeschehen
Europa
- 23. Mai: In der Bretagne gelandete spanische Truppen entsetzen die im Achten Hugenottenkrieg von Truppen des französischen Königs Heinrich IV. belagerte Stadt Craon. In der Schlacht setzt sich der Feldherr Philippe-Emmanuel de Lorraine, duc de Mercœur gegenüber seinem Kontrahenten Henri de Bourbon, duc de Montpensier durch.
- 27. November: Nach 24-jähriger Regierungszeit stirbt König Johann III. von Schweden in Stockholm. Ihm folgt sein Sohn aus der ersten Ehe mit Katharina Jagiellonica, Sigismund III. Wasa, der bereits König von Polen und Großfürst von Litauen ist, auf den Thron.
- 3. Dezember: Ranuccio I. Farnese wird nach dem Tod seines Vaters Alessandro Herzog von Parma und Piacenza.
Korea / Japan
Der Imjin-Krieg beginnt am 14. April mit dem Angriff auf den koreanischen Hafen Busan durch den japanischen Herrscher Toyotomi Hideyoshi. Bereits 20 Tage später fällt Seoul. Die Provinzen P'yŏngan-do und Hamgyŏng-do kommen so unter japanische Kontrolle. Der koreanische Königshof flieht an den Yalu in die Stadt Uiju. Ein Teil des japanischen Heeres bleibt in Seoul, während der andere weiter nach Norden vorstößt. Am 8. Juni nach der Schlacht von Chungju fällt Hanseong. Nach der Einnahme der Festungsstadt Pjöngjang stellten die Japaner den Vormarsch ein, um auf Nachschub zu warten.
Inzwischen gelingt es jedoch der koreanischen Flotte unter dem Kommando von Admiral I Sun-sin, durch strategisches Geschick und mit Hilfe der in diesem Jahr neu entwickelten Schildkrötenschiffe, unter anderem am 16. Juni in der Seeschlacht von Okpo, entscheidende Siege über die japanische Flotte zu erringen und damit die Nachschubwege der Japaner zu unterbinden. Landesweit organisiert die koreanische Bevölkerung, vor allem aus der Schicht der Yangban, loyale Armeen, und die Regierungsstreitkräfte werden schließlich auch von China unter der Ming-Dynastie unterstützt, da dieses eine Bedrohung seines südlichen Pufferstaates nicht zulassen will. Ein chinesisches Heer unter General Li Ju-sung drängt die Japaner nach Süden zurück. Schon im Herbst 1593 kann die koreanische Regierung wieder in Seoul einziehen, und Friedensverhandlungen zwischen Japan und Korea beginnen.
Entdeckungsreisen
Der englische Entdeckungsreisende Thomas Cavendish kommt auf der Fahrt, die im Vorjahr begonnen hat, ums Leben. Sein Begleiter John Davis entdeckt nach einem Sturm die Falklandinseln, ohne sie jedoch zu betreten. Auch seine Rückfahrt ist extrem verlustreich. Von den 76 Männern der ursprünglichen Besatzung erreichen nur 14 den Heimathafen.
Wirtschaft
In Japan unter Toyotomi Hideyoshi wird erstmals das Rotsiegel-System erwähnt. Rotsiegel-Schiffe, bewaffnete Handelsschiffe, die ein mit einem roten Siegel versehenes Patent des frühen Tokugawa-Shogunates besitzen, fahren bis 1635 südostasiatische Häfen an.
Wissenschaft und Technik
Der Bischof von Malta Tomás Gargal gründet am 12. November auf Anregung von Papst Clemens VIII. und des Großmeisters des Malteserordens, Hugues Loubenx de Verdale, in Valletta das Collegium Melitense. Die heutige Universität Malta ist die älteste Universität des Commonwealth außerhalb Großbritanniens und bis heute die einzige Universität auf Malta.
Königin Elisabeth I. gründet unter dem Namen The College of the Holy and Undivided Trinity of Queen Elizabeth near Dublin die Universität Dublin als erste Universität Irlands.
Der Architekt, Maler und Bildhauer Domenico Fontana wird wegen des Vorwurfs der Unterschlagung öffentlicher Gelder vom neuen Papst Clemens VIII. entlassen und geht nach Neapel. Dort entdeckt er bei Kanalbauarbeiten Inschriften, für die sich zu diesem Zeitpunkt jedoch niemand interessiert. Erst 150 Jahre später wird klar, dass Fontana das verschüttete Pompeji entdeckt hat.
Gesellschaft
- Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken führt als erstes Territorium der Welt die Schulpflicht ein.
