Doberaner Münster
Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Klosterkirche des Zisterzienser-Klosters Doberan. Es ist heute die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Das Münster gehört zu den wichtigsten hochgotischen Backsteinbauten im Ostseeraum entlang der Europäischen Route der Backsteingotik und wurde als Kandidat für die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Münster als Klosterkirche
Nachdem Fürst Pribislaw 1164 den christlichen Glauben angenommen hatte, genehmigte er dem ersten Schweriner Bischof Berno die Gründung eines Klosters. Diese erfolgte durch einen Konvent von Zisterziensermönchen aus dem Kloster Amelungsborn im Weserbergland in Althof, einem damaligen Dorf bei Doberan. 1171 wurde das Kloster bezogen und erhielt dank großzügiger Schenkungen bald erheblichen Grundbesitz. Es war das erste mecklenburgische Kloster. Nach dem Tod Pribislaws im Jahr 1178 wurde das Kloster 1179 in den gewaltsamen Thronfolgeauseinandersetzungen zerstört. Dabei starben 78 Menschen. In Althof, heute ein Ortsteil von Bad Doberan, stehen noch Reste der alten Klosterscheune. Die Neuansiedlung erfolgte 1186 in Doberan.
Im Jahr 1232 stand auf dem Gelände des Klosters ein kleinerer romanischer Vorgängerbau, der im 13. Jahrhundert durch ein neues Münster ersetzt wurde. Um 1280 begann der Bau, wobei erhaltene Teile der romanischen Kirche in den neuen Baukörper einbezogen wurden. Um 1297 waren der Rohbau und das Dachwerk des gotischen Münsters fertiggestellt, 1301 die erste Bronzeglocke unter Abt Johann von Elbing geweiht. Neun Jahre später war die Erstausstattung des Chorraumes fertig, der Hochaltar bereits um 1300. Am 3. Juni 1368 wurde durch den Schweriner Bischof Friedrich II. mit seinem Weihbischof Goswinus Grope die Klosterkirche geweiht.<ref>Friedrich Lisch: Urkunden zur Geschichte der Kirche zu Doberan. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 9 (1844) S. 297–299.</ref> Das Münster war die wichtigste landesfürstliche Grablege im Mittelalter, was seine besondere politische Bedeutung unterstrich.
Vollendung des Rohbaues um 1296
1296 waren der Rohbau und das Dachwerk des gotischen Münsters fertiggestellt. Nach neuester dendrochronologischer Untersuchung wurde der Dachstuhl bereits 1296 aus frisch verbautem Eichenholz fertiggestellt. Der Rohbau wurde damit in einer enorm kurzen Bauzeit von ca. 15 Jahren vollendet.
Am beeindruckendsten sind jedoch die Kreuzrippengewölbe, die der Abschluss des Rohbaus waren. Schrittweise unterstützt durch Lehrgerüste wurden die Gurtrippen, dann die Kreuzrippen und der Schlussstein eingebaut. Ohne unterstützende Gerüste wurden nun die Gewölbekappen eingemauert und mit einem Gussmörtel verfestigt. Auf dem Dach zierte ein etwa 20 Meter hoher Dachreiter die Kirche, in dem bereits eine im Jahre 1301 gegossene Bronzeglocke unter Abt Johann von Elbing aufgehängt und geweiht wurde. Neun Jahre später war die Erstausstattung des Chorraumes fertig, der Hochaltar bereits um 1300. Der Ostchor wurde vermutlich behelfsmäßig eingedeckt und ab 1310 genutzt, abgeteilt durch eine Trennwand. Parallel zum Baufortschritt begann man mit dem Abriss der romanischen Kirche. Das alte Material wurde zum Verfüllen der Pfeiler und Wände verwendet, da die einmal geweihten Steine zu profanen Zwecken nicht verwendet werden durften. Vielfältige Finanzierungsquellen ermöglichten den raschen Baufortgang. Die zum Kloster gehörenden landwirtschaftlichen Flächen wurden bereits im 14. Jahrhundert nicht mehr durch die Laienbrüder in Eigenwirtschaft bestellt, sondern das Land wurde verpachtet. Pächter waren entweder Landlose oder ehemals freie Bauern. Die in Klosterdörfern angesiedelten freien Bauern wurden in feudale Abhängigkeit geführt. Das Kloster gewährte ihnen Schutzherrschaft bei Kriegen, Heeresfolgepflicht sowie sonstigen Nöten und der damit verbundenen Verschuldung. Der freie Bauer übergab seinen Boden gegen Zins und Dienste und bekam diesen und ein weiteres Stück Land als Lehen zurück. Die Zisterzienserklöster wurden immer mehr zu feudalen Zentren, die eine bedeutende wirtschaftliche und politische Macht darstellten. Weitere Einnahmequellen waren geschickte Finanzoperationen und Grundstücksgeschäfte sowie reiche Stiftungen, Donationen und Ablasserträge kirchlichen Ursprungs.
