Xavier Bettel


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Xavier Bettel (* 3. März 1973 in Luxemburg) ist ein luxemburgischer Politiker der Demokratesch Partei. Seit dem 4. Dezember 2013 ist er Premierminister des Großherzogtums Luxemburg.<ref>Neue Regierung in Luxemburg vereidigt FAZ.net, 4. Dezember 2013, abgerufen am 4. Dezember 2013.</ref>

Bettel studierte Rechtswissenschaften und war lange Zeit als Rechtsanwalt tätig. 1999 zog er als Abgeordneter in die Chambre des Députés ein. Von 2011 bis 2013 war Bettel Bürgermeister der Stadt Luxemburg. Von 2013 bis 2015 war er Parteivorsitzender der Demokratesch Partei.<ref>Cahen wird mit 90 Prozent DP-Präsidentin Tageblatt, 28. November 2015, abgerufen am 28. November 2015.</ref>

Leben

Xavier Bettel studierte öffentliches Recht, Kirchen-, See- und Europarecht an der juristischen Fakultät der Universität Nancy in Frankreich und an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, Griechenland. Bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister von Luxemburg war er neben der politischen Karriere auch als Anwalt tätig.

Schon früh interessierte sich Xavier Bettel für Politik, und so trat er 1988, im Alter von 15 Jahren, der Demokratesch Partei (DP) bei. Von 1994 bis 2002 war er Vorsitzender der Luxemburger Jungliberalen (JDL). 1999 wurde Xavier Bettel in die Abgeordnetenkammer Luxemburgs gewählt. Mit seinen damals erst 26 Jahren war er der jüngste Abgeordnete des Parlaments. Im selben Jahr wurde er ebenfalls in den Gemeinderat der luxemburgischen Hauptstadt gewählt.

Bei den Parlamentswahlen 2004 und 2009 wurde er in seinem Amt bestätigt. Auf Gemeindeniveau wurde er 2005 Schöffe der Stadt Luxemburg. Bei den Wahlen am 9. Oktober 2011 war Xavier Bettel der meistgewählte Politiker seiner Partei. Damit verdrängte er den amtierenden Bürgermeister Paul Helminger.<ref>Xavier Bettel – Luxembourg City's new Mayor Wort.lu, 10. Oktober 2011, abgerufen am 13. Januar 2014.</ref> Am 24. November wurde Xavier Bettel als neuer Bürgermeister der Stadt Luxemburg vereidigt.<ref>Ein Jahr Bürgermeister Bettel Wort.lu, 24. November 2012, abgerufen am 13. Januar 2014.</ref>

Bei den nationalen Wahlen 2013 erreichte Bettels DP 13 Sitze. Er lehnte es ab, Juniorpartner einer vom langjährigen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker geführten Regierung zu werden. Er einigte sich stattdessen mit den Sozialdemokraten und den Grünen auf Koalitionsverhandlungen. Am 25. Oktober 2013 beauftragte ihn Großherzog Henri mit der Regierungsbildung.<ref>Bettel setzt Juncker schachmatt n-tv, 25. Oktober 2013.</ref> Am 4. Dezember 2013 wurden Bettel als Ministerpräsident und sein Kabinett vereidigt.

Seine Homosexualität wurde in den luxemburgischen Medien mehrmals zum Thema. In der RTL-Sendung Background sprach Xavier Bettel am 28. Juni 2008 das erste Mal offen über seine Homosexualität. Dabei betonte er, wie schwierig es auch heute noch sei, damit in der Luxemburger Gesellschaft umzugehen.

Seit dem 19. März 2010 lebte Xavier Bettel in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit Gauthier Destenay, einem belgischen Architekten;<ref>10 Dinge, die Sie noch nicht über Bettel wussten L'Essentiel, 4. Dezember 2013, abgerufen am 27. Januar 2014.</ref> am 15. Mai 2015 heiratete das Paar in Luxemburg.<ref>Luxemburger Regierungschef heiratet seinen Freund ORF, 15. Mai 2015.</ref> Bettel ist damit der erste homosexuelle Regierungschef in Europa, der im Amt seinen Partner heiratete.<ref>Schwuler EU-Regierungschef: Luxemburgs Premier Bettel heiratet langjährigen Freund Spiegel Online, 15. Mai 2015</ref>

In die Amtszeit von Bettel fiel die Veröffentlichung geheimer Steuervereinbarungen zwischen internationalen Konzernen und Luxemburger Behörden – die sogenannten „Luxemburg-Leaks“.<ref>Luxemburgs Premier Xavier Bettel – „Ich kann nicht meine Steuern erhöhen, weil es dem Nachbarland dann besser geht“ Süddeutsche Zeitung, 6. November 2014.</ref>

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Xavier Bettel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />