Gingst
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Gemeinde Gingst |
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dim= | globe= | name= | region=DE-MV | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | ||||||
Landkreis: | Vorpommern-Rügen | ||||||
Amt: | West-Rügen | ||||||
Höhe: | 6 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 21,66 km² | ||||||
Einwohner: | 1311 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-MV">Statistisches Landesamt M-V – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2014 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 18569 | ||||||
Vorwahl: | 038305 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | VR, GMN, NVP, RDG, RÜG | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 13 0 73 028 | ||||||
Adresse der Amtsverwaltung: | Dorfplatz 2 18573 Samtens | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Karsten Lange | ||||||
Lage der Gemeinde Gingst im Landkreis Vorpommern-Rügen | |||||||
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Gingst ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt West-Rügen mit Sitz in der Gemeinde Samtens verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gingst liegt ca. 12 Kilometer nordwestlich von Bergen auf Rügen an der Bucht Koselower See. Der Gemeinde vorgelagert ist die Insel Ummanz. Gingst grenzt an den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Ortsteile
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:<ref>Hauptsatzung der Gemeinde Gingst (PDF; 2,3 MB)</ref>
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Außerdem befinden sich die Siedlungen und Wohnplätze im Gemeindegebiet: <ref name="DE-MV_GDV">Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)</ref>
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Geschichte
- Gingst
Vor 1937 wurden bei Torfarbeiten im Gingster Pastoratsmoor ein Pfahlbausiedlung aus dem Neolithikum gefunden. Man zog 3 m lange spitze Stangen aus dem Moor, an Funden waren mehrere Gefäße und Scherben gesichert worden, Steinwerkzeuge wurden gefunden, aber nicht aufbewahrt. Die Gefäße aber waren sehr beachtenswert. Prof. Petzsch (Uni Greifswald) hat 1937 die Ausgrabung und Sicherung vorgenommen.
Das Angerdorf Ghynxt wurde 1232 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte neben Garz und Bergen zu den bedeutendsten Marktflecken auf Rügen und war ein bedeutendes Zentrum der Handwerker, insbesondere der Damastweberei der Insel.
Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Gingst ein Teil von Schwedisch-Pommern. Im Jahr 1815 kam Gingst als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern.
Schon 1774 wurde hier die Leibeigenschaft abgeschafft.
In der Geschichte der Gemeinde kam es immer wieder zu Großbränden, nach 1726 und zuletzt 1950 wurde Gingst fast vollständig vernichtet.
Im August 1950 ging, begünstigt durch die Windrichtung und verbreiteter Rohrdächer, der Ort in Flammen auf und vernichtete 38 Wohnhäuser. An diesen Brand und die bis dahin einzigartige Wiederaufbauaktion mit 10.000 Mitglieder der FDJ und anderer Helfer erinnert seit dem 1. Mai 1976 ein Gedenkstein auf dem Markt. Er wurde geschaffen von dem Stralsunder Bildhauer Hans-Peter Jaeger. 4 Bronzereliefs zeigen Szenen des Brandes und dem Wiederaufbau.<ref>Lehmann/Meyer, „Rügen A-Z“, Wähmann-Verlag, Schwerin, 1976, S. 34</ref>
Seit 1818 gehörte Gingst zum Kreis bzw. Landkreis Rügen. Nur in den Jahren von 1952 bis 1955 war es dem Kreis Bergen zugehörig. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im selben Jahr Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.
Seit 1994 wurde der historische Ortskern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.
- Kapelle
Kapelle ist ein wendisches Runddorf mit einem ritterschaftlichen Gut. Das Gut gehörte der Familie von Platen. Das Herrenhaus wurde 1843/44 erbaut und 1914 umfassend umgebaut.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 15. Juli 1999 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 192 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Gespalten von Grün und Gold; vorn ein gestürztes goldenes Schwert mit runden Parierstangenköpfen, an denen jeweils eine herabhängende goldene Waagschale befestigt ist; hinten ein pfahlweise gestelltes rotes Weberschiffchen, welches mit einer gestürzten und geöffneten roten Schere belegt ist.“<ref>Hauptsatzung § 1 Abs.2 (PDF; 2,3 MB)</ref>
Das Wappen wurde von dem Sagarder Gerhard Koggelmann gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Gold (Gelb) und Grün gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs und jeweils ein Drittel der Länge des goldenen (gelben) und grünen Streifens einnehmend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.<ref>Hauptsatzung § 1 Abs.3 (PDF; 2,3 MB)</ref>
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Gingst
- spätgotische Sankt-Jacob-Kirche (etwa 1300 erbaut), nach mehreren Bränden (zuletzt 1726) im Barockstil umgestaltet
- Sühnestein von Gingst hinter der Kirche
- Denkmal des Ortsbrandes von 1950 und der Wiederaufbauaktion
- Orgel des Baumeisters Kindt von 1790 in der Jacobikirche
- Freizeitpark „Rügenpark“; Miniaturenpark, in dem man Nachbauten der bekanntesten Bauwerke der Welt besichtigen kann. Darüber hinaus gibt es einen Streichelzoo, Wildwasserrondell, Riesenrutsche, Scooter, Trampoline und weitere Spielmöglichkeiten.
- Handwerksmuseum mit alten Rohrkaten und landwirtschaftlichen Geräteausstellung
- Pfarrhaus, Fachwerkhaus von 1738 auf Feldsteinsockel mit Mansarddach und Fledermausgauben und zwei Frontispizen auf der Rückseite. Die innere Raumaufteilung ist noch original erhalten.
- Gutshaus Haidhof, ein eingeschossiger verputzter Bau mit zweigeschossigem Mittelrisalit und mit Krüppelwalm-Mansarddach vom Anfang des 19. Jahrhunderts
- Gutshaus Kapelle: Neobarocker, zweigeschossiger, 13-achsiger Putzbau von 1844 mit Türmchen und Mansarddach; Gutsbesitz u.a.: Familien von der Osten (seit 16. Jh.), von Platen (1816–1839) und von Esbeck bzw. Esbeck-Platen (1935)
Verkehrsanbindung
Die Bundesstraße 96 verläuft östlich der Gemeinde. An den zentralen Ort der Insel, Bergen auf Rügen, ist Gingst durch Buslinien angebunden. Die Bushaltestellen sind: Gingst, Gingst Matkt, Gingst Schulhof, Gingst Miniaturenpark und Gingst Ausbau.
Persönlichkeiten: Söhne und Töchter des Ortes
- Joachim Nicolas Eggert (1779–1813), Komponist und Dirigent, Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie
- Samuel Christoph von Tetzloff (1738–1810), Regierungsrat in Schwedisch-Pommern
- Wilhelm Nindemann (1850–1913), Arktisreisender
Quellen
<references />
Weblinks
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