Säkularisation
Das Kloster besaß bis zur Reformation umfangreichen Grundbesitz. Durch die Abgeschiedenheit und Bedeutungslosigkeit Bad Doberans von der Auflösung des Klosters im Jahre 1552 bis in das 19. Jahrhundert gingen die Erneuerungsphasen der Renaissance, des Barock und des Rokoko am Doberaner Münster weitestgehend vorbei. Heute birgt es trotz Verlusten über die Jahrhunderte die vollständigste Originalausstattung (85 %) aller Zisterzienserklosterkirchen. Im beginnenden 16. Jahrhundert gibt es bedeutende Reformversuche und die neue Lehre der Reformation und die Lehren Martin Luthers fanden zunehmend auch Anhänger in Mecklenburg. Die bedeutendsten Anhänger der neuen Lehre waren die beiden mecklenburgischen Herzöge Heinrich V. und Albrecht VII.. Gleichzeitig gibt es politische Rivalitäten zwischen den beiden Brüdern. Beide Herzöge waren erst angetan von der Reformation. Doch Albrecht VII. und seine Frau Anna von Brandenburg wandten sich jedoch bald wieder dem Katholizismus zu, während sich sein Bruder Heinrich V. zum neuen Glauben bekannte und im Jahr 1526 dem Torgauer Bund beitrat, als Opposition zu den katholischen Reichsständen. In seinem Landesteil führte der die Reformation ein. Der offene Konflikt zwischen den Brüdern führte am 7. Mai 1520 zu einer Teilung Mecklenburgs (Neubrandenburger Hausvertrag) in die Teile Schwerin und Güstrow. In den geteilten Gebieten kam es dann zu gegenläufigen Entwicklungen.
Nach dem Tod Albrechts VII. 1547 konnte Heinrich V. mit seinem Neffen Johann Albrecht I. im Güstrower Landesteil am 20. Juli 1549 auf dem Landtag in Sternberg die Ablehnung des Augsburger Interims durchsetzen und das Luthertum zur Landeskirche erheben. Es gab von da an ein gemeinsames Glaubensbekenntnis.
Das Kloster Doberan fiel nun in den Herrschaftsbereich Schwerins, welches Heinrich V. unterstand. Dieser berief 1521 Joachim Slüter als Reformator für Mecklenburg an die Universität Rostock. Durch Slüter bestand ein enger Kontakt nach Wittenberg. Slüter war es auch, der die Reformation in Mecklenburg weiter vorantrieb.
1535 war der größte Teil des Landes lutherisch. In einer 1535 durchgeführten Visitation im Schweriner Teil wurde auch das Doberaner Kloster besucht. Das Doberaner Kloster stand noch unter dem Schutz des Herzogs, der an sich die Reformation forcierte. Die Herzöge hielten sich jedoch aus politischen Gründen zurück. So kam es, dass Mecklenburg erst relativ spät zum neuen Glauben übertrat. Dies geschah 1549 auf dem Landtag an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg. Die Reformation verlangte eine neue Organisation. Aus der allgemeinen Kirche wurde die Landeskirche geformt. Superintendenturen wurden eingerichtet. Die letzten Katholiken behandelte man im Allgemeinen schonend.
