Deutsche Burschenschaft


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Gründung: 20. Juli 1881 in Eisenach
Prinzipien: farbentragend, fakultativ schlagend
Mitgliedsverbindungen (2014): 66
Verbandsorgan: Burschenschaftliche Blätter
Website: www.burschenschaft.de

Die Deutsche Burschenschaft (DB) ist ein Korporationsverband von Burschenschaften (einer bestimmten Form von Studentenverbindungen) in Deutschland und Österreich. Sie entstand 1881 als Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) und erhielt ihren heutigen Namen 1902. Sie führt sich zurück auf die Ideen, die mit der Gründung der Urburschenschaft in Jena 1815 verbunden waren.

In den letzten Jahren kam es wiederholt zu internen Richtungskämpfen, die sich unter anderem an umstrittenen Äußerungen einzelner Personen von Mitgliedsburschenschaften entzündeten, in deren Zusammenhang die Deutsche Burschenschaft in deutschsprachigen Medien mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht wurde.<ref>Dachverband Deutscher Burschenschaften: Abschied von jeglicher Liberalität, in: Süddeutsche Zeitung vom 25. November 2012; Abgerufen am 31. Dezember 2012.</br>Datenleck: Interne Papiere enthüllen Rechtsextremismus bei Burschenschaften, in: Spiegel Online vom 15. Juli 2012; Abgerufen am 31. Dezember 2012.</br>Rechtsextremismus: Kampfansage an die braunen Burschenschaften, in: Die Zeit vom 25. Mai 2012; Abgerufen am 31. Dezember 2012.</br>Rechtsruck im Dachverband: Burschenschafter hetzen gegen “Nicht-Arier”, in: Spiegel Online vom 25. August 2012; Abgerufen am 31. Dezember 2012.</br>Rechtsextremismus bei Burschenschaften Enthüllt, in: Die Presse vom 15. Juli 2011; Abgerufen am 5. Januar 2013.</br>Rechte Burschenschaften bekommen Aufwind, in: SR vom 29. November 2012; Abgerufen am 5. Januar 2013</ref> Die Richtungskämpfe kulminierten in einer Austrittsbewegung von Burschenschaften aus der DB:<ref>Deutsche Burschenschaft: Ramsauer-Burschenschaft verlässt Dachverband. In: Spiegel Online vom 12. Februar 2013.</ref> während ihr 2008 noch 123 Burschenschaften angehörten, sind es derzeit nach eigenen Angaben nur noch 67,<ref>Übersicht der Mitgliedsbünde der Deutschen Burschenschaft (Oktober 2014)</ref> ein Drittel davon mit Sitz in Österreich. Landesämter für Verfassungsschutz beobachten immer wieder einzelne Verbindungen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz lehnt eine Beobachtung der Deutschen Burschenschaft ab. Die Bundesregierung äußerte dazu wiederholt, es lägen keine hinreichenden Anhaltspunkte für Bestrebungen vor, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind.

Geschichte

Datei:Wartburg aus Suedwest.jpg
Die Wartburg in Eisenach – Symbol der burschenschaftlichen Bewegung (Photochromdruck um 1895)

Vorgeschichte

Siehe auch: Burschenschaft

Die Burschenschaften entstanden nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon. 1815 wurde in Jena die sogenannte Urburschenschaft gegründet, auf deren Ideen sich heute noch die meisten Burschenschaften berufen. 1818 wurde durch Burschenschaften aus 14 Universitätsstädten die Allgemeine Deutsche Burschenschaft gegründet, die alle bisherigen Studentenverbindungen ablösen sollte. Dieses Ziel der Vereinigung aller Studenten konnte letztlich aber nicht erreicht werden, da sich zum einen die burschenschaftliche Bewegung gleichzeitig zu ihrer Ausbreitung stark diversifizierte und zum anderen die überwiegende Zahl der Corps weiterhin an ihren alten Traditionen festhielt.

In der Zeit der Demagogenverfolgung zerfiel die Allgemeine Deutsche Burschenschaft, und Teile der burschenschaftlichen Bewegung radikalisierten sich. Erst nach der Deutschen Revolution von 1848/49 und dem Ende der Demagogenverfolgung schien die Gründung eines burschenschaftlichen Verbandes wieder möglich zu sein.

Die Gründung des ersten deutschen Nationalstaates 1871 kam durch mehrere Kriege zustande, die von schweren Wirtschaftskrisen begleitet waren. Innenpolitisch bedeutete die Reichseinigung einerseits einen enormen Schub für die Burschenschaften, die sich dem nationalen Einheitsgedanken verpflichtet hatten. Sie konnten nun selbstbewusst auftreten und Mitglieder werben. Andererseits veränderte die neue Situation die burschenschaftliche Bewegung im Deutschen Reich nachhaltig. Nach der Erfüllung der wichtigsten burschenschaftlichen Forderung wandelte sie sich von einer revolutionären Bewegung zu einer staatstragenden. Anders in Österreich, wo die Burschenschaften weiterhin fester Bestandteil der deutschnationalen und deutschfreiheitlichen Opposition blieben. In dieser Zeit gleichen sich viele Burschenschaften im Reich den Corps an, einige wenige wandelten sich sogar um und traten dem KSCV bei.

Der Allgemeine Deputierten-Convent

Datei:Burschenschaftsdenkmal 1902.jpg
Das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach vor seiner Einweihung im Jahr 1902

Die Geschichte des Verbandes Deutsche Burschenschaft beginnt im Jahr 1881 mit der Gründung des Allgemeinen Deputierten-Conventes. In den Jahrzehnten zuvor waren immer wieder kurzlebige Dachverbände entstanden, die aber nie die Mehrheit der Burschenschaften in sich vereinigen konnten und jeweils nach wenigen Jahren an inneren Streitigkeiten zerbrachen (Allgemeine Burschenschaft (1850), Eisenacher Burschenbund (1864), Eisenacher Konvention (1870), Eisenacher Deputierten-Convent (1874)).

Zum 20. Juli 1881 luden schließlich die drei Jenaer Burschenschaften erneut nach Eisenach ein. Dort gründeten 35 Burschenschaften einen Verband, der den unverbindlich gehaltenen Namen Allgemeiner Deputierten-Convent (ADC) erhielt. Die Aufnahme von Burschenschaften aus Österreich wurde zunächst mit der Begründung abgelehnt, dass „der A.D.C. als solcher grundsätzlich die aktive Beteiligung an politischen Fragen verwerfe und diese den einzelnen Burschenschaften überlasse.“<ref>Stationen der burschenschaftlichen Geschichte</ref> Zwei Jahre später erstand als liberale Gegengründung der Reformburschenschaften der Allgemeine Deutsche Burschenbund.

1887 erschien erstmals die Zeitschrift Burschenschaftliche Blätter als Verbandsorgan der Deutschen Burschenschaft.

Nach 1880 nahm bei fast allen Dachverbänden der Korporationen im deutschen Kaiserreich und im österreichischen Kaiserreich der Antisemitismus zu. Der außerordentliche Burschentag des Jahres 1896 verlangte ein Bekenntnis seiner Mitglieder zu Deutschtum und Christentum. Die Alten Herren konnten diesen Trend, der sich auch noch nach dem Ersten Weltkrieg fortsetzte, nicht bremsen.<ref>Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus (PDF; 129 kB) S. 10 ff.</ref>

Als 1890 die Vereinigung Alter Burschenschafter (VAB) gegründet wurde, gewannen die Alten Herren erstmals größeren Einfluss auf die Entwicklung eines burschenschaftlichen Verbandes. Neben dem Burschentag wurde seitdem parallel ein Altherrentag ausgerichtet. Am 22. Mai 1902 wurde in Eisenach das Burschenschaftsdenkmal eingeweiht. Im selben Jahr änderte der ADC seinen Namen in Deutsche Burschenschaft. Im Ersten Weltkrieg fielen etwa 3.500 Mitglieder der Deutschen Burschenschaft.

Weimarer Republik

Bis zum Abschluss des Versailler Vertrages lehnte die Deutsche Burschenschaft das politische System der Weimarer Republik nicht völlig ab.<ref>Heike Ströle-Bühler: Der Studentische Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1891 bis 1933, Frankfurt/M. et alt. 1991, S.37.</ref> Sie begriff diese stattdessen als Chance, nun ihre alten Ziele von einer ständelosen und demokratischen Nationalversammlung seit den Tagen des ersten Wartburgfestes zu verwirklichen. So schwor sie beispielsweise ihre Mitglieder am 22. November 1918 auf einer Tagung in Berlin auf konstruktive Mitarbeit ein.<ref>Matthias Stickler: Zwischen Reich und Republik – Zur Geschichte der studentischen Verbindungen in der Weimarer Republik. Historia Academia Band 36, S. 91 f.</ref> Ein wesentlicher Auslöser zu einem Stimmungswandel war der Friede von St. Germain, der die Hoffnungen auf ein großdeutsches Reich unter Einschluss Österreichs zunichtemachte.

