Wollastonit
Wollastonit | |
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Wollastonit mit Blick auf Spaltflächen | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
Tafelspat bzw. Tafelspath |
Chemische Formel | CaSiO3; genauer Ca3-Oktaeder-Ketten in Richtung der a- und c-Achse
Obwohl Wollastonit zu den Einfach-Kettensilicaten (Inosilicate) gehört, unterscheidet sich das Verknüpfungsmuster der SiO4-Tetraeder innerhalb der Silicatkette von dem der weitaus häufigeren Pyroxene. Der Unterschied wird im Vergleich von Wollastonit mit dem Pyroxen Enstatit (MgSiO3) deutlich. <math>\mathrm{(SiO_3^{2-})_\infty}</math> oder ausführlicher als Niggli-Formel: <math>{}^1_\infty\mathrm{\lbrace). Zu den strukturell verwandten Mineralen von Wollastonit zählen neben Bustamit auch Pektolith (NaCa2[Si3O8(OH)]) und Sérandit (Na(Mg,Ca)2[Si3O8(OH)]). Begleitende Minerale (Paragenesen) von Wollastonit sind typischerweise Diopsid, verschiedene Granate (vor allem Grossular und Andradit), Tremolit, Vesuvian (Idokras), Mikroklin und Calcit. Wollastonit tritt weltweit an zahlreichen Fundorten auf und wird auch zur industriellen Verwendung abgebaut. Die Angaben zur Produktion beziehen sich auf den World Mineral Report des British Geological Survey von 2005:<ref>British Geological Survey: World mineral production 2001-05. 2007, S. 78.</ref>
Fundorte ohne kommerziellen Abbau:
Die Wollastonite aus Franklin (New Jersey) zeichnen sich häufig durch eine blaue bis weiße Fluoreszenz unter Einwirkung von UV-Licht aus. Diese wird, wie auch die Fluoreszenz im Mineral Fluorit, durch sehr geringe Mengen von Europium-Kationen (Eu2+) auf den Calcium-Positionen im Kristallgitter verursacht. VerwendungWollastonit bietet aufgrund seiner faserig bis nadeligen Kristalle und seines hohen Schmelzpunktes (1540 °C) vielfältige technische Einsatzmöglichkeiten. Seine Herstellung erfolgt dabei über die Reaktion von Calciumoxid (CaO, Branntkalk) mit Siliciumdioxid (SiO2, Quarz beziehungsweise Kieselgel) :
Eines der Haupteinsatzgebiete von Wollastonit ist die Keramikindustrie, wo er zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften weißer Keramikwaren verwendet wird. Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes dient Wollastonit als Ersatz für Asbestfasern. Typischerweise wird er in Schweißelektroden, Dämmstoffen (siehe Calciumsilikat-Platte) und feuerfester Schutzkleidung eingesetzt. Während Asbestfasern zu den krebserzeugenden Arbeitsstoffen zählen, geht von Wollastonitfasern kein Gesundheitsrisiko aus, da diese sich innerhalb weniger Tage bis einigen Wochen im Organismus auflösen. In der Kunststoffindustrie wird Wollastonit hauptsächlich als Füllstoff in Thermoplasten verwendet. Er dient unter anderem zur Verbesserung der Steifigkeit und Biegefestigkeit von Polyestern, Polyamiden und Polypropylenen. Ebenso setzt man es bei Reaktionsharzen wie Epoxidharzen ein, um damit durch Schrumpf verursachte Spannungsrisse zu vermeiden. Für Wollastonit existieren zahlreiche Handelsnamen, darunter Kemolit, Hycon und Tremin. Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons Commons: Wollastonit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise<references /> |