Bei einer 1552 durch Johann Albrecht I. initiierten Generalvisitation wurde eine revidierte Kirchenordnung publiziert. Diese neue Ordnung regelte die Säkularisation der Landesklöster und die Einverleibung ihrer Besitzstände in das landesherrliche Domanium, was bisher aufgeschoben wurde. Damit endete die klösterliche Ära im Doberaner Kloster, welches erst 1530 durch Kaiser Karl V. eine Bestätigung seiner Privilegien erhalten hatte.
Am 7. März 1552 kam es zu einem Vergleich zwischen dem amtierenden Abt Nikolaus Peperkorn und dem Herzog. Der Abt bestätigte dem Herzog, dass er das Kloster und die Besitztümer "ganns freywiligk, ungezwungenn unnd ungedrungenn" übergeben habe. Vermutlich kam es nach der ersten Visitation von 1535 zu einem deutlich sichtbaren Niedergang des Doberaner Klosters, das seine geistliche Vormachtstellung schon 1419 an die gerade gegründete Universität Rostock abgeben musste. Es ist in einem Schreiben von Abt Nikolaus Peperkorn an den Herzog Johann Albrecht I. überliefert, dass er um Hilfe durch den Herzog bat. Er schreibt weiter, weil "yck unde myne myth Conventsbrodere unde personen olde swacke begadete luden weren", die nicht mehr das Kloster und die Besitztümer in gewohnter Weise bewirtschaften können. Zum Erhalt des Konventes veräußerte der Abt bereits Ausstattungsstücke und Pferde. In einer Urkunde über die Verfassung des Klosters durch den Abt heißt es auch, dass sich der derzeitige Herzog Johann Albrecht I. "syck dysses klosters und dersulwigen underdanen onde thogehorygen guderen gnedychlych tho undernehmen unde de myth ieren amptluden fürder tho bestellen".
Es kommt zur Unterzeichnung einer Abdankungsurkunde durch den Abt, in der ihn der Herzog mit einer jährlichen Leibrente von 100 Thalern abgefunden hat. Der Abt mit seinen noch lebenden Mitbrüdern zog sich in das Tochterkloster Pelplin zurück. In Doberan wurde ein herzogliches Amt eingerichtet und das Kloster und dessen Besitz durch den herzoglichen Hauptmann Jürgen Rathenow in Besitz genommen; im Münster wurden Reliquien entfernt und es kam zu Zerstörungen der Klosteranlage. Das nach der Auflösung in herzoglichen Besitz gefallene Gelände des Klosters Doberan war in seiner Planung nur noch als Steinbruch nutzbar.
„Die herrliche Closter-Kirche zu Doberan, darin von anfang der Christlichen Religion in diesen Landen von 400 jahren hero die loblichen Fursten zu Meckelnburg, darunter auch ihr erster Herr vnd Ehegemahl Hertzog Magnus, ire begrebnus gehabt, als sie in dieser vnserer zeit Religions verenderung von den Fursten eingenomen vnd durch lanckheit der zeit bawfellig worden, hat sie bey den Hertzogen zu Meckelnburg so lang angehalten vnd mit vermanen vnd bitte nicht abgelassen, bis sie ihren hochloblichen Voreltern zu schuldigen Ehren nicht mit geringen unkosten dieselbige wiederumb ernewert vnd allenthalben gebessert vnd verzieret haben.“
Nachdem der letzte Doberaner Abt, Nikolaus Peperkorn, 1564 in Pelplin verstorben war, wurde im selben Jahr in Doberan der erste evangelische Prediger Hermann Kruse eingesetzt. Damit wurde das Münster letztlich als Doberaner Pfarrkirche gesichert.
Das altehrwürdige Münster, mit der langen Tradition als Familiengrablege des Mecklenburger Herrscherhauses, hatte ausgedient. Johann Albrecht wollte neu beginnen; der Dom von Schwerin sollte nach seinen Vorstellungen als lutherische Familiengrablege an Bedeutung gewinnen. Bereits seinen Onkel Heinrich V. ließ er trotz eines anderslautenden testamentarischen Willens in Schwerin bestatten. Das Verhältnis zu seiner Mutter Anna von Brandenburg war durch ständige religiöse Konflikte bestimmt, und auch hier setzte er sich nach ihrem Tod über ihre Wünsche hinweg. So wurde die katholische Herzogin ebenfalls in Schwerin zu Grabe getragen.
