Ragusa
Ragusa | ||||||
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Kein Wappen vorhanden. |
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Staat: | Italien | |||||
Region: | Sizilien | |||||
Provinz: | Ragusa (RG) | |||||
Lokale Bezeichnung: | Rausa | |||||
Koordinaten: | 14,719444444444|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=IT-RG | type=city
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Höhe: | 520 m s.l.m. | |||||
Fläche: | 442,37 km² | |||||
Einwohner: | 72.812 (31. Dez. 2013)<ref>Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2013. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 165 Einw./km² | |||||
Stadtviertel | Vedi | |||||
Angrenzende Gemeinden | Chiaramonte Gulfi, Comiso, Giarratana, Modica, Monterosso Almo, Rosolini (SR), Santa Croce Camerina, Scicli, Vittoria | |||||
Postleitzahl: | 97100 | |||||
Vorwahl: | 0932 | |||||
ISTAT-Nummer: | 088009 | |||||
Volksbezeichnung: | Ragusani | |||||
Schutzpatron: | San Giovanni Battista und San Giorgio | |||||
Website: | Ragusa |
Ragusa (sizilianisch Rausa; lateinisch Ragusia) ist eine Stadt mit 72.812 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) auf der italienischen Insel Sizilien und die Provinzhauptstadt der Provinz Ragusa. Sie ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Daten
Ragusa liegt in den Monti Iblei auf einer Höhe von 520 m über NN und ist 92 km von Syrakus und 248 km von Palermo entfernt.
Die Ortsteile von Ragusa sind Ariazza, Bellocozzo San Giacomo, Bocampello, Calafato, Carnesala Gargallo, Castellana, Castiglione, Cava Giumente, Cilone, Conservatore, Costa, Cutalia, Donnafugata, Fargione, Gaddimeli II, Galerme, Gallina, Gelso, Genisi, Gisolfo, Granatello, Imperatore, Magnì, Maltempo, Marchesa Monte Margi, Marina di Ragusa, Menta, Mistretta, Monsovile, Montesano, Nunziata, Palazzello, Palazzola, Pendente, Piombo, Ponte di Modica, Pozzi, Pozzillo, Punta Braccetto, Puntarazzi, Salinella, Salomone, Santa Barbara, Sant'Antonino, Serra Garofalo, Soprano, Torre del Mastro, Trebastoni und Tresauro.
Die Nachbargemeinden sind Chiaramonte Gulfi, Comiso, Giarratana, Modica, Monterosso Almo, Rosolini (SR), Santa Croce Camerina, Scicli und Vittoria.
Geschichte
Die Gegend war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt und wurde bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts v. Chr. von den Sikanen bewohnt, danach von den Sikelern, die die Siedlung namens Hybla wahrscheinlich gründeten. Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Griechen, anschließend die Karthager den Ort. Nach der Eroberung Siziliens durch die Römer wuchs die Stadt zu einem regionalen Zentrum unter dem Namen Hybla Heraia heran.
Ab dem 4. Jahrhundert regierten die Byzantiner. Im August 848 wurde die Stadt von den Arabern geplündert und zerstört, nachdem laut Ibn al-Athīr die Bewohner mit den Arabern Frieden geschlossen und ihnen die Stadt überlassen hatten. Im Jahr 868 eroberten die Araber die Stadt endgültig. Während des Mittelalters herrschten nacheinander Normannen, Staufer und Aragonesen.
1693 wurde die Stadt von einem Erdbeben fast vollständig zerstört und ihre Vergangenheit, arabische und mittelalterliche Spuren inbegriffen, vernichtet. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden zwei Stadtteile, einer auf dem Gebiet der ursprünglichen Stadt und einer auf einem etwas höher gelegenen Felsplateau im Westen.
1927 wurde Ragusa die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Ragusa.
Wappen
Beschreibung: In Blau ein goldbewehrter schwarzer Adler mit hochgestellten Flügeln unter einer goldenen Zackenkrone mit einem goldenen Füllhorn im linken und einem Merkurstab im anderen Fang. Über dem Schild eine fünftürmige Mauerkrone und am Schildfuß auf silbernem Band die Devise in schwarzen Majuskeln: “CREVIT RAGVSIA HYBLǼ RVINIES“
Wirtschaft
1838 wurden in der Umgebung von Ragusa Asphaltvorkommen entdeckt, in der Mitte des 20. Jahrhunderts Erdölvorkommen. Wichtige Zweige der Wirtschaft sind die Gewinnung von Asphalt, die Verarbeitung von Erdöl, die Landwirtschaft und die Produktion des Ragusano, einer für die Region typischen Käsesorte. Auch der Tourismus spielt zunehmend eine Rolle. Hierzu trägt der Ortsteil Marina di Ragusa bei, der 25 km südwestlich am Meer liegt und sich zu einem belebten Ferienort entwickelt hat.
Verkehr
Ragusa befindet sich an der Staatsstraße 115, über die wenige Kilometer weiter östlich, bei Rosolini, die Autobahn A18 nach Catania und Messina erreicht werden kann. Eine Verlängerung der A18 bis nach Ragusa und weiter nach Gela ist geplant. Ragusa liegt auch an der Bahnstrecke Caltanissetta–Gela–Syrakus. Etwa zehn Kilometer nordwestlich von Ragusa befindet sich der Flughafen Comiso, der 2013 für den internationalen Verkehr geöffnet wurde. In der Umgebung von Ragusa liegen auch eine Reihe von kleineren Flugplätzen für die Allgemeine Luftfahrt, darunter der Flugplatz Giubiliana.
Stadtbild
Der Stadtkern besteht aus zwei Teilen, die durch eine Schlucht getrennt sind. Im Osten liegt an der Stelle der alten Stadt die Unterstadt Ragusa Ibla mit prächtigen Bauten im Stil des sizilianischen Barocks aus dem 18. Jahrhundert. Hier befindet sich ein großer Teil barocker Kirchen und Paläste.
Auf einer Anhöhe im Westen liegt die ebenfalls im 18. Jahrhundert eher nüchtern und geometrisch angelegte Oberstadt Ragusa Superiore. Hier lebt der größere Teil der Stadtbewohner. Neben den Verwaltungsgebäuden der Stadt steht hier die Kathedrale San Giovanni.
Verbunden sind die beiden Stadtteile über drei Brücken. Die älteste Brücke, Ponte dei Cappuccini oder auch Ponte Vecchio stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie ist 114 m lang und führt in 40 m Höhe über einen alten Steinbruch.
- Ragusa Ibla2.jpg
Kirche San Giorgio in Ragusa Ibla
- 2008-10-26 Ragusa-Ibla SanGiorgio-Innen.jpg
Innenraum der Kirche San Giorgio
- Ragusa Ibla San Giuseppe.jpg
Kirche San Giuseppe in Ragusa Ibla
- Ragusa Nova Cathédrale.jpg
Kathedrale San Giovanni in Ragusa Superiore
Umgebung
Etwa 20 km südwestlich von Ragusa liegt das Castello di Donnafugata, eine Palastanlage aus dem 19. Jahrhundert mit einer gleichnamigen, international bekannten Weinkellerei.
25 km südlich von Ragusa befindet sich der Ortsteil Marina di Ragusa, der auf Grund seiner weitläufigen Sandstrände beliebtes Ausflugsziel der Ragusani ist.
Veranstaltungen
- Schutzpatron von Ragusa Ibla ist San Giorgio, dem zu Ehren jedes Jahr am 23. April ein Fest veranstaltet wird.
- In Ragusa Superiore wird San Giovanni als Schutzpatron verehrt. Mit den jährlichen Feierlichkeiten vom 27. bis zum 29. August wird auch die Johannisbroternte in der Region eingeleitet.
- Verleihung des Dichterpreises „Città di Ragusa“
Personen
- Giovanni Battista Hodierna (1597–1660), Priester und Astronom
- Carmelo Cappello (1912–1996), Bildhauer der Moderne
- Giorgio Occhipinti (* 1969), Pianist, Komponist und Bandleader
- Loredana Cannata (* 1975), Schauspielerin
- Damiano Caruso (* 1987), Radrennfahrer
Städtepartnerschaften
- Kroatien Dubrovnik (Der italienische Name von Dubrovnik ist Ragusa)
- Rumänien Rădăuți
- Malta Mosta
- Vereinigte Staaten Little Rock
- Peru Asunción
- Frankreich Oise (Département)
- Italien Mailand
Literatur
- Eva Gründel, Heinz Tomek: Sizilien. 5. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-3476-1.
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
Acate | Chiaramonte Gulfi | Comiso | Giarratana | Ispica | Modica | Monterosso Almo | Pozzallo | Ragusa | Santa Croce Camerina | Scicli | Vittoria
Kulturlandschaften
Amalfiküste |
Ätna |
Cilento und Vallo di Diano (mit Elea, Paestum und Kartause von Padula) |
Dolomiten |
Liparische Inseln |
Porto Venere und Cinque Terre mit Palmaria, Tino und Tinetto |
Spätbarocke Städte des Val di Noto (Catania, Caltagirone, Noto, Militello in Val di Catania, Modica, Palazzolo Acreide, Ragusa und Scicli) |
Val d’Orcia
Historische Stadtzentren
Ferrara |
Florenz |
Genua (Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli) |
Mantua und Sabbioneta |
Neapel |
Pienza |
Rom (mit Stätten des Heiligen Stuhls und Sankt Paul vor den Mauern) |
San Gimignano |
Siena |
Syrakus |
Urbino |
Venedig |
Verona |
Vicenza (Chiericati-Palast und die Villen Palladios in der Region Venetien)
Archäologische Stätten
Archäologische Stätten von Agrigent |
Su Nuraxi von Barumini |
Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia |
Nekropolis von Pantalica |
Pompeji, Herculaneum und Villa von Oplontis |
Felsbilder im Valcamonica |
Villa Romana del Casale |
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
Einzelbauten oder Gebäudeensembles
Crespi d’Adda |
Trulli von Alberobello |
Basilika San Francesco und Sacro Convento von Assisi |
Basilika von Aquileia |
Palast von Caserta, San Leucio und Vanvitelli-Aquädukt in Caserta |
Castel del Monte |
Die Langobarden in Italien, Orte der Macht; 568 bis 774 n. Chr. (Brescia, Cividale del Friuli, Castelseprio, Spoleto, Campello sul Clitunno, Benevento, und Monte Sant’Angelo) |
Santa Maria delle Grazie in Mailand |
Sassi di Matera |
Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena |
Botanischer Garten von Padua |
Arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale |
Piazza dei Miracoli in Pisa (Schiefer Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto) |
Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna (Mausoleum des Theoderich, Mausoleum der Galla Placidia, Baptisterium der Arianer, Baptisterium der Kathedrale, Erzbischöfliche Kapelle, San Vitale, Sant’Apollinare Nuovo, Sant’Apollinare in Classe) |
Sacri Monti |
Villa Adriana und Villa d’Este in Tivoli |
Residenzen des Hauses Savoyen in Turin (Palazzo Madama) und Piemont (Palast von Venaria Reale, Schloss Stupinigi) |
Villen Palladios im Veneto |
Villen und Gärten der Medici in der Toskana