Im Flaggenstreit befürwortete die Deutsche Burschenschaft eine schwarz-weiß-rote Staatsflagge, um die Kontinuität zum wilhelminischen Kaiserreich zu betonen. Die Farben Schwarz-Rot-Gold wollte sie nur als großdeutsche Farben gelten lassen.<ref>Heike Ströle-Bühler: Der Studentische Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1891 bis 1933, Frankfurt/M. et alt. 1991, S. 39.</ref> Der Burschentag beschloss dazu:

„Wenn jetzt in der Nationalversammlung mit schwacher Mehrheit die Farben schwarz-rot-gold zu den neuen Reichsfarben erklärt worden sind, so können diese nicht als nationales Einheitssymbol der alten Burschenschaft angesehen werden.“

– Burschentag 1920<ref>Hans-Georg Balder: Frankonia-Bonn 1845–1995. Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft. WJK-Verlag, Hilden 2006, ISBN 3-933-892-26-0., S. 485.</ref>

1919 fusionierte die Deutsche Burschenschaft mit dem RVDB, dem burschenschaftlichen Verband an den Technischen Hochschulen und vollzog im Juli desselben Jahres als Ausdruck ihres großdeutschen Selbstverständnisses schließlich die Vereinigung mit der Burschenschaft der Ostmark (BdO), dem 1907 gegründeten Verband der österreichischen Burschenschaften, wodurch sie zum größten Korporationsverband anwuchs.

Datei:Linzer Turmlinie Klause Adelgunde.jpg
Der Burschenschafterturm bei Linz wurde 1917 von der Burschenschaft der Ostmark erworben. 1928 wurde er zum „Anschlußdenkmal“ der Deutschen Burschenschaft ausgebaut.

Nachdem sich die Deutsche Burschenschaft zur Abwehr des Bolschewismus zunächst aktiv für die Unterstützung der Regierung eingesetzt hatte, beanspruchte sie nach 1924 eine führende Rolle in der völkischen Bewegung.<ref>Anselm Faust, Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund. Studenten und Nationalsozialismus in der Weimerarer Republik, Bd. 1, Düsseldorf 1973, S. 122.</ref>

Als dies academicus feierte sie nicht den Verfassungstag, sondern den Tag der Reichsgründung. Sie legte dies erstmals auf dem Eisenacher Burschentag 1920 fest.<ref>Heike Ströle-Bühler: Der Studentische Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1891 bis 1933, Frankfurt/M. et alt. 1991, S. 41.</ref> Auf diesem Burschentag beschloss sie auch, keine Juden mehr aufzunehmen und von allen neu aufzunehmenden Mitgliedern das Ehrenwort zu verlangen, dass sie „nach bestem Wissen und Gewissen frei von jüdischem oder farbigem Bluteinschlag“ seien:

„Der Burschentag ist der Ansicht, daß nach den bestehenden Bestimmungen und dem seitherigen Brauch eine Aufnahme von Juden nicht in Frage kommt.“

– Burschentag 1920<ref>Hans Georg Balder: Frankonia-Bonn 1845–1995. Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft. WJK-Verlag, Hilden 2006, ISBN 3-933-892-26-0 S. 484</ref>

Dieser vor allem auf Druck der österreichischen Burschenschaften auch in die Grundsätze der Deutschen Burschenschaft aufgenommene Rassestandpunkt erstreckte sich auch auf die zukünftigen Ehefrauen.<ref>Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus (PDF; 129 kB) S. 2</ref> Im Rückblick bewertet der Studentenhistoriker Kaupp den Beschluss als „Durchbruch des verhängnisvollen Rassenantisemitismus.“<ref>Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus (PDF; 129 kB). S. 3.</ref> Einige Alte Herren empfanden den Eisenacher Beschluss als tiefe Entwürdigung und wiesen ihn entschieden zurück. Der Völkerrechtler und Pazifist Hans Wehberg (1885–1962) schrieb einen kritischen Artikel und sammelte Unterschriften gegen diesen Beschluss. Etwa 100 Alte Herren unterstützten ihn aktiv. Das war eine kleine Minderheit.<ref>Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, München, 2000, ISBN 3-8004-1380-9. S. 418.</ref> Der Berliner Burschenschafter und Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) warnte 1925 vor der antisemitischen „Verirrung und Verwirrung“: „Eine gute politische Sache wird dadurch gewiß nicht schlechter, daß sie auch von Juden vertreten wird.“<ref>Nikolai Wehrs:„Demokratie durch Diktatur? Meinecke als Vernunftrepublikaner in der Weimarer Republik.“ In: Gisela Bock, Daniel Schönpflug: Friedrich Meinecke in seiner Zeit. Franz Steiner Verlag 2006. ISBN 3-515-08962-4. S. 111</ref>

Politisch war die Deutsche Burschenschaft ein Teil des „vaterländischen“ Lagers, das seit Anbeginn die Republik ablehnte und bekämpfte. Die Burschenschaften werden von dem Historiker Ingo Haar als einer der „Wehrverbände“ eingeschätzt, „die zwischen 1918 und 1923 zum aktivsten Element der antirepublikanischen Wehrverbände gehörten“.<ref>Ingo Haar, „Revisionistische“ Historiker und Jugendbewegung. Das Königsberger Beispiel, in: Peter Schöttler (Hrsg.), Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918-1945, Frankfurt a. M. 1997, S. 52-103, hier: S. 56.</ref> Die Deutsche Burschenschaft (wie auch andere studentische Verbände) teilte die Sympathieerklärungen des Deutschen Hochschulrings für den Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 und dessen Opfer.<ref>Gerhard Fließ/Jürgen John, Deutscher Hochschulring (DHR), in: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789–1945). Hrsg. von Dieter Fricke (u.a.), Bd. 2, Köln 1984, S. 116-127, hier: S. 122.</ref>

Seit 1920 durften Mitglieder einer der Deutschen Burschenschaft angehörenden Burschenschaft nicht zugleich in KPD oder SPD Mitglied sein, seit 1929 auch nicht mehr im Zentrum.

1929 wurde die Deutsche Burschenschaft Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur<ref>Harald Lönnecker: „…Boden für die Idee Adolf Hitlers auf kulturellem Felde gewinnen“. Der „Kampfbund für deutsche Kultur“ und die deutsche Akademikerschaft. Frankfurt a. M. 2003.</ref> und im Reichsausschuss für das Volksbegehren gegen den Young-Plan.<ref>Heike Ströle-Bühler: Der Studentische Antisemitismus in der Weimarer Republik. Eine Analyse der Burschenschaftlichen Blätter 1891 bis 1933, Frankfurt/M. et alt. 1991, S. 136f.</ref> Dort hatten sich erstmals die republikfeindlichen Parteien und Verbände zusammengeschlossen.<ref>Ingo Haar: „Revisionistische“ Historiker und Jugendbewegung. Das Königsberger Beispiel, in: Peter Schöttler (Hrsg.): Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918–1945, Frankfurt a. M. 1997, S. 52-103, hier: S. 59.</ref>

Im Verhältnis der Deutschen Burschenschaft zu NS-Organisationen gab es keinen Unvereinbarkeitsbeschluss. Mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB), der Studentenorganisation der NSDAP gab es daher personelle Überschneidungen,<ref>Michael Grüttner: Studenten im Dritten Reich, München 1995, S. 34</ref> ebenso mit der SA.<ref>Hans Peter Bleuel/Ernst Klinnert: Deutsche Studenten auf dem Weg ins Dritte Reich. Ideologien – Programme – Aktionen. 1918-1935, Gütersloh 1967, S. 251.</ref>

Die Deutsche Burschenschaft bejahte wie die Mehrheit der studentischen Verbände einen „völkischen Nationalismus„, bestritt aber einen „Alleinvertretungsanspruch der Nationalsozialisten.“<ref>Konrad H. Jarausch, Deutsche Studenten 1800–1970, Frankfurt a.M. 1984. S.157.</ref> Erst nach dem Studententag 1931 brach offener Streit aus. Auf dem Burschentag von 1932 sprach die Deutsche Burschenschaft dem NSDStB das Misstrauen aus und beschloss, dass ihre Mitglieder durch Selbstausschluss ausscheiden, wenn sie Anweisungen von außerhalb der Deutschen Burschenschaft stehenden Personen annehmen.<ref name="Balder S. 599">Hans-Georg Balder: Frankonia-Bonn 1845–1995. Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft. WJK-Verlag, Hilden 2006, ISBN 3-933892-26-0 S. 599</ref> Damit reagierte die Deutsche Burschenschaft auf in die Reihen der Studentenverbindungen eingeschleuste NSDStB-Mitglieder, die diese nach dem Willen von Baldur von Schirach in den NSDStB überführen sollten.<ref>Konrad H. Jarausch, Deutsche Studenten 1800–1970, Frankfurt a.M. 1984. S.157</ref> Auf dem Burschentag 1932 war ein Schreiben des NSDStB an NSDAP-Mitglieder, die am Burschentag teilnahmen, bekannt geworden. Diese wurden angewiesen, bestimmte Anträge zu stellen und zu unterstützen. Einstimmig verwahrte sich der Burschentag daraufhin gegen die „Anmaßung einer Befehlsgewalt über Burschenschafter“ und bildete schließlich kurz vor der Machtergreifung gemeinsam mit anderen konservativen Gruppen die in Opposition zum NSDStB stehende Hochschulpolitische Arbeitsgemeinschaft studentischer Verbände (Hopoag).<ref name="Balder S. 599" /> Man grenzte sich gegen die NSDAP mit dem Vorwurf ab, die NSDAP sei rom- und freimaurerhörig.<ref>Harald Lönnecker: „Vorbild … für das kommende Reich“. Die Deutsche Studentenschaft (DSt) 1918-1933. Koblenz 2005, S. 13.</ref>

