Finnair
Finnair | ||
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Logo der Finnair | ||
Airbus A350-941 der Finnair | ||
IATA-Code: | AY | |
ICAO-Code: | FIN | |
Rufzeichen: | FINNAIR | |
Gründung: | 1923 | |
Sitz: | Vantaa, Finnland Finnland | |
Drehkreuz: | ||
Heimatflughafen: |
Helsinki-Vantaa | |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft | |
IATA-Prefixcode: | 105 | |
Leitung: | Pekka Vauramo (CEO)<ref>FINNAIR EXECUTIVE BOARD. In: finnairgroup.com. Abgerufen am 14. Februar 2015 (english). </ref> | |
Umsatz: | 2,4 Mrd. € (2012)<ref name="hb-7755678">dpa: Finnair nach fünf Jahren wieder in der Gewinnzone. In: handelsblatt.com. 8. Februar 2013, abgerufen am 14. Februar 2015. </ref> | |
Fluggastaufkommen: | 8,5 Mio. (2013)<ref name="derstandard-13898577689702020">Finnair will Asien-Flüge bis 2020 verdoppeln. In: derstandard.at. 21. Jänner 2014, abgerufen am 14. Februar 2015. </ref> | |
Allianz: | oneworld | |
Vielfliegerprogramm: | Finnair Plus | |
Flottenstärke: | 72 (+ 17 Bestellungen) | |
Ziele: | National und international | |
Website: | www.finnair.com |
Finnair ist die größte finnische Fluggesellschaft mit Sitz in Vantaa und Basis auf dem Flughafen Helsinki-Vantaa. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz oneworld und mit dem Gründungsjahr 1923 die sechstälteste noch operierende Fluggesellschaft der Welt.<ref>aerosecure: Die 10 ältesten Airlines der Welt</ref>
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Jahre
Die am 1. November 1923 als Aero O/Y gegründete Finnair hat schwierige Zeiten, einschließlich des Zweiten Weltkriegs, durchmachen müssen. Sie nahm ihren Flugbetrieb am 20. März 1924 mit einer Junkers F 13 auf, die 162 kg Post von Helsinki nach Tallinn transportierte, wobei die Maschine mit Schwimmern ausgerüstet war und auf dem Wasser landete, da beide Städte noch nicht über Flughäfen verfügten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Flotte noch um Ju52/3m und de Havilland D.H. 89A erweitert.<ref>FliegerRevue November 2008, S. 14–15, Fliegen wie vor fast 50 Jahren - Finnair bietet zum Jubiläum einen Nostalgie-Jet</ref>
Der Zweite Weltkrieg war für die Fluglinie besonders schwierig, weil Helsinki und andere finnische Städte Ziele von Luftangriffen waren. Die Gesellschaft verlor die Hälfte ihrer Flotte, die während dieser Zeit von der finnischen Luftwaffe übernommen worden war. Es wird geschätzt, dass während des Winterkrieges 1939/1940 die Hälfte der Passagiere Kinder waren, die nach Schweden evakuiert wurden. 1953 fügte die Fluggesellschaft Aero O/Y die Bezeichnung Finnair ihrem Namen hinzu. Seit 1968 heißt sie offiziell Finnair Oyj. Der finnische Staat hält rund 60 % der Anteile, 20 % sind in ausländischem Besitz.
Das Jet-Zeitalter
Revolutionär war 1957 die Anschaffung der Sud Aviation Caravelle, des ersten Jets der Fluggesellschaft. Sie wurden ab 1960 als Caravelle 1A ausgeliefert, das vierte Exemplar, eine Caravelle VI besaß dabei bereits die fortschrittlicheren Triebwerke des Typs Rolls-Royce Avon 527. Die drei älteren Caravelle 1A wurden zu Caravelle III aufgerüstet. Ab 1964 wurde die Caravelle-Flotte modernisiert. Mit Pratt&Whitney JT8 Triebwerken ausgerüstete Caravelle 10 B3 ersetzten die vorhandenen Exemplare. Finnair bezeichnete die Sud Aviation SE 210 Caravelle 10 B3 als „Super Caravelle“. Die Kennzeichen und Taufnamen lauteten OH-LSA (Helsinki), OH-LSB (Tampere), OH-LSC (Turku), OH-LSD (Oulu), OH-LSE (Lahti), OH-LSF (Pori), OH-LSG (Jyväskylä), OH-LSH (Kuopio), OH-LSI (N.N.), OH-LSK (N.N.). 1962 übernahm Finnair 27 Prozent der Anteile der finnischen Fluggesellschaft Kar-Air.
