Präfektur Aichi
Aichi-ken 愛知県 | |
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Basisdaten | |
Verwaltungssitz: | Nagoya |
Region: | Chūbu |
Hauptinsel: | Honshū |
Fläche: | 5.165,04 km² |
Wasseranteil: | 5,4 % |
Einwohner: | 7.451.924 (1. Mai 2015) |
Bevölkerungsdichte: | 1443 Einw. pro km² |
Landkreise: | 7 |
Gemeinden: | 54 |
ISO 3166-2: | JP-23 |
Gouverneur: | Hideaki Ōmura |
Website: | www.pref.aichi.jp |
Symbole | |
Präfekturflagge: | |
Präfekturbaum: | Acer pycnanthum |
Präfekturblume: | Iris laevigata |
Präfekturvogel: | Otus scops japonicus |
Präfekturfisch: | Marsupenaeus japonicus |
Präfekturlied: | Warera ga Aichi („Wir sind Aichi“) |
Die Präfektur Aichi (jap. 愛知県 Aichi-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Chūbu auf der Insel Honshū. Sitz der Präfekturverwaltung ist Nagoya.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Präfektur Aichi befindet sich nahe dem Zentrum der japanischen Inselkette. Im Süden befinden sich die Ise- und Mikawa-Bucht. Im Osten grenzt Aichi an die Präfektur Shizuoka, im Nordosten an die Präfektur Nagano, im Norden an die Präfektur Gifu und im Westen an die Präfektur Mie. Von Osten nach Westen misst die Präfektur 106 km, von Norden nach Süden 94 km. Insgesamt besitzt Aichi eine Fläche von 5.165,04 km² was etwa 1,37 % der Gesamtfläche Japans entspricht.
Historisch und geografisch ist Aichi zweigeteilt. Im Westen befindet sich die Region Owari (尾張地方, Owari-chihō) und im Osten die Region Mikawa (三河地方), die auf die historischen Provinzen Owari und Mikawa zurückgehen.<ref>県内の市町村. Präfektur Aichi, abgerufen am 6. Mai 2012 (日本語). </ref> Owari besteht aus der vom Kiso-Fluss geschaffenen Nōbi-Ebene im Westen – der zweitgrößten Japans –, dem Owari-Hügelland im Osten und der Chita-Halbinsel im Süden. Mikawa besteht im Gegensatz dazu nur aus wenig Flachland, der Okazaki-Ebene im Südwesten, sowie der Toyohashi-Ebene mit der Atsumi-Halbinsel als Fortsetzung im Süden. Der Großteil von Mikawa besteht jedoch aus Gebirge, wie dem Shitara-Bergland (設楽山地, Shitara-sanchi) im Nordosten und dem Yana-Yumihari-Bergland (八名・弓張山地, Yana-Yumihari-sanchi) im Südosten.<ref name="overview">Aichi Overview. Präfektur Aichi, abgerufen am 6. Mai 2012 (english). </ref> Im Nordosten befindet sich der Chausuyama als höchster Punkt der Präfektur mit einer Höhe von 1415 m über dem Meeresspiegel.
Auf Grund der Kuroshio-Strömung herrscht in Aichi ein mildes Klima, wobei es in der Nōbi-Ebene tendenziell wärmer ist. Im Ostteil fällt zudem wegen des gebirgigen Charakters mehr Niederschlag.<ref name="overview" />
- Shadow picture of Aichi prefecture.png
Umriss der Präfektur
- Mikawa Bay Aichi Japan SRTM.jpg
Landsat-Aufnahme der Mikawa-Bucht
- Japan road sign 102-A 23 Aichi W.svg
Verkehrszeichen in der Präfektur Aichi
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Präfektur Aichi teilten sich im japanischen Mittelalter die Provinzen Owari und Mikawa. Durch die günstige Lage am Verkehrsweg zwischen den östlichen Provinzen und der Hauptstadt Nara bzw. Kyōto begünstigt, profitiert die Region vom Handel und wird sehr früh zu einer der dominierenden Provinzen auf Honshū. Die Kriegs- und Staatsherren Oda Nobunaga (1534–1583) und Toyotomi Hideyoshi (1535–1598), die Japan maßgeblich geprägt haben, stammten aus Owari und Mikawa und regierten über die Region. Tokugawa Ieyasu aus Okazaki in Mikawa stammend, erlangt im Jahr 1600 nach der Schlacht von Sekigahara die Macht. Ieyasu gründet 1602 das Tokugawa-Shōgunat, dass bis zur Restauration Bestand hat. Nach der Meiji-Restauration wurde das Han-System aufgehoben und Präfekturen gegründet. Die Provinzen Owari und Mikawa wurden zur Präfektur Aichi zusammengefasst.<ref>Kinder/Hilgemann:dtv-Atlas zur Weltgeschichte, München 1986</ref>
Heute sind die ehemaligen Provinznamen noch in zahlreichen Orts- und Bahnhofsnamen sowie auf manchen Nummernschildern zu sehen.<ref>http://www.i-bac.jp/de/aichi/index.html</ref>
Vom 25. März bis zum 25. September 2005 fand in der Präfektur unter dem Motto „Weisheit der Natur“ die Expo 2005 statt. Ausstellungsgebiet waren die Städte Seto und Nagakute.