Zeit des Nationalsozialismus

Die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde von der Führung der Deutschen Burschenschaft begrüßt;<ref>Helmut Blazek: Männerbünde. Eine Geschichte von Faszination und Macht. Berlin 1999, S. 148</ref> in den Burschenschaftlichen Blättern hieß es dazu: „Was wir seit Jahren ersehnt und erstrebt und wofür wir im Geiste der Burschenschaft von 1817 jahraus, jahrein an uns gearbeitet haben, ist Tatsache geworden.“<ref>Burschenschaftliche Blätter, 6/1933, S. 130.</ref> Auch der Allgemeine Deutsche Waffenring (ADW), dem die Deutsche Burschenschaft angehörte, gab seiner Befriedigung über die „nationale Erhebung“ Ausdruck. Die „politischen Verhältnisse“ in Deutschland hätten sich „erfreulicherweise grundlegend geändert.“<ref>Harald Lönnecker, Die Versammlung der „besseren Nationalsozialisten“? Der Völkischen Waffenring (VWR) zwischen Antisemitismus und korporativem Elitarismus, Frankfurt am Main 2003, S. 18, als PDF.</ref>

Noch im Frühjahr 1933 wurde die Deutsche Studentenschaft (DSt), die bereits seit 1931 vom NSDStB dominiert wurde, vollends gleichgeschaltet, die Hopoag aufgelöst. Zunächst versuchte die Führung der DSt, die Korporationsverbände zu umwerben, und bekannte sich zu den Werten des Korporationsstudententums. Noch im Jahr 1933 stellten die neuen Machthaber zudem die Mensur offiziell straffrei.<ref>Holger Zinn: Die studentische Selbstverwaltung in Deutschland bis 1945. (PDF; 144 kB), Wiesbaden, 2005. S. 26f.</ref>

Die Deutsche Burschenschaft wurde, wie alle Korporationsverbände, von den nationalsozialistischen Machthabern zur Einführung des Führerprinzips gezwungen.<ref name="Kuhn, S. 65">Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit im Studiengang Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg. Hrsg. vom Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart. Stuttgart 2002, ISBN 3-00-009710-4, S. 65.</ref> Die Burschenschaften in Österreich und der Tschechoslowakei schieden daraufhin aus der Deutschen Burschenschaft aus und reaktivierten die Burschenschaft der Ostmark (BdO). Die Funktionäre der Deutschen Burschenschaft übertrugen die Führung der Deutschen Burschenschaft für die Dauer eines Jahres Otto Schwab, der einige Monate zuvor Mitglied der NSDAP geworden war. Der Burschentag genehmigte dieses Vorgehen und entrechtete sich dadurch selbst.

Der ebenfalls gleichgeschaltete ADW gab sich ein neues Bundesgesetz, nach dem alle angeschlossenen Verbände von ihren Mitgliedern bis zum 28. Februar 1934 die „Judenfreiheit“ auf einem Formular nachweisen sollten. Allerdings sollte hier nach den Vorschriften des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums verfahren werden. Einige Verbände, darunter die Deutsche Burschenschaft, forderten, stattdessen die weitergehenden Grundsätze der NSDAP für die Aufnahme von Parteimitgliedern zu übernehmen. Ein im September 1934 vom Führer der DSt Andreas Feickert angekündigter Plan sah den Einbezug von Studenten in den Reichsarbeitsdienst und die Einführung von „Wohnkameradschaften“ des NSDStB vor. Nur wenige Verbände unterstützten diese Vorstellung, darunter hier vor allem solche, deren Führer nach einem Mittel suchten, ihre Loyalität und Zusammenarbeit mit der neuen Regierung zum Ausdruck zu bringen. Zu ihnen gehörte die Deutsche Burschenschaft unter Otto Schwab. Die Deutsche Burschenschaft, so erklärte ihr Führer das neue Selbstverständnis, beanspruche, „in Zukunft innerhalb der Hochschule die gleiche Stellung und Haltung einnehmen“ zu wollen „wie etwa die NSDAP im Staat“.<ref>Michael Grüttner: Studenten im Dritten Reich. Schöningh, Paderborn 1995, ISBN 3-506-77492-1, S. 301.</ref> Er war bestrebt, die Deutsche Burschenschaft zu einem „einheitlichen nationalsozialistischen Bund mit straffer Führung bei weitestgehender Reduzierung des Einflusses der einzelnen Burschenschaften zu machen“.<ref name="Lönnecker VWR 23">Harald Lönnecker: Die Versammlung der „besseren Nationalsozialisten“? − Der Völkische Waffenring (VWR) zwischen Antisemitismus und korporativem Elitarismus. (PDF; 267 kB) Frankfurt am Main, 2003. S. 23.</ref>

Die Deutsche Burschenschaft isolierte sich und verließ in der Folge mit anderen Verbänden am 27. Oktober 1934 den ADW.<ref>The Feickert Plan, in: R. G. S. Weber: The German Student Corps in the Third Reich. Hampshire/London 1986, S. 120-123.</ref> Feickerts Plan war jedoch nicht mit der Regierung abgesprochen und wurde nicht umgesetzt. Neben diesem Plan löste die verbindliche Vorschrift, alle Juden und Freimaurer aus den Reihen der Verbindungen auszuschließen, wachsenden Unmut und Gegenwehr einiger Burschenschaften aus. Auch die vielen anderen Eingriffe in die Rechte der einzelnen Mitgliedsverbindungen – darunter der nicht mehr verwirklichte Plan, einheitliche Mützen und Einheitsfarben für alle Burschenschaften einzuführen – führten zu einer Entfremdung zwischen vielen Mitgliedsbünden und der sich dem System anbiedernden Führung der Deutschen Burschenschaft. Ende des Jahres 1934 gründeten schließlich aus der Deutschen Burschenschaft ausgeschlossene und ausgetretene Burschenschaften den Verband Alte Burschenschaft, der zuletzt 35 Burschenschaften vereinigte, die sich mit der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Deutschen Burschenschaft nicht einverstanden erklärten.<ref name="Lönnecker VWR 23" />

Mit weiteren aus dem ADW ausgetretenen Verbänden schloss sich die Deutsche Burschenschaft am 15. Dezember 1934 in Berlin zum Völkischen Waffenring zusammen, der sich bereits im April 1935 wieder auflöste.<ref>Harald Lönnecker: Die Versammlung der „besseren Nationalsozialisten“? Der Völkische Waffenring (VWR) zwischen Antisemitismus und korporativem Elitarismus. Frankfurt am Main 2003, S. 7, 18ff.</ref>

Die gleichgeschaltete Deutsche Burschenschaft und der NSDStB schlossen am 5. Oktober 1935 das Plauener Abkommen, das die geordnete und geschlossene Überführung der Burschenschaften der Deutschen Burschenschaft in Kameradschaften des NSDStB vorsah.<ref name="Kuhn, S. 65" /> Der Nachfolger Schwabs als „Führer der Deutschen Burschenschaft“, Hans Glauning, sah in der Ankopplung an den NSDStB fälschlicherweise eine Möglichkeit, die Deutsche Burschenschaft am Leben zu erhalten, nachdem andere Korporationsverbände sich mit politischer Neutralität schon nicht hatten halten können. Am 18. Oktober 1935 löste sich die Deutsche Burschenschaft gemäß diesem Abkommen mit einem an das Wartburgfest erinnernden Festakt auf und übergab ihre Fahnen an den NSDStB. Die Alte Burschenschaft hatte sich bereits zwei Tage zuvor in Berlin aufgelöst, da die hochschulpolitische Lage sich weiter verschlechtert hatte. Bereits am 27. Januar 1936 wurde das Plauener Abkommen bei der Feier des zehnjährigen Jubiläums des NSDStB einseitig für nichtig erklärt und das vollständige Verschwinden der alten Formen des studentischen Verbindungslebens gefordert.<ref>Bernhard Grün: „Die Würzburger Studentenschaft zwischen den Kriegen“, in: Bernhard Grün u.a. (Hrsg.): Zwischen Korporation und Konfrontation, S. 141–207, SH-Verlag Köln 1999, ISBN 3-89498-070-2. S. 175</ref> Bereits als Kameradschaften in den NSDStB übernommene Burschenschaften wurden daraufhin für aufgelöst erklärt. Alle Mitglieder mussten fortan einer neu zu beantragenden Kameradschaft einzeln beitreten, der alte Namen durfte nicht übernommen werden, das Verbindungshaus wurde zwangsweise dem NSDStB überschrieben.

