Orthosiphon


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Orthosiphon
Orthosiphon aristatus

Orthosiphon aristatus

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Orthosiphon
Wissenschaftlicher Name
Orthosiphon
Benth.

Orthosiphon, manchmal Katzenbart genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die 40 bis 45 Arten sind im tropischen Asien, vom tropischen bis ins südlichen Afrika und im nordöstlichen Australien verbreitet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Die Orthosiphon-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher. Die Wurzeln werden oft dick und können verholzen. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind einfach und gezähnt.

Blütenstände, Blüten und Früchte

Die endständigen, ährigen oder rispigen Gesamtblütenstände bestehen aus zwei- bis zwölfblütigen, wirteligen Teilblütenständen und Hochblättern. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf in intensiven Farben gefärbten Kelchblätter sind mehr oder weniger breit röhrig verwachsen und bilden einen zweilippigen Kelch. Die Oberlippe wird aus vier Kelchblättern gebildet. Der Kelch vergrößert sich mit der Fruchtreife. Die fünf weißen oder rötlich bis purpurfarbenen Kronblätter sind zu einer zweilippigen Krone verwachsen. Die Oberlippe wird aus drei oder vier Kronblättern gebildet. Die Unterlippe hat einen glatten Rand und ist konkav. Es sind nur vier Staubblätter vorhanden; die zwei Paare sind unterschiedlich lang und die Staubfäden sind frei. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel ist kugelig. Die Frucht zerfällt in vier mehr oder weniger kugelige Teilfrüchte.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Orthosiphon wurde 1830 durch George Bentham in Edwards’s Botanical Register aufgestellt. Synonyme für Orthosiphon Benth. sind: Nautochilus Bremek., Clerodendranthus Kudô. Die Gattung Orthosiphon gehört zum Tribus Ocimeae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie Lamiaceae.<ref name="GRIN" />

Die 40 bis 45 Arten sind natürlich im tropischen Asien, vom tropischen bis ins südlichen Afrika und im nordöstlichen Australien verbreitet.

Die Gattung Orthosiphon enthält etwa 40 bis 45 Arten:<ref name="WCSP" />

  • Orthosiphon thymiflorus (Roth) Sleesen (Syn.: Ocimum thymiflorum Roth, Plectranthus thymiflorus (Roth) Spreng., Ocimum triste Roth, Plectranthus tristis (Roth) Spreng., Ocimum thonningii Thonn., Ocimum suffrutescens Schumach., Orthosiphon glabratus Benth., Orthosiphon viscosus Benth., Orthosiphon glabratus var. africanus Benth., Orthosiphon tomentosus var. parviflorus Benth., Orthosiphon petiolaris Miq., Plectranthus marmoritis Hance, Orthosiphon australis Vatke, Orthosiphon coloratus Vatke, Orthosiphon somalensis Vatke, Orthosiphon tomentosus var. glabratus (Benth.) Hook. f., Orthosiphon tomentosus var. rubiginosus C.B.Clarke ex Hook. f., Orthosiphon tomentosus var. viscosus (Benth.) Hook. f., Orthosiphon sinensis Hemsl., Orthosiphon heterochrous Briq., Orthosiphon iodocalyx Briq., Orthosiphon roseus Briq., Orthosiphon usambarensis Gürke, Orthosiphon calaminthoides Baker, Orthosiphon mollis Baker, Orthosiphon stuhlmannii Gürke, Orthosiphon wilmsii Gürke, Orthosiphon liebrechtsiauum Briq., Orthosiphon hildebrandtii Baker nom. illeg., Orthosiphon longipes Baker, Orthosiphon mombasicus Baker, Orthosiphon inconcinnus Briq., Orthosiphon neglectus Briq., Orthosiphon viatorum S.Moore, Orthosiphon merkeri Gürke, Orthosiphon rabaiensis S.Moore, Orthosiphon rabaiensis var. parvifolia S.Moore, Orthosiphon buryi S.Moore, Orthosiphon silvicola Gürke, Plectranthus bolusii T.Cooke, Orthosiphon marmoritis (Hance) Dunn, Orthosiphon chevalieri Briq., Orthosiphon tenuifrons Briq., Orthosiphon glabratus var. parviflorus (Benth.) Gamble, Orthosiphon thymiflorus var. viscosus (Benth.) Sleesen, Orthosiphon suffrutescens (Schumach.) J.K.Morton): Diese Art wird in der Literatur meist unter einem ihrer vielen Synonymen geführt. Sie ist von Afrika bis ins tropische Asien verbreitet.<ref name="WCSP" />
  • Orthosiphon truncatus Doan ex Suddee & A.J.Paton: Die Heimat ist das südliche Vietnam.<ref name="WCSP" />
  • Orthosiphon vernalis Codd: Es ist ein Endemit in Swasiland.<ref name="WCSP" />
  • Orthosiphon violaceus Briq.: Sie kommt in Angola nur in Huila vor.<ref name="WCSP" />
  • Orthosiphon wattii Prain: Sie kommt nur im indischen Assam vor.<ref name="WCSP" />
  • Orthosiphon wulfenioides (Diels) Hand.-Mazz.: Sie gedeiht in Wäldern und auf Hügeln in Höhenlagen von 800 bis 2900 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, Sichuan sowie Yunnan.<ref name="FoC" />

Nutzung

Einige Arten der Gattung Orthosiphon zählen der Phytotherapie zu den Aquaretika. Die Inhaltsstoffe sind lipophile Flavone, ätherisches Öl und etwa 3 % Kaliumsalze. Die Eigenschaften sind spasmolytischer, antiphlogistischer und mild aquaretischer Natur.<ref name="Fintelmann" />

Quellen

Einzelnachweise

<references> <ref name="Fintelmann"> Fintelmann & Weiss: Lehrbuch der Phytotherapie, Hippokrates-Verlag Stuttgart, 2009, ISBN 978-3-83045-418-2.</ref> <ref name="GRIN"> Orthosiphon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.</ref> <ref name="WCSP"> Rafaël Govaerts, 2003: World Checklist of Selected Plant Families Database in ACCESS: 1-216203: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Checklist of Selected Plant Families von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew. Zuletzt aufgerufen am 30. März 2014</ref> <ref name="FoC"> Xi-wen Li & Ian C. Hedge: Lamiaceae: Orthosiphon, S. 298 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 17 - Verbenaceae through Solanaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1994. ISBN 0-915279-24-X</ref> </references>

Weblinks