Margot Käßmann


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Margot Käßmann (* 3. Juni 1958 in Marburg als Margot Schulze) ist eine deutsche evangelisch-lutherische Theologin und Pfarrerin in verschiedenen kirchlichen Leitungsfunktionen. Sie war unter anderem Mitglied im ÖRK (1983–2002), Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages (1995–1999), Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen (2002–2011), Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (1999–2010) und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) (2009–2010). Im Februar 2010 trat sie nach der polizeilich festgestellten Straftat einer Autofahrt unter erheblichem Alkoholeinfluss von Bischofsamt und EKD-Ratsvorsitz zurück. Seit 27. April 2012 ist sie „Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017“ im Auftrag des Rates der EKD.

Leben

Kindheit, Ausbildung, Familie

Margot Käßmann, geborene Schulze, wurde als jüngste von drei Töchtern eines Kraftfahrzeugmechanikers und einer Krankenschwester geboren. Sie wuchs in Stadtallendorf auf und besuchte im nahe gelegenen Marburg die Elisabethschule, wo sie 1977 die Hochschulreife erwarb.

Von 1977 bis 1983 studierte sie Evangelische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der University of Edinburgh, der Georg-August-Universität Göttingen und der Philipps-Universität Marburg mit einem Stipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst. Während des Studiums nahm sie 1978 an mehrwöchigen archäologischen Ausgrabungen in Akkon in Israel teil. 1983 wurde sie Vikarin in Wolfhagen bei Kassel.

1985 wurde sie zum Pfarramt ordiniert, 1989 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Ihre Doktorarbeit zum Thema „Armut und Reichtum als Anfrage an die Einheit der Kirche“ verfasste sie beim späteren ÖRK-Vorsitzenden Konrad Raiser.

1981 heirateten Margot Schulze und Eckhard Käßmann, dessen Nachnamen sie annahm. Mit ihrem Mann teilte sie sich bis 1990 eine Pfarrstelle in Frielendorf-Spieskappel im Schwalm-Eder-Kreis. Die beiden haben vier Töchter (Hanna, Esther, Sarah und Lea), die 1982, 1986 (Zwillinge) und 1991 zur Welt kamen.

ÖRK-Mitglied

Als Jugenddelegierte der Landeskirche Kurhessen-Waldeck wurde Käßmann 1983 in Vancouver (Kanada) als jüngstes Mitglied in den Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gewählt, dem sie bis 2002 angehörte.

1990 wurde Käßmann Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Von 1990 bis 1992 hatte sie mehrere Lehraufträge zur Ökumene an der Kirchlichen Hochschule in Leipzig und an der Evangelischen Fakultät der Philipps-Universität in Marburg. Von 1992 bis 1994 war sie Studienleiterin an der Evangelischen Akademie in Hofgeismar. Von 1991 bis 1998 gehörte sie dem Exekutivausschuss des ÖRK an.

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Bischöfin Margot Käßmann beim Deutschen Evangelischen Kirchentag (hier 2009 in Bremen).
Datei:EKD-Synode 2009-01 retouched.jpg
Landesbischöfin Margot Käßmann (vorne, 2. von links) im Plenum der EKD-Synode vom April/Mai 2009 in Würzburg.

Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags

Von 1994 bis 1999 war Käßmann Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der in Fulda sein zentrales Büro hat. Als erste Frau in diesem Amt folgte sie dem zum Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig gewählten Christian Krause; sie hatte ihrerseits zwei weibliche Amtsnachfolger.<ref>Pressemitteilung der EKD, 24. März 2006: Neue Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages</ref> In ihre Amtszeit fielen der 26. bis 28. Kirchentag: 1995 in Hamburg (Motto „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“), 1997 in Leipzig („Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben“) – der erste Kirchentag in den neuen Bundesländern – und 1999 in Stuttgart („Ihr seid das Salz der Erde“).

Landesbischöfin

1999 wurde Käßmann zur Bischöfin der Landeskirche Hannovers – mit über drei Millionen Mitgliedern der größten Kirche in der EKD – gewählt.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatErstmals Frau an der Spitze der EKD. Käßmann zur neuen EKD-Ratsvorsitzenden gewählt. Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), 28. Oktober 2009, abgerufen am 25. Februar 2010.; Heike-Ulrike Wendt: Erfolg ist weiblich. Warum Frauen nicht mehr länger die zweite Geige spielen. mvg Verlag, München 2008, ISBN 978-3-636-06360-1, S. 67–78: Dr. Margot Käßmann, 49, Bischöfin. (books.google.de)</ref> Themenschwerpunkte ihres Bischofsamtes waren die Ökumene, Strukturveränderungen in der EKD, Kinder, Erziehung und Bildung, Frauen, Familien, Sterbebegleitung, Behindertenförderung, Kirchenasyl, Reich und Arm, Krieg und Frieden und andere. Als Landesbischöfin hatte Käßmann den Vorsitz im Landeskirchenamtes, im Bischofsrat und im Kirchensenat inne.