Im März 1936 verbot Rudolf Heß schließlich allen Studenten der NSDAP die Mitgliedschaft in einer studentischen Verbindung, ein öffentliches Aktivenleben wurde dadurch unmöglich.<ref name="Kuhn, S. 65" /> Nicht alle Burschenschaften der Deutschen Burschenschaft wandelten sich in Kameradschaften um, viele entschieden sich stattdessen für eine offizielle Auflösung. Ende 1936 gab es im Deutschen Reich schließlich keine aktive Burschenschaft mehr. Die 1933 aus der Deutschen Burschenschaft ausgeschiedenen Burschenschaften der BdO wurden als letzte Burschenschaften nach dem Anschluss Österreichs 1938 beziehungsweise der Errichtung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren 1939 ebenfalls aufgelöst.

Wiedergründung 1950

Diejenigen Burschenschaften, deren Universitätsstädte östlich der Oder-Neiße-Linie, in der Tschechoslowakei oder in der DDR lagen, mussten nach dem Krieg einen Neuanfang im Westen Deutschlands wagen oder mit dort ansässigen Burschenschaften fusionieren.

Die 1945 von den alliierten Militärregierungen erlassenen Vereinsverbote betrafen auch die Studentenverbindungen. Dieses Verbot wurde in der Bundesrepublik erst 1950 offiziell wieder aufgehoben. In diesem Jahr gründete sich die Deutsche Burschenschaft wieder. Seitdem setzen sich viele ihrer Mitglieder auf zahlreichen Tagungen, Seminaren, und in den Burschenschaftlichen Blättern intensiv und selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander. Die Deutsche Burschenschaft bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und hat sich von jeder Form des Antisemitismus distanziert. 1958 nahm sie den Fall Zind – eines Mitglieds, das sich antisemitisch geäußert hatte – zum Anlass, sich erneut zu Artikel 1 des Grundgesetzes zu bekennen und sich „mit Nachdruck von jedem Antisemitismus und Rassenwahn zu distanzieren“. Die Verbrechen des Dritten Reiches „verpflichten jeden Deutschen, alles in seinen Kräften stehende zu tun, um zur Verständigung unter den Völkern beizutragen.“ Die Deutsche Burschenschaft „bekräftigt daher ihren Willen, auch in Zukunft antisemitischen Tendenzen, wo immer sie auftreten, energisch entgegenzutreten.“ Dieser Beschluss ist bis heute für alle Burschenschafter der Deutschen Burschenschaft bindend.<ref>Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus (PDF; 129 kB) S. 13.</ref>

Das Farbentragen und die Mensur waren in den ersten Jahren des Bestehens freigestellt. Das Farbentragen setzte sich aber schnell allgemein wieder durch. 1953 wurde die Bestimmungsmensur durch ein Urteil des BGH endgültig von jeder internen „Ehrenreinigung“ gelöst und somit legalisiert. Seit dem Burschentag von 1954 wurde darum wieder von allen Mitgliedern das Schlagen einer Mensur verlangt.<ref>Die Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg</ref> In diesem Jahr hatte die Deutsche Burschenschaft etwa 26.000 Mitglieder, davon über 4.000 Aktive.<ref>Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3 S. 202.</ref>

Burschenschaftliche Gemeinschaft und historischer Kompromiss

Auf dem Burschentag von 1961 fand ein Antrag auf Fusion der bis dahin rein bundesdeutschen Deutschen Burschenschaft mit dem Verband der österreichischen Burschenschaften Deutsche Burschenschaft in Österreich (DBÖ) keine Mehrheit. Daraufhin gründeten mehrere Burschenschaften eine neue Arbeitsgemeinschaft innerhalb von DB und DBÖ, die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG). Ziel dieser Neugründung war es, auch österreichischen Bünden die Möglichkeit zu schaffen, Mitglied der Deutschen Burschenschaft zu werden. Gleichzeitig führte das durch die Studentenbewegung der 1960er Jahre veränderte Gesellschaftsklima bei vielen Burschenschaften zu dem Wunsch, das überlieferte studentische Brauchtum dem Zeitgeist anzupassen und die Pflichtmensur abzuschaffen.<ref> 17. Juni 1968 Der Spiegel Studenten DIE DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT (DB)</ref>

Die scharfen Auseinandersetzungen in diesen beiden Fragen führten die Deutsche Burschenschaft in eine tiefe Krise, die auch eine Spaltung des Verbandes möglich erscheinen ließ. Der Spiegel berichtete über den Burschentag von 1970:<ref> Der Spiegel: Pauken oder Politik. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1970, S. 50 (27. Juli 1970, online).</ref>

„Bei fortschrittlicher gesinnten Bünden, die fortan keine Mensuren mehr schlagen wollen, wird denn auch seit letzter Woche die Gründung eines Gegenverbandes ernsthaft erwogen. Mit-Initiator Jürgen Gutknecht: ‚Wir werden doch immer unglaubwürdiger, wenn wir in dem Verein noch drinbleiben.‘ Gutknechts Konzept: Auf Basis des ‚Neuen Landauer Kreises‘ (NLK), einer im Vorjahr gegründeten Arbeitsgruppe, der Politik mehr gilt als Pauken, soll‚ möglichst schnell ein eigener Verband‘ entstehen. ‚Denn bei den jetzigen Mehrheitsverhältnissen‘, prophezeit der NLK-Sprecher, ‚wird sich auch 1971 nichts ändern.‘“

Anträge auf Vertagung oder Auflösung der Deutschen Burschenschaft zeugen von der Handlungsunfähigkeit des Verbandes in dieser Zeit. 1970 wurde darum ein Satzungsausschuss eingesetzt, der zum Burschentag 1971 eine Kompromisslösung präsentieren konnte, die vier wesentliche Änderungen beinhaltete:<ref name="Kuhn S. 127">Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit im Studiengang Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg. Hrsg. vom Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart. Stuttgart 2002. ISBN 3-00-009710-4. S. 127.</ref>

„Die Bestimmungsmensur wird den einzelnen Verbindungen zukünftig freigestellt sein. Im Gegenzug dafür können die Burschenschaften aus Österreich bis zum 31. August 1972 in die Deutsche Burschenschaft eintreten. Darüber hinaus wird der volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff in die Grundsätze verankert und bei Aufgabe bzw. Verstoß gegen die Grundsätze wird die sog. Selbstausschlußklausel wirksam.“

Eine unter den Aktivitates durchgeführte schriftliche Probeabstimmung über diesen sogenannten Historischen Kompromiss ergab, dass auf dem Burschentag die nötige 3/4-Mehrheit nicht zu erwarten war. In den Burschenschaftlichen Blättern war zu den Gründen zu lesen:<ref>Ernst Wilhelm Wreden: „Ein Gebot der Vernunft“. In: Burschenschaftliche Blätter, Heft 7/1971. S. 143.</ref>

„Versucht man die Gründe derjenigen zu analysieren, die den Vorschlag des Satzungsausschusses abgelehnt haben, so stößt man in erster Linie auf zwei Motive: Eine ‚konservative Gruppe‘ möchte auf jeden Fall die Bestimmungsmensur als Verbandsprinzip erhalten […] Ihre Antipode, eine ‚liberale Gruppe‘, ist gegen die Aufnahme der Burschenschaften der DBÖ, von der sie die Stärkung der konservativen Kräfte, vor allem in politischer Hinsicht, befürchtet.“

Auf dem folgenden Burschentag, der vom 6. bis zum 8. Oktober in Landau stattfand, waren auch mehrere Burschenschaften anwesend, die zuvor durch vom Rechtsausschuss festgestellten Selbstausschluss aus der Deutschen Burschenschaft ausgeschieden waren, jedoch durch einstweilige Verfügungen die Teilnahme am Burschentag erstritten hatten und somit stimmberechtigt waren. Der Vorschlag des Satzungsausschusses verfehlte zunächst die benötigte 3/4-Mehrheit, woraufhin der Burschentag für einige Stunden vertagt wurde, um anschließend über einen Antrag des Süddeutschen Kartells auf Auflösung der Deutschen Burschenschaft zu diskutieren.<ref name="Kuhn S. 128">Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit im Studiengang Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg. Hrsg. vom Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart. Stuttgart 2002. ISBN 3-00-009710-4. S. 128.</ref> Während dieser Pause stellte der Verhandlungsleiter allerdings fest, „daß die einstweilige Verfügung, mit der sich Alemannia Freiburg die Zulassung verschafft hat(te), nicht rechtskräftig zugestellt“ worden war. Die Burschenschaft wurde von der Teilnahme am Burschentag ausgeschlossen, die vorangegangene Abstimmung war ungültig.<ref name="Kuhn S. 128" /> Nach Wiederaufnahme der Diskussion wurde schließlich dem vierten verhandelten Abänderungsantrag mit genau der benötigten 3/4-Mehrheit zugestimmt.<ref name="Kuhn S. 128" /> Der lange befürchtete Bruch zwischen konservativen und liberalen Burschenschaften war somit – zumindest vorerst – vermieden worden.