1970 wurde mit der Douglas DC-8 erstmals ein US-amerikanisches Düsenflugzeug in Dienst gestellt und damit der Langstreckenverkehr über den Atlantik nach New York City aufgenommen. 1971 wurden sechs gebrauchte Douglas Douglas DC-9-10 aus Kanada erworben, welche hauptsächlich innerhalb Finnlands und auf kürzeren Europastrecken zum Einsatz kamen. 1975 begann bei Finnair das Zeitalter der Großraumflugzeuge mit Indienststellung der ersten McDonnell Douglas DC-10-30, die das Unternehmen von bei der KSSU-Gruppe warten ließ. Ein Jahr später begann die Erweiterung der DC-9-Flotte mit Indienststellung der ersten McDonnell-Douglas DC-9-50. Dieser Flugzeugtyp wurde das Hauptmuster auf den Europastrecken und verdrängte nach und nach die Super Caravelle, deren letztes Exemplar 1983 außer Dienst gestellt und verkauft wurde. Ab Ende 1982 kamen die ersten McDonnell Douglas MD-82 zum Einsatz und Finnair wurde einer der Erstkunden für deren Varianten MD-83 und MD-87. Ab etwa 1983 wurden die Douglas DC-9-10 durch sechs gebrauchte, in Japan erworbene DC-9-40 ausgetauscht. Die DC-9-Flotte wurde schrittweise ab Mitte der 1990er-Jahre durch weitere gebrauchte MD-80 ersetzt. Ab Ende der 90er wurde dann der Ersatz der verbliebenen DC-9 bis Mitte 2003 und der Ersatz der MD-80 bis Mitte 2006 durch Maschinen der Airbus-A320-Familie durchgeführt.
Jüngere Geschichte seit 1990
Die für den Langstreckenbetrieb eingesetzte DC-10-Flotte wurde ab den frühen 1990er-Jahren sukzessive durch neue McDonnell Douglas MD-11 ersetzt. Mit Indienststellung der ersten Maschine im Dezember 1990 war Finnair der weltweit erste Betreiber dieses Typs.<ref>The McDonnell Douglas MD-11: [1] 20. März 2009</ref>
1999 trat Finnair der Luftfahrtallianz oneworld bei, nachdem Finnairs großer skandinavischer Konkurrent SAS Scandinavian Airlines 1997 Gründungsmitglied des konkurrierenden Bündnisses Star Alliance war.
2002 gründete Finnair ein Tochterunternehmen in Estland, Aero Airlines. Diese hat schrittweise Finnairs ATR 72 übernommen und bediente neben der Strecke Tallinn-Helsinki auch innerfinnische Strecken für Finnair. Finnair versprach sich von der estnischen Tochter, im wachsenden baltischen Wettbewerb kostengünstig agieren zu können. Der Flugbetrieb wurde Anfang 2008 jedoch eingestellt. Finnair gründete auch die Tochter FlyNordic in Schweden, die 2007 jedoch verkauft wurde.
Für das Jahr 2006 gab Finnair einen Reinverlust von 13 Mio. Euro an. Dies wurde damit begründet, dass man in diesem Jahr die Gesellschaft restrukturiert habe und dies 80 Millionen Euro gekostet habe. Im Jahr 2007 wurde ein Gewinn vor Steuern von 140 Mio. Euro erzielt. Mit dazu beigetragen hat ein Gewinn von 30 Mio. Euro aus dem Verkauf der FlyNordic.<ref>Finnair: Finnair's good result prepares way for future investments 5. Februar 2008</ref> 2008 rutschte Finnair im Rahmen der Wirtschaftskrise wieder in die roten Zahlen. Der Jahresverlust betrug 52,1 Mio. Euro.<ref>FliegerWeb.com:Auch Finnair verzeichnet Jahresverlust 5. Februar 2009</ref>
Am 22. Februar 2010 musterte Finnair als vorletzter Betreiber des Musters in der Passagierversion ihre letzte McDonnell Douglas MD-11 aus.<ref>airliners.de: Finnair verabschiedet MD-11 22. Februar 2010</ref> Eine der ausgemusterten Maschinen wurde zu einer Frachtmaschine umgebaut, aber bereits wieder ausgemustert.<ref name="finnair">airliners.de: Finnair nimmt Frachtflüge auf 14. Mai 2010</ref> Am 1. Juli 2011 wurde gemeinsam mit Flybe auf Basis der übernommenen Finncomm Airlines das Joint Venture Flybe Nordic gegründet. Seit Juli 2012 werden sämtliche Triebwerke und Komponenten von SR Technics in Zürich gewartet. Finnair begründet den Entscheid damit, mit einem Fokus auf das Kerngeschäft und effizienteren Kostenstrukturen.<ref name="NZZ 2012-04" />
2012 machte Finnair erstmals nach fünf verlustreichen Jahren wieder einen kleinen Gewinn.<ref>Wolfgang Hirn: Mit Finnair jetzt nach Fernost. In: manager-magazin.de. 29. Juli 2013, abgerufen am 14. Februar 2015. </ref> Im September 2013 erhielt Finnair als weltweit erste Fluggesellschaft einen mit Sharklets ausgestatteten Airbus A321-200.<ref name="sharklets">airliners.de - Finnair übernimmt weltweit ersten Airbus A321 mit Sharklets 6. September 2013</ref>
Flugziele
Überblick
Finnair bedient neben Zielen im Inland sowie europäischen Destinationen wie beispielsweise Barcelona, Genf, Budapest und Prag auch mehrere interkontinentale Strecken ab Helsinki wie etwa nach New York City und Delhi sowie vorrangig ostasiatische Ziele wie etwa Hongkong, Peking, Shanghai, Singapur und Ōsaka. Finnair ist außerdem die erste europäische Fluggesellschaft, die direkte Linienflügen nach Chongqing anbietet.