Von 2001 bis 2004 gehörte sie dem Rat für Nachhaltige Entwicklung an, der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät sowie mit Beiträgen und Projekten zur Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie beiträgt und den gesellschaftlichen Dialog darüber fördert.<ref>Ralf Tils: Politische Strategieanalyse. Konzeptionelle Grundlagen und Anwendung in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14461-8, S. 214–216. (books.google.de)</ref> Seit ihrer Amtszeit als Landesbischöfin ist Margot Käßmann auch Autorin der Internetplattform Göttinger Predigten im Internet. Seit 2002 war sie Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen, die sich am 31. Dezember 2014 aufgelöst hat.<ref>Zentralstelle KDV: Der Vorstand der Zentralstelle KDV</ref>

Gesundheit, Scheidung

Ende August 2006 gab Käßmann bekannt, dass sie akut an Brustkrebs erkrankt sei und ihr Bischofsamt wegen einer Operation zwei Monate lang ruhen lassen werde.<ref>Jörg Zittlau: Bischöfin Margot Käßmann hat Brustkrebs. In: RP online, 30. August 2006</ref>

2007 ließ sich das Ehepaar scheiden. Käßmann informierte die Führungsgremien der EKD und der Hannoverschen Landeskirche sowie deren Pastoren vorab über diesen Schritt und fand deren Rückhalt. Sie habe ihren Rücktritt als Bischöfin erwogen, glaube aber, dass es in diesem Amt auf Wahrhaftigkeit ankomme. Sie berufe sich nicht auf eine „Normalität“ von Scheidungen, sondern halte am christlichen Leitbild der Ehe fest. Dessen Verwirklichung könne jedoch im Einzelfall scheitern. Die frühere Praxis, geschiedene Pastoren in jedem Fall zu versetzen, war drei Jahre zuvor aufgegeben worden.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatScheidung der Bischöfin Käßmann. Die Frau, die sich traut. Süddeutsche Zeitung, 15. Mai 2007, abgerufen am 25. Februar 2010.; Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatBischöfin Käßmann erläutert Pastoren ihre Scheidung. Ehemann wird nicht von seiner Kasseler Stelle versetzt. Evangelischer Pressedienst (epd Niedersachsen–Bremen), 16. Mai 2007, abgerufen am 31. Dezember 2012.</ref>

2009 und öfter erklärte Käßmann, ihre Krebserkrankung und möglicherweise begrenzte Lebenserwartung habe ihr den Mut zum Eingeständnis ihrer gescheiterten Ehe und zur Scheidung gegeben.<ref>Frankfurter Rundschau, 25. September 2009: Diese Frage nervt, ehrlich!</ref>

Ratsvorsitzende der EKD

Am 28. Oktober 2009 wurde Käßmann als Nachfolgerin von Wolfgang Huber zur neuen Ratsvorsitzenden der EKD gewählt.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatPeter Wensierski: Evangelische Kirche. Käßmann ist neue Chefin der deutschen Protestanten. Spiegel Online, 28. Oktober 2009, abgerufen am 25. Februar 2010.</ref> Die Russisch-Orthodoxe Kirche, die keine Priesterweihe und Führungsrolle von Frauen erlaubt, stellte daraufhin die Fortsetzung ihres seit 1959 geführten Dialoges mit der EKD in Frage. Dies sahen russische Menschenrechtler wie Lew Ponomarjow als Zeichen für ideologische Radikalisierung und Abkopplung von westlicher Modernität an. Während Käßmann dafür warb, unterschiedliche Amtsverständnisse gegenseitig zu respektieren, nannte der Chefsekretär der evangelisch-lutherischen Kirche Russlands die Wahl Käßmanns ein „Krisenzeichen in der westlichen Gesellschaft“.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatKäßmann-Wahl. Russisch-Orthodoxe beenden Dialog mit evangelischer Kirche. Spiegel Online, 12. November 2009, abgerufen am 25. Februar 2010.</ref>

