Philips


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Philips (Begriffsklärung) aufgeführt.
Koninklijke Philips N. V.
200px
Rechtsform Naamloze vennootschap
(Aktiengesellschaft)
ISIN NL0000009538
Gründung 1891
Sitz Amsterdam, Niederlande
Leitung Frans van Houten (Präsident & CEO)
Mitarbeiter 113,678<ref name=ar2014>Geschäftsbericht 2014 (englisch)</ref>
Umsatz 21,391 Mrd. Euro<ref name=ar2014 />
Branche Elektronik
Website www.philips.de
Stand: 2014 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2014

Die Koninklijke Philips N. V. (Königliche Philips N. V., kurz: Philips genannt) ist einer der weltgrößten Elektronikkonzerne mit Sitz in Amsterdam und beschäftigt weltweit rund 116.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2013 wurde ein Umsatz von 23 Milliarden Euro erzielt.

Am 23. September 2014 gab Philips bekannt, sich in zwei eigenständige, börsennotierte Gesellschaften aufzuspalten. Die Beleuchtungssparte Philips Lumileds wurde Anfang 2015 an chinesisch-amerikanische Investoren verkauft.<ref>Philips nimmt Abschied vom Licht: LED-Sparte verkauft. In: heise online. 31. März 2015, abgerufen am 24. August 2015.</ref> Das Medizingeschäft und das Geschäft mit Konsumentenelektronik (Haushaltsgeräte, Kaffeemaschinen und Zahnbürsten) firmieren weiterhin unter dem bisherigen Namen.<ref>Probleme bei Medizintechnik: Philips mit Gewinnwarnung und Aufspaltungsplänen. In: finanzen.net. 23. September 2014, abgerufen am 24. August 2015.</ref>

Unternehmensgeschichte

Gründung und Aufbau: 1891–1930

Datei:Philipsfabriekje.jpg
Erste Philips-Fabrik in Eindhoven

Am 15. Mai 1891 wurde das Unternehmen Philips & Co. von Gerard Philips und seinem Vater Frederik Philips im niederländischen Eindhoven gegründet.<ref>http://www.philips.de/about/company/global/history/index.page</ref> Als erste Produkte des Unternehmens wurden im Jahr darauf mit zehn Arbeitern Glühlampen hergestellt. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen und Gerards Bruder Anton Philips trat 1895 in das Unternehmen ein. Am 29. August 1912<ref>Instituut voor Nederlandse Geschiedenis: Biografie Gerard Leonard Frederik Philips (niederländisch), abgefragt am 28. August 2009</ref> wurde Philips & Co. in eine Aktiengesellschaft (niederländisch: Naamloze Vennootschap (N. V.)) überführt und in N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken umbenannt. Bis 1991 wurde dieser Unternehmensname (Firma) beibehalten.

1914 wurde das Forschungslabor Philips Natuurkundig Laboratorium (NatLab) in Eindhoven gegründet. Dieses Labor wurde bis 2012 in eigener Regie betrieben.

1918 brachte Philips seine erste Radioröhre auf den Markt. Zu dem Zeitpunkt arbeiteten bereits 4000 Mitarbeiter für Philips und es entstanden Vertriebsorganisationen in allen bedeutenden Absatzmärkten der Erde.

1926 wurde im Forschungslabor Natlab die Pentodenröhre für Radios erfunden und im selben Jahr die Deutsche Philips G.m.b.H. in Berlin gegründet.<ref>www.euroarchiveguide.org: Unternehmensgeschichte von Philips in Deutschland, Englisch</ref> Bei dieser Gründung umfasste das deutsche Lieferprogramm vier Produkte: Lautsprecher, Gleichrichter, Netzanschlussgeräte und Ersatzröhren.

Durch die Übernahme des Hamburger Unternehmens C. H. F. Müller, eines Herstellers von Röntgenröhren, im Jahr 1927 erfolgte der Einstieg in die Medizintechnik. Den Markennamen Valvo für Elektronenröhren übernahm Philips bei dieser Akquise von C. H. F. Müller. Ebenfalls 1927 wurde das erste Philips-Radio präsentiert, das den Einstieg in die Unterhaltungselektronik einleitete.