Ziele in D-A-CH
In Deutschland fliegt Finnair die Flughäfen Berlin-Tegel, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München an, in Österreich Wien und in der Schweiz Genf und Zürich.
Codesharing
Darüber hinaus unterhält Finnair Codeshare-Abkommen mit mehreren Fluggesellschaften, darunter den Partnern der oneworld wie beispielsweise Air Berlin. Aber sie hat auch Abkommen mit weiteren Fluggesellschaften außerhalb dieser, darunter Aeroflot.
Flotte
Mit Stand Dezember 2015 besteht die Flotte der Finnair aus 72 Flugzeugen<ref>Ch-aviation: Fleet (englisch), abgerufen am 15. Dezember 2015</ref> mit einem Durchschnittsalter von 10.8 Jahren:<ref>airfleets.net - Fleet age Finnair (englisch) abgerufen am 15. Dezember 2015</ref>
Typ | aktiv | bestellt<ref>airbus.com - Bestellungen der Finnair (englisch) abgerufen am 10. Juli 2013</ref> | Anmerkungen | Sitzplätze<ref>Seat Maps. Finnair, abgerufen am 28. Juli 2012 (HTML, english). </ref> (Business/Economy) |
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Airbus A319-100 | 9 | 138 (-/138) 171 (-/171) | ||
Airbus A320-200 | 10 | 165 (-/165) | ||
Airbus A321-200 | 11 | 5 mit Sharklets | 196 (-/196) 209 (-/209) | |
Airbus A330-300 | 8 | 2 an GECAS verkauft und zurückgemietet<ref>Finnair verkauft Airbus A330-300 an GECAS. In: airliners.de. 13. März 2014, abgerufen am 14. Februar 2015. </ref><ref>GE Capital Aviation Services Completes Purchase and Leaseback Deal with Finnair for Two Airbus A330. In: genewscenter.com. Archiviert vom Original am 19. März 2014, abgerufen am 14. Februar 2015 (english). </ref> | 263 (45/218) 271 (42/229) 297 (32/265) | |
Airbus A340-300 | 5 | Ersatz durch A350-900 | 269 (42/227) | |
Airbus A350-900 | 2 | 17 | Auslieferung seit 2015<ref>Finnair stockt A350-Auftrag bei Airbus auf. In: cash.ch. 3. Dezember 2014, abgerufen am 14. Februar 2015. </ref> | 297 (46/43/208) |
ATR 72-500 | 12 | betrieben durch Nordic Regional Airlines | ||
Boeing 777-200ER | 2 | betrieben durch Privilege Style und EuroAtlantic Airways | ||
Embraer 170 | 2 | betrieben durch Nordic Regional Airlines | 76 (-/76) | |
Embraer 190 | 12 | 100 (-/100) | ||
Gesamt | 72 | 17 |
Zwischenfälle
In ihrer Geschichte verzeichnet Finnair zwei Unfälle mit Todesopfern, die sich beide in den 1960er-Jahren ereigneten:
- Am 3. Januar 1961 stürzte eine Douglas DC-3 auf Flug 311 bei Koivulahti ca. 10 km vom Flughafen Vaasa entfernt in einen Wald. Keiner der 25 Insassen überlebte.
- Am 8. November 1963 stürzte eine weitere Douglas DC-3 in der Nähe von Mariehamn ab und brannte aus, wobei 22 von 25 Insassen starben.
Farbgestaltung
Mit Einführung der Douglas DC-8-62CF (OH-LFR) am 27. Januar 1969 flog Finnair mit metallischer Unterseite und blauer Cheatline, dazu das finnische Kreuz auf dem Leitwerk. Ab Februar 1976 kam die DC-9-50 dazu, mit der sich auch die Farbgebung änderte. Die metallische Unterseite der Flugzeuge wurde durch Weiß ersetzt. Dazu kamen drei Streifen Blau, die sich von dunkel nach hell abstuften und schräg an der vorderen Rumpfunterseite zu sehen waren. Im Jahr 2000 wurde auch die blaue Cheatline durch eine weiße Fläche ersetzt. Das Leitwerk wurde neu gestaltet mit geschwungenem weißen „F“ auf wechselnd-blauem Grund. Dazu änderte sich auch der Schriftzug. Man entschied sich 2010 erneut für ein neues optisches Auftreten. Nunmehr werden die Flugzeuge fast gänzlich in weiß lackiert, das geschwungene „F“ im Leitwerk wurde dunkelblau und die Schriftart des Namenszuges modernisiert.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references> <ref name="NZZ 2012-04">Finnair will mit SR Technics kooperieren. Neue Zürcher Zeitung, 11. April 2012, abgerufen am 14. September 2012: „Die angeschlagene finnische Fluggesellschaft Finnair will 280 Stellen streichen und die Triebwerk- und Komponentenwartung an SR Technics auslagern.“ </ref> </references>
Mitglieder | <div/>
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