Rücktritt

Am 20. Februar 2010 gegen 23 Uhr fuhr Käßmann in Hannover mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,54 ‰ bei Rot über eine Ampelkreuzung und wurde von der Polizei angehalten. In den Medien wurde diese Straftat ab 23. Februar bundesweit thematisiert. Der Rat der EKD sprach Käßmann einstimmig sein Vertrauen aus und sicherte ihr seinen vollen Rückhalt zu, falls sie sich für den Verbleib im Amt entscheide.<ref>EKD.de, 24. Februar 2010: Rat der EKD spricht Margot Käßmann sein Vertrauen aus</ref> Einige innerkirchliche Gegner, die schon ihre Wahl abgelehnt hatten, warnten vor negativen Folgen ihres Verbleibens.<ref>Käßmanns Kritiker - Krokodilstränen in Strömen. Frankfurter Rundschau, 24. Februar 2010, archiviert vom Original am 1. März 2010, abgerufen am 5. März 2010.</ref> Nachdem Käßmann ihren „schlimmen Fehler“, den sie „gefährlich und unverantwortlich“ nannte, am 23. Februar „zutiefst bedauert“ hatte,<ref>EKD-Ratsvorsitzende Käßmann mit 1,54 Promille am Steuer gestoppt. In: Die Welt, 23. Februar 2010</ref> trat sie am Folgetag von Bischofsamt und Ratsvorsitz zurück: Ihr Fehler habe ihre Führungsämter beschädigt, und sie könne diese künftig nicht mit der notwendigen Autorität ausüben. Sie wolle in der ihr eigenen Geradlinigkeit frei bleiben. Sie bleibe Pastorin der Hannoverschen Landeskirche.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatJohannes Neukirch (Pressesprecher) / Margot Käßmann: Presseerklärung der Landeskirche zum Rücktritt von Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann / Erklärung Käßmann im Wortlaut. Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, 24. Februar 2010, abgerufen am 25. Februar 2010.</ref>

Den Ratsvorsitz übernahm kommissarisch ihr damaliger Stellvertreter Nikolaus Schneider; mit der vorläufigen Leitung der Hannoverschen Landeskirche wurde der zum Bischofsvikar gewählte Lüneburger Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen beauftragt.<ref>Rheinischer Präses wird Ratsvorsitzender der EKD und damit Nachfolger von Käßmann. In: Weserbergland-Nachrichten, 27. Februar 2010</ref>

Der Rücktritt wurde in den Medien teils als folgerichtig oder vorbildlich begrüßt, teils als unnötig bedauert. Marc Polednik und Karin Rieppel sahen in damaligen Presseberichten das „Muster einer perfekten Skandalisierung“: Meist männliche Medienkommentatoren hätten Käßmanns Alkoholfahrt benutzt, um Überforderung in ihren Leitungsämtern, Doppelmoral und Unglaubwürdigkeit ihrer ethischen Positionen nahezulegen. Solche Vorwürfe habe man schon nach ihrer Bekanntgabe von Privatproblemen und ihrer Kritik am Afghanistaneinsatz erhoben. Mit dem raschen Rücktritt und Fehlereingeständnis habe sie den Schaden begrenzt, ihre Beliebtheit bewahrt und ihre Rehabilitation ermöglicht. Sie sei daraufhin unfreiwillig zur „Rücktrittsikone“ stilisiert worden: „Aus der Ächtung des Fehltritts wird die Achtung für den Rücktritt.“ Dies unterscheide den Vorgang von anderen Skandalen in Deutschland.<ref>Marc Polednik, Karin Rieppel: Die dunkle Nacht der Bischöfin: Margot Käßmann - von der protestantischen Übermutter zur Rücktrittsikone. In: Marc Polednik, Karin Rieppel: Gefallene Sterne - Aufstieg und Absturz in der Medienwelt. Klett-Cotta, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-608-94623-9, S. 18-31</ref>

Käßmann wurde Ende März 2010 durch Strafbefehl wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr (§ 316 Abs. 2 StGB) zu 30 Tagessätzen Geldstrafe mit Entziehung der Fahrerlaubnis und einer Sperre von noch neun Monaten für ihre Wiedererteilung verurteilt; sie verzichtete auf Rechtsmittel.<ref>Pressemitteilung 25. März 2010 Amtsgericht Hannover</ref>

Tätigkeiten seit 2010

Datei:Dr. Margot Käßmann und Konstantin Wecker in der Marktkirche Hannover am 16. April 2015 02.jpg
2015 in der Marktkirche von Hannover beim Signieren des gemeinsam mit Konstantin Wecker vorgestellten Buches Entrüstet Euch!

Käßmann trat im Mai 2010 als Referentin beim Ökumenischen Kirchentag in München erstmals nach ihrem Rücktritt wieder öffentlich auf.<ref>Frank Vollmer: Kirchentag feiert Käßmann. In: Rheinische Post, 15. Mai 2010</ref> Eine erneute Kandidatur zur Landesbischöfin, die eine Initiative aus der Hannoverschen Landeskirche wünschte, schloss sie Anfang Juni 2010 definitiv aus.<ref>Margot Käßmann: Es bleibt beim Rücktritt. In: Focus, 2. Juni 2010</ref>

Von Ende August bis Dezember 2010 war sie Gastdozentin an der von Methodisten gegründeten Emory University in Atlanta, Georgia.<ref>Joachim Frank: Jetzt bin ich erst mal weg. In: Frankfurter Rundschau, 27. August 2010, Interview</ref> Seit Januar 2011 ist sie bis voraussichtlich März 2012 Gastprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Forschungs- und Lehrschwerpunkt der Ökumene und Sozialethik („Max Imdahl-Gastprofessur“).<ref>rub.de 4. August 2010</ref>