Kriegs- und Nachkriegszeit: 1930–1960

Datei:Philips Mikrofon.jpg
Philips-Mikrofon für Tonbandaufnahmen (1955)
Datei:Philips Röhrenradio (1957).JPG
Philips-Radio Jupiter Phono-Super 465 mit Plattenspieler Typ HD 465 A (1957)
Datei:Auto-Mignon.jpg
Auto-Plattenspieler „Auto-Mignon“ von Philips, um 1960, im Volksmund auch „Plattensäge“ genannt

Nach den erfolgreichen 1920er Jahren hatte auch Philips mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen und musste sein Vertriebsnetz umstrukturieren.

Im Jahr 1934 eröffnete Philips eine Rundfunkgerätefabrik in Aachen. Aus dem Werk stammten zum Beispiel die Rundfunkgeräte-Typen „Aachen Super“ und der erste Philips-Trockenrasierer „Philishave“. Beide Produkte trugen maßgeblich zum Erfolg von Philips in Deutschland bei.

Das Unternehmen stellte 1928 in verschiedenen europäischen Städten seine ersten Fernsehgeräte vor. Zu diesem Zeitpunkt waren 45.000 Menschen bei Philips angestellt. 1939 folgte die Einführung des Rasierers „Philishave“ mit rotierendem Schersystem, dessen Grundprinzip bis heute unverändert in die Philips-Rasierer einfließt.

Die Allgemeine Deutsche Philips Verwaltungs GmbH (Alldephi) wurde gegründet, um die Rechte der niederländischen Muttergesellschaft wahrzunehmen. Doch der Zweite Weltkrieg beendete den weiteren Aufbau des Unternehmens in Deutschland zunächst. Der Geschäftsführer von Philips in Deutschland, Theodor Graf von Westarp, musste bei Kriegsbeginn auf Grund seiner Meinung zur politischen Situation in Deutschland seine Verantwortung abgeben.

Während des Zweiten Weltkrieges standen die niederländischen Werke als sogenanntes „Feindvermögen“ unter deutscher Zwangsverwaltung. Das Philips-Stammwerk in Eindhoven produzierte Bauteile und Geräte für die Wehrmacht und wurde daher während des Krieges von alliierten Flugzeugen mehrfach angegriffen, dabei wurde die Hauptverwaltung durch Bomben zerstört. In Aachen endete mit der Evakuierung der Stadt die dortige Produktion zunächst. Im KZ Herzogenbusch mussten Häftlinge in Zwangsarbeit für Philips produzieren.

Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau; zusätzlich entstanden weltweit weitere Werke und Niederlassungen.

Nach dem Krieg übernahm Graf von Westarp, der schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges von den Alliierten in seine frühere Funktion wieder eingesetzt wurde, die Leitung der Deutschen Philips GmbH. 1946 wurde die Hauptverwaltung von Berlin nach Hamburg verlegt und in Aachen ein Glühlampenwerk gegründet.
Datei:Autoradio Roehre.jpg
Mittel- und Langwellen-Autoradio mit Elektronenröhren (1950er Jahre)
In der Folge entwickelte sich das Unternehmen zu einem vielseitigen Elektronik- und Technologieanbieter mit Aktivitäten in Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Im Jahr 1947 entstand in Aachen eine Glasfabrik und in der 1948 gegründeten Apparatefabrik in Berlin startete Philips die Produktion von Rundfunkgeräten, Trockenrasierern, Phono- und Tonbandgeräten sowie Elektrorasierern. Die neu errichtete Apparatefabrik in Wetzlar/Hessen nahm ebenfalls 1947 ihre Produktion mit dem Rundfunkempfänger D78A auf. Reiseempfänger und Autoradios zählten neben Heimempfängern zu den größten Produktbereichen. Noch bis Ende der 1990er Jahre wurde dort produziert. 1950 trat Philips in den Tonträger-Markt ein und etablierte den Produktbereich Musik und gründete seine erste Tochtergesellschaft für Schallplattenaufnahmen, die Philips Phonographische Industrie. Diese Aktivitäten mündeten in einer 50-prozentigen Beteiligung an der Deutschen Grammophon Gesellschaft (später umbenannt in PolyGram).

In der Apparatefabrik in Krefeld nahm Philips 1951 die Produktion von Fernsehern auf. In den folgenden Jahren vergrößerte Philips seine Präsenz sowohl in Hamburg als auch in Aachen. In Hamburg begann Philips mit der Entwicklung und Fertigung von Halbleitern, in Aachen nahm der Konzern 1954 die Produktion von Bildröhren auf.

1955 wurde das deutsche Philips Forschungszentrum in Aachen gegründet. Schon 1957 weitete Philips seine Forschungsaktivitäten aus und gründete das Forschungslabor in Hamburg.

Weltweiter Erfolg: 1960–1990

Datei:Philips EL3302.jpg
Einer der ersten Kassetten-
recorder: Philips EL 3302 (1968)
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Infrarotlichtlampe
infraphil (ca. 1975)
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Philips Roller (1986)
Entwurf: Graham Hinde

Auf der 23. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin stellte Philips im August 1963 die Compact Cassette und den zugehörigen Kassettenrekorder vor.

1967 wurde das von Walter Bruch entwickelte Farbfernsehen nach dem PAL-System in Deutschland eingeführt. Im gleichen Jahr begann die Philips-Tochterunternehmen Valvo im Werk Aachen mit der Serienproduktion von Farbbildröhren. Im Aachener Philips-Forschungslabor wurde die UKW-Ferritantenne entwickelt.

Im Bereich Licht brachte Philips Anfang der 1980er Jahre als erstes Unternehmen kompakte, energiesparende Leuchtstofflampen heraus: die SL*-Lampe (1980) und im Jahr darauf die PL*-Lampe.

Im Jahr 1982 entstand die Philips Kommunikations Industrie AG (PKI), in der die Bereiche Büro- und Telekommunikation zusammengefasst wurden. 1982 kam die Compact Disc, eine Gemeinschaftsentwicklung von Philips und Sony, in Europa und Japan in den Handel. Innerhalb von 25 Jahren wurden weltweit mehr als 200 Milliarden CDs produziert. Im Jahr 1984 erzeugte das Forschungslabor in Hamburg Bilder des menschlichen Kopfes mit Hilfe der Kernspin-Tomographie, einen diagnostischen Verfahren ohne Röntgenstrahlen.

1986 kam der Radio-Kassettenrekorder „Roller“ auf den Markt. Die Betrachtung des Geräts als Modeartikel wurde auch bei Philips intern sehr kritisch gesehen. Das Gerät wurde ein großer Erfolg, über 700.000 Exemplare wurden innerhalb kurzer Zeit zum Preis von 200 DM abgesetzt.

Umbau und Aufbruch: 1990 bis heute

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Datei:HeadPhilips.jpg
Philips-Zentrale in Amsterdam um 2005
Datei:Philips Rasierer 015 wp 1 uf.jpg
Moderner Philips-Rasierer, um 2010

In den 1990er Jahren kam es zu einer tief greifenden Reorganisation des gesamten Unternehmens – Abläufe wurden verändert und Ziele sowie Verantwortungsbereiche neu definiert. Die seit 1912 bestehende Firma N. V. Philips’ Gloeilampenfabrieken wurde 1991 in Philips Electronics N. V. geändert. 1997 wurde der Unternehmenssitz von Eindhoven nach Amsterdam verlegt und die Firma in Koninklijke Philips Electronics N. V. (Royal Philips Electronics N. V.) umbenannt. Im Jahr 2013 verzichtete das Unternehmen auf das „Electronics“ im bisherigen Namen und firmiert seitdem unter Koninklijke Philips N. V.<ref>Koninklijke Philips Electronics N. V.: Namensänderung. eurex, 15. Mai 2013, abgerufen am 9. Juli 2013 (pdf; 17 kB).</ref><ref>Philips Unternehmensprofil. Philips Website, abgerufen am 9. Juli 2013.</ref>

Nach der Deutschen Wiedervereinigung investierte Philips in die neuen Bundesländer und übernahm 1991 sowohl die RFT Fernmeldewerk GmbH in Bautzen als auch die Narva Speziallampen GmbH in Plauen, ein weltweit operierendes Unternehmen im Bereich Fahrzeugbeleuchtung.