Ein Inventarium von 1552 nennt zahlreiche Ausstattungsgegenstände des gesamten Klosters. So wird für das Münster der Hochaltar mit silberbeschlagenen und goldenen Gegenständen aufgezählt. Weiter gab es in der Kirche kristallene Leuchter, mehrere Kästchen, Heiligtümer und andere Kassetten. Für die Torkapelle werden Kelche, Kruzifixe und vergoldete Engel auf dem Altar erwähnt. Im Bibliotheksbestand befinden sich mehr als 150 Bücher. Die Werkstätten (Glaserei und Schuhhaus) und die Ställe waren gut ausgestattet, in der Küche, im Backhaus und in der Mühle lagerten viele Vorräte.
Zur weiteren Entwicklung des ehemaligen Klosters schreibt Sven Wichert: "Nach der Säkularisation bildeten die Besitzungen der aufgehobenen Klöster Doberan und Marienehe zusammen das Amt Doberan, welches die herzöglichen Brüder Johann Albrecht I. und Ulrich gemeinsam verwalteten."<ref name="wichert245">Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. 2000, S. 245. (Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 9)</ref> 1611 kam es wieder zu einer Landesteilung in die Herzogtümer Schwerin und Güstrow. "Mit dem Vertrag von Fahrenholz 1611 wurden die mecklenburgischen Ämter zwischen den Herzögen Johann Albrecht II. und Adolf Friedrich I. aufgeteilt, wobei Herzog Adolf Friedrich I. das Amt Doberan mit leicht verändertem Zuschnitt unterstellt wurde. Herzog Adolf Friedrich I. plante um 1625 die Verpachtung der Ämter Doberan und Bukow an eine compaignia aus Holland für jährlich 100000 Gulden."<ref name="wichert245" />
Die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg bis heute
Nachdem das Kloster die Säkularisation relativ unbeschadet überstanden hatte, wurden die Klosteranlage und das Münster 1637 im Dreißigjährigen Krieg geplündert und beschädigt. Bereits ein Jahr später begannen Sicherungsarbeiten am Dach und der Ausstattung des Münsters. Zum Ende des Krieges wurden einige Klostergebäude abgetragen.
Größere Erneuerungsphasen wie die Barockisierung blieben weitgehend aus. Während der französischen Besatzung Mecklenburgs durch Napoleon von 1806 bis 1813 nahmen die verbliebenen Bauwerke weiteren Schaden, wieder wurde die Klosterkirche als Magazin genutzt.
Einen großen Aufschwung erfahren Doberan und das Münster erst wieder 1793 durch die Gründung des ersten deutschen Seebades in Heiligendamm durch Großherzog Friedrich Franz I.. Doberan wird seine Sommerresidenz.
In den Jahren 1829–1834 wurden Reparaturen und eine Neufassung des Innenraums durch Carl Theodor Severin durchgeführt, sowie von 1848 bis 1875 vor allem die Ausstattung durch Ludwig August Bartning und Theodor Krüger restauriert.
In der Zeit zwischen 1883 und 1896 erfolgte im Auftrag des Großherzogs Friedrich Franz II. eine Wiederherstellung unter Leitung des Baurats Gotthilf Ludwig Möckel. Dabei wurde die Innengestaltung des Münsters im zeitgenössischen neugotischen Stil verfremdet. Der bauliche Zustand der Kirche zeigte erhebliche Mängel. Statische Probleme und dringend notwendige Instandsetzungen der Bausubstanz machten größere Eingriffe notwendig.