Käßmann ist Mit-Herausgeberin (neben Heinrich Bedford-Strohm, Annette Kurschus und Irmgard Schwaetzer) des evangelischen Monatsmagazins chrismon.<ref>Redaktion chrismon.</ref> Für das Magazin schreibt sie regelmäßig für die Kolumne "Auf ein Wort".<ref>Auf ein Wort.</ref>

Am 8. Juli 2011 stellte die EKD Margot Käßmann offiziell als die „Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017“ klarem Bürgerengagement“ sei dieser zu bekämpfen. Dafür sei von kirchlicher Seite vor allem kommunale Jugendarbeit notwendig. Für sie gehe es „nicht nur um Strafe, sondern auch um Resozialisation.“<ref name="chat">„Wir müssen neue Formen finden, um Menschen zu erreichen.“ Chat mit Dr. Margot Käßmann vom 18. Juni 2001. politik-digital.de</ref>

Die Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten nannte sie alarmierend: „Wir dürfen diesen Hetzern keinen Raum geben und müssen ihnen öffentlich widersprechen, ohne uns Angst machen zu lassen.“ Dabei sei es nötig, dass sich eine große Zahl von Menschen gegen den Rechtsextremismus zur Wehr setze, denn eine Demokratie sei auf engagierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen.<ref name="evlka06">Landesbischöfin will für Schutz des Sonntags streiten. evlka.de, 28. Dezember 2006</ref>

Beim Kirchentag 2009 setzte sich Käßmann aufgrund von antisemitischer Programmaussagen der NPD für deren Verbot ein: „Es ist für mich inakzeptabel, wenn rechtsradikales Gedankengut von einer Partei vertreten wird, die durch ihre Wählbarkeit legitimiert ist.“ Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an das Versagen der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus etwa bei den Novemberpogromen 1938. Aus dieser Erfahrung hätten die Kirchen lernen müssen, dass Angriffe auf Andersgläubige auch die Christen beträfen. Dies müssten sie heute gegenüber ihren jüdischen und muslimischen Nachbarn beherzigen.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatKirchentag: Bischöfin Käßmann fordert NPD-Verbot. In: Kirchentag: Berichte – Teil 3. Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, 23. Mai 2009, abgerufen am 26. Februar 2010.</ref>

Zu Kriegsdienstverweigerung und Wehrpflicht

Käßmann war als Landesbischöfin zugleich Präsidentin der 1956 gegründeten Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK) in Deutschland. Zum 50-jährigen Jubiläum der EAK am 28. August 2006 erinnerte sie daran, dass die im ÖRK zusammengeschlossenen Kirchen Krieg als Mittel der Politik seit 1948 ablehnen und darum für das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung in allen Staaten der Welt eintreten. Auch nach den 2003 abgeschafften mündlichen Anhörungen von Antragstellern auf Kriegsdienstverweigerung gelte:<ref>Pressemitteilung der EKD 178/2006:50 Jahre evangelische Arbeit für Kriegsdienstverweigerer</ref>

„Dass ein Grundrecht erst nach staatlicher Überprüfung verliehen oder in einigen Fällen auch versagt wird, bleibt ein Skandal in unserer Gesellschaft.“

Die Arbeit der EAK bleibe auch nach einer eventuellen Abschaffung der Wehrpflicht notwendig, da es immer Kriegsdienstverweigerer geben werde. Sie ermutigte die EAK, „Kriegsdienstverweigerung als das deutlichere Zeichen für den gewaltfreien Frieden“ weiterhin inner- und außerhalb der EKD durchzusetzen.

Sie kritisierte in diesem Zusammenhang die zunehmende Ungerechtigkeit im Verhältnis der Einberufungen: 85.000 zum Zivildienst Einberufenen stünden nur etwa 60.000 zum Wehrdienst Einberufene gegenüber. Dies breche das Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes. Weil erst die Wehrpflicht einen Entscheidungszwang für oder gegen den Dienst an der Waffe erzeugt habe, sei ihre Abschaffung die beste Garantie für die Gewissensfreiheit von Kriegsdienstverweigerern. Da die zuverlässige Versorgung von Hilfsbedürftigen ohne Zivildienst derzeit undenkbar sei, sollten schon jetzt Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr stärker gefördert werden.<ref>Markus Drescher: Ein Kampf gegen den Zwang zum Kämpfen. 50. Jubiläum für die Zentralstelle KDV: Abschaffung der „Gewissensprüfung“ war bisher größter Erfolg</ref>