In der Folgezeit wurden mit Hilfe branchenübergreifender Partnerschaften zunehmend neue Märkte erschlossen: In Kooperation mit verschiedenen Partnern kam 1997 die erste DVD auf den Markt. Im Jahr 2000 eröffnete Philips in Hamburg eine Hightech-Röntgenröhrenfabrik. 2001 übernahm Philips im Rahmen der Akquisition der Healthcare Solution Group (HSG) von Agilent Technologies auch das Entwicklungs- und Fertigungszentrum für Patientenmonitore in Böblingen. 2002 wurde in Kooperation mit dem niederländischen Kaffee-Produzenten Douwe Egberts die KaffeemaschineSenseo“ eingeführt. Beiersdorf (Nivea) lieferte die Emulsion für den Philips Trocken-Nass-Rasierer „Coolskin“. Aachen ist seit 2004 Schwerpunkt für die Forschung an Organischen Leuchtdioden (OLED), die zur Entwicklung flächiger und flexibler Beleuchtungssysteme dienen sollen. Das DMC in Hamburg wurde durch ein neues Kompetenzzentrum für Röntgengeneratoren ergänzt. Gemeinsam mit dem Brauereikonzern InBev wurde 2005 das Heimzapfsystem „PerfectDraft“ auf den Markt gebracht.

Der Konzern positioniert sich immer stärker in Richtung wachstumsstarkes Technologie-Unternehmen und konzentriert sich dabei auf seine Kernkompetenzen in den Bereichen Healthcare, Lifestyle und Technologies. Im Rahmen dieser Konzentration hat Philips im Jahr 2006 sein Halbleitergeschäft in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, heute NXP, überführt und die Anteilsmehrheit in Höhe von 80,1 % an ein Finanzinvestoren-Konsortium verkauft. Im Herbst 2006 ergänzte Philips sein Portfolio durch die Übernahme des Laserdioden-Spezialisten ULM Photonics. Im September 2007 gab Philips seine Strategie „Vision 2010“ bekannt. Ende Dezember 2007 kündigte Philips mit der Übernahme des US-Unternehmens Respironics die größte Akquisition seiner Unternehmensgeschichte an. Dieser maßgebliche Schritt in der Gesundheitsstrategie des Konzerns verschaffte Philips die weltweite Führungsposition bei Gesundheitslösungen für zu Hause und im schnell wachsenden Markt für die Überwachung und Behandlung von Schlafapnoe und bei Beatmungslösungen für zu Hause.

Seit dem 1. Januar 2008 wird die Geschäftsstruktur in drei Kernsegmente aufgeteilt und vereinfacht: Beleuchtung, Gesundheit und Elektrogeräte, das aus den ehemaligen Bereichen Consumer Electronics, Elektrohausgeräte (Small Domestic Appliences) und Speech Processing besteht. Damit einher ging auch die Neugestaltung des Unternehmenslogos, das durch offenere Züge und eine breitere Laufweite mehr Dynamik erhalten hat. Ebenfalls im Jahr 2008 wurde die Sparte Speech Recognition Systems an Nuance Communications verkauft. Die zu Consumer Lifestyle gehörende Division Speech Processing blieb beim Unternehmen und hat weiterhin ihren Hauptsitz in Wien. Im Februar 2009 eröffnete Philips das erweiterte Retouren- und Recycling-Center in Hamburg. Durch diese Erweiterung kann der CO2-Ausstoß jährlich um bis zu 1200 Tonnen reduziert werden.

Am 5. Oktober 2009 wurde vom Niederländischen Forschungsmanagement den Mitarbeitern des Aachener Forschungslabors mitgeteilt, dass dieses wegen struktureller Probleme geschlossen werden muss.<ref>Philips Forschung in Aachen schließt in Aachener Nachrichten vom 5. Oktober 2009</ref><ref>Philips-Beschäftigte demonstrieren gegen Schließung Aachener Nachrichten vom 9. Oktober 2009</ref><ref>Philips Forscher suchen nach rettendem Strohhalm Aachener Nachrichten vom 9. Oktober 2009</ref>

Im April 2011 kündigte Philips an, die Fernsehsparte in ein Joint-Venture mit der chinesischen TPV Technology einzubringen, an dem Philips einen Anteil von 30 % und TPV Technology einen Anteil von 70 % halten sollte; ein Jahr später nahm das Joint-Venture unter dem Namen TP Vision den Geschäftsbetrieb auf.<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Philips-gliedert-Fernsehsparte-aus-1229539.html</ref><ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/TPV-uebernimmt-Fernsehsparte-von-Philips-1369935.html</ref><ref>http://www.newscenter.philips.com/ch_de/standard/ankuendigung_lancierung_tp_vision.wpd</ref> Anfang 2014 stieg Philips komplett aus dem Fernsehgeschäft aus und verkaufte seine restlichen TP-Vision-Anteile an TPV. Das chinesische Unternehmen erwarb damit das Recht, auch weiterhin TV-Geräte unter dem Namen Philips zu vertreiben.<ref>http://www.ingenieur360.de/konjunktur/philips-trennt-sich-von-tv-sparte/</ref>

2012 und 2013 orientierte sich Philips hin zu Kleingeräten wie Mixern, Rasierern, Elektrozahnbürsten und war dabei mit reduzierter Belegschaft auch erfolgreich.<ref>http://orf.at/stories/2203191/2203192/ Neue Philips-Strategie geht auf – Auch Sparprogramm macht sich bezahlt, ORF.at 21. Oktober 2013</ref>

2013 wurde versucht, die verbliebene Unterhaltungselektronik-Sparte für 150 Millionen Euro an den japanischen Konzern Funai Electric zu verkaufen. Dieser Deal scheiterte jedoch aufgrund von Vertragsverletzungen seitens Funai. Während Philips den Verkauf der Sparte an andere Interessenten prüfte, wurde dieser Bereich als eigenständige Einheit unter dem Namen Woox Innovations mit Hauptsitz in Hongkong weitergeführt.<ref>Übernahme gescheitert… Philips Unterhaltungselektronik-Sparte geht nicht an Funai Electric</ref> Im April 2014 wurde Woox Innovations schließlich an Gibson Brands verkauft.<ref>Philips verkauft WOOX Innovations an Gibson Brands</ref>

Die erstmals 1930 genutzte Philips-Bildmarke wird als Ergänzung zur Wortmarke aktuell auf Werbematerial und auf Ausdrucken von Philips verwendet. Sie hat ihren Ursprung in den Verpackungsgestaltungen einer Miniwatt-Radioröhre und des Tonaufnahmegeräts Philigraph, welche erstmals 1926 mit den typischen Wellen und Sternen versehen wurden. Diese Symbole sollten die Radiowellen und den ätherischen Abendhimmel symbolisieren. 1930 ordnete man die vier Sterne im Logo erstmals kreisförmig um die drei Wellen an.<ref name="Markenzeichen">Philips: Philips als Markenzeichen – der Ursprung der Bildmarke</ref>

Das Philips-Logo hängt auch am Verwaltungsgebäude. Seine Kurzversion, die Wortmarke mit dem Schriftzug „PHILIPS“ in der Schriftart Gill Sans, wurde um 2008 typografisch behutsam überarbeitet.

Im September 2004 integrierte Philips das Markenversprechen „sense and simplicity“ (deutsch: „Sinn und Einfachheit“) in sein Logo und ergänzte den PHILIPS-Schriftzug um die Zeile „sense and simplicity“.<ref name="Markenzeichen" />

Am 13. November 2013 erfuhr die Marke eine vollständige Neupositionierung. Die bisherige Tagline „Sense and Simplicity“ wurde nach mehrjährigen Konsumententests als zu komplex aufgegeben und durch die neue Brandline „Innovation + you“ ersetzt. Das Plus wird in Form der aus dem „Philips Schild“ bekannten Sterne, die einen Lichtblitz symbolisieren, dargestellt. Die Brandline wird in den meisten Ländern in englischer Sprache platziert. Eine Darstellung in der Landessprache gibt es in arabisch, chinesisch, spanisch, französisch, portugiesisch, türkisch und russisch.