Die Chorkapellen erhielten eigene Dächer, während bis dahin alle Kapellen mit einem gemeinsamen Dach bedeckt waren. Aus dieser Zeit stammt auch die heutige Form des Dachreiters. Entsprechend den Ordensregeln der Zisterzienser hat das Münster keine Westtürme und kein großes Glockengeläut, sondern lediglich einen Dachreiter.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Münster nicht beschädigt. Eine 1962 begonnene Restaurierung, die 1976 im Kircheninnern fortgesetzt wurde, beseitigte die wesentlichen Veränderungen. Von 1964 bis 1984 wurde das Münster erneut außen und innen restauriert. Entscheidend für die Wirkung des Inneren war die Erneuerung der Ausmalung. Vom Anfang des 14. Jahrhunderts stammen Reste von Glasmalereien. Es handelt sich dabei um Ornamentscheiben mit Efeu-, Ahorn- und Weinlaubblättern sowie figürliche Scheiben mit Architekturhintergrund. Gefördert wurde dies von Seiten der Regierung der DDR, um das Münster als herausragendes Beispiel der nordischen Backsteingotik zu erhalten. Die ehemalige Klosterkirche stand auf der Liste nationalbedeutender Denkmäler mit internationalem Kunstwerk in der DDR auf Rang drei.
2002 begannen weitere umfassende langjährige Restaurierungsmaßnahmen. 2009 wurde die Sanierung der Schuke-Orgel abgeschlossen. Das Münster wird derzeit für Gottesdienste, aber auch für Konzerte, Führungs- und Besichtigungsbetrieb genutzt. Es werden jährlich etwa 200.000 Besucher gezählt.
Gescheiterter Antrag auf UNESCO-Weltkulturerbe
Das Doberaner Münster stand bereits nach der ICOMOS-Tagung im Jahr 1984 auf der Vorschlagsliste der DDR für die Welterbeliste. Diese Liste wurde jedoch durch die staatlichen Organe wieder zurückgezogen. Für die einmalige hochgotische Innenausstattung des Münsters wurden Bewerbungsunterlagen zur Aufnahme in das Weltkulturerbe der UNESCO erarbeitet.
Die Stadt Bad Doberan verfolgte seit 2005, zusammen mit der Münsterverwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und dem Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e.V. das Ziel, den Welterbestatus zu erreichen.
Im Bewerbungsverfahren wurde am 23. Mai 2012 durch alle Parteien mit Ausnahme der NPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns ein Landtagsbeschluss gefasst, das Doberaner Münster – gleichberechtigt mit dem Schweriner Residenzensemble – ebenfalls auf die Tentativliste zu überführen. Während dieser parlamentarischen Sitzung wurde hervorgehoben, dass der Antrag für eine hochgotische Innenausstattung einzigartig sei und somit in besonderem Maße dem Wunsch der UNESCO-Kommission nach Ausfüllung der „inhaltlichen Lücken“ im Weltkulturerbe gerecht werden könne. Überdies seien die Chancen für das Bundesland dadurch erfolgversprechender, eine weitere Listung auf der Welterbeliste zu erreichen.<ref>Landtag Mecklenburg-Vorpommern – Plenarprotokoll 6/17 vom 23. Mai 2012, S. 69. (PDF; 1,2 MB)</ref> Im Vorfeld hatten die Doberaner Arbeitsgruppe und deren Fachberater bereits entsprechende Antragsunterlagen erarbeitet. Die Fachautoren waren Gerhard Weilandt (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) und Markus Hörsch (Bamberg/Leipzig). In der Landtagssitzung wurde auch auf den starken Bürgerwillen der Bad Doberaner für das Vorhaben durch eine Unterschriftenaktion mit mehreren tausend Stimmen hingewiesen.
Die Welt-Erbe Kandidatur des Münsters scheiterte 2014. Bezugnehmend auf den 70-seitigen Abschlussbericht des Fachbeirates, führten zwei Hauptgründe zur Nichtnominierung des Doberaner Antrages. Erstens die thematische Schwerpunktsetzung durch den Beirat: Das religiöse Erbe in Hinblick auf christliche Stätten war kein Schwerpunktthema im Auswahlverfahren, was einen klaren Nachteil für die Doberaner Bewerbung bedeutet und damit keine Möglichkeit zur Unterschutzstellung der einmaligen Ausstattung bot. Diese Kategorienbildung war den Antragstellern, so auch der Doberaner Arbeitsgruppe und ihren Beratern nicht bekannt. Als Zweites stellen die Ausstattungsstücke keine Kulturgüter gemäß UNESCO-Übereinkommen dar, wobei der Fachbeirat die besondere künstlerische und kunsthandwerkliche Qualität der Objekte anerkennt, jedoch seien Ausstattungsstücke keine Kulturgüter gemäß der unter Artikel 1 des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt definierten „Monumente, Ensembles und Stätten“. Zudem umfasst der Antrag bewegliche Kulturgüter, die gemäß Operational Guidelines § 48 nicht berücksichtigt werden.<ref>muenster-doberan.de</ref> Über eine erneute Bewerbung in einigen Jahren wird von Doberaner Seite nachgedacht.<ref>Andreas Meyer: Welterbe: Münster denkt über zweiten Anlauf nach. In: ostsee-zeitung.de vom 26. September 2014; abgerufen am 27. März 2015.</ref>
Architektur
Das Doberaner Münster ist eine einmalige Symbiose aus einem reifen gotischen Kathedralbau nach Vorbild der französischen Kathedralen, aus Stilelementen der übrigen Hanseatenkirchen und Prägungen durch die Bauregeln der Zisterzienser.
Die Doberaner Klosterkirche lässt nur noch wenig von dem einstigen Streben nach Einfachheit und Strenge der Zisterzienser erkennen. Die Ordensreform liegt bereits 250 Jahre zurück.
Im Gegensatz zu anderen religiösen Ordensgründungen suchten die Zisterzienser sich gern abgelegene und schwer zugängliche Gebiete für Klosterneugründungen, entfernt vom Leben der großen Städte. Dabei leisteten sie einen wichtigen Anteil an der Kultivierung und Fruchtbarmachung des Landes und waren aufgrund dieser land- und wasserwirtschaftlichen Fähigkeiten bei Landesherren durchaus gern gesehen.
Doberaner Mönche sahen während ihrer Reisen in Frankreich die dort emporwachsenden gotischen Kirchen. Sie brachten diese Bauideen mit und verwirklichten sie hier. Sie waren die "Kollaborateure"! Auch in den umliegenden Hansestädten begann der Bau von gotischen Kirchen als Stadtkirchen.
Einen weiteren Einfluss auf den Bau der Kirche übten auch die ansässigen Landesherren aus. Doberan wurde die wichtigste Grablege der mecklenburgischen Fürsten, die im Zusammenhang damit Geld für eine entsprechende Ausstattung stifteten.
Die Vorbilder dieses Bauwerkes sind die Lübecker Marienkirche, die Nikolaikirche in Stralsund und die Marienkirche in Rostock.
Das gewölbte Mittelschiff hat mit 26 Metern Höhe und elf Metern Breite (Gesamtinnenlänge 76 Meter) einen intimeren Charakter als andere vergleichbare Kirchen, die im Innenraum wesentlich höher aufstreben. Mit den beiden halb so hohen Seitenschiffen, dem kreuzförmigen Querschiff und dem polygonalen Chorabschluss, an den sich nach außen fünf Kapellen anschließen, ist das Münster ein Beispiel für Formensinn und für technische Überlegung. Entsprechend den Ordensregeln der Zisterzienser hat das Münster keine Westtürme und kein großes Glockengeläut, sondern lediglich einen Dachreiter, dem seine heutige Form bei der Wiederherstellung durch Gotthilf Ludwig Möckel gegeben wurde.
Hinter dem heutigen Hauptportal, welches 1884 bis 1891 angelegt wurde, schloss sich der Klausurtrakt der Mönche an. Eine romanische Bogenwand von 1220 ist erhalten geblieben. Die Westfront des Mittelschiffes ist durch einen Ziergiebel geschmückt, dessen heutiger Zustand dem von 1350 entspricht. An der Westfront des südlichen Seitenschiffes befinden sich Reste der ersten romanischen Kirche mit Rundbogenportal, Kreuzbogenfries und halbem Treppengiebel. Die Giebelrosette und die Größenverhältnisse des Dachreiters zum Gesamtbau sind ein Resultat der Wiederherstellung durch Möckel.
Das Nordportal aus der Zeit um 1300 führte einst zum Mönchsfriedhof. Nordöstlich davon befindet sich das frühgotische Beinhaus von 1250, das die Gräberreste des Mönchsfriedhofs aufnahm. Es wurde 1883 ebenfalls umfassend restauriert, wobei die frühgotischen Wandmalereien komplett übermalt wurden. Die zu dieser Zeit hinzugefügte Laterne, ein durchbrochener, türmchenartiger Aufsatz über dem Gewölbe, wird heute von einem Zeltdach verdeckt und ist nur von innen zu sehen.<ref>Voss: Das Münster zu Bad Doberan. S. 100.</ref>
- Zentralpfeiler in den Querschiffen
Die farbliche Gestaltung entspricht nicht den Bauvorschriften des Zisterzienserordens nach Schlichtheit und Einfachheit. Nur dass diese nicht figürlich bemalt und nicht plastisch verziert sind, ist noch ordenstypisch. Die farbige Kachelmalerei am Zentralpfeiler im nördlichen Querhaus (ein vergleichbarer Pfeiler befindet sich im Südquerhaus), entstand bereits im 14. Jahrhundert nach orientalischen Vorbildern. Das orientalische Kachelmuster könnte durch Heinrich I. (Mecklenburg), genannt "der Pilger", von seiner Pilgerreise vor 1302 aus der Heimat Christi mitgebracht worden sein. Durch die Pfeiler entsteht eine gewollte und für die Nutzung als Grabstätte und Ort der Memoria sinnvolle Kleinteiligkeit der Räume. Die Zentralpfeiler haben zusammen mit den Spreizbögen in der Vierung, den Jochbalken unter den Deckengewölben und den Strebepfeilern sekundär auch statische Funktion. Somit hat der Bau im sumpfigen Gelände möglichst viele Stützen in der Vierungsnähe.
Ausstattung
Hochaltar
Der Hochaltar (um 1300) ist der älteste Flügelaltar der Kunstgeschichte. Er hat eine typengeschichtliche Herkunft aus der steinernen Retabelwand einerseits und den Reliquienschreinen andererseits. Er ist ohne Fialentürme vier Meter hoch und wurde Ende des 19. Jahrhunderts restauriert. Im Mittelteil werden hochgotische Architekturformen in einer siebenachsigen Arkadenreihe mit Wimpergen verkleinert, die einst Reliquiare enthielten. Über dem Mittelteil erheben sich drei zierlich durchbrochene Fialentürme, von denen der mittlere sechs Meter hoch ist. Auf den Flügeln wurden in den beiden oberen Figurenreihen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in typologischer Entsprechung wiedergegeben. Diese Figuren ähneln in der grazilen Körperhaltung und der Gewandung französischen Kathedralskulpturen, ihre Herkunft ist umstritten (lübisch oder westfälisch-magdeburgisch). Die unterste Figurenreihe ist jüngeren Datums (vor 1368) und unterscheidet sich stilistisch wie inhaltlich (es werden die 12 Apostel, die beiden Schutzheiligen gegen die Pest (Papst Fabian und St. Sebastian) und die Marienkrönung dargestellt) vom übrigen Figurenschmuck.
Kreuzaltar
Der doppelseitige Kreuzaltar befindet sich heute wieder an seinem ursprünglichen Platz zwischen dem ehemaligen Mönchschor und dem Chor der Laienmönche (Konversen), nachdem er einige Jahrhunderte an der Westwand der Kirche aufgestellt war. Der Kreuzaltar und die ehemals übermannshohe Lettnerwand trennten den Mönchschor im Osten vom Laienchor im Westen. Er vereinigt einen zweiseitigen Flügelaltar mit einem ebenfalls doppelseitigen, 15 Meter hohen monumentalen Triumphkreuz und stammt aus der Zeit um 1360/70. Zur Schlussweihe der Kirche im Jahre 1368 war er wohl weitestgehend fertiggestellt. Es handelt sich um das monumentalste Werk seiner Art und Zeit europaweit.
Der wichtigste Unterschied zu den früheren Arbeiten ist der Grad der tatsächlich umgesetzten Naturbeobachtung. Der Altar stellt diesbezüglich die Wendemarke in der norddeutschen Kunst dar. Das Gesamtwerk ist beidseitig mit mehr als 30 Szenen aus der Bibel gestaltet und umfasst auf der Christusseite nach Westen Predella, Retabel und Triumphkreuz und auf der Marienseite nach Osten Reliquienschrein, Retabel und den "Guten Baum der Maria" in Kreuzesform.