Zu religiöser Gewaltlegitimation und Gewaltursachen

In einem Vortrag<ref>Margot Käßmann: Religion als Faktor der Konfliktentschärfung. In: Felix Leibrock (Hrsg.): Starke Frauen – selbstbewusst – mutig – engagiert. Weimarer Reden 2007. Weimarer Taschenbuch Verlag, Weimar 2007, ISBN 3-939964-03-4, S. 23–50</ref> verwies Käßmann 2007 darauf, dass Religion etwa in Nordirland, dem ehemaligen Jugoslawien, im Nahostkonflikt und Indien gezielt zur Legitimation von Gewalt genutzt werde. Islamisch-fundamentalistischer Terror sei ebenso Gotteslästerung wie die Rede von einem Kreuzzug dagegen. Andererseits habe jede Religion einen Kern, „der zum Frieden ruft“. Glaube an Gott sei unverträglich mit der Zerstörung seiner Schöpfung. Sie forderte die ökumenische Bewegung auf, für Frieden und Menschenrechte Partei zu nehmen, wie es seit Dietrich Bonhoeffers Aufruf zu einem Friedenskonzil und der Gründung des Ökumenischen Rats (ÖRK) 1948 Tradition sei: etwa durch konsequentes Eingreifen gegen Hasspropaganda, politische Lösung von Dauerkonflikten und ein internationales Abkommen gegen Waffenhandel. Statt enormer Rüstungsausgaben müsse in die Entwicklung verarmter Länder investiert werden, um dem Hass den Nährboden zu entziehen. Methoden der zivilen Konfliktlösung müssten trainiert werden. Sie verwies auf Beispiele in Kambodscha und Osttimor, wo „mit der Kraft der Überzeugung und dem langen Atem, den Religion schenken kann“, Frieden erreicht worden sei, sowie auf weitere, kaum beachtete Vermittlungsbemühungen.<ref>Markus Weingardt: Das Friedenspotential von Religionen, unveröffentlichtes Manuskript, 2006. Zitiert nach: Margot Käßmann: Religion als Faktor der Konfliktentschärfung. Weimar 2007, S. 40–42</ref> Religiös motivierte Akteure hätten oft einen Vertrauensbonus, seien vor Ort verankert und blieben auch nach dem Konflikt dort.

Am 24. Dezember 2009 erinnerte Käßmann in Zeitungsinterviews an den ÖRK-Beschluss von 1948 („Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“) und die EKD-Friedensdenkschrift von 2007: Entgegen der Auffassung US-Präsident Barack Obamas gebe es für evangelische Christen keinen gerechten Krieg, sondern nur einen gerechten Frieden. Sie selbst könne allenfalls bejahen, dass die Uno mit Polizeikräften ausgestattet werde, um internationale Verbrechen zu verfolgen. Krieg sei jedoch für sie „nicht legitimiert, weil durch ihn am Ende immer die Zivilbevölkerung leidet.“ Auch hinsichtlich des Zweiten Weltkriegs frage sie sich, warum die Alliierten die innerdeutsche Opposition gegen die Nationalsozialisten vor 1939 nicht gestärkt und im Kriegsverlauf die Bahngleise nach Auschwitz nicht bombardiert hätten. Krieg werde immer mit angeblich ausweglosen Zwangslagen begründet, die Waffeneinsatz unvermeidbar machten, setze aber ein für sie nicht zu rechtfertigendes Gewaltpotenzial frei, habe „Unrecht, Zerstörung, Vergewaltigungen im Schlepptau“ und „zerstört alle, die an ihm beteiligt sind“. Die Traumatisierung von Soldaten habe sie selbst erlebt. – Die Weihnachtsbotschaft sei „Ansage einer Kontrastgesellschaft“, die ständig daran erinnere, „dass Gott es anders will“, und so Menschen „immer wieder zum Nachdenken […], zu einer Gewissensentscheidung gegen den Krieg und zu einem klaren Bekenntnis ihres Glaubens“ bringen könne.<ref name="Tichomirowa">Katja Tichomirowa: „Was in Afghanistan geschieht, ist nicht zu rechtfertigen“. Die EKD-Ratsvorsitzende, Margot Käßmann, über Krieg, Gewalt als Mittel der Politik und den Trost der Weihnachtsbotschaft. In: Berliner Zeitung, 24. Dezember 2009</ref>