Viele Burschenschaften aus Österreich traten noch 1971 durch Erklärung der Deutschen Burschenschaft bei, die Wiener Burschenschaften Libertas und Vandalia (heute: Olympia) noch am Tag der Abstimmung, andere zu einem späteren Zeitpunkt über ein ordentliches Aufnahmegesuch nach Zustimmung des Burschentages.

Anders als ursprünglich vorgesehen, löste die BG sich im Anschluss an den Kompromiss nicht wieder auf. Viele Burschenschaften traten jedoch 1971 aus der BG aus. Durch den Beitritt der österreichischen Burschenschaften wurde der Einfluss der BG auf die Deutsche Burschenschaft dennoch gestärkt. Teilweise wird der Kompromiss als der Punkt angesehen, ab dem der Einfluss der BG, dem „Träger rechter Ideologie“, auf die DB überhandnahm: „Da 10 Jahre später mit dem ‚historischen Kompromiss‘ dem Gründungsziel der BG nachgekommen wurde, entwickelte sich diese ‚latent-aggressive‘ burschenschaftliche ‚Arbeitsgemeinschaft‘ weiter zur heute beherrschenden Gruppierung innerhalb der Deutschen Burschenschaft.“<ref>Georg Kössler: Dunkle Vergangenheit, dunkle Zukunft? Ein Blick auf die deutschen Burschenschaften. GRIN Verlag, 2008. ISBN 3-638-85202-4. S. 18.</ref>

Die BG fordert von ihren Mitgliedsbünden unter anderem zwei Pflichtpartien, wodurch die Mitarbeit fakultativ-schlagender Burschenschaften ausgeschlossen ist. Bis in die späten 1990er Jahre galt innerhalb der BG Fraktionszwang. Dadurch gelang es ihr, auf die Besetzung der Führungsorgane der Deutschen Burschenschaft und andere Entscheidungen des Burschentages Einfluss zu nehmen. Zum Beispiel konnte die BG die Aufnahme von Burschenschaften in die Deutsche Burschenschaft durch ihre Sperrminorität verhindern, da für diese eine Zweidrittelmehrheit benötigt wird.

Abspaltung der NeuenDB

Der historische Kompromiss konnte die grundsätzlichen internen Konflikte um den gesamtpolitischen Kurs der Deutschen Burschenschaft nicht lösen. Mehrere Burschenschaften konnten sich entweder mit dem volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff oder der Abschaffung der Pflichtmensur nicht abfinden und traten in den folgenden Jahren aus der DB aus, darunter die Burschenschaften des Süddeutschen Kartells.

Der Burschentag von 1973 beschloss mehrheitlich, keine Kriegsdienstverweigerer mehr in DB-Burschenschaften aufzunehmen. Die Stärkung der „Wehrbereitschaft“ wurde nun als „selbstverständliche Pflicht“ jedes Burschen aus dem Vaterlandsprinzip abgeleitet. Nur bereits anerkannte Verweigerer durften noch Mitglied bleiben, um einen Konflikt mit dem Lebensbundprinzip zu vermeiden. Einen Verstoß von DB-Mitgliedsbünden gegen diese Vorschrift legte der Rechtsausschuss der Deutschen Burschenschaft als „automatischen Selbstausschluss“ aus. Dies führte dazu, dass die Deutsche Burschenschaft fortan immer wieder einzelne Burschenschaften ausschloss, die weiterhin Kriegsdienstverweigerer aufnahmen. 1996 hob der Rechtsausschuss der Deutschen Burschenschaft diese Entscheidung wieder auf. Ob eine Verbindung Kriegsdienstverweigerer aufnimmt, ist seitdem dem jeweiligen Bund überlassen.<ref>Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft. Eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum von 1950 bis 1999. Burschenschaft Hilaritas, Stuttgart 2002, S. 177</ref>

Einer der Hauptkonfliktpunkte war der Abstimmungsmodus. In der Deutschen Burschenschaft gilt traditionell jeweils eine Stimme pro nicht vertagter Altherrenschaft und pro Aktivitas, was kleine Burschenschaften bei Abstimmungen mitgliederstarken Burschenschaften gleichstellt. Gleichzeitig werden die Mitgliedsbeiträge nach der Anzahl der Mitglieder berechnet, wodurch sich einige „große“ Bünde benachteiligt sahen. Änderungsanträge scheiterten aber jeweils an der Sperrminorität der BG. Die lange schwelenden Konflikte um die Pflichtmensur, die Aufnahme von nichtdeutschen Studenten, die Begrenzung der Verbandsmitgliedschaft auf das bundesdeutsche Staatsgebiet einerseits oder auf den deutschen Kulturraum andererseits (volkstumsbezogener oder staatsbezogener Vaterlandsbegriff), sowie um die Aufnahme von Kriegsdienstverweigerern führten 1996 schließlich zum Austritt mehrerer Mitgliedsburschenschaften. Einige der ausgetretenen Burschenschaften schlossen sich mit anderen verbandsfreien Burschenschaften zur Neuen Deutschen Burschenschaft (NeueDB) zusammen. Auch danach gingen die Auseinandersetzungen in der Deutschen Burschenschaft um ihren gesamtpolitischen Kurs weiter.<ref>Der Spiegel: Rechte Ausfälle bei Burschenschaftern. Nr. 20/2010, S. 16.</ref>

1999 öffnete sich die Deutsche Burschenschaft gegenüber Studenten an Fachhochschulen und nahm die acht Burschenschaften der Deutschen Hochschulburschenschaft (DHB) auf.

Initiative Burschenschaftliche Zukunft

2003 wurde die Stuttgarter Initiative (SI) gegründet, eine Plattform der Stuttgarter Burschenschaften Alemannia, Ghibellinia, Hohenheimia und Hilaritas sowie der Vereinigung Alter Burschenschafter Stuttgart. Die SI hatte das Ziel, Themen zu erarbeiten, durch deren Auseinandersetzung die Deutsche Burschenschaft wieder inhaltlich geeint werden könnte.<ref>Vgl. hierzu: Bernhard Schroeter: Stuttgarter Initiative. In: Burschenschaftliche Blätter, 2006 Nr. 4, S. 168–174.</ref> Dabei wandte sie sich im März 2010 auch gegen extremistische Tendenzen innerhalb der Deutschen Burschenschaft.<ref>Florian Dieckmann: Interne Papiere enthüllen Rechtsextremismus bei Burschenschaften. In: Spiegel-Online vom 15. Juli 2011.</ref>

Die SI war auch maßgeblich an der Gründung der Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ) beteiligt, die am 3. März 2012 in Stuttgart von 21 Burschenschaften der Deutschen Burschenschaft gegründet wurde.<ref>Gründungsurkunde der Initiative Burschenschaftliche Zukunft (PDF; 3,5 MB)</ref> Ziel der IBZ ist die Verwirklichung der burschenschaftlichen Grundsätze in der heutigen Zeit. Dabei setzt sich die IBZ dafür ein, getreu den Idealen Ehre und Freiheit die Deutsche Burschenschaft von jeglichen extremistischen oder rassistischen Positionen an den politischen oder ideologischen Rändern fernzuhalten. Die Initiative repräsentierte innerhalb der Deutschen Burschenschaft den liberal-konservativen Flügel und stellte einen Gegenpol zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) dar.<ref>Florian Diekmann und Oliver Trenkamp: Deutscher Burschentag – Rechtsextreme gewinnen Machtkampf. In: Spiegel-Online vom 1. Juni 2012.</ref>

Die Initiative Burschenschaftliche Zukunft erhielt anlässlich des Burschentags 2012 in Eisenach erstmals bundesweite Aufmerksamkeit, als sie als Akteur in innerverbandlichen Streitigkeiten in Erscheinung trat, die einen Zerfall oder eine Spaltung des Verbandes möglich erscheinen ließen.<ref>Zeit Online: Dem Dachverband der Burschenschaften droht der Zerfall, 3. Juni 2012</ref><ref>Spiegel Online: Marsch nach rechts, 4. Juni 2012</ref><ref>Deutschlandradio: Es wird wieder ein Disput erwartet, 31. Mai 2012</ref><ref>Peter Sonntag: Die »Deutsche Burschenschaft« steht vor der Spaltung. In: Neues Deutschland vom 5. Juni 2012</ref><ref>Andreas Speit: Auch unter Konservativen zu viel. In: die tageszeitung. 13. April 2012.</ref> Bei einem außerordentlichen Burschentag im November 2012 in Stuttgart, der nötig geworden war, nachdem beim vorherigen Burschentag keine neue Vorsitzende Burschenschaft gefunden werden konnte, scheiterte die IBZ mit den meisten Anträgen. Lediglich die Forderung nach vorzeitiger Entlassung des umstrittenen Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter, Norbert Weidner, war erfolgreich.<ref>Burschenschaften feuern umstrittenen Chefredakteur, Zeit.de vom 24. November 2012</ref> Als Reaktion traten seitdem über 40 Burschenschaften, darunter zahlreiche Mitglieder der IBZ, aus der Deutschen Burschenschaft aus. Verschiedene der ausgetretenen Burschenschaften warfen dem Verband eine fehlende Distanzierung und unzureichende Abgrenzung von rechtsextremen Äußerungen und Positionierungen verschiedener Funktionäre und Mitglieder vor.<ref>Deutsche Burschenschaft: Ramsauer-Burschenschaft verlässt Dachverband, Spiegel Online, 12. Februar 2013.</ref>