Zum gleichen Datum wurde auch das Markenschild erneuert. Die bisher filigranen Konturen wurden deutlicher betont, die Wellen von vier auf zwei reduziert, und die Oberkante erhielt eine leichte Wölbung nach außen, die Zukunftsorientierung bei gleichzeitiger Wahrung der Tradition symbolisiert. <ref>The design story of the new Philips shield Youtube, 13. November 2013</ref>

Tochterunternehmen und Unternehmensübernahmen

Über die Jahre kaufte Philips immer wieder Unternehmen auf (unter anderem Magnavox, Marantz, Saeco, Signetics, Mullard, Paradise Systems, GTE Sylvania, VLSI) und trennte sich auch wieder von Akquisitionen oder Unternehmensteilen.

In Deutschland unterhält Philips unter anderem in Aachen (seit 1934) Produktionsstätten, zunächst für Radiogeräte in der Jägerstraße, seit dem Krieg in Rothe Erde ein Werk zur Produktion von Leuchtmitteln, in dem heute Niedervolt-Halogenlampen und Autolampen hergestellt werden. Seit 1963 verfügte dies über eine eigene Glashütte namens Granus. Diese Glashütte wurde aber bald auf die Produktion von Fernsehglas umgestellt. Mit diesem Fernsehglas wurde die auf dem gleichen Gelände errichtete Bildröhrenfabrik beliefert. Die Glas- und Bildröhrenaktivitäten wurden im Jahre 2000 in ein Joint Venture mit dem koreanischen LG-Konzern eingebracht (LG. Philips Displays). Aufgrund des starken Marktrückgangs bei Bildröhrenfernsehern hat LG. Philips Displays dann im Jahre 2004 die Bildröhrenfabrik geschlossen und im Januar 2006 für die Glasfabrik Konkurs angemeldet.

1969 übernahm die Deutsche Philips-Gruppe die Kapitalmehrheit bei der Siemag Feinmechanische Werke GmbH in Eiserfeld/Sieg (heute: Stadtteil von Siegen). Gleichzeitig wurde das Unternehmen in Philips Electrologica GmbH umbenannt. Die Zusammenarbeit der Philips-Gruppe mit dem Eiserfelder Werk hatte 1965 mit der Übernehme einer Kapitalbeteiligung von 40 Prozent begonnen. Gefertigt wurden Magnetkonten-Computer, Abrechnungsmaschinen, elektronische Tischrechner und Dtktiergeräte. Später wurden in Eiserfeld für die Philips Kommunikations-Industrie (PKI) Personal Computer, unter anderem das vielbeachtete "Yes"-System, und Nadeldrucker gefertigt. 1992 schloss Philips den Standort Eiserfeld komplett. Die Druckerfertigung wurde unter dem Namen PSi in ein Management-Buy-Out ausgelagert.

Von 1984 bis 1998 gehörte auch die Grundig AG zur Philips-Gruppe. 1979 übernahm Philips bei der Felten & Guilleaume Carlswerk AG in Köln die Mehrheit, firmierte 1982 den größten Teil des Unternehmens unter Philips Kommunikations Industrie AG (PKI) um, brachte die Energietechniksparte als Felten & Guilleaume Energietechnik AG an die Börse und verkaufte 1993 die Glasfasersparte von PKI an Nokia. Die Netzwerksparte von PKI wird drei Jahre später an AT&T verkauft. 1991 wird die Narva in Plauen von Philips übernommen.

Im Jahr 1999 verkaufte Philips seine Musiksparte PolyGram, in der die ursprüngliche Philips Phonographische Industrie, die von Siemens übernommene Deutsche Grammophon sowie weitere aufgekaufte Musik-Unternehmen aufgegangen waren, an Seagram, die damit in der Universal Music Group aufging.

1999 gründete Philips Lighting mit Agilent das Joint-Venture Lumileds. Lumileds hat sich schnell zu einem führenden Hersteller von Leuchtdioden für Beleuchtungszwecke entwickelt. Im Oktober 2000 kaufte Philips das in Seattle, Washington, USA, angesiedelte Unternehmen Optiva Corporation Inc. – das heute unter dem Namen Philips Oral Healthcare bekannt ist, welches sich auf Innovationen im Bereich der Mund- und Zahnpflege konzentriert. 2005 hat Philips die Agilent-Anteile erworben. 2007 übernahm Philips das US-amerikanische Unternehmen Color Kinetics und das kanadische Unternehmen TIR Systeme. Beide Unternehmen sind Hersteller von LED-Leuchten.<ref>Philips Completes Acquisition of US-Based Color Kinetics, Further Strengthening Leading Position in LED Lighting Systems, Components and Technologies</ref><ref>Philips buys Canadian solid state lighting company TIR Systems for 49 mln eur</ref>

In den Standorten Hamburg und Böblingen betrieb die Philips Semiconductors GmbH Deutschland Halbleiterwerke. Die gesamte Halbleitersparte des Konzerns wurde im vierten Quartal 2006 verselbständigt und zu 80,1 % an die US-Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts & Co., Silver Lake Partners und AlpInvest verkauft. Die neue Gesellschaft NXP Semiconductors firmierte anfangs mit dem Namenszusatz founded by Philips.

Im Mai 2006 wurde die Übernahme von Cannon AVENT angekündigt, einem englischen Hersteller von Babycare-Produkten, mit seiner Fabrik in der Grafschaft Suffolk.<ref>http://www.newscenter.philips.com/main/standard/about/news/press/archive/2006/article-15403.wpd</ref> AVENT ist sowohl in Großbritannien als auch in den wichtigsten europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten vertreten und exportiert weltweit in über 60 Länder.

Im Juli 2009 gab das Unternehmen den Kauf des italienischen Haushaltsgeräteherstellers Saeco bekannt.<ref>http://www.newscenter.philips.com/main/standard/about/news/press/20090727_coffee.wpd</ref>

Im Januar 2011 wurde die Übernahme des indischen Küchengeräteherstellers Preethi angekündigt.<ref>http://www.newscenter.philips.com/main/standard/news/press/2011/20110124_acquisition_preethi.wpd</ref>

Philips-Produkt-Innovationen

Aktie

Die Aktie ist an der Amsterdamer Börse notiert und im AEX gelistet. Rund 100 % der Aktien befinden sich in Streubesitz.

Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende

Wissenschaftsförderung

Ab 1968 veranstaltete Philips einen europaweiten Wissenschaftswettbewerb European Philips Contest for Young Scientists and Inventors für Schüler und junge Studenten. 1989 wurde die Organisation des Wettbewerbs von der Europäischen Union übernommen und in European Union Contest for Young Scientists umbenannt.<ref>European Commision: European Union Contest for Young Scientists</ref><ref>Anzeige in: Der Spiegel, Heft 40, 1. Oktober 1973, S. 151 (online)</ref><ref>Karl Sabbagh, Young scientists compete in Europe, in: New Scientist, 10. Juni 1971, S. 639–640 (online bei Google Books)</ref>

Kritik

Im Jahr 2006 bekam Philips den Negativpreis Big Brother Award verliehen für die Implementierung von technischen Vorgängen und Eckdaten im Orange-Book-Standard, um eine eindeutige Seriennummer in gebrannten CDs während des Brennvorganges zu hinterlassen.<ref>Big Brother Awards 2006 – CD-Brenner überwacht Benutzer Focus vom 20. Oktober 2006</ref>

Philips war an dem 1941 aufgelösten Phoebuskartell zur Aufteilung und Absicherung des weltweiten Glühlampenmarktes beteiligt.

Im Guide to Greener Electronics stellt Greenpeace Philips in puncto Umweltschutz auf Platz 10 von 16 Elektronikherstellern (Stand Aug. 2013; Platz 1 ist am umweltfreundlichsten). Dabei geht es unter anderem um gefährliche chemische Substanzen in der Produktionskette sowie Entsorgung und Recycling.<ref>Greenpeace: A Guide to Greener Electronics</ref>

Weblinks

Commons Commons: Philips – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />