Rieseby
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Gemeinde Rieseby |
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dim= | globe= | name= | region=DE-SH | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | ||||||
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | ||||||
Amt: | Schlei-Ostsee | ||||||
Höhe: | 30 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 38,85 km² | ||||||
Einwohner: | 2657 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-SH">Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2014 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 24354 | ||||||
Vorwahlen: | 04355, 04358 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 137 | ||||||
NUTS: | DEF0B | ||||||
Adresse der Amtsverwaltung: | Holm 13 24340 Eckernförde | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Jens Kolls (SPD) | ||||||
Lage der Gemeinde Rieseby im Kreis Rendsburg-Eckernförde | |||||||
Rieseby (dänisch: Risby, plattdeutsch: Riesby) ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Rieseby liegt auf der Halbinsel Schwansen an der Schlei. Die Gemeinde hat in dem etwa neun Kilometer nördlich von Eckernförde liegenden Kirchdorf ihr Zentrum.
Im Gemeindegebiet liegen neben Rieseby die Dörfer Norby (dänisch Nordby) mit dem Ausbau Norbyheide, Sönderby (Sønderby) mit den Ausbauten Vosskuhl und Drengberg, Basdorf (Bostorp) mit Moorholz, Kratt und Hummelsweth, Zimmert (Simmert) mit Boholm und Ulenholt (Eulenholz) sowie die Güter Büstorf (Bystorp) mit Holzhof, Sönderbyhof, Hörst, Patermess, Büchenau, Stubbe mit Stubberholz, Krieseby (Krisby) mit Kriesebyau und Saxtorf mit Legerholz. Daneben bestehen noch die kleineren Streusiedlungen Buchholz, Mührholm, Steckswiese, Neuwiese und Nordberg.
Die Gemeinde hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kiel–Flensburg.
Geschichte
Rieseby wurde erstmals im Jahre 1352 im registrum capituli slesvicensis erwähnt und als Rysbyharret (Riesbyharde) dort aufgeführt. Bereits im registrum capituli von ca. 1407 wurde der Ort Rysebu genannt, im Jahre 1641 liest man auf der Schwansenkarte des Kartographen Johannes Mejer die Namen Riesebuy beziehungsweise Rießbuy. Wann sich die heute gültige Schreibweise herausgebildet hat, ist bislang noch nicht ermittelt.
Auch die Herkunft des Namensteils Riese ist nicht abschließend geklärt. Möglicherweise setzt sich der Ortsname aus dem altdänischen Wort ris (Busch, Wald) und by (Dorf, Siedlung) zusammen.
Als einer der Kirchorte auf dem wahrscheinlich schon seit dem 6. Jahrhundert von Jüten und Angeln besiedelten Südufer der Schlei zählte Rieseby zu den bedeutendsten Siedlungen im Eider-Schlei-Gebiet. Die spätromanische Backsteinkirche, die um 1220 errichtet wurde und in katholischer Zeit vermutlich dem heiligen Petrus geweiht war, gehört zu den beeindruckendsten Denkmälern der Waldemarenzeit im Schleswiger Land. Diese Periode, die von 1150–1250 andauerte, ist nach den Königen Waldemar I., Knuth VI. und Waldemar II. benannt.
Die Schleswiger Domkirche verfügte über mehrere wichtige Besitztümer im heutigen Gemeindegebiet. Eines dieser Besitztümer war die Burg Stubbe im Jahnsholz, die 1417 zerstört wurde. Später wurde sie bei dem Gut Stubbe auf einer Schleiinsel gegenüber von Lindaunis neu errichtet.
Im späteren Mittelalter war Rieseby als Thingstätte Versammlungsort der Riesebyharde (Rysbyharret) und damit der Halbinsel Schwansen. Davon zeugt noch heute der Straßenname Dingstock. Das moderne Ortswappen trägt diesen Bezügen mit seinen beiden Motiven, der bischöflichen Mitra in den schleswigschen Farben sowie dem Dingstock Rechnung.
Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf Rieseby unter dem Druck des sich ausbreitenden Adels aufgelöst und fiel wüst, nur die Pfarrkirche blieb bestehen. Erst im 19. Jahrhundert kam es zu einer Siedlungsneugründung. Die freie Gemeinde wurde auf Grund eines Preußischen Erlasses vom 29. März 1876 gebildet und umfasste zunächst nur die Dörfer Rieseby, Norby und Basdorf mit den zugehörigen Ausbauten sowie die Höfe Hörst und Patermess.
Die Eröffnung der Eisenbahnlinie Kiel–Flensburg im Jahre 1881 brachte für den Ort einen mächtigen Aufschwung. In den folgenden Jahren entstanden mehrere Häuser an der Dorfstraße, darunter 1891 die Meierei. Elektrisches Licht war ab 1909 verfügbar. Eine wesentliche Erweiterung des Gemeindegebietes erfolgte 1928 durch den Anschluss der bis dahin selbständigen Gutsbezirke Büchenau, Saxtorf (mit Ausnahme von Erichshof und Charlottenhof), Stubbe (ohne den Wohnplatz Guckelsby) und Krieseby (ohne den Wohnplatzanteil von Sieseby).