Der IBZ gehören mittlerweile 37 Burschenschaften an, von denen nur drei auch Mitglied in der Deutschen Burschenschaft sind, sowie zwölf Einzelmitglieder.<ref>IBZ – Mitglieder. Abgerufen am 20. März 2015.</ref>

Tradition – Farben, Wahlspruch und Hymne

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Die Farben der Deutschen Burschenschaft: Schwarz-Rot-Gold

Die Farben Schwarz-Rot-Gold

Die Farben der Deutschen Burschenschaft sind seit ihrer Gründung die erstmals von der Urburschenschaft verwendeten Farben Schwarz-Rot-Gold, die seit dem Hambacher Fest als deutsche Nationalfarben gelten und 1848, 1919 und 1949 jeweils zu offiziellen Staatsfarben wurden.<ref>Die Farben Schwarz-Rot-Gold der Deutschen Burschenschaft</ref>

Der Wahlspruch Ehre, Freiheit, Vaterland

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Zirkel der DB („Großer Burschenschafterzirkel“), zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben des Wahlspruchs Ehre, Freiheit, Vaterland!


Der Wahlspruch der Deutschen Burschenschaft wurde bereits von der Urburschenschaft geführt und lautet Ehre Freiheit Vaterland.<ref>Der Wahlspruch Ehre, Freiheit, Vaterland</ref> Die Mitgliedsburschenschaften sind zur Achtung dieser drei Grundsätze verpflichtet.

Gemäß der Verfassung der Deutschen Burschenschaft fordert der Grundsatz der Ehre „von jedem Burschenschafter eine lautere, aufrechte und wahrhaftige Haltung im Denken, Reden und Handeln. Die unantastbare Würde des Menschen zu achten und zu schützen, ist seine unbedingte Pflicht“.<ref>Artikel 4 der Verfassung der Deutschen Burschenschaft.</ref>

Der Grundsatz der Freiheit besteht für die Deutsche Burschenschaft aus der persönlichen, der politischen und der akademischen Freiheit und „fordert von jedem Burschenschafter, daß er sich die innere Freiheit des Geistes selbst erwirbt. Der Burschenschafter soll frei von Vorurteilen, unabhängig und selbständig im Denken sowie freimütig und tatkräftig in der Vertretung der eigenen Meinung sein“.<ref>Artikel 5 der Verfassung der Deutschen Burschenschaft</ref>

Das Vaterland versteht die Deutsche Burschenschaft im Unterschied zu anderen Korporationsverbänden unabhängig von politischen Grenzen. Dieses umfasst nach ihrer Auffassung den gesamten deutschen Sprach- und Kulturraum: „Die Burschenschaft bekennt sich zum deutschen Vaterland als der geistig-kulturellen Heimat des deutschen Volkes. Unter dem Volk versteht sie die Gemeinschaft, die durch gleiches geschichtliches Schicksal, gleiche Kultur, verwandtes Brauchtum und gleiche Sprache verbunden ist“.<ref>Artikel 9 der Verfassung der Deutschen Burschenschaft</ref> Dem Vaterland-Prinzip zufolge können − anders als bei anderen studentischen Dachverbänden − nur Menschen, die dem deutschen Kulturkreis angehören, Mitglied in einer DB-Burschenschaft werden (siehe auch: Aufnahmevoraussetzungen und Mitgliedschaft).

Das Burschenschafterlied

Inoffizielle Hymne der Deutschen Burschenschaft ist Schwört bei dieser blanken Wehre, auch Burschenschafterlied genannt.<ref>Harald Lönnecker: Das Burschenschafterlied (PDF; 129 kB), Frankfurt am Main, 2003.</ref> Das Lied ist auf dem Wahlspruch der Burschenschaft – Ehre, Freiheit, Vaterland – aufgebaut. Verfasst wurde der Text 1879 von Rudolf Baumbach. Das Lied wurde noch im selben Jahr Sieger in einem Wettbewerb für österreichische Studentenlieder. Die Vertonung übernahm Hans Treidler.

Organisation, Aufbau und Funktion

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Das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach, dem traditionellen Tagungsort der Burschentage

Organe, Amtsträger und Ausschüsse

Das oberste Organ der Deutschen Burschenschaft ist der Burschentag, die Vollversammlung der einzelnen Mitgliedsburschenschaften. Er legt die politischen und organisatorischen Grundsätze des Verbandes fest, wählt die anderen Organe der Deutschen Burschenschaft und entscheidet über Bestrafungen und Finanzfragen. Jede Burschenschaft und jede Altherrenschaft haben dabei jeweils eine Stimme. Der Burschentag findet seit der Wiedervereinigung wieder alljährlich in Eisenach statt. In den Jahren der Deutschen Teilung tagte der Burschentag in verschiedenen Städten der Bundesrepublik. Häufigster Tagungsort war dabei Landau in der Pfalz.

Die Vorsitzende Burschenschaft organisiert und leitet den Burschentag und die Verbandstagungen, ist für die Durchführung der Beschlüsse des Burschentages sowie für die Pressearbeit verantwortlich. Sie wird jedes Jahr ein Jahr im Voraus vom Burschentag gewählt. In der Zeit zwischen zwei Burschentagen nimmt der Verbandsrat einige Funktionen des Burschentages wahr, allerdings müssen seine Entscheidungen nachträglich durch diesen bestätigt werden. Ihm gehören neben der Vorsitzenden Burschenschaft mehrere Amtsträger qua Amt und zwei Beisitzer an. Der Rechtsausschuss überprüft die Einhaltung der Verfassung der DB durch die anderen Organe.

Neben diesen Organen hat die DB noch sechs ständige Amtsträger: den Schatzmeister, zwei Kassenprüfer, den Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blätter, zwei Verbandsobmänner und den Pressereferenten.

Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter (VVAB)

1890 wurde in Marburg die erste Vereinigung Alter Burschenschafter (VAB) gegründet. Seitdem entstanden in verschiedenen Städten insgesamt über 100 VAB. Diesen treten die Alten Herren bei, die nach Abschluss ihres Studiums mit der DB verbunden bleiben und an ihrem Wohnort weiterhin burschenschaftliche Arbeit leisten wollen. Die VAB sind im Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter (VVAB) organisiert. Die Leitung des VVAB wird von einer regelmäßig wechselnden VAB übernommen.<ref>Friedrich Vohl, Bernhard Schroeter: „Der Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter. Entwicklung und Aufbau“. In: Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3. S. 178f.</ref>

Arbeitsabkommen und Kartelle

Die DB unterhält Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit dem Bund Chilenischer Burschenschaften.<ref>Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3. S. 186ff.</ref> sowie dem Conservativen Delegierten-Convent.<ref>Geschichte des CDC</ref>

Mit Ende des Jahres 2012 trat die Deutsche Burschenschaft aus dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) aus.

Innerhalb der Deutschen Burschenschaft gibt es sogenannte Kartelle, das sind freundschaftlich oder politisch begründete Zusammenschlüsse von Mitgliedsbünden, beispielsweise das Schwarz-Rot-Goldene Kartell oder das Ostdeutsche Kartell, außerdem den mit einer Fraktion vergleichbaren verbandspolitischen Interessenverband Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG) und die Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ).