Für den Münchner Militärhistoriker Michael Wolffsohn delegitimierte Käßmann damit den Krieg gegen Hitler; sie habe somit „jeglichen Maßstab verloren, gerade den christlichen“.<ref>Historiker Wolffsohn: Käßmann zieht Krieg gegen Hitler in Zweifel! Bild.de, 18. Januar 2010</ref> Dass sie die britische Appeasementpolitik vor 1939 unterstützt habe,<ref>Michael Wolffsohn: Käßmanns Geschichte: Die Bischöfin und ihr falsches Bild vom Krieg gegen Hitler. In: Jüdische Allgemeine, 21. Januar 2010. Jan Fleischhauer: Afghanistan-Debatte: Käßmanns kleine Geschichtsstunde. In: Spiegel Online, 17. Januar 2010</ref> wiesen EKD-nahe Autoren als Fehldeutung zurück.<ref>Bernd Buchner: Käßmann-Debatte: Da sind sie wieder, die bösen Gutmenschen. Evangelisch.de, 19. Januar 2010</ref> Käßmann schrieb im März 2010 dazu: Mit Recht seien Menschenrechte von verfolgten Juden und Osteuropäern damals gewaltsam gegen das NS-Regime verteidigt worden, aber die Bombardierung von Städten und Flüchtlingstrecks, Massenvergewaltigungen und Vertreibungen seien Unrecht gewesen. Die Kritik daran dürfe nicht als Delegitimierung militärischer Gewalt abgewertet werden. Dazu gehöre auch Selbstkritik der Christen in Deutschland, nicht wirksam für die Juden, Sinti und Roma eingetreten zu sein.<ref>Margot Käßmann: Fantasie für den Frieden oder: Selig sind, die Frieden stiften. Frankfurt am Main 2010, S. 58–61</ref>

Zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan

Käßmann äußerte sich schon im November 2001 skeptisch über die Erfolgsaussicht des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr beim zivilen Aufbau.<ref>Jahresbericht vor der 22. Landessynode, 29. November 2001. In: Margot Käßmann: Auf festem Grund. Hannover 2002, S. 136</ref> Weihnachten 2009 erklärte sie, der Bundeswehreinsatz in Afghanistan sei „nach den weitesten Maßstäben“ der EKD „so nicht zu rechtfertigen“. Man habe militärische und zivile Opfer jahrelang verdrängt und den Bundeswehreinsatz als Aufbauhilfe ausgegeben. Der gewaltsame Konflikt müsse möglichst rasch beendet, die deutschen Soldaten möglichst bald, ruhig und geordnet abgezogen werden.<ref name="haz-24.12.09">Interview: Käßmann für Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 24. Dezember 2009</ref> Schritte wie das Unterbrechen der Finanzströme für Waffen- und Drogenhandel und eine Mediation zwischen den Konfliktparteien müssten Vorrang erhalten. Angesichts der Opfer des Luftangriffs bei Kundus sei es die Aufgabe der Militärseelsorge, Bundeswehrsoldaten kritisch zu begleiten.<ref name="haz-24.12.09" />

In ihrer Predigt am Heiligabend 2009 in Hannover und ihrer Neujahrspredigt 2010 sagte Käßmann als Kontrast zum Weihnachtskartenmotto „Alles wird gut“ unter anderem:<ref>Christvesper Marktkirche Hannover, 24. Dezember 2009: Predigt von Margot Käßmann; Margot Käßmann: Predigt im Neujahrsgottesdienst in der Frauenkirche Dresden (1. Januar 2010)</ref>

„Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden. […] Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan. Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen.“

In der dadurch ausgelösten Kontroverse wurde der Satz „Nichts ist gut…“ heftig kritisiert: als „hochmütiges, … in jeder Hinsicht falsches Pauschalurteil“ (Klaus Naumann)<ref>Klaus Naumann: Afghanistan: Kritik an Käßmann: Belastende Entscheidungen. In: Süddeutsche Zeitung, 28. Januar 2010</ref> als naive, „populistische Fundamentalkritik“ und Abkehr von der bisherigen EKD-Rechtfertigung humanitärer Militärinterventionen (Reinhold Robbe, SPD-Bundeswehrbeauftragter).<ref>Afghanistan-Streit: Offener Brief an die EKD-Vorsitzende Käßmann. In: Die Welt, 10. Februar 2010</ref> Käßmann habe keine realistischen Alternativen für den Schutz der afghanischen Bevölkerung vor getarnten Selbstmordattentätern gezeigt (Karsten Wächter, Militärdekan).<ref>Die Freie Welt: Militärdekan von Kunduz kritisiert Käßmann scharf (Offener Brief von Militärdekan Karsten Wächter, Kunduz, im Wortlaut)</ref> Sie vertrete die Minderheitsposition der Linkspartei<ref>Alan Posener: Afghanistan-Kritik: Bischöfin Käßmann verärgert die Politik. In: Die Welt, 2. Januar 2010</ref> und spreche den Soldaten das Christsein tendenziell ab (Hans-Ulrich Klose, SPD).<ref>Bild, 14. Januar 2010 Frau Käßmann sollte Gottes Wort verkünden</ref> Sie habe nicht vorher mit ihnen geredet und sei von Wolfgang Hubers Position abgerückt (Ulrich Kirsch, Bundeswehrverband).<ref>Der Spiegel, 4. Januar 2010: Afghanistan-Debatte: Bundeswehrverband kritisiert EKD-Ratsvorsitzende Käßmann</ref>