Religion
- 10. bis 30. Januar: Der Florentiner Ippolito Aldobrandini wird vom Konklave, an dem 54 Kardinäle teilnehmen, im 19. Wahlgang einstimmig als Nachfolger des Ende des letzten Jahres verstorbenen Innozenz IX. zum Papst gewählt. In Erinnerung an den florentinischen Vorgänger Clemens VII. nimmt er den Namen Clemens VIII. an. Zu den Beichtvätern des neuen Papstes gehören sein Lehrer Philipp Neri sowie der berühmte Kirchenhistoriker und Kardinal Cesare Baronio. Sein Pontifikat gehört zu den bedeutenden der katholischen Reform, die den Maßgaben des Tridentinums folgt.
Historische Karten und Ansichten
Geboren
Januar bis April
- 1. Januar: Zacharias Brendel der Jüngere, deutscher Mediziner und Chemiker († 1638)
- 14. Januar: Georg Nymmann, deutscher Mediziner († 1638)
- 15. Januar: Shah Jahan, indischer Kaiser und Erbauer des Taj Mahals († 1666)
- 22. Januar: Pierre Gassendi, französischer Philosoph, Theologe, Mathematiker, Astronom und Physiker († 1655)
- 27. März: Jiří Třanovský, slowakischer Hymnendichter und Komponist († 1637)
- 28. März: Jan Amos Komenský, Pädagoge und Theologe († 1670)
- 11. April: John Eliot, englischer Politiker und ein Führer der damaligen Parlamentspartei († 1632)
- 17. April: Sigismund Heusner von Wandersleben, deutscher Offizier und Politiker († 1645)
- 22. April: Wilhelm Schickard, Professor für biblische Sprachen, Astronomie und Mathematik an der Universität Tübingen († 1635)
Mai bis Dezember
- 1. Mai: Adam Schall von Bell, deutscher Wissenschaftler und Missionar († 1666)
- 13. Juni: Tobias Michael, deutscher Komponist und Thomaskantor († 1657)
- 28. August: George Villiers, 1. Herzog von Buckingham, Günstling und leitender Minister unter den englischen Königen († 1628)
- 13. Oktober: Christian Gueintz, Pädagoge und Sprachgelehrter († 1650)
- 22. Oktober: Gustaf Graf Horn, schwedischer Feldherr im Dreißigjährigen Krieg († 1657)
- 26. Oktober: Wilhelm Leyser I., deutscher lutherischer Theologe († 1649)
- 9. Dezember: Krzysztof Arciszewski, polnischer Adeliger, Militärführer, Ingenieur, Ethnograph, General, Vize-Gouverneur und Admiral († 1656)
- 28. Dezember: Marcus Banzer, deutscher Mediziner († 1664)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Heinrich von Ahlefeldt, Herr der Adligen Güter Lehmkuhlen, Lindau, Glasau und Herr des Schlosses Heiligenstedten († 1674)
- Emanuele Tesauro: italienischer Schriftsteller († 1675)
Geboren um 1592
- Jacques Callot, französischer Zeichner und Radierer († 1635)
Gestorben
- 5. Januar: Wilhelm der Reiche, Herzog von Jülich, Kleve und Berg von 1539 bis zu seinem Tod (* 1516)
- 10. Januar: Christian Schütz, deutscher evangelischer Theologe (* 1526)
- 2. Februar: Ana de Mendoza y de la Cerda, spanisch-portugiesische Hofdame und Politikerin (* 1540)
- 13. Februar: Jacopo Bassano, italienischer Maler (* 1510)
- 11. April: Johannes Clajus, deutscher Pädagoge, evangelischer Theologe und Grammatiker (* 1535)
- 22. April: Bartolomeo Ammanati, italienischer Bildhauer und Baumeister (* 1511)
- 17. Mai: Paschalis Baylon, Laienbruder im Franziskanerorden und Heiliger der römisch-katholischen Kirche (* 1540)
- 24. Mai: Nikolaus Selnecker, deutscher evangelischer Theologe, Reformator, Kirchenliederdichter und -komponist (* 1530)
- 1. Juli: Marc’Antonio Ingegneri, italienischer Komponist (* 1535/36)
- 3. Juli: Francesco Bassano der Jüngere, italienischer Maler (* 1549)
- 13. September: Michel Eyquem de Montaigne, französischer Philosoph, Humanist und Skeptiker, Begründer der literarischen Kunstform des Essays (* 1533)
- 28. Oktober: Augerius Gislenius Busbequius, flandrischer Humanist und Diplomat (* 1522)
- 27. November: Johann III., König von Schweden (* 1537)