Politische Arbeit

Die Deutsche Burschenschaft ist einer der wenigen korporativen Dachverbände mit dezidiert politischen Zielen. Diese basieren bei der Deutschen Burschenschaft auf ihrem Wahlspruch Ehre, Freiheit, Vaterland. Hauptziel der politischen Arbeit der Deutschen Burschenschaft ist die „politische Bildung junger Burschenschafter zur Verwirklichung burschenschaftlicher Ideale“.<ref>Politische Arbeit der Deutschen Burschenschaft</ref> Seit ihrem Bestehen setzt sich die Deutsche Burschenschaft für die „enge Verbundenheit aller Teile des deutschen Volkes in Freiheit“ ein. Sie hielt daher auch in der Zeit der Teilung Deutschlands infolge des Zweiten Weltkriegs am Ziel der Wiedervereinigung fest.<ref>Helfried Arnetzl, Hans Werner Bracht: „Die Deutsche Burschenschaft und die Wiedervereinigungspolitik bis 1989“. In: Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3. S. 254ff.</ref> Seitdem setzt sie sich für die „uneingeschränkte kulturelle Entfaltung und Selbstbestimmung“ aller Völker in einem freien Europa ein.<ref name="Kurzportrait">Kurzportrait der Deutschen Burschenschaft</ref> Die DB betätigt sich auch hochschulpolitisch. So fordert sie seit 2005 eine Abschaffung der Studiengebühren.<ref>Pressemitteilung vom 4. Februar 2005: Protest gegen soziale Auslese. Deutsche Burschenschaft gegen Studiengebühren (PDF; 48 kB)</ref>

Parteipolitisch versteht sich die Deutsche Burschenschaft als neutral: „In Verfolgung der burschenschaftlichen Ideale gibt es für die Deutsche Burschenschaft keine Bindung an eine bestimmte politische Partei oder politische Gruppe.“<ref name="Kurzportrait" /> In Österreich stehen die Burschenschaften traditionell dem Dritten Lager nahe, was sich in zahlreichen Doppelmitgliedschaften mit FPÖ und BZÖ bemerkbar macht. In Deutschland gibt es eine solche traditionelle Verbundenheit nicht, Burschenschafter finden sich in allen größeren Parteien der alten Bundesrepublik.

Am 27. März 2006 beschloss der Parteivorstand der SPD die Unvereinbarkeit einer gleichzeitigen Mitgliedschaft in einer Burschenschaft der Burschenschaftlichen Gemeinschaft und in der SPD.<ref>Der Spiegel: Entweder Sozialdemokrat oder Burschenschafter (28. März 2006)</ref> Im Juni 2007 wertete das Landgericht Berlin den Ausschluss eines Burschenschafters aus der SPD aufgrund dieses Beschlusses als willkürlich und hob ihn wegen Verstoßes gegen das Parteiengesetz auf.<ref>Akademische Freiheit: Parteiausschluß von Sascha Jung (11. Juni 2007)</ref>

Auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke antwortete die Bundesregierung, dass ihr zu einer Nähe von NPD und Deutsche Burschenschaft keine Erkenntnisse vorlägen.<ref name="Drucksache 16/4142">Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Rechtsextreme Verbindungen der Deutschen Burschenschaft. Drucksache 16/4142 des Deutschen Bundestages vom 30. Januar 2007</ref>

Aufnahmevoraussetzungen und Mitgliedschaft

Mitglied in Burschenschaften, die der Deutschen Burschenschaft angehören, können nur männliche deutsche Studenten werden. Seit 1999 steht die Mitgliedschaft auch Fachhochschülern offen. Den einzelnen Mitgliedsburschenschaften ist es jedoch freigestellt, auch schärfere Aufnahmekriterien festzulegen. Viele Burschenschaften nehmen beispielsweise keine Kriegsdienstverweigerer auf, andere auch weiterhin keine Fachhochschüler. Eine Mitgliedschaft von nichtdeutschen Studenten hat der Rechtsausschuss in einem Gutachten vom 1. November 1958 für unvereinbar mit den Grundsätzen der DB erklärt:<ref>Deutsche Burschenschaft, Rechtsausschuß (Hrsg.): Entscheidungen und Rechtsgutachten des Rechtsausschusses der Deutschen Burschenschaft (Leitsätze). Bad Nauheim 1972, S. 52</ref>

„Da jede Einzelburschenschaft die Grundsätze der Deutschen Burschenschaft anerkannt hat und verpflichtet ist, an der gemeinsamen Verwirklichung dieser Grundsätze mitzuwirken (Art. 1 Abs. 1 VerfDB), darf sie nur solche Mitglieder aufnehmen, die persönlich in der Lage sind, die Grundsätze der Deutschen Burschenschaft nicht nur anzuerkennen, sondern auch zu verwirklichen. […]
Ein nichtdeutscher Student ist nicht in der Lage, an der vollen Verwirklichung der Grundsätze der Deutschen Burschenschaft mitzuwirken. Mag er auch sonst ein freier und ehrlicher Bursch sein, so kann er daneben die höchste Lebensverpflichtung eines jeden Burschenschafters, für sein deutsches Vaterland zu leben und zu kämpfen, nicht erfüllen.“

Eine Mitgliedschaft von Ausländern ist demnach zulässig, wenn eine Zugehörigkeit zum deutschen Volkstum vorliegt. Wegen des volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffs ist die Staatsangehörigkeit unerheblich.<ref>Siehe: Gutachten des Rechtsausschusses der Deutschen Burschenschaft vom 25. Januar 1964, vom 18. Dezember 1965 und vom 10. Dezember 1966.</ref> Die Bestimmungen für eine Mitgliedschaft sind mitverantwortlich für kontroverse Diskussionen innerhalb der Deutschen Burschenschaft und Austritte einiger Burschenschaften. Der Rechtsausschuss der Deutschen Burschenschaft bekräftigte 2011:

„Die Deutsche Burschenschaft versteht unter dem deutschen Volk die Gemeinschaft, die durch gleiches geschichtliches Schicksal, gleiche Kultur, verwandtes Brauchtum und gleiche Sprache verbunden ist (Art. 9 VerfDB). Die deutsche Volkszugehörigkeit ist danach an verschiedene Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur und Bekenntnis geknüpft. Die Abstammung ist somit ein wesentliches, aber nicht das alleinige Merkmal zur Beurteilung der Volkszugehörigkeit. Es ist möglich, dass ein Abkömmling deutscher Volkszugehöriger durch Assimilierung an ein fremdes Volkstum seine deutsche Volkszugehörigkeit verliert. Umgekehrt ist auch denkbar, dass ein Abkömmling fremder Volkszugehöriger durch Assimilation die deutsche Volkszugehörigkeit erwirbt.“

Kontroversen und Kritik

Von Sozialwissenschaftlern, politischen Gruppen und Parteien wird bei der Deutschen Burschenschaft ein unklares Verhältnis zum Rechtsextremismus und zur sogenannten Neuen Rechten gesehen.<ref name="Nandlinger">Gabriele Nandlinger, Bundeszentrale für politische Bildung, 23. April 2007: „Ehre, Freiheit, Vaterland!“ Burschenschaften als Refugium für intellektuelle Rechtsextremisten</ref> Die antisemitischen Beschlüsse des Burschentages 1920 sind ein weiterer Punkt, auf den sich die Kritik an der Deutschen Burschenschaft auch heute noch stützt.<ref>Peter Kaupp: Burschenschaft und Antisemitismus (PDF; 129 kB) S. 2</ref> In Österreich wird Burschenschaften allgemein ein starker Bezug zum deutschnationalen Lager und die ablehnende Haltung zur Idee einer österreichischen Nation vorgeworfen. Besonders die Wiener akademische Burschenschaft Olympia und die Burschenschaft Brixia Innsbruck stehen dabei im Fokus der Kritik. In den 1960er Jahren waren Mitglieder dieser Burschenschaften, die später in die Deutsche Burschenschaft aufgenommen wurden, in terroristische Aktivitäten in Südtirol verwickelt.<ref>Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Burschenschafter im Ministerium (Januar 2002)</ref> Der spätere DB-Funktionär Nachtmann wurde deswegen 1970 in einem der sogenannten „Südtirol-Prozesse“ in Florenz in Abwesenheit verurteilt.<ref name="dip21">Drucksache 13/185 des Deutschen Bundestages vom 10. Januar 1995</ref> Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) kritisiert das Festhalten am volkstumbezogenen Vaterlandsbegriff als „völkischen Nationalismus“.<ref>Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich</ref>

Kritik an der politischen Ausrichtung der Deutschen Burschenschaft wird nicht zuletzt auch von anderen Studentenverbindungen erhoben. 1998 kam es beim Festakt der Korporationen in der Frankfurter Paulskirche zu einem Eklat: Die Alten Herren der Kösener und Weinheimer Corps lehnten eine offizielle Teilnahme ab, da die Deutsche Burschenschaft einen zu großen Einfluss auf die Veranstaltung genommen habe. Es gebe in ihr Burschenschaften, „in denen nachweisbar rechtsextremistisches und nationalistisches Gedankengut vertreten wird und in denen frauenfeindliche und rassistische Ideen fröhliche Urständ feiern“. Dies wolle man nicht durch eine Teilnahme unterstützen.<ref>Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte: Paulskirche: Corps scheren aus</ref> Die Corpsverbände traten daraufhin 1999 sowohl aus dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) als auch dem Convent Deutscher Korporationsverbände (CDK) aus.

