Burg Ober-Ense
Burg Ober-Ense | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Alternativname(n): | Oberense, Schloss Ense | |||||
Entstehungszeit: | vor 1350 | |||||
Burgentyp: | Niederungsburg | |||||
Erhaltungszustand: | Reste von zwei Ecktürmen, Rest der östl. Umfassungsmauer | |||||
Ständische Stellung: | Adlige | |||||
Ort: | Ober-Ense | |||||
Geographische Lage | 8,8390166666667|primary | dim=200 | globe= | name=Burg Ober-Ense | region=DE-HE | type=landmark
}} |
Höhe: | 379 m ü. NHN | |||||
|
Die ehemalige Burg Ober-Ense, auch Oberense oder Schloss Ense genannt, ist eine abgegangene Wasserburg am südlichen Ortsrand von Ober-Ense, einem Stadtteil von Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Von der ehemaligen Burganlage sind heute nur noch Reste von zwei Ecktürmen und der östlichen Mauer vorhanden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Burg wurde 1350 erstmals als Lehen der Abtei Corvey an die Herren von Engern erwähnt. Von wem und wann sie erbaut wurde ist nicht eindeutig ermittelbar. Später kam sie dann in den Besitz der Herren von Padberg. Diese verpfändeten sie 1410 an den Kölner Erzbischof Friedrich von Köln. Die Grafen von Waldeck, Graf Heinrich IX. von Waldeck duldete keinen Besitz Kölns auf seinem Territorium und nach zahlreichen Fehden mussten die Padberger dann 1454 endgültig auf Ober-Ense (Oberense) verzichten, die Burg kam in seinen Besitz. Graf Heinrich übertrug diese dann Kraft von Grafschaft 1457 (1454) zu Lehen.<ref>Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde. Band 12: Die Verfassung des ehemaligen Hochstifts Paderborn in älterer und späterer Zeit. S. 262., F. Regensberg, Münster 1851.</ref> In der Folgezeit wurde die Burg erneuert und um zwei Ecktürme verstärkt. 1521, nach dem Tod Phillips von Grafschaft erhoben die von Viermünden zwar Ansprüche auf die Burg, sie erhielten jedoch nur eine Abfindung. Am 15. September 1572 starb Jobst (Jodocus) von Grafschaft auf der Burg.<ref>Bernd Kirschbaum: Gerhard Kleinsorgen (1530–1591) ein Geschichtsschreiber im Westfalen der Frühen Neuzeit. Das Werk und sein Autor, S. 31, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2423-0.</ref> Mit dem Aussterben des Geschlechts von Grafschaft fiel im selben Jahr das Lehen an die Grafschaft Waldeck zurück. Graf Heinrich und seine Gemahlin Anna von Viermünden zu Nordenbeck machten Oberense zu ihren Wohnsitz.
Anfang des 17. Jahrhunderts, ab 1599, bewohnte dann Gräfin Magdalene Lucia von Waldeck (* 16. Februar 1561/62; † 10. April 1621), eine Tochter von Graf Wolrad II. von Waldeck bis zu ihrem Ableben die Burg. Sie nannte sich „Burgfräulein von Ober-Ensa“.
Zu Anfang des 18. Jahrhunderts ließ Fürst Friedrich Anton Ulrich von Waldeck die inzwischen baufällig gewordenen Gebäude abbrechen. Die noch brauchbaren Steine wurden für den Bau des gräflichen Herrenhauses in Korbach verwendet.
Heutiger Zustand
Von dem quadratischen Umriss der Burg ist noch ein etwa drei bis fünf Meter hoher Sockel erhalten. Ursprünglich war sie von einem Wassergraben umgeben, der im Osten noch erkennbar ist. Der Wassergraben wurde von oberhalb gelegenen Quellen gespeist. Von denen sich an der Ostseite befindlichen zwei Wehrtürmen finden sich ebenfalls noch geringe Reste. Die Reste des nördlichen Turms weisen noch Schießscharten auf. Erhalten ist auch ein Keller an der Nordwestseite, der vermutlich jedoch zu einer bereits 1505 erwähnten Mühle gehört haben könnte.
Literatur
- Dehio, Hessen I, S. 717.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 128.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 222–223.
Weblinks
- Burg Ober-Ense, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), Stand: 23. Juli 2012, abgerufen am 19. September 2012.
- Ober-Ense auf www.korbach.de
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
Einzelnachweise
<references />
Burg Adorf |
Residenzschloss Arolsen |
Neues Schloss Arolsen |
Aulesburg |
Burg am Backofen |
→ Schloss Battenberg |
Schloss Bergheim |
Burg Braunsen |
Burg Bring |
Burg Brobeck |
Burg Buhlen |
Schloss Christiansburg |
Burg Deisfeld |
Ehrenburg |
Burg Eifa |
→ Schloss Eilhausen |
Burgruine Eisenberg |
Wasserburg Ellershausen |
Burg Esbeck |
Burg Eschenbeck |
Burg Freienhagen |
Schloss Friedrichstein |
Jagdschloss Friedrichsthal |
Burg Freundetrost |
Burg Fürstenstein |
Burg Geppenhagen|
Wasserschloss Gershausen |
Burg Goddelsheim |
Burgring Goddelsheim |
Großes Haus (Thalitter) |
Burg Grimmenstein |
Burg Hartenstein |
Burg Hatzfeld |
Burg Hessenstein |
Höckelsburg |
Schloss Höhnscheid |
Wasserburg Höringhausen |
Ringwall Hünenkeller |
Hünselburg |
Wasserburg Huxhohl |
Itterburg |
Jägersburg |
Schloss Kampf |
Kellerburg |
Keseburg |
Kleudelburg |
Kugelsburg |
Schloss Landau |
Hof Lauterbach |
Wasserburg Lengefeld |
Burg Lichtenfels |
→ Rittergut Malberg |
Burgstall Mederike |
Burg Mengeringhausen |
Mückenburg |
Neu-Jägersdorf |
Burg Nieder-Waroldern |
Burg Nordenbeck |
Burg Nuhn |
Obere Burg |
Burg Ober-Ense |
Schloss Reckenberg |
Ältere Burg Rhena |
Wasserburg Rhena |
Schloss Rhoden |
Burgruine Schiffelbach |
Schwalenburg |
→ Wasserburg Selbach |
Steffenburg |
Steuerburg |
Schloss Vöhl |
Schloss Waldeck |
Wetterburg |
→ Schloss Wolkersdorf
(Mit „→“ markierte Objekte haben keinen eigenen Artikel.)