Politik
Nach der Kommunalwahl 2013 hat die SPD sieben Sitze (+2), die CDU vier (-5), die neu gegründete Wählergemeinschaft Rieseby 3 (+3), der SSW sowie die Grünen jeweils einen (-1 und +- 0) in der Gemeindevertretung.
Die Gesamtzahl der Sitze sollte sich von vormals 17 auf jetzt 13 Sitze reduzieren. Da die SPD aber alle Direktmandate gewann, kam es zu drei Überhangmandaten. Deswegen hat die Gemeindevertretung jetzt 16 Sitze. Dementsprechend hat die SPD nicht die absolute Mehrheit, stellt aber mit Jens Kolls erstmals seit 10 Jahren wieder den Bürgermeister. Der SSW hat mit dem Bündnis 90/Die Grünen eine Fraktion gegründet.
Wappen
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin eine goldene Bischofsmütze mit seitlich ausschwingenden Bändern, in Gold ein verzierter schwarzer Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes mit jeweils einem Ring an den Querarmenden.“<ref>Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein</ref>
Die Bischofsmütze symbolisiert, dass sich das Gebiet um Rieseby vor der Reformation im Besitz des Bistums Schleswig befand. Der Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes verweist auf die mittelalterliche Thingstätte im Raum Rieseby.
Partnergemeinden
- Der Partnervertrag bestand zunächst mit der Gemeinde Rakow. 1999 vereinigte sich diese mit anderen Gemeinden. Seither besteht die Partnerschaft mit der neu gebildeten Gemeinde Süderholz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Norby liegt die Mühle Anna, die 1911 aus Westerhever nach Norby verbracht und dort aufgebaut wurde. Heute ist das Mühlengelände Eigentum der Gemeinde Rieseby und wird von einem Heimatverein gepflegt. Die Mühle beherbergt ein Heimatmuseum, zu dem auch die Alte Sägerei und das Außengelände mit einem Göpelschuppen gehören. Die Ausstellungsfläche innerhalb der Mühle geht über mehrere Etagen mit insgesamt über 2000 zu besichtigenden Exponaten. Der Eingangsbereich mit dem Trauzimmer ist antiquarisch möbliert, ein Raum, der auch für Eheschließungen und Veranstaltungen genutzt wird. Direkt neben der Mühle Anna, im villenartigen ehemaligen Müllerhaus, befindet sich das Atelier im Mühlenhaus, ein kleines Künstleratelier.<ref>Mühle Anna und Atelier im Mühlenhaus</ref>
Gut Saxtorf
Das adelige Gut Saxtorf (dänisch: Saxtorp, plattdeutsch: Saxdörp) entstand im 16. Jahrhundert. Die Grundherrschaft Saxtorfs ist jedoch erheblich älter. Ende des 15. Jahrhunderts war Saxtorf im Besitz der Familie Wohnsfleth, ein ritterliches Geschlecht. 1494 erwarben die Ritter von Blome Saxtorf. Hinrich Blome baute das Gut planmäßig auf, doch schon 1500 erwarb die Familie Ahlefeldt das Anwesen. Bis 1566 verblieb es in Besitz der Ahlefeldts. Durch Heirat gelangte das Gut zu der Familie Rantzau, die es bis 1633 bewirtschaftete. Erneut durch Heirat fiel es zurück an die Familie von Ahlefeldt. 1690 erwarben die von Brockdorffs das Gut, 1741 gelangte die Familie von Ahlefeldt abermals in den Besitz von Saxtorf.
Cai von Ahlefeldt errichtete 1648 ein beeindruckendes barockes Herrenhaus in französischer Manier. Am 2. Weihnachtstag 1847 brannte dieses Gebäude weitgehend nieder. Ein Rest des Hauses wurde in den 1852 vollendeten Neubau integriert.
Nach dem Tod Carl F. G. von Ahlefeldt fiel der Besitz gänzlich aus der Familie. N. G. Gülich aus Berlin erwarb Saxtorf dann für eine Million Mark. Dennoch wechselten die Besitzer Saxtorfs ständig. 1919 erwarb Peter Hoff aus Olufskjer das Gut, seitdem blieb der Besitz in der Familie Hoff. 1955 war sein Sohn Johann Ludwig Hoff der Besitzer, danach sein Neffe Bernd Hoff-Hoffmeyer-Zlotnik, Sohn seiner Schwester, den er 1969 adoptierte.
Der Hamburger Architekt Friedrich Stammann plante diesen Neubau in der damals modischen Formensprache der Neugotik (Neogotik) als dreiflügelige Anlage. Ein zentral angeordneter, fünfetagiger Turm betont die Symmetrie der Anlage. Ende der 1970er Jahre wurde das Gut für eine ZDF-Krimiserie Im Auftrag von Madame als „schottisches Spukschloss“ genutzt. Das Studio Hamburg produzierte 1984 im Auftrag des NDR die Siegfried-Lenz-Novelle Ein Kriegsende und nutzte das Gut als Drehort.
Persönlichkeiten
- Johann Rudolf Christiani (1761–1841), deutscher Pädagoge
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references/>
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