2001 geriet die Deutsche Burschenschaft in die Schlagzeilen, nachdem der Münchner Burschenschaft Danubia vorgeworfen wurde, einen rechtsextremen Gewalttäter versteckt zu haben.<ref>Rechtsextreme unterwandern Burschenschaften in Die Welt</ref> Von Seiten der Burschenschaft wird die Anwesenheit des Täters nicht bestritten, wohl aber, dass man von der vorangegangenen Schlägerei gewusst habe.<ref>Interview der Jungen Freiheit mit dem damaligen Sprecher der Danubia Michael Schumm</ref> Günther Beckstein, selbst Alter Herr einer musischen Studentenverbindung und zu der Zeit bayerischer Innenminister, kritisierte, Rechtsextremisten versuchten, in akademischen Burschenschaften und über diese an den Hochschulen Einfluss zu gewinnen. Bayern wolle nicht wegsehen, wenn Rechtsextremisten Kontakte mit Burschenschaften pflegten oder gar versuchten, akademische Verbindungen zu unterwandern.<ref>Netz gegen Nazis: Burschenschaften</ref> Einzelne Burschenschaften der Deutschen Burschenschaft wurden oder werden in der Folge vom bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz überwacht,<ref name="Nandlinger" /> darunter die Münchner Burschenschaft Danubia.<ref>Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF; 7,2 MB), S. 155f.</ref> Eine Beobachtung der gesamten Deutschen Burschenschaft lehnt das Bundesamt für Verfassungsschutz ab. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hieß es im Januar 2007 dazu: „Die ganz überwiegende Zahl der Mitgliedsburschenschaften unterhält keine Kontakte zu Rechtsextremisten“ und „auch zum jetzigen Zeitpunkt liegen hinreichende Anhaltspunkte für Bestrebungen, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind, nicht vor“.<ref name="Drucksache 16/4142" /> Diese Aussage wurde von der Bundesregierung 2011<ref>Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Rassismus und rechtsextreme Tendenzen der Deutschen Burschenschaft (PDF; 103 kB). Drucksache 17/6690 des Deutschen Bundestages vom 27. Juli 2011.</ref>, 2012<ref>Drucksache 17/10079 des Deutschen Bundestages vom 10. Juli 2012.</ref>, 2013<ref>Drucksache 17/14249 des Deutschen Bundestages vom 27. Juni 2013 (PDF; 122 kB)</ref> und 2014<ref>Drucksache 18/1736 des Deutschen Bundestages vom 12. Juni 2014.</ref> erneuert.

Die Politikwissenschaftlerin Alexandra Kurth sagte zu einem im August 2011 veröffentlichten Artikel in der rechtsextremen<ref>Max Preglau: Rechtsextrem oder postmodern? – Über Rhetorik, Programmatik, Interaktionsformen und ein Jahr Regierungspolitik der (Haider-)FPÖS. (PDF; 179 kB) In: SWS-Rundschau. Heft 2/2001, S. 193–213.</ref><ref>Reinhold Gaertner: Die ordentlichen Rechten. Die 'Aula', die Freiheitlichen und der Rechtsextremismus. Pictus Verlag, Wien 1996.</ref><ref>Aula. Im: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.</ref> Zeitschrift Die Aula unter dem Titel Paßtum contra Volkstum von Fred Duswald (Danubia München): „Der Text ist boshaft und rechtsextrem, das ist unterster Stammtischrassismus.“ Dieser Artikel und die mögliche Klage eines liberalen Burschenschafters hinterließen den Eindruck, dass beide Seiten eine Spaltung forcierten: „Alle Versuche, die rassistischen Tendenzen abzuwiegeln, die seit dem Burschentag öffentlich geworden sind, scheinen gescheitert zu sein“, nun bräche „ein Konflikt innerhalb der Deutschen Burschenschaft offen aus, der bereits Jahre unter dem Deckel kochte.“<ref>Burschenschafter hetzen gegen "Nicht-Arier", Spiegel Online vom 25. August 2011</ref>

2011 löste ein von der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks gestellter Ausschlussantrag gegen die Burschenschaft Hansea Mannheim bundesweit Kritik aus, da der Ausschlussantrag mit der Mitgliedschaft eines chinesischstämmigen Burschenschafters begründet wurde. Der Antrag wurde nicht behandelt.<ref>FDP will Burschenschafter ausschließen, Spiegel Online vom 12. April 2012</ref>

Kritisiert wurde die Deutsche Burschenschaft auch, weil mit Herwig Nachtmann (u.a. verurteilt wegen Verstoßes gegen das NS-Wiederbetätigungsverbot) und Norbert Weidner (u.a. ehemaliger Funktionär der verbotenen FAP) einschlägig bekannte Rechtsextremisten in die Ämter des Pressesprechers beziehungsweise Schriftleiters des Verbandsorgans Burschenschaftliche Blätter gewählt wurden.<ref name="Nandlinger" /> Weidner wurde 2012 in einem Spiegel-Online-Artikel dafür kritisiert, in einem in der Mitgliedszeitung der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks abgedruckten Leserbrief die Verurteilung und Hinrichtung von Dietrich Bonhoeffer im Jahr 1945 als „Landesverräter“ als „rein juristisch gerechtfertigt“ zu bezeichnen. Der Leserbrief war eine Antwort auf einen Artikel eines anderen Mitglieds der Raczeks, der Bonhoeffer als „Vorbild für heutige Burschenschafter“ genannt hatte.<ref>Burschenschafter hetzt gegen Nazi-Widerstandskämpfer Spiegel Online, 11. April 2012</ref> Im Juni 2012 scheiterte eine Abwahl Weidners, eine erneute Abstimmung im November 2012 führte schließlich zur vorzeitigen Abwahl Weidners.<ref>zeit.de: Dem Dachverband der Burschenschaften droht der Zerfall. – Liberale Extremismusgegner sind beim Versuch gescheitert, den Einfluss von Rechtsextremen in der Deutschen Burschenschaft zu brechen.</ref><ref>zeit.de: Rechtsextremismus Kampfansage an die braunen Burschenschaften. – Antisemitische Pamphlete, Kontakte zu Neonazis: In Studentenverbindungen gewinnen Rechtsextreme an Einfluss. Liberale Dissidenten kämpfen dagegen an.</ref><ref>Burschenschaften feuern umstrittenen Chefredakteur, Zeit.de vom 24. November 2012</ref>

2013 wurde für ein Treffen der Deutschen Burschenschaft die Innsbrucker Messehalle angemietet. Kurz vor der Tagung im November desselben Jahres wurde der Vertrag mit der Deutschen Burschenschaft auf Betreiben der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer einseitig aufgekündigt.<ref>Burschenschaften: Innsbruck bringt Vertragsauflösung auf Schiene, Artikel der Tiroler Tageszeitung vom 26. November 2013</ref>

Im Jahr 2014 hat der Stiftungsrat Wartburg mit Hinblick auf die politische Entwicklung innerhalb der Deutschen Burschenschaft beschlossen, den Burghof nicht mehr für den Festakt des Burschentags zur Verfügung zu stellen. Der Festakt fand deshalb erstmals am Burschenschaftsdenkmal statt.<ref>Wartburg-Stiftung lädt Burschen aus auf tagesschau.de vom 11. Juni 2014, abgerufen am 11. Juni 2014</ref>

Siehe auch

Portal Portal: Studentenverbindung – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Studentenverbindung

Literatur

Allgemeines

  • Helmut Asmus (Hg.): Studentische Burschenschaften und bürgerliche Umwälzung. Zum 175. Jahrestag des Wartburgfestes. Berlin 1992
  • Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft, WJK-Verlag, 2005, ISBN 3-933892-25-2
  • Deutsche Burschenschaft (Hg.): Handbuch der Deutschen Burschenschaft, Verlag BurschenDruck, 2005, ISBN 3-00-016245-3
  • Dietrich Heither, Michael Gehler, Alexandra Kurth: Blut und Paukboden. Fischer (Tb.), Frankfurt, 2001, ISBN 3-596-13378-5
  • Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft. Eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung. Eine Analyse für den Zeitraum von 1950 bis 1999, Diplomarbeit Bamberg 1999 (gedruckt 2002)
  • Kurt Stephenson, Alexander Scharff (Hg.): Leben und Leistung. Burschenschaftliche Doppelbiographien, Bd. 2, Heidelberg 1967

Mitgliederverzeichnisse

  • Wechselnde Herausgeber, unter anderem Ernst Elsheimer: Verzeichnis der Alten Burschenschafter. Verschiedene Ausgaben zwischen 1893–1933.
  • Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft. Sommer-Semester 1934.

Zur Geschichte der Deutschen Burschenschaft

  • Paul Wentzke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. I. Band: Vor- und Frühzeit bis zu den Karlsbader Beschlüssen, Heidelberg, 1965, ISBN 3-8253-1338-7
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. II. Band: Die Demagogenzeit. Von den Karlsbader Beschlüssen bis zum Frankfurter Wachensturm. (1820–1833), Heidelberg, 1965, ISBN 3-8253-1342-5
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. III. Band: Die Zeit des Progresses. Von 1833 bis 1859, Heidelberg, 1965, ISBN 3-8253-1343-3
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. IV. Band: Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg. Von 1859 bis 1919, Heidelberg, 1977, ISBN 3-533-01348-0
  • Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, München, 2000, ISBN 3-8004-1380-9

Weblinks

Einzelnachweise

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