Dagegen betonte Manfred Kock (Ex-EKD-Ratsvorsitzender): Käßmann habe die Soldaten nicht diskriminiert und vertrete nur die EKD-Position. Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, betonte, der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr könne nicht „so wie bisher“ fortgesetzt werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel<ref>Der Spiegel, 14. Januar 2010: Afghanistan-Debatte: Kanzlerin nimmt Käßmann in Schutz.</ref> und Bundespräsident Horst Köhler bejahten Käßmanns Äußerungen als legitime Einmischung und Debattenanstoß, ohne ihr inhaltlich voll zuzustimmen.<ref>1000 Jahre Michaelis / Bundespräsident lobt kritische Worte der Landesbischöfin zu Afghanistan (17. Januar 2010)</ref>

Käßmann verteidigte sich: Sie habe keinen sofortigen Bundeswehrabzug gefordert und nicht alles in Afghanistan für schlecht erklärt.<ref>FAZ, 3. Januar 2010: Debatte über Afghanistan-Einsatz: Scharfe Kritik an Käßmann.</ref> Sie habe aus direkten Gesprächen mit Soldaten von Traumatisierungen erfahren. Eine Predigt sei keine politische Erklärung; sie lasse sich von keiner Partei vereinnahmen.<ref>Der Spiegel, 4. Januar 2010: Afghanistan-Debatte: Bundeswehrverband kritisiert EKD-Ratsvorsitzende Käßmann.</ref> Eine Einladung des damaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg nach Afghanistan schlug sie aus.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Archivdatum nicht im ISO-FormatKäßmann fährt nicht mit dem Verteidigungsminister nach Afghanistan. idea.de, 21. Februar 2010, archiviert vom Original am 22. Februar 2010, abgerufen am 2. März 2014.</ref>

Zur Londoner Afghanistan-Konferenz 2010 verlangte ein von Käßmann mitverfasstes Kirchenwort der EKD am 25. Januar 2010 eine kritische Bilanz des Bundeswehreinsatzes. Der Bundestag solle neben dem Bundeswehrmandat einen Einsatz ziviler Kräfte beschließen.<ref>Margot Käßmann, Nikolaus Schneider, Martin Dutzmann, Renke Brahms (EKD): Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen (25. Januar 2010)</ref> Den Konferenzbeschluss für mehr zivile Helfer und ein Aussteigerprogramm für Taliban begrüßte Käßmann als Schritt in die richtige Richtung.<ref>Frankfurter Rundschau, 27. Januar 2010: „EKD steht hinter meiner Position“</ref>

Zur gleichgeschlechtlichen Ehe

Käßmann meint, die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare könne christlich und konservativ begründet werden. „Wenn zwei sich lieben und aus dieser Liebe heraus heiraten wollen, sich binden, füreinander einstehen, wer will das einschränken oder gar verurteilen?“ <ref>Margot Käßmann Die „Homo-Ehe“ kann christlich begründet werden idea, 31. Mai 2015, abgerufen am 2. Juni 2015</ref>

Rezeption

Der Theologe Friedrich Wilhelm Graf warf Käßmann 2010 aus Anlass ihres Rücktritts Selbstinszenierung vor: Mit der Bekanntgabe von Privatproblemen habe sie eine „mediale Dauerpräsenz“ erreicht und den Unterschied zwischen eigenem Ich und Amtsauftrag eingeebnet. In protestantischer Tradition habe sie sich moralisierend und populistisch in die Politik eingemischt und ihre Ablehnung des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr als einzig mögliche EKD-Position ausgegeben. Damit habe sie Religion und Moral gleichgesetzt und einem neuen autoritären Klerikalismus Vorschub geleistet, der der Lehre vom Priestertum aller Gläubigen widerspreche.<ref>Friedrich Wilhelm Graf: Kirchendämmerung: Wie die Kirchen unser Vertrauen verspielen. C. H. Beck, 2. durchgesehene Auflage, München 2011, ISBN 3-406-61379-9, S. 69–72; Friedrich Wilhelm Graf: Moral ist keine Religion: Der Protestantismus, der Fall einer deutschen Bischöfin und der Verlust von Unterscheidungen. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. März 2010</ref>

Der Historiker Hartmut Lehmann kritisierte Käßmanns „historisch fragwürdige Darstellung“ der Person Martin Luthers im Rahmen ihrer Tätigkeit als Botschafterin für das Reformationsjubiläum. Dabei ignoriere sie die Ergebnisse der Reformationsforschung und berufe sich stattdessen auf populäre Lutherlegenden. Ebenso bedenklich sei, dass sie mit dem Verweis auf polemisch-abgrenzende Projektionen Chancen vergebe, die im Interesse aller Christen lägen.<ref>Beitrag auf dradio.de vom 3. Januar 2013</ref><ref>Beitrag auf katholisch.de vom 3. Januar 2013</ref> Käßmann hielt ihm entgegen, dass Legenden „immer auch einen wahren Kern“ träfen und beklagte „diffuse Ängste vor Lutherlegenden“.<ref>epd-Meldung vom 24. Januar 2013 auf evangelisch.de</ref>

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Herausgeberin und Mitautorin

  • Kirche in Bewegung. 50 Jahre Deutscher Evangelischer Kirchentag. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-02099-4.
  • Gewalt überwinden. Eine Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2000, ISBN 3-7859-0803-2.
  • Ökumene am Scheideweg. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2003, ISBN 3-7859-0878-4.
  • In der Welt habt ihr Angst. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2004, ISBN 3-7859-0905-5.
  • Wenn eure Kinder morgen fragen. Zur Zukunft der evangelischen Kirche. Im Gespräch mit Wilfried Köpke. Herder, Freiburg im Breisgau 2005, ISBN 3-451-28600-9.
  • Wurzeln, die uns Flügel schenken. Glaubensreisen zwischen Himmel und Erde. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005, ISBN 3-579-06908-X.
  • Ökumene bewegt. Die Kirchen auf dem Weg zueinander. Verlag Kreuz, Stuttgart 2006, ISBN 3-7831-2530-8.
  • Mit Leib und Seele auf dem Weg. Handbuch des Pilgerns in der hannoverschen Landeskirche. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2007, ISBN 978-3-7859-0946-1.
  • In Gottes Hand gehalten. Frauengebete. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2011, ISBN 978-3-451-32437-6.
  • Gott will Taten sehen. Christlicher Widerstand gegen Hitler. Ein Lesebuch. Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Margot Käßmann und Anke Silomon. Verlag C. H., Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64453-5.
  • Starke Sätze. edition chrismon (Hansisches Druck- und Verlagshaus), Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-86921-120-6.
  • Entrüstet euch! (mit Konstantin Wecker) Gütersloher Verlagshaus, 2015, ISBN 978-3-579-07091-9.

Aufsätze

  • Sterbehilfe. Antworten auf eine ethische Grenzfrage in den Niederlanden und Deutschland. (Podiumsdiskussion mit Dr. Jacob Jan Frederic Visser, Niederländisches Ministerium für Volksgesundheit, Wohlfahrt und Sport, in der Aula der Universität Osnabrück am 6. Juni 2002.) In: Rainer Künzel, Hans-Jürgen Fip, Henning Buck (Hrsg.): An den Grenzen des Lebens. Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft, Bd. 10/2003, V&R Unipress 2003, ISBN 3-89971-119-X, S. 47ff.
  • Zukunftsprofil in Hoffnung, Freiheit und Verantwortung. In: Susanne und Peter Munzert: Quo vadis Kirche? Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2006, ISBN 3-17-018881-X, S. 25ff.
  • Konfliktentschärfung. In: Margot Käßmann, Heide Simonis, Necla Kelek, Petra Gerster: Starke Frauen – selbstbewusst – mutig – engagiert. Weimarer Reden 2007. Weimarer Taschenbuch Verlag, Weimar 2007, ISBN 978-3-939964-03-2.

Literatur

  • Heike-Ulrike Wendt: Erfolg ist weiblich. Warum Frauen nicht mehr länger die zweite Geige spielen. mvg Verlag, München 2008, ISBN 978-3-636-06360-1, S. 67–78: Dr. Margot Käßmann, 49, Bischöfin. (books.google.de)
  • Anna-Katharina Szagun: „Sie haben etwas zu sagen.“ Frauen zwischen Kanzel und Katheder. Lit Verlag, Münster 2002 (= Rostocker theologische Studien; Bd. 11), ISBN 3-8258-6465-0, S. 37–52: Margot Käßmann, Hannover. (Kurzbiografie und zwei Predigten Käßmanns; books.google.de)
  • Christof Vetter und Sylvia Mustert (Hrsg.): Engagiert Evangelisch – Zehn Jahre einer Bischöfin. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2010, ISBN 978-3-7859-1029-0
  • Marc Polednik und Karin Rieppel: Die dunkle Nacht der Bischöfin, Margot Käßmann - von der protestantischen Übermutter zur Rücktrittsikone, in: Gefallene Sterne - Aufstieg und Absturz in der Medienwelt, S. 18–31, Klett-Cotta, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-608-94623-9
  • Manfred Kwiran: Margot Käßmann - In der Mitte des Lebens. In: Michael Klöcker/ Udo Tworuschka (Hrsg.): Handbuch der Religionen. Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften in Deutschland, Landsberg/ München 1997ff. (I-14.9.9), S. 1-31.

Weblinks

Commons Commons: Margot Käßmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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