Luhansk


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Luhansk
Луганськ
Wappen von Luhansk

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Luhansk
Basisdaten
Oblast: Oblast Luhansk
Rajon: Kreisfreie Stadt
Höhe: 105 m
Fläche: 257 km²
Einwohner: 438.010 (2013)
Bevölkerungsdichte: 1.704 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 91000
Vorwahl: +380 642
Geographische Lage: 39,3|primary dim=10000 globe= name= region=UA-09 type=city
  }}
KOATUU: 4410100000
Verwaltungsgliederung: 4 Stadtrajone, 2 Städte, 1 SsT, 2 Siedlungen
Bürgermeister: Serhij Krawtschenko
Adresse: вул. Коцюбинського 14
91000 м. Луганськ
Website: http://gorod.lugansk.ua/
Statistische Informationen

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Luhansk
i1

Luhansk (ukrainisch Луганськ/Luhansk; russisch Луганск/Lugansk) ist die Hauptstadt der Oblast Luhansk in der Ukraine mit 438.010 Einwohnern (2013).<ref name="Bevölkerungsentwicklung">Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven:@1 @2 Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.deBevölkerungsentwicklung auf World Gazetteer</ref> Die Stadt befindet sich am Zusammenfluss der Flüsse Luhan und Olchowa, daher auch ihr Name. Von 1935 bis 1958 und von 1970 bis 1992 hieß die Stadt zu Ehren des sowjetischen Funktionärs Kliment Woroschilow Woroschylowhrad (ukrainisch Ворошиловград, russisch Ворошиловград/Woroschilowgrad).

Politische Gliederung

Luhansk ist in die vier Stadtkreise Rajon Schowtnewe, Rajon Lenin, Rajon Kamjany Brid und Rajon Artemiwsk gegliedert. Dazu kommen noch die Städte Olexandriwsk (Олександрівськ, mit den Siedlungen Dserschynske (Дзержинське) und Teplytschne (Тепличне) sowie die Siedlung städtischen Typs Juwilejne (Ювілейне)). Die gesamte Stadtgemeinde hat 464.881 Einwohner (November 2012).<ref name="Demographie">Demographie auf den Statistikseiten der Oblast Luhansk (ukrainisch)</ref>

Geschichte

Datei:20050619 004.jpg
Die Russisch-orthodoxe Kathedrale Hl. Wladimir
Datei:Russian spring (Luhansk 01.03.2014) 01.JPG
Protestierende in Luhansk, 1. März 2014

Am 14. November 1795 erging der Erlass von Katharina II. über die Gründung einer Fabrik, die am 25. November 1795 offiziell mit dem britischen Industriellen Charles Gascoigne gegründet wurde. Am 4. Oktober 1800 ging der erste Hochofen in Betrieb. Im Jahre 1812 war die Fabrik ein wichtiger Hersteller von Militärgeschossen und Munition für die russische Armee, die im Krieg gegen Napoléon Bonaparte stand. 1882 wurde Luhansk zur Stadt erhoben. Am 3. Mai 1896 gründete Gustav Hartmann die Firma „Russische Maschinenbaugesellschaft Hartmann in Lugansk“. Die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden Industriezentrum für den Schwermaschinen- und Lokomotivenbau.

Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt von Rotgardisten, österreichischen Truppen und Weißen Truppen besetzt. Im April 1918 war Luhansk Hauptstadt der Sowjetrepublik Donezk-Kriwoi Rog. 1934 wurde im Ort die bis heute betriebene Straßenbahn eröffnet. 1935 wurde die Stadt in Woroschylowhrad (russisch: Woroschilowgrad) umbenannt. 1938 wurde sie Hauptstadt der neugeschaffenen Oblast Woroschylowhrad. Im Zweiten Weltkrieg erreichten am 14. Juli 1942 deutsche Truppen im Rahmen der Woronesch-Woroschilowgrader Operation die Stadt. Sie fiel wenige Tage später. Die Rote Armee eroberte Woroschilowgrad am 14. Februar 1943 zurück. In der Stadt bestanden die beiden Kriegsgefangenenlager 144 (bis 1954) und 474 (ab 1949) für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.<ref>Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.</ref> Schwer Erkrankte wurden in den Kriegsgefangenenhospitälern 1243, 5928 und 6014 versorgt.