Demographie
Mit rund 7,4 Millionen Einwohnern (VZ 2010) liegt Aichi an Rang vier der bevölkerungsreichsten Präfekturen hinter Tokio, Kanagawa und Ōsaka. Die Wachstumsrate zwischen 2005 und 2010 betrug 2,2 Prozent. Einige Vorstädte von Nagoya wiesen in den frühen 2000er Jahren hohe Wachstumsraten auf, die Stadt Nagakute wuchs auch zwischen 2005 und 2010 um 11,9 Prozent, während andere Gemeinden in der Präfektur um zweistellige Prozentanteile schrumpften.<ref>Präfektur Aichi, 26. Dezember 2011: 平成22年国勢調査 愛知県の人口 („Bevölkerung der Präfektur Aichi nach der Volkszählung 2010“), Ergebnisse (PDF; 308 kB)</ref>
Aichi ist landesweit die Präfektur mit der höchsten Zahl von Einwohnern brasilianischer Staatsangehörigkeit.<ref>Sōmushō, Statistikportal „e-Stat“: Statistik registrierter Ausländer 2009</ref>
Politik und Verwaltung
Gouverneur von Aichi ist seit Februar 2011 der ehemalige Shūgiinabgeordnete Hideaki Ōmura, der 2011 gegen Kandidaten beider großer Parteien gewählt und im Februar 2015 gegen nur eine KPJ-gestützte Gegenkandidatin für eine zweite Amtszeit bestätigt wurde.
Im Präfekturparlament Aichi gewann die Liberaldemokratische Partei bei den Regionalwahlen im April 2015 wieder eine absolute Mehrheit und auch die Demokratische Partei erholte sich teilweise von ihren Verlusten 2011, als die Nihon-ichi Aichi no kai von Gouverneur Ōmura (ex-LDP) und die Genzei Nippon von Takashi Kawamura (ex-DPJ), Bürgermeister der Stadt Nagoya, zusammen die Position der etablierten Parteien angriffen. Die KPJ zog erstmals seit 2003 wieder ins Parlament ein.
Aichi gehört zu den finanzstärksten Präfekturen des Landes. Zeitweise lag der „Finanzkraftindex“ (zaiseiryoku shisū) über 1, d.h. Aichi konnte seine theoretisch notwendigen Ausgaben ganz aus eigenen Steuermitteln decken und erhielt deshalb keine Mittel mehr aus den „Regionalzuteilungssteuern“ (chihō-kōfu-zei), die der Zentralstaat an finanzschwache Präfekturen überträgt.
Aichi galt traditionell als Hochburg der gemäßigten Linken, der im Gewerkschaftsbund Dōmei organisierten Gewerkschaften und der mit ihr assoziierten Demokratisch-Sozialistischen Partei (DSP). Seit den 1990er Jahren, als die DSP in der NFP und schließlich der Demokratischen Partei aufging, galten Teile von Aichi und besonders Nagoya als Minshu Ōkoku, „demokratisches Königreich“, also als Hochburg der Demokratischen Partei.
Im nationalen Parlament ist Aichi durch 15 direkt gewählte Abgeordnete im Shūgiin und bisher sechs im Sangiin vertreten. Die 15 Shūgiin-Wahlkreise in Aichi wurden bei der Wahl 2014 von acht Liberaldemokraten, sechs Demokraten und einem Ishin-Kandidaten gewonnen. Im Sangiin sitzen für Aichi nach den Wahlen 2010 und 2013 und den Parteiumbildungen seither drei Demokraten, zwei Liberaldemokraten und eine Parteilose. Ab 2016 soll Aichi vier Abgeordnete pro Teilwahl ins Sangiin wählen, wird also dann vorübergehend von sieben, ab 2019 von acht Senatoren vertreten.
Wirtschaft
Aichi ist die wichtigste japanische Industrieregion. Die Präfektur ist für die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie und dem Werkzeugmaschinenbau bekannt. International tätige Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Aichi:
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Bayer, Daimler Chrysler, Fuji Heavy Industries, Mitsubishi, Pfizer, Sony, Suzuki, UBS und Volkswagen sind mit Niederlassungen in Aichi vertreten.
- Toyota Headquarter Toyota City.jpg
Toyota-Hauptquartier
- Expo 2005 Flaggs and Corporate Pavillion Zone.jpg
Verkehr
Größte Bahngesellschaft in Aichi ist die JR Central als Teil der Japan Railways-Gruppe sowie die Privatbahn Meitetsu. Aichi ist über den Tokaido-Shinkansen an das japanische Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Shinkansen-Bahnhöfe gibt es in Nagoya, Toyohashi und Mikawa-Anjo.
Das Autobahnnetz ist dicht ausgebaut, aufgrund der hohen Verkehrsdichte jedoch auch stark belastet. Aichi hat nach Hokkaidō die meisten Verkehrsunfälle in Japan. Die wichtigsten sind die Tōmei-Autobahn (Tokyo-Nagoya), Meishin-Autobahn (Nagoya-Kobe) und Chūō-Autobahn (Nagoya-Nagano-Tokyo). 2005 wurden die Isewangan-Autobahn (Toyota-Yokkaichi) und die Tōkai-Kanjō-Autobahn (Toyota-Gifu) eröffnet und bis 2014 soll der Ausbau der Shin-Tōmei-Autobahn (Tokyo-Toyota) in der Präfektur abgeschlossen sein.
Am 17. Februar 2005 wurde der neue Central Japan International Airport (Chubu-Kokusai-Kuko) eröffnet. Der ehemalige Großflughafen in Nagoya (Komaki-Airport) wird heute nur noch für Regionalflüge genutzt.
Wissenschaft
In der Präfektur liegen zahlreiche Universitäten. Die größte und angesehenste Universität ist die staatliche Universität Nagoya, an der u.a. Ryōji Noyori lehrt.
Tourismus
Bekannte touristische Ziele sind die Toyota-Werke, der Affenpark in Inuyama sowie die Schlösser in Nagoya und Inuyama. Aufgrund der Lage Aichis an der östlichen Küste gibt es zahlreiche geschützte Waldlandschaften, im Süden liegen kleinere aber wunderschöne Badestrände. So zum Beispiel in Hazu (seit April fusioniert mit der Stadt Nishio).
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Präfektur zählen:
- Atsuta-jingū: ein alter Shinto-Schein mit 1.000-jährigen Bäumen und einem der drei göttlichen Symbole des japanischen Kaiserhauses
- Kap Irago: westlichster Punkt der Atsumi-Halbinsel
- Burg Inuyama: 1537 errichtet, in Inuyama
- Meiji Mura: einer der ersten Themenparks in Japan mit 63 Gebäuden aus der Meiji-Zeit, in Inuyama
- Horaiji-Berg: 684 Meter hoher ruhender Vulkan, in Horai
- Ninomaru-Garten am Schloss von Nagoyajo: angelegt im Jahr 1625, in Nagoya
- Schloss Okazaki, Geburtsstätte von Tokugawa Ieyasu, schöne Parkanlage und Museum (sehr bekannt für die Kirschblüte im Frühjahr und das gigantische Feuerwerk Anfang August)
- Tenryū-Okumikawa-Quasi-Nationalpark: erstreckt sich über die Präfekturen Aichi, Shizuoka und Nagano mit dem 1.415 Meter hohen Chausu-at-Berg, dem höchsten Berg in Aichi
- Tokugawa-Kunstmuseum: Ausstellungen von historischen und zeitgenössischen Gebrauchsgegenständen und Werkzeugen
Bildergalerie
- Ferris Wheel - Port of Nagoya.jpg
Riesenrad im Hafen von Nagoya
- Kiyosu Castle.JPG
Burg von Kiyosu
- View from Inuyama castle.jpg
Sicht von der Inuyama-Burg über den Fluss Kiso
- Centair 2003 09.jpg
Symbol
Das Symbol der Präfektur Aichi ist ein stilisiertes Hiraganazeichen あ (a), い (i) und ち (chi). Es wurde in den 1950er Jahren eingeführt.
Auslandsvertretungen und Partnerschaften
1972 wurde eine Repräsentanz der Präfektur Aichi in Hamburg, die Japanese External Trade Organization (JETRO), eröffnet. Nach dem Umzug 1997 nach Berlin, wurde sie im Jahr 2003 aufgelöst und mit dem Pariser Büro zusammengelegt.
Die Präfektur Aichi hat Partnerschaften mit:
- Provinz Jiangsu in der Volksrepublik China
- Bundesstaat Victoria in Australien
Verwaltungsgliederung
- Kreisfreie Städte (市, shi)
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- Landkreise (郡, gun)
Liste der Landkreise der Präfektur Aichi, sowie deren Städte (町, chō) und Dörfern (村, mura).
Größte Orte
Gemeinde | Einwohner 1. Oktober 2000 |
Einwohner 1. Oktober 2005 |
---|---|---|
Nagoya | 2.171.557 | 2.215.031 |
Toyota | 395.224 | 412.131 |
Toyohashi | 364.856 | 372.471 |
Ichinomiya | 362.726 | 371.446 |
Okazaki | 336.583 | 354.707 |
Kasugai | 287.623 | 295.795 |
Anjō | 158.824 | 170.237 |
Komaki | 143.122 | 147.191 |
Kariya | 132.054 | 142.112 |
Inazawa | 136.938 | 136.959 |
Seto | 131.650 | 131.916 |
Toyokawa | 117.327 | 120.974 |
Handa | 110.837 | 115.834 |
Tōkai | 99.921 | 104.340 |
Nishio | 100.805 | 104.323 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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