Bernburg (Saale)
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Stadt Bernburg (Saale) |
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dim= | globe= | name= | region=DE-ST | type=city
}} | |
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | ||||||
Landkreis: | Salzlandkreis | ||||||
Höhe: | 85 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 113,45 km² | ||||||
Einwohner: | 33.633 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-ST">Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2014 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 296 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 06406 | ||||||
Vorwahlen: | 03471, 06392 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | SLK, ASL, BBG, SBK, SFT | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 15 0 89 030 | ||||||
LOCODE: | DE BEQ | ||||||
NUTS: | DEE0C | ||||||
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schloßgartenstr. 16 06406 Bernburg (Saale) | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Oberbürgermeister: | Henry Schütze (parteilos) | ||||||
Lage der Stadt Bernburg (Saale) im Salzlandkreis | |||||||
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Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des Salzlandkreises in der Magdeburger Börde in der Mitte Sachsen-Anhalts. Bernburg liegt an der Saale, 45 Kilometer südlich von Magdeburg und 40,2 Kilometer nördlich von Halle. Bernburg ist historisch ein Teil von Anhalt und war Residenz der Nebenlinie Anhalt-Bernburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Bernburg liegt an der Saale südlich von Magdeburg und nördlich von Halle. Seine Lage südlich der Gletschervorstöße der letzten Eiszeit (vor etwa 12.000 Jahren) mitten im Schwarzerdegebiet der Magdeburger Börde bietet landwirtschaftlich die besten Voraussetzungen. Im „Gletschergarten“ am Stadtrand befinden sich noch riesige Gesteinsplatten mit eiszeitlichen Schrammen.
Stadtgliederung
Die Stadt Bernburg setzt sich zusammen aus der Berg- und der Talstadt (Zusammenschluss der beiden Städte am 21. März 1825). Die Talstadt Bernburg wiederum bildet sich aus der Alt- und der Neustadt Bernburg. Hinzu kommen noch weitere Wohngebiete, z. B.
- Anton-Saefkow-Siedlung. Die von Architekt Leopold Fischer geplante Gartenstadt zwischen John-Schehr- und Horst-Heilmann-Straße wurde Ende der 1920er-Jahre erbaut. Sie wird im Volksmund „Zickzackhausen“ genannt, da die um 90 Grad gedrehten einzelnen Reihenhäuser in ihren Fronten versetzt sind.
- Friedenshall (früher: Solvayhall)
- Harnack-Siedlung (früher Friedhofssiedlung)
- Schulze-Boysen-Siedlung (früher Junkerssiedlung; Kopernikus-, Galilei- Bunsen- und Nernststraße) Die meisten Mehrfamilienhäuser aus den 1930er-Jahren wurden ab 2010 abgerissen. Der verbleibende Rest wird saniert und modernisiert.
Zu Bernburg gehören die acht Ortschaften:
Ortschaft | Einwohner | Ortsteile | <imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden Die Ortschaften von Bernburg(anklickbare Karte) |
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Aderstedt | 550 | Aderstedt | |
Baalberge | 1.363 | Baalberge, Kleinwirschleben | |
Biendorf | 810 | Biendorf | |
Gröna | 554 | Gröna | |
Peißen | 1.202 | Peißen | |
Poley | 602 | Weddegast, Poley | |
Preußlitz | 728 | Leau, Plömnitz, Preußlitz | |
Wohlsdorf | 505 | Crüchern, Wohlsdorf |
Die fünf Stadtteile sind:
- Dröbel
- Neuborna (Baubeginn: Anfang 1933)
- Roschwitz
- Strenzfeld
- Waldau
Dazu kommen noch:
- Vorwerk Gnetsch
- Vorwerk Zepzig (s.a.: Mülldeponie Zepzig)
Klima
Bernburg liegt inmitten des Mitteldeutschen Trockengebietes im Regenschatten des Harzes und ist dem Klimaraum des östlichen Harzvorlandes zugeordnet, dem trockensten Gebiet Deutschlands. Die durchschnittliche Lufttemperatur in Bernburg beträgt 9,2 °C, der jährliche Niederschlag 469 Millimeter.
Geschichte
Bernburg ist namengebender Fundort für Siedlungsbelege der Bernburger Kultur, einer Untergruppe der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.