In verschiedenen Medien wurden 2006 archäologische Befunde nahe Luhansk als frühgeschichtliche Strukturen einer Pyramide interpretiert,<ref>PRAVDA: Ancient pyramids found in Ukraine; BBC News: 'Pyramids' discovered in Ukraine</ref> die auf eine frühe Besiedlung hinweisen. Dies stellte sich allerdings später als Falschmeldung heraus; bei den Befunden handelt es sich um einen Grab-Tempel-Komplex, der laut dem Grabungsleiter Viktor Klochko etwa 4000 BC von Proto-Indoeuropäern erbaut und bis etwa 400 BC genutzt wurde.<ref>Fact Check: Ukrainian "Pyramid", Archaeology am 26. September 2015</ref>

Während der Krise in der Ukraine entsandte die OSZE am 21. März 2014 Beobachter nach Luhansk.<ref>Krim-Krise: OSZE schickt 100 Beobachter in die Ukraine, Spiegel Online am 22. März 2014</ref> In den Tagen und Wochen davor war es in Luhansk zu prorussischen Protesten gekommen, bei denen Demonstranten ein Referendum nach dem Vorbild der Krim gefordert hatten.<ref>Prorussische Proteste in Süd- und Ostukraine, Kleine Zeitung am 16. März 2014</ref> Am 21. März wurde ein tags zuvor von prorussischen Demonstranten errichtetes Zeltlager auf dem Luhansker Zentralplatz entfernt. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen Aktivisten und der Polizei.<ref>Lugansk authorities to remove the “Lugansk Guard” tent city, Kharkov News Agency am 21. März 2014</ref>

Eine Iljuschin Il-76 der ukrainischen Luftwaffe wurde am 14. Juni 2014 beim Anflug auf den Flughafen von Luhansk durch eine SA-18 Grouse Boden-Luft-Rakete abgeschossen, wobei 9 Besatzungsmitglieder und 40 Fallschirmjäger getötet wurden.<ref>Spiegel.de</ref>

Bevölkerungsentwicklung

1897 1923 1926 1939 1959 1970 1979 1989 2001 2013
20.404 43.966 71.006 214.607 274.520 382.774 463.047 496.813 463.097 438.010

Quelle: 1897–1989:<ref name="Demographische Entwicklung"> Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org</ref>; 2001–2013:<ref name="Bevölkerungsentwicklung" />

Die mehrheitlich russischsprachige Stadt ist eines der Zentren der Russischen Sprache in der Ukraine.

Sport

Sorja Luhansk war 1972 sowjetischer Fußballmeister und 1992 Gründungsmitglied der höchsten ukrainischen Spielklasse.

Städtepartnerschaften

Luhansk hat fünf Partnerstädte und drei Städtefreundschaften<ref>Lugansk region. Abgerufen am 30. November 2014.</ref>:

Stadt Land Status seit
Cardiff WalesWales Wales Partnerstadt
Lublin PolenPolen Polen Partnerstadt 1996
Daqing China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China Städtefreundschaft
Pernik BulgarienBulgarien Bulgarien Partnerstadt 1948
Rostow am Don RusslandRussland Russland Städtefreundschaft
Saint-Étienne FrankreichFrankreich Frankreich Partnerstadt 1959
Székesfehérvár UngarnUngarn Ungarn Partnerstadt 1978
Vansbro SchwedenSchweden Schweden Städtefreundschaft

Wirtschaft

Die mehr als 7000 Mitarbeiter zählende Lokomotivfabrik lieferte Diesellokomotiven für den Güterverkehr in großen Stückzahlen an die Ostblockstaaten. Sie gilt als größte Lokomotivfabrik Europas.

Transport

Bis zur Ukraine-Krise 2014 befand sich unweit der Stadt, im Vorort Peremoschne, der Flughafen Luhansk International Airport. Dieser war bis zum 11. Juni 2014 in Betrieb<ref>Three airports in the East Ukraine closed until better times. Ukrinform. 19 June 2014</ref> und wurde kurz darauf im August 2014 durch die Krise fast komplett zerstört.<ref>Battles leave Lugansk airport, busy tourist hub, in ruins</ref>

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

In der Stadt wirkte

  • Charles Gascoigne (1739−1806), Unternehmer schottischer Herkunft

Weblinks

Commons Commons: Luhansk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />