Bahnhof Wuppertal-Barmen
Wuppertal-Barmen | ||||||
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Wuppertal Winklerstraße 2013 015.JPG Empfangsgebäude
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Daten | ||||||
Lage im Netz | Haltepunkt | |||||
Bahnsteiggleise | 4 | |||||
Abkürzung | KWBA | |||||
IBNR | 8006596 | |||||
Kategorie | 3 | |||||
Eröffnung | 1847 | |||||
Lage | ||||||
Stadt/Gemeinde | Wuppertal | |||||
Ort/Ortsteil | Barmen | |||||
Land | Nordrhein-Westfalen | |||||
Staat | Deutschland | |||||
Koordinaten | 7,194444|primary | dim=2000 | globe= | name=Wuppertal-Barmen | region=DE-NW | type=landmark
}} |
Höhe (SO) | 183 m | |||||
Eisenbahnstrecken | ||||||
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof Wuppertal-Barmen (auch Barmer Bahnhof genannt) ist ein Wuppertaler Haltepunkt und ehemaliger Bahnhof an der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich war er der Hauptbahnhof der bis 1929 selbstständigen Stadt Barmen. Vor dem Krieg war er eine wichtige Schnellzugstation und hatte eine große Güterabfertigung, die Bedeutung verringerte sich nach dem Krieg zu Gunsten des Oberbarmer Bahnhofs und spätestens seit der Umbenennung des Elberfelders in den Wuppertaler Hauptbahnhof.
Inhaltsverzeichnis
Empfangsgebäude
Der rechteckige Muschelkalkbau in neoklassizistischen Formen ist neunachsig mit Pilastergliederung, dazwischen mit rundbogigen Fenstern über dem Sockelgeschoss. Von den beiden seitlich vorgezogenen fünfachsigen Risaliten mit vorgelagerten ionischen Säulen ist nach dem Krieg nur noch der westliche erhalten geblieben. Über diesem Gebäudeflügel erhebt sich ein Portal mit flachem Dreiecksgiebel, hochrechteckigen Fenstern und Okuli in den Wandfeldern unter dem Gebälk. In dem Giebeldreieck befindet sich ein kleines Halbrundfenster. Die mittlere Achse ist durch eine Uhr verziert, deren Buchstaben „Wuppertal Barmen“ die Ziffern ersetzen.
Geschichte
Eröffnung und erstes Empfangsgebäude
Ein erstes Empfangsgebäude wurde mit der Eröffnung der Strecke am 9. Oktober 1847 als Bahnhof Barmen von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. 1905 erfolgte die Umbenennung in Barmen Hauptbahnhof.<ref>NRWbahnarchiv+Info von André Joost</ref> Der erste Bau stand ein wenig östlicher als der heutige Bau und wurde abgerissen.
Verlegung und Bau des neuen Empfangsgebäudes
Das heute nur teilweise erhaltene Empfangsgebäude an der Winklerstraße entstand von Oktober 1911 an in zweijähriger Bauzeit und wurde am 10. Oktober 1913 der Öffentlichkeit übergeben.<ref>Wuppertal-Barmen. bahnen-wuppertal.de. Abgerufen am 3. Juni 2011.</ref> Dem Bau lagen Pläne des ranghohen preußischen Baubeamten Alexander Rüdell<ref>C. Cornelius: Dr.-Ing. Alexander Rüdell †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 41. Jahrgang 1921, Nr. 1 (vom 1. Januar 1921) (online als PDF-Dokument mit ca. 1,70 MB), S. 3f.</ref> zu Grunde, der in leitender Stellung bei den Eisenbahnabteilungen des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten tätig war. Die Ausführung lag in den Händen der Regierungsbaumeister Johannes Ziertmann und Eduard Behne bei der Eisenbahndirektion Elberfeld. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt.
Das Empfangsgebäude wurde am 1. Juli 1988 unter Denkmalschutz gestellt.
Nutzung des Empfangsgebäudes seit 1991
Im März 1991 eröffnete eine Gaststätten- und Veranstaltungsgesellschaft mit Alfred Biolek an der Spitze die Diskothek Barmer Bahnhof in den Räumen. In den 1990er Jahren war sie eine der größten im Tal. Aufgrund von Brandschutzauflagen, die mit hohen Investitionen verbunden waren, musste im Juni 2001 der Betrieb eingestellt werden.
Ende 2007 zeichnet sich eine Entwicklung in dem nun lange ungenutzten Gebäude ab.<ref>Neues Leben im Barmer Bahnhof (Memento vom 6. Dezember 2007 im Internet Archive), Remscheider General-Anzeiger (Online) vom 13. November 2007</ref> Nach dem Konzept eines Investors soll dort eine gehobene Gastronomie angesiedelt werden.<ref>Barmer Bahnhof: Fällt der Startschuss schon am 19. Juni?, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 22. Dezember 2007</ref> Nach einem Jahr Verhandlung wird der Investor für rund eine halbe Million Euro die Immobilie übernehmen und nach seinen Schätzungen rund zwei Millionen in den Umbau investieren.<ref>Wuppertaler Rundschau vom 28. November 2007</ref> Ende Januar 2008 gab es aber Unsicherheit über die Zukunft dieses Projektes, die Westdeutsche Zeitung will an Informationen gekommen sein, dass der Investor insolvent sei.<ref>Vorwürfe: Barmer Bahnhof – Zwölf Haftbefehle gegen Investor, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 26. Januar 2008</ref>
Am 25. August 2008 hat der Wiener Opernsänger Kurt Rydl den Barmer Bahnhof für 540.000 Euro gekauft. Bauliche Maßnahmen an der Fassade sowie im Innenraumbereich sollen den Bahnhof wieder ansehnlich machen. Für die Räumlichkeiten sind ein Restaurant der erhobeneren Klasse und eine Drogerie geplant, außerdem werden Mieter aus kunstnahen Bereichen gesucht. Der Kiosk soll ebenfalls erhalten bleiben, zumal der Besitzer der Schwager des Käufers ist.<ref>Opernstar kauft Barmer Bahnhof, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 27. August 2008</ref>
Am 8. Dezember 2008 lud der neue Besitzer zur Pressebesichtigung in den Barmer Bahnhof ein. Dabei verriet Rydl, dass er den Bahnhof ohne genaue Kenntnis über das Gebäude gekauft habe. Nur der Nähe zum Opernhaus, des Bahnbetriebes und der familiären Beziehung wegen hätte er sich für den Kauf entschieden. Die sichtbaren Arbeiten am Dach, dem Absperrzaun zu den Gleisen und die Rodung des kleinen Baumbestandes waren nur die ersten Schritte hin zu einem Kulturbahnhof. Jedoch habe Rydl keine Eile bei seinem Vorgehen eine hochwertige Gastronomie einzurichten sowie die 600 m² im Obergeschoss eventuell zu einer kleinen Spielstätte der Wuppertaler Bühnen umzubauen. Die Brandschutzbestimmungen, welche der Grund für die Schließung der ehemaligen Disko von Alfred Biolek war, ließen jedoch höchstens 199 Zuschauer zu.<ref>Barmer Bahnhof eröffnet mit Wiener Opernstar, Westdeutsche Zeitung (Online) vom 9. Dezember 2008</ref>
Für das Jahr 2010 war die Wiedereröffnung der bis jetzt nicht mehr zugänglichen, im westlichen Gebäudeteil gelegenen, Veranstaltungsräume geplant. Der Betreiber sollte der Bochumer Catering-Dienstleister eßkapade sein.<ref>Barmer Bahnhof: Betreiber für die Disco gefunden, Westdeutsche Zeitung (online) vom 16. Januar 2010</ref>
Anfang November 2010 stand fest, dass Martina Steimer ihr im Rex-Theater geschlossenes Forum Maximum im Barmer Bahnhof fortsetzen werde. Am 7. Februar 2011 wurde das neue Forum Maximum im Barmer Bahnhof feierlich eröffnet; unter den 600 Gästen war auch der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung.<ref>Andreas Boller: Glänzender Start: 600 Gäste feiern im Barmer Bahnhof. 8. Februar 2011, abgerufen am 28. Mai 2011. </ref> Schon am 28. Februar 2011 wurde bekannt, dass Steimer und Rydl ihre Kooperation wegen finanzieller Differenzen nicht fortführen.<ref>Florian Launus: Barmer Bahnhof: Das Forum ist raus – nach Streit ums Geld. 28. Februar 2011, abgerufen am 28. Mai 2011. </ref>
Seit September 2011 laufen unter der Leitung eines neuen Betreibers Veranstaltungen im gehobenen Segment (Disco, Live-Events).<ref>Peter Ryzek: Der Barmer Bahnhof meldet sich zurück. 18. September 2011, abgerufen am 10. Februar 2012. </ref>
Heutige Nutzung
Der Bahnhof Wuppertal-Barmen wird derzeit von folgenden Linien des Schienenpersonennahverkehrs bedient:
Innerstädtische ÖPNV-Anbindung
- die unten angegebenen Taktzeiten beziehen sich auf die Hauptverkehrszeiten von montags bis freitags
- zu den genaueren Linienbänden der Busse und NachtExpresse siehe auch: WSW mobil
- alle Linien verkehren - zumindest in eine Richtung - über den fußläufig erreichbaren Barmer Verkehrsknotenpunkt Alter Markt, wo sich die Barmer Innenstadt mit der Hauptgeschäftsstraße Werth und der Schwebebahnhaltestelle Alter Markt befindet
Linienr. | Richtung | Bussteig | Bemerkung |
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CityExpress: | |||
CE 61 | W-Barmen, Alter Markt | Bstg. 6 | alle 20 Minuten, 5 Minuten Fußweg |
CE 61 | W-Ronsdorf, Am Stadtbahnhof | Bstg. 5 | alle 20 Minuten |
StadtLinien: | |||
332 | Hattingen Mitte über Niedersprockhövel | Bstg. 3 | stündlich |
608 | Ennepetal Bbf über Schwelm und W-Langerfeld | Bstg. 1 | alle 30 Minuten; die Fahrten, die in W-Langerfeld an der Dieselstraße Schleife enden, starten in Barmen erst an der nahegelegenen Haltestelle Alter Markt, dort bilden sie einen Taktfahrplan mit den halbstündlich vom Bahnhof Barmen kommenden Fahrten, sodass ab der Haltestelle Alter Markt ein 10-Minuten-Takt erreicht wird. |
611 | W-Katernberg Birkenhöhe Schl. über Hbf | Bstg. 4 | alle 20 Minuten |
611 | W-Heckinghausen Lenneper Str. | Bstg. 6 | alle 20 Minuten |
614 | W-Rott Eichenstr. | Bstg. 1 | alle 20 Minuten, in der Schulzeit nicht zwischen 8 Uhr und 11 Uhr, in den Schulferien nur abends halbstündig |
617 | W-Katernberg Am Eckbusch über Raukamp Schl. | Bstg. 7 | alle 20 Minuten, nicht sonntags |
624 | W-Wichlinghausen Sternenberg über Wichlingh. Markt | Bstg. 1 | alle 20 Minuten |
627 | W-Uellendahl Raukamp Schl./Velbert-Neviges Markt/Bf. über Dönberg und Bf Rosenhügel | Bstg. 7 | im Taktangebot mit Linie 637 alle 20 Minuten bis Raukamp Schleife, nach Velbert-Neviges stündlich |
628 | W-Elberfeld Hamburger Treppe über Hbf | Bstg. 5 | alle 20 Minuten, ab 20.30 Uhr nur bis W-Elberfeld Wall/Museum |
628 | W-Barmen Sedanstraße über Schützenstr. | Bstg. 6 | alle 20 Minuten |
632 | W-Nächstebreck Hölker Feld Schl. über Wichlingh. Markt | Bstg. 1 | alle 20 Minuten |
634 | Velbert-Nierenhof Bbf über Raukamp Schl., Sprochhövel-Herzkamp und Hattingen-Elfringhausen | Bstg. 7 | alle 2 Stunden |
637 | Velbert-Nierenhof Bbf über Raukamp Schl., Dönberg und Velbert-Langenberg Bf | Bstg. 7 | stündlich, Taktangebot bis Raukamp Schleife mit Linie 627 |
640 | W-Barmen Klinikum Barmen Clausenhof | Bstg. 4 | alle 20 Minuten |
640 | W-Ronsdorf Echoer Straße über Toelleturm und Ronsdorf Markt | Bstg. 6 | alle 20 Minuten |
644 | W-Barmen Richard-Strauss-Allee | Bstg. 8 | alle 20 Minuten, nicht nach 19.30 Uhr |
644 | W-Hatzfeld Windhornstraße über Schützenstr. | Bstg. 9 | alle 20 Minuten, nach 19.30 Uhr von Bstg. 7 |
NachtExpress: (verkehren stündlich in den Nächten auf Samstage, Sonntage und Feiertage) | |||
NE5 | W-Langerfeld Markt | Bstg. 6 | über W-Heckinghausen, Rückfahrt über W-Oberbarmen Bf |
NE5 | W-Elberfeld Hbf | Bstg. 4 | über B7 |
NE8 | W-Beyenburg Grünental | Bstg. 3 | über W-Oberbarmen Bf |
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Cuny: Das neue Empfangsgebäude in Barmen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 33. Jahrgang 1913, Nr. 103 (vom 27. Dezember 1913) (zum Download als PDF-Dokument mit ca. 1,96 MB), S. 721–724.
- Manfred Berger: Historische Bahnhofsbauten. Band 2, Berlin 1987, ISBN 3-344-00067-5.
- WSW mobil GmbH, ÖPNV Systemmanagement: Fahrplan Wuppertal 2009/10. ECO-Druck GmbH, Wuppertal 2009
Weblinks
- Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste
- Offizielle Website des Betreibers der Veranstaltungsräume
- Website des Besitzers des Bahnhofsgebäudes
- Website Eventlocation im Bahnhofsgebäude
- Beschreibung des Bahnhofs Barmen bei bahnen-wuppertal.de
- Bahnhof Barmen bei architektur-wuppertal.de
- WZ TV WZ Interview zu den Umbaumaßnahmen
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