Das Gebiet um Bernburg ist durch fruchtbare Lössböden gekennzeichnet und zählte daher schon in früher Zeit zu den bevorzugten Siedlungsgebieten. Im Frühmittelalter trennte die Saale die Wohngebiete der Germanen von denen der Slawen. Im Bereich der heutigen Stadt Bernburg lag einst ein günstiger Flussübergang. Die Saale machte allerdings damals einen Bogen und floss etwas weiter westlich, zwischen der heutigen Neustadt und dem Stadtteil Waldau.<ref>Karsten Falke: Warum wir 1.050 Jahre Bernburg feiern – Zur Forschungsgeschichte über das Alter von Bernburg. Festvortrag im Rahmen der Festveranstaltung zum 1.050-jährigen Jubiläum der Stadt Bernburg am 22. Mai 2011 im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Warum wir 1.050 Jahre Bernburg feiern Zur Forschungsgeschichte über das Alter von Bernburg (PDF, 2,1 MB)</ref>
Der jetzige Stadtteil Waldau wurde im Jahre 782<ref>Otto Schlüter, Oskar August (Hsg.) unter Mitwirkung zahlreicher Fachwissenschaftler:Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1958-1960, Beiheft (Teil 2), S. 151: "Hier lag ein 782 genannter fränkischer Königshof"</ref> erstmals und 806<ref>RI I n. 419b, in: Regesta Imperii Online (Abgerufen am 15. März 2015): Karl der Jüngere "hält in Waladala (wahrscheinlich Waldau gegenüber Bernburg, Simson Karl d. Gr. 2,356 n. 1, nicht Waldau bei Schleusingen, wofür auch Förstemann Ortsnamen 1529) den heertag ab" </ref> als Waladala in der Chronik des Klosters Moissac (heute in der Bibliothèque Nationale de France in Paris) erwähnt. Am 29. Juli 961 erscheint in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. eine civitas Brandanburg.<ref>"Otto I. in Ohrdruf schenkt dem kloster S. Moriz zu Magdeburg den zehnten von allen fruchten und allen nutzungen, von welchen die christen in den gauen und burgen: ...in Nudzici mit Wettin, Lobejun, Rothenburg, Loponoh (nach Böttger l. c. 4, 29 Löbnitz, kr. Teicha), Trebnitz und Brandanburg (unbekannt)...zu entrichten haben" (veralteter Sachstand vor 1961) in: Regesta Imperii Online: RI II,1 n. 305 (abgerufen am 17. Juli 2015)</ref> Es war lange Zeit fraglich, ob es sich dabei um Bernburg handelt. Erst im Jahre 1960 fand der Heimatforscher Franz Stieler eine Abschrift der Urkunde von 961 in einem Copiar des 15. Jahrhunderts, welches für "Brandanburg" die erläuternde Randglosse "Berneburg" enthält. <ref>Franz Stieler: Wann tritt Bernburg in das Licht der Geschichte. – Beiträge zur Geschichte von Stadt, Burg und Land Bernburg, 1.Teil. Bernburg 1961.</ref> Die nächste sichere Erwähnung einer Bernburger Burg erfolgte zum Jahre 1138: Zwei Chroniken – die des Annalista Saxo und die Magdeburger Annalen – berichten, dass die Feinde Albrechts des Bären die Berneburch ansteckten, auf der seine Mutter residierte.
Neben dieser Burg bestand vermutlich auch auf dem Westufer der Saale eine weitere frühmittelalterliche Befestigungsanlage, die aus dem in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zum Gernroder Klosterhof gewordenen ehemals fränkischen Königshof „Waladala“ hervorgegangen sein könnte. Auf dem Gebiet der Talstadt kann im Bereich der Neustädter Pfarrkirche St. Nikolai eine frühstädtische Fernhandelskaufmannssiedlung angenommen werden. Nach der Zurückdrängung des Einflusses der Askanier auf das Kloster Nienburg und den dort befindlichen bedeutenden Saaleübergang im Jahr 1166 kam der Errichtung eines sicheren Flussüberganges in Bernburg eine erhöhte Bedeutung zu.
Gemeinsam mit dem Wiederaufbau der Burg ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde auch die Bergstädter Pfarrkirche St. Aegidien neu errichtet. Das Aegidien-Patrozinium und der aufwändige Bautyp dieser Kirche als romanische Basilika mit Vierungsturm deuten darauf hin, dass der Bau der Bergstädter Pfarrkirche Teil eines Ansiedlungsprojektes für Neusiedler aus den westlichen Teilen des Reiches war, die sich nun zur Intensivierung des askanischen Landesausbaus in Bereich der Bernburger Burg niederlassen sollten. Gleichzeitig entstand vor der Burg, im Bereich der heutigen Fischergasse, eine slawische Kietz-Siedlung. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten an Fernhandelskaufleute schuf die Grundlage für die Entstehung einer Nahmarkt- und Dienstleistungssiedlung auf dem Gebiet der Bernburger Altstadt im Saaletal. Diese entwickelte sich dann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die gezielte Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten und die Einbeziehung von ortsfest gewordenen Händlern der Nikolaisiedlung – die nun in einer untergeordneten, aber selbstständigen Neustadt aufging – zur gotischen Marktstadt weiter.
Der erste Beleg für eine Mühle an der Saale stammt aus dem Jahre 1219. Das Gefälle der Bernburger Saalestufe war für den Mühlenbetrieb gut geeignet. Die erste Saalebrücke wurde 1239 errichtet. Sie wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder zerstört und erneuert. 1278 erhielten Altstadt und Neustadt durch Bernhard I. von Anhalt-Bernburg das Stadtrecht. 1308 wurde das Bernburger Kloster (heute St. Johannes-Hospital) erstmals erwähnt, 1326 die Bergstadt. Die regionale Legende bringt den Handlungsort jener Historie, in der sich Till Eulenspiegel als Turmbläser beim Grafen von Anhalt verdingt, mit dem Bergfried des Bernburger Schlosses in Verbindung. Da aber auf der Burg Bernburg im 15. Jahrhundert zwei Bergfriede vorhanden waren und der heutige „Eulenspiegelturm“ im Jahr 1497 noch als „keulichter thorm“ bezeichnet wurde, kann davon ausgegangen werden, dass diese Übertragung erst als Reaktion auf die Rezeption des Eulenspiegelstoffes am Bernburger Fürstenhof erfolgte. Im Jahr 1640 ist der Name „Eulenspiegel“ für den heute erhaltenen runden Bergfried der Kernburg erstmals im Bernburger Salbuch belegt. Wegen der Einfuhr unverzollter Waren auf dem Wasserweg kam es 1426 zum „Heringskrieg“, einem bewaffneten Zollstreit mit der Hansestadt Magdeburg. 1526 erfolgte die Einführung der Reformation in Anhalt-Bernburg als drittem Staat der Welt, nach Kursachsen und Anhalt-Köthen. Am 21. Oktober 1530 erhielt das Erzstift Magdeburg ein Privileg des katholischen Kaisers Karl V. zur freien Saaleschifffahrt mit gleichzeitiger Erlaubnis, das Flussbett auszubauen. Als erste Maßnahme hierzu wurde noch im gleichen Jahr mit dem Bau des Wehres in Bernburg begonnen. 1559 kam es auf Initiative des begünstigten Erzstiftes zu einem Vertrag zwischen Erzbischof Sigismund und Fürst Wolfgang von Anhalt zwecks Ausbau und Sicherung der Saaleschifffahrt. Auf dieser Grundlage begann 1560 der Bau der ersten noch hölzernen Schleuse in Bernburg. Der Bereich flussabwärts der Schleuse bis zur Saalebrücke wurde seitdem als Klein-Venedig bezeichnet, der Hang oberhalb dieses Hafens als "Schöner Winkel". Schon 1605 mussten wegen des damaligen Niederganges der Saaleschifffahrt Abgaben zum Unterhalt der Schleusen erhoben werden. In den Hexenverfolgungen wurden 1555–1664 in Bernburg/ Amt Bernburg/Anhalt mindestens 46 Personen angeklagt. Bekannt wurde der Hexenprozess 1617–1619 gegen die Frau des Bürgermeisters Meyhen, Barbara Meyhe.<ref>Hexenausstellung im Museum Schloss Bernburg</ref> Am 9. Dezember 2015 fand die Enthüllung einer Gedenktafel für die Opfer der Hexenverfolgung in Bernburg (Saale) statt am ehemaligen Pfarrhaus der Kirche St. Marien, Altstädter Kirchhof 10.<ref>MITTELDEUTSCHE ZEITUNG: Erinnerung an Hexenverfolgung, 10. Dezember 2015, S. 8</ref>
1595 zerstörte eine Überschwemmung 160 Häuser der Talstadt. 1603 wurde Bernburg Residenz- und Garnisonsstadt des Fürstentums (ab 1807 Herzogtums) Anhalt-Bernburg. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten und plünderten im Jahre 1630 die „Holk'schen Reiter“ die Stadt, eine Pestepidemie forderte in dieser Zeit 1700 Opfer. 1666 wütete eine Feuersbrunst in der Altstadt. Die letzte Pestepidemie suchte Bernburg 1682 heim. 1697 wurde die erste steinerne Saale-Schleuse eingeweiht.
1745 wurde in Bernburg die erste Dampfmaschine für den Bergbau konstruiert. 1757 und nochmals von 1807 bis 1813 stand Bernburg unter französischer Besatzung. Tal- und Bergstadt wurden 1825 zur Stadt Bernburg vereinigt. Die Anhalt-Köthen-Bernburger Eisenbahn eröffnete 1846 Köthens dritten Bahnhof und damit Bernburgs erste Bahnverbindung zu den Stationen der Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft (1840) sowie der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn (1841).
Im Schloss wurde 1860 ein Bärenzwinger gebaut, um den ersten 1858 aus Russland eingetroffenen Braunbären zu halten. Der Zwinger wurde 1996 nach tierschutzgerechten Prinzipien erneuert.
1863 endete das Herzogtum Anhalt-Bernburg mit dem Tod des letzten Herzogs Alexander Carl. 1890 wurden die Solvay-Werke eröffnet, wodurch Bernburg für kurze Zeit die größte Stadt in Anhalt war. 1891 wurde die erste Stahlbrücke über die Saale errichtet. 1895 ließ der Kreis Bernburg durch die Firma Gropius & Schmieden ein neues Krankenhaus im Pavillonstil errichten.<ref>Stefan Wolter: Eine Musteranstalt zum Heile und dem Kreis zur Ehre. Vom Kreiskrankenhaus zum Klinikum Bernburg. 115 Jahre Geschichte an der Kustrenaer Straße. Quedlinburg 2011.</ref>
1902 wurde die Stadt Solbad und bekam ein Kurhaus. 1913 wurde der Keßlerturm eingeweiht,<ref>Hans Peper: Die Geschichte der Stadt Bernburg. Bernburg, Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938, S. 376.</ref><ref>Otto Dorn: Die Geschichte des Keßlerturms. In: Mitteldeutsche Zeitung. 8. Februar 1997 ff (in 4 Teilen + Schluss).</ref><ref>Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg in zwei Bänden. Band 2: Geschichte der Stadt Bernburg im 20. Jahrhundert. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 2000, S. 31.</ref> benannt nach seinem Stifter, Kommerzienrat Theodor Keßler (1839–1917), Teilhaber der Bernburger Zinngießerei L. Keßler & Sohn.
1934 wurde die neue Marktbrücke eingeweiht. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Bernburg ab 1935 wieder Garnisonsstadt und beherbergte Teile eines Infanterie-Regiments sowie eine Vielzahl von Ersatz- und Luftwaffen-Einheiten.
Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht wurde nördlich von Strenzfeld das „Werk Bernburg“ der Dessauer Junkers-Flugzeugwerke errichtet, wo Ju 88 montiert und auf dem anliegenden Flugplatz von der Luftwaffe übernommen wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk mehrfach bombardiert (→ Big Week).
Im November 1940 wurde vom NS-Regime in der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (heute Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie) die NS-Tötungsanstalt Bernburg eingerichtet und betrieben. Zwischen 1940 und 1943 wurden dort über 14.000 Menschen im Rahmen der Euthanasieprogramme „Aktion T4“ und „Aktion 14f13“ vergast. Die 1989 neu eröffnete Gedenkstätte Bernburg für die Opfer der NS-Euthanasie befindet sich am authentischen Ort in der früheren Heil- und Pflegeanstalt bzw. dem heutigen Landeskrankenhaus.<ref>Onlineauftritt der Gedenkstätte Bernburg</ref>
1961 wurde im Stadtteil Strenzfeld die Hochschule Bernburg gegründet, die heute Teil der Hochschule Anhalt ist. Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt hat dort ebenfalls ihren Sitz.
Im Jahr 2011 feierte die Stadt ihr 1050-jähriges Jubiläum. In Vorbereitung dieses Ereignisses hat die Stadt das Buch „1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt – Ein Jubiläumsbuch“ herausgebracht.
Eingemeindungen
Die Eingemeindungen nach Bernburg fanden in den Jahren 1871 (Waldau), 1926 (Dröbel), 1927 (Roschwitz), 2003 (Aderstedt)<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003</ref> und 2010 (sieben Gemeinden)<ref>StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010</ref> statt.
Eingemeindungen in jetzige Ortsteile von Bernburg fanden hauptsächlich 1950 statt.<ref>Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.</ref>
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Aderstedt | 1. Januar 2003 | |
Baalberge | 1. Januar 2010 | |
Biendorf | 1. Januar 2010 | |
Crüchern | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Wohlsdorf |
Dröbel | 1. Oktober 1926 | |
Gröna | 1. Januar 2010 | |
Kleinwirschleben | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Baalberge |
Leau | 1. Januar 1957 | Eingemeindung nach Preußlitz |
Oberpeißen | 1. Juli 1950 | Zusammenschluss mit Unterpeißen zu Peißen |
Peißen | 1. Januar 2010 | |
Plömnitz | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Preußlitz |
Poley | 1. Januar 2010 | |
Preußlitz | 1. Januar 2010 | |
Roschwitz | 1. Oktober 1927 | |
Unterpeißen | 1. Juli 1950 | Zusammenschluss mit Oberpeißen zu Peißen |
Waldau | 1. Januar 1871 | |
Wohlsdorf | 1. Januar 2010 |
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 jeweils am 31. Dezember):
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- Datenquelle: Webseite Stadt Bernburg
1 lt. W. v. Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes.
2 29. Oktober
3 31. August
4 Eingemeindung
Politik
Stadtrat
Die 40 Sitze im Stadtrat von Bernburg sind nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 folgendermaßen verteilt:<ref>Webseite von Bernburg/Saale – Zusammensetzung des Gemeinderates</ref>
Partei / Liste | Sitze | G/V |
---|---|---|
CDU | 16 | − 3 |
LINKE | 10 | ± 0 |
SPD | 5 | − 1 |
FDP | 3 | − 3 |
GRÜNE | 3 | + 1 |
BBG1 | 2 | − 1 |
NPD2 | 1 | ± 0 |
1 Bernburger Bürgergemeinschaft
2 ohne Fraktionsstatus
Oberbürgermeister
Oberbürgermeister ist seit 1. März 2008 Henry Schütze (parteilos). Bei der Wahl im November 2007 wurde er von der CDU nominiert. Bei der Wahl am 16. November 2014 wurde er mit 73,9 % der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 27,2 % im Amt bestätigt.<ref>Bekanntmachung der Stadt Bernburg vom 18. November 2014</ref>
Wappen
Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, offener Rundbogentoröffnung sowie zwei gezinnten Türmen mit golden beknauften blauen Spitzdächern und je drei (2:1) schwarzen Fensteröffnungen, die untere Öffnung rund. In der Toröffnung ein Wappenschild: gespalten, vorn in Silber ein roter Adler am Spalt, hinten von Schwarz und Gold neunmal geteilt, schräg belegt mit einem grünen Rautenkranz. Zwischen den Türmen auf den Mauerzinnen ein rot gefütterter silberner Spangenhelm – die Spangen golden – mit goldener Krone; die Helmdecken rechts rot/silber, links schwarz/golden. Aus der Krone aufsteigend zwei bekleidete übereck von Schwarz und Gold quadrierte, sich kreuzende Menschenarme, in den Händen grüne Pfauenfedern.“
Flagge
Die Flagge der Stadt Bernburg (Saale) zeigt die Farben Schwarz und Gold (Gelb), gestreift mit Stadtwappen.
Verwaltung
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt wurden die Gemeinden Baalberge, Biendorf, Gröna, Peißen, Poley, Preußlitz und Wohlsdorf in die Stadt Bernburg (Saale) eingemeindet und bilden die Einheitsgemeinde Bernburg (Saale) mit Sitz in der Stadt. Seit dem 1. Juli 2007 ist Bernburg Verwaltungssitz des neu gegründeten Salzlandkreises. Zuvor war die Stadt Sitz des Landkreises Bernburg.
Städtepartnerschaften
- Anderson, Indiana (USA)
- Chomutov (Tschechien)
- Fourmies (Frankreich)
- Rheine (Nordrhein-Westfalen)
- Tarnowskie Góry (Polen)
- Trakai (Litauen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Baudenkmäler der Stadt sind im Bernburger Denkmalverzeichnis eingetragen.
- Schloss Bernburg mit Burgterrasse, Bärenzwinger und Eulenspiegelturm
- Altstadt, Carl-Maria-von-Weber-Theater, Flutbrücke, Hasenturm, Kurhaus, Märchengarten, Rathaus Bernburg mit der Bernburger Blumenuhr und das Rathaus Bernburg II, der Stadtpark „Alte Bibel“, Tiergarten, Wasserwerk
- Keßlerturm, ein 1913 errichteter 26 m hoher Aussichtsturm am Friedrichshang
- Gedenkstätte Bernburg für Opfer der NS-Euthanasie in der ehemaligen NS-Tötungsanstalt Bernburg, in der früheren Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg bzw. dem heutigen Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie
- Denkmal vor der Grundschule Johann Wolfgang von Goethe (zu DDR-Zeiten POS Olga Benario) in der Waisenhausstraße für die einstige Namensgeberin von Schule und Straße
- Kloster der Marienknechte<ref>Otto Köhler: Das Kloster der Marienknechte in Bernburg. Ein Beitrag zur anhaltischen Geschichte. Meyer, Bernburg 1889 (Digitalisat)</ref>
Kirchen
- Die Dorfkirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (12. Jahrhundert, erste Erwähnung 964) ist die älteste ihrer Art in Sachsen-Anhalt und Teil der Straße der Romanik.
- „Neue“-Kirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (wird auch als „Rote Kirche“ bezeichnet)
- Dorfkirche St. Stephan im Stadtteil Dröbel
- Marienkirche, in der Bernburger Altstadt, gotisch, 13. Jahrhundert, mit Büsten aus der Schule des Conrad von Einbeck
- Nikolaikirche in der Bernburger Neustadt
- Schlosskirche Bernburg St. Aegidien, auf dem Schlossberg Bernburg, Barock, mit Fürstengruft
- Neuapostolische Kirche
- Martinskirche
- St. Bonifatius, in der Bergstadt Bernburg, katholisch (Mitte 19. Jahrhundert)
- St. Petri im Stadtteil Gröna
- Baalberger Dorfkirche St. Nicolai
- Biendorfer Dorfkirche
- Leauer Dorfkirche St. Wolfgangs
- Peißner Dorfkirche St. Wenzels
- Poleyer Dorfkirche St. Cyriacus
- Preußlitzer Dorfkirche
- Wohlsdorfer Dorfkirche
Friedhöfe
- Erster Friedhof in Bernburg (Saale) ist Friedhof I: „Alte Bibel“, so genannt wegen der Bibelsprüche auf jedem Grabstein. Jetzt Park, Grabtafel an der Mauer und das Grabmal der Familie Keßler mit Standbild
- Ehrenanlagen auf den Friedhöfen II und III für Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten, die in den Solvay-Werken Opfer der NS-Zwangsarbeit wurden
- Gedenkstätte an der Südmauer des Friedhofs III mit der Asche von 80 bei der T4-Aktion Ermordeten
- Sowjetischer Ehrenfriedhof am Martinsplatz (zu DDR-Zeiten Platz der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft) für 665 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich
- Grab des Kabarettisten Peter Pan auf dem Friedhof III.
- Israelitischer Friedhof
Sport
In Bernburg gibt es mehrere Sportvereine. Die bekanntesten sind der TV Askania Bernburg, dessen Fußballer in der Oberliga Nordost auflaufen, und der SV Anhalt Bernburg, der mehrere Jahre in der 2. Handball-Bundesliga spielte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße
Bernburg liegt an der Bundesautobahn 14, die Magdeburg im Norden mit Halle und Leipzig im Süden verbindet. Westlich der Stadt liegen an der A 14 die Anschlussstellen Bernburg und Staßfurt. Des Weiteren kreuzen sich in Bernburg die Landesstraße 50 (Halle–Magdeburg, ehemalige Bundesstraße 71) und die Bundesstraße 185 (Köthen–Aschersleben). Südlich von Bernburg ist der alte Verlauf der L 50 seit 2010 wegen eines Erdfalls bis auf weiteres gesperrt.
Derzeit im Bau befindet sich die Bundesstraße 6n. Sie verläuft in Ost-West-Richtung und kreuzt die A 14 an der entsprechend ausgebauten Anschlussstelle Bernburg. Im Bau ist ebenfalls die Verlängerung bis zur B 185 östlich von Bernburg. Die B 6n wird dann als nördliche Umfahrung Bernburgs dienen.
Geplant war zudem, die Bundesautobahn 71 Schweinfurt–Sangerhausen bis nach Bernburg zur A 14 zu verlängern. Diese Pläne werden jedoch im Moment nicht weiter verfolgt.
Schiene
Bernburg hat seit 1846 Bahnanschluss nach Köthen, nach der Streckenverlängerung ab 1865 auch nach Aschersleben. Das Bahnhofsgebäude stammt ebenfalls aus diesem Jahr. Seit 1889 besteht Verbindung über Baalberge nach Könnern sowie seit 1899 nach Calbe (Saale) Ost.<ref>Frischzellenkur für Bahnhof Bernburg beendet. Deutsche Bahn AG, 23. Februar 2011, abgerufen am 2. Februar 2012. </ref>
Der Bahnhof wird stündlich von der Regionalbahn Aschersleben–Güsten–Bernburg–Köthen–Dessau bedient. Weiterhin verkehren im Zwei-Stunden-Takt eine Regionalbahn nach Calbe (Saale), die nach dem Ausbau der Bahnstrecke bis Magdeburg Hbf durchgebunden werden soll, sowie der Harz-Elbe-Express nach Könnern, der seit dem 15. Dezember 2008 bis Halle (Saale) Hauptbahnhof durchgebunden ist, womit Bernburg einen direkten Bahnanschluss an alle drei Oberzentren von Sachsen-Anhalt besitzt. Der nächstgelegene Fernverkehrshalt ist der Bahnhof Köthen.
In den Jahren 2010 und 2011 wurde der Bahnhof modernisiert, so wurden im Rahmen der Konjunkturprogramme der Bundesrepublik Deutschland die Personenunterführung erneuert und Aufzüge neu gebaut. Zusätzlich wurden die Bahnsteige 1 und 2/3 und deren Zugänge neu gebaut und ausgestattet, das Dach des Bahnsteigs 1 saniert und die Beleuchtung der Bahnsteige 1 und 2/3 erneuert.<ref name="sanierung2010">Konjunkturprogramm, Ausgewählte Highlights, Bernburg, geplante Maßnahmen. www.bahnhof.de, abgerufen am 2. Februar 2012. </ref> Außerdem soll der stadtfern gelegene Haltepunkt Friedenshall durch einen Haltepunkt in Roschwitz ersetzt werden.<ref>Eisenbahn-Bundesamt: Feststellung über das Unterbleiben einer Umweltverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben „Neubau Verkehrsstation Bernburg-Roschwitz“, Strecke 6420 Köthen-Aschersleben. Abgerufen am 29. Oktober 2015.</ref>
Im Bernburger Krumbholz fährt eine Parkeisenbahn. Außerdem betreibt das ansässige Sodawerk eine eigene Werksbahn, die vor allem durch eine weitere Saalebrücke im Stadtbild auffällt.
ÖPNV
Zahlreiche Buslinien erschließen Bernburg und verbinden die Stadt mit der Region. Betrieben wird das Busnetz von der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland mbH.
Den innerstädtischen Verkehr bediente von 1897 bis 1921 die Straßenbahn Bernburg.
Wasser
Weiterhin ist auch die Saale als Transportweg von Bedeutung. Die Stadt setzt sich für einen Ausbau der Saale insbesondere auf dem Abschnitt von der Schleuse in Calbe bis zur Elbe ein.<ref>Verkehrsweg Saale. www.bernburg.de, abgerufen am 2. Februar 2012. </ref>
Ansässige Unternehmen
Die größten Betriebe sind:
- ein Werk von Schwenk Zement
- das Sodawerk (Solvay GmbH)
- das zur esco GmbH & Co.KG, einem Unternehmen der K+S-Gruppe, gehörende Steinsalzbergwerk Bernburg mit etwa 425 Beschäftigten<ref>Bergwerke und Tiefbaubetriebe in Sachsen-Anhalt, Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (Memento vom 10. September 2012 im Webarchiv archive.is)</ref>
- das Serumwerk
- die Kaugummifabrik Wohlgemuth Süßwaren GmbH ist wohl die einzige Kaugummifabrik in den neuen Bundesländern (früher vor allem bekannt für ihre Kaugummikugeln)
- Die Bäckerei Steinecke betreibt in Bernburg einen ihrer größten Produktionsbetriebe
- ein Werk des Fenster- und Türenherstellers moderne bauelemente Detlef Knechtel GmbH & Co.KG
- die COIL GmbH, Tochterunternehmen der belgischen Gruppe United Anodisers SA, Aluminiumbeschichtungen
- ein Lidl-Logistikzentrum
- die ALMECO GmbH, ein Tochterunternehmen der italienischen ALMECO-Gruppe, Herstellung von Aluminiumprodukten für solarthermische Anlagen
Bernburg ist darüber hinaus Sitz der Deutschen Tierparkgesellschaft.<ref>Satzung der Deutschen Tierparkgesellschaft. Abgerufen am 4. April 2015 (PDF). </ref>
Medien
In Bernburg erscheint eine Lokalausgabe der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) aus Halle. Weiterhin erscheinen Lokalausgaben der kostenlosen Anzeigenblätter SuperSonntag und Wochenspiegel. Lokalnachrichten im TV sendet das Regionalfernsehen Bitterfeld-Wolfen (RBW).
Über den Sender Bernburg werden die Hörfunkprogramme von Radio SAW und Rockland Sachsen-Anhalt abgestrahlt.
Bildung
Das Friederiken-Gymnasium, das Hermann-Hellriegel-Gymnasium und das alte Gymnasium Carolinum wurden zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu einem neuen Gymnasium Carolinum verschmolzen.<ref>zur Geschichte der Gymnasien s. auch deren Jahresberichte: Jahresbericht des Herzoglichen Realgymnasiums und der Gemeinschaftlichen Vorschule der Beiden Gymnasien zu Bernburg : für Ostern ... bis Ostern ... (Digitalisat)</ref>
Im Ortsteil Strenzfeld befindet sich ein Standort der Hochschule Anhalt. Hier findet die Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft (insbesondere Pflanzenforschung), Ökotrophologie, Naturschutz, Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften statt.
Behörden und Gerichte
Bernburg ist Sitz des Amtsgerichts Bernburg und der Verwaltung des Landkreises.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 8. Mai 1833: August Hartung (* 11. März 1762 in Bernburg, † 30. April 1839), Schulreformer in Berlin zur Zeit König Friedrich Wilhelm III.
- 26. März 1854: Wilhelm Ernst von Braun (1790–1872), Geheimrat und Kammerpräsident in Bernburg, förderte die wirtschaftliche und verkehrstechnische Entwicklung Bernburgs
- 13. Juni 1874: Timon Gustav Theodor Walther (1800–1881), Generalsuperintendent und Oberkonsistorialrat in Bernburg
- 10. April 1890: Otto von Bismarck (1815–1898)
- 13. Juni 1907: Carl Wessel (1842–1912), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
- 1. Juli 1933: Ernst Eilsberger (* 28. Februar 1868, † 26. März 1947), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
- 7. April 1937 - 26. März 1946: Hermann Göring (1893–1946)
- 12. Juni 1938 - 26. März 1946: Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk (1887–1977)
Alle von 1933 bis 1945 erfolgten Ernennungen von Ehrenbürgern und dergleichen wurden annulliert.<ref>Beschluss der Magistratssitzung der Stadt Bernburg vom 26. März 1946 – Stadtarchiv Bernburg Findbuch 8/II-675</ref>
- 24. Februar 1950: Johannes R. Becher (1891–1958)
- 19. Februar 1953: Hermann Henselmann (1905–1995)
- 5. Februar 1967 - ?: Hilde Benjamin (1902–1989)<ref>Die Ehrenbürgerschaft besteht nicht mehr; Auskunft der Stadt Bernburg vom 20. Januar 2014.</ref>
Söhne und Töchter der Stadt
Nach Geburtsjahr geordnet.
- Christoph Rothmann (1550–1600), Mathematiker und Astronom des 16. Jahrhunderts
- Sibylla von Anhalt (1564–1614), Herzogin von Württemberg
- Barbara Meyhe (* 1565), Frau des Bürgermeisters Christopher Meyhen, wurde 1617–1619 in einem Hexenprozess verurteilt.
- Burkhard von Erlach (1566–1640), Jurist und Hofmarschall
- Christian I. (Anhalt-Bernburg) (1568–1630), Fürst, Statthalter der Oberpfalz
- Wilhelm Heinrich Sebastian Bucholz (1734–1798), Amtsarzt
- Heinrich Friedrich von Diez (1751–1817), Diplomat, Orientalist und Bibliophile
- Friedrich Albrecht Carl Gren (1760–1798), Chemiker
- Gotthelf Wilhelm Christoph Starke (1762–1830), evangelischer Theologe und Pädagoge
- Johann Philipp August Bunge (1774–1866), Erbauer des Hoftheaters
- Isaak Markus Jost (1793–1860), Historiker
- Salomon Herz (1794–1865), Kaufmann und Begründer der ersten Ölhandelsgesellschaft Deutschlands
- Ferdinand Reich (1799–1882), Chemiker und Physiker
- Gustav von Salmuth (1832–1875), Landrat in Ostpreußen
- Hans Breymann (1850–1890), Architekt
- Elly Allesch (1853–1944), Schriftstellerin
- Hans Bartsch von Sigsfeld (1861–1902), Luftschiffpionier
- William Büller (1876–1950), Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor in Hildesheim
- Julius Berstl (1883–1975), Schriftsteller
- Theodor Pichier (1889–1972), Oberbürgermeister von Erfurt
- Hans Reinowski (1900–1977), Politiker
- Herbert Weißbach (1901–1995), Schauspieler
- Hilde Benjamin (1902–1989), Vorsitzende Richterin in einer Reihe von politischen Schauprozessen in den 1950er-Jahren und Justizministerin der DDR
- Werner Reinowski (1908–1987), Schriftsteller
- Hellmut Ley (1909–1973), Chemiker, Vorstandsvorsitzender der Metallgesellschaft AG (1961–1964), Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) (1966–1967) und Vorstandsvorsitzender des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft (1970–1974)
- Georg Klaffehn, Kaufmann, Verfasser des Reisetagebuches Mit dem Vergnügungsdampfer Meteor nach Norwegen – 1913<ref>Stefan Wolter (Hrsg.): Georg Klaffehn: Kreuzfahrt vor dem Krieg : mit dem Vergnügungsdampfer Meteor nach Norwegen – 1913 (= Schriftenreihe Denk-MAL-Prora, Band 4). Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2012, ISBN 978-3-95486-163-7</ref>
- Friedrich Türcke (1915–1998), Forstmann und Jagdwissenschaftler
- Liselotte Rauner (1920–2005), Schriftstellerin
- Lykke Aresin (1921–2011), Ärztin und Sexualwissenschaftlerin
- Otto Knefler (1923–1986), Fußballtrainer und Spieler
- Gerhard Dünnhaupt (* 1927), Bibliograph und Kulturhistoriker
- Hans-Joachim Böhme (1929–2012), SED-Funktionär und Mitglied des Politbüros
- Hartmut Harnisch (* 1934), Archivar und Historiker
- Peter Jakubeit (* 1939), Autor
- Frithjof Steinmüller (*1941), Abitur 1959, Richter in Hannoversch Münden, Bernburg eng verbunden während der deutschen Teilung, danach rechtsberatend und verantwortlich in der Kulturstiftung
- Volker Ebersbach (* 1942), Schriftsteller, 1997–2002 Stadtschreiber von Bernburg
- Willi Gottschalk (1946–2009), Maler
- Michael Müller (* 1948), Politiker
- Wolfgang Rumpf (* 1948), Theaterregisseur
- Rolf Milser (* 1951), Gewichtheber
- Uta Mauersberger (* 1952), Schriftstellerin
- Heike Hartwig (* 1962), Leichtathletin
- Ingo Weißenborn (* 1963), Fechter
Personen, die vor Ort gewirkt haben
(chronologisch nach Geburtsjahr geordnet)
- Christoph Irenäus (um 1522–1595), Theologe, starb in Bernburg 1595
- Christian II. (1599–1656), regierender Fürst von Anhalt-Bernburg von 1630 bis 1656
- Wilhelm Ernst Starke (1692–1764), reformierter Theologe, Philologe und Kirchenlieddichter
- Johann Caspar Häfeli (1754–1811), Superintendent und Oberprediger seit 1805
- Johann Gottfried Keßler (1754–1830), Berg- und Baurat
- Alexius Friedrich Christian (1767–1834), Fürst und Herzog von Anhalt-Bernburg
- Friedrich Adolf Krummacher (1767–1845), Theologe, Generalsuperintendent in Bernburg 1812–1824
- Johann Ludwig Carl Zincken (1791–1862), Mineraloge und Bergbaubeamter, in bernburgischem Hofdienst
- Wilhelm von Kügelgen (1802–1867), frühromantischer Maler und Autor, im bernburgischen Hofdienst
- Richard Wagner (1813–1883), studierte 1834 Mozart-Opern im Bernburger Hoftheater ein.
- Johann Ignaz Fuchs (1821–1893), Uhrmacher und Mechaniker, ab 1845 in Bernburg
- Hermann Hellriegel (1831–1895), Biologe und Agrikulturchemiker in Bernburg 1880–1895
- Wilhelm Krüger (1857–1947), 25 Jahre Direktor der Anhaltischen staatlichen landwirtschaftlichen Versuchsstation Bernburg
- Fritz Oberdorf (1898−1976), Professor an der Universität Leipzig 1951–1960, Gründer und erster Rektor der Hochschule für Landwirtschaft in Bernburg 1961–1963
- Karl Görner (1911–2000), promovierter Kunsterzieher an der Oberschule (heute Gymnasium Carolinum) in Bernburg 1955–1976 sowie Kunstmaler; seine Tochter Ulrike Krenzlin hat an dieser Oberschule das Abitur erworben und wurde Professorin für Kunstgeschichte
- Ingo Insterburg (* 1934), deutscher Komiker, Sänger, Multiinstrumentalist, Schriftsteller und Schauspieler und in Bernburg aufgewachsen
- Uta Priew (* 1944), Opernsängerin, sang im Chor des Carl-Maria-von-Weber-Theaters<ref>Manfred Lahne: Vom Stadttheater auf den grünen Hügel von Bayreuth. Teil 1. In: Bernburger Bär. Zeitschrift für Heimat, Mundart und Weinbautradition. Band 51, Nr. 131, 2013, S. 12–14.</ref>
Sonstige Persönlichkeiten
- Heinz Gartmann (1917–1960), Raketen-Ingenieur und Schriftsteller, hat 1937 in Bernburg sein Abitur erworben
- Hellmuth Karasek (1934–2015), deutscher Journalist, Buchautor, Film- und Literaturkritiker sowie Professor für Theaterwissenschaft, legte 1952 an der Oberschule in Bernburg (heute Gymnasium Carolinum) sein Abitur ab
- Ulrike Krenzlin (* 1940), deutsche Professorin für Kunstgeschichte, erwarb 1958 das Abitur an der Oberschule Bernburg (heute Gymnasium Carolinum), an der ihr Vater Karl Görner von 1955 bis 1976 als Kunsterzieher tätig war, der zugleich als Kunstmaler bekannt wurde
- Werner Kriesel (* 1941), deutscher Professor für Automation und Kommunikation, besuchte die Bernburger Oberschule (heute Gymnasium Carolinum), Abitur 1959
Literatur
- Hans Peper: Geschichte der Stadt Bernburg. Druck und Verlag von Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938.
- Stadtverwaltung Bernburg und Verkehrs- und Heimatverein Bernburg (Hrsg.): Geschichte, Kultur und Wirtschaft von Bernburg, der 800 Jahre alten Stadt an der Saale. Bernburg, o.J.
- Franz Stieler: Beiträge zur Geschichte von Stadt, Burg und Land Bernburg. 1. Teil: Wann tritt Bernburg in das Licht der Geschichte? Bernburg 1961.
- Stadt Bernburg (Hrsg.): 1000 Jahre Bernburg. Bernburg 1961.
- Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg in zwei Bänden. Band 1, Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 1998, ISBN 3-910192-65-3.
- Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg in zwei Bänden. Band 2: Geschichte der Stadt Bernburg im 20. Jahrhundert. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 2000, ISBN 3-910192-79-3.
- Olaf Böhlk: Auf den Spuren der Gotik – Die Stadt Bernburg im Mittelalter. Bernburg 2011, ISBN 978-3-9810170-4-5.
- Stadt Bernburg (Hrsg.): 1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt. Ein Jubiläumsbuch. Bernburg 2011, ISBN 978-3-00-033108-4.
- Dieter Gerst: Bernburg. Eine Perle an der Saale. Sutton Verlag, Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-088-3.
Quellen
<references />
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Bernburg
- private Homepage mit Fotomontagen von Bernburg damals und heute
- Private Homepage zur Ortsgeschichte Bernburgs (abgerufen am 22. März 2015)
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