Das Kreuz wurde als Lebensbaum gestaltet – gemäß der Worte Christi: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben" (Joh 15,5). Die Darstellung Christi im lebensspendenden und über Satan triumphierenden Baum ist eines der wichtigsten Symbole mittelalterlicher Gläubigkeit. Das todbringende Kreuz ist nicht mehr Marterwerkzeug, sondern durch die Auferstehung Jesu Christi Symbol des ewigen Lebens.
Von links nach rechts sind, wie beim Hochaltar, alttestamentliche Szenen neutestamentlichen gegenübergestellt – ein sogenanntes typologisches Programm, da nach mittelalterlicher Denkweise das Alte Testament schon Hinweise auf das Erlösungswerk des Neuen Testaments enthielt (Typologie). So wurde zum Beispiel der betende Prophet Elija der Darstellung Christi am Ölberg zugeordnet. In der Szene des Sündenfalls auf der Westseite des Retabels wird die paradiesische Nacktheit durch zwei sehr fein geschnitzte Maßwerktürchen aus der Entstehungszeit des Altars verdeckt, die vermutlich in einer liturgischen Feier am Karsamstag geöffnet wurden, um der Befreiung Adams und Evas aus der Vorhölle zu gedenken. Passionsszenen wie die Kreuztragung und Dornenkrönung werden der Verspottung Ijobs gegenübergestellt. Gleiches gilt für die Marienseite des Altars, wie auch für das Monumentalkreuz (Meister der lübeckischen Triumphkruzifixe). Dieses einmalige Kunstwerk (Laienaltar und Triumphkreuz<ref>Zum Triumphkreuz vgl.: Meister der lübeckischen Triumphkruzifixe.</ref> als Einheit) ist aufs Engste mit der Kunst des seit 1367 in Hamburg nachweisbaren Meister Bertram von Minden (etwa 1335–1415) verbunden.
Der lateinische Spruch zwischen Kreuz und Altar "Effigiem Christi qui transis pronus adora sed non effigiem sed quem designat adora" bedeutet sinngemäß: "Das Bildnis Christi – der du vorübergehst – bete ehrfürchtig an (oder verneige dich ehrfürchtig) – aber nicht das Bildnis – sondern den, den es darstellt – bete an". Die Weinblätter um das Kreuz herum wurden 1982 nach mittelalterlicher Rezeptur in Lüsterfarbe restauriert. Die aus Eichenholz geschnitzten Blätter sind mit einem Kreidegrund versehen, überzogen mit einem dünnen Metallbelag und beschichtet mit in Ölfarbe gelöstem Grünspan. Die Lüsterfarbe war ein kostbarer Ersatz der Emaille der Goldschmiedekunst und war in der Herstellung aufwendiger und kostenintensiver als die Vergoldung einer vergleichbaren Fläche. Allerdings setzte bei der rekonstruierten Lüsterfarbe der Nachdunkelungseffekt durch Oxidation bisher nicht im gewünschten Maße ein. Der farbliche Kontrast ist für den Betrachter recht groß. Anfang 2007 wurde eine leichte Veränderung der Lüsterung im Zusammenhang mit einer geplanten Konservierung in Betracht gezogen. Auf vier der Blätter wurde eine Lasur zur Milderung des Kontrastes aufgetragen. Das Ergebnis war jedoch unbefriedigend. Es wurde durch das Landesamt für Denkmalpflege für die Beibehaltung der 1982 entstandenen Farbfassung plädiert, weil diese zweifelsohne dem mittelalterlichen Zustand recht nahe ist. Der oft als unbefriedigend angesehene Kontrast entsteht auch durch die im 19. Jahrhundert aufgetragene "stumpfe" Vergoldung auf den Altarbildern und den Reliefs an den Kreuzarmen. Die darunter liegenden Reste der mittelalterlichen Vergoldung sind leuchtend golden.
- Die Heiligenfiguren an der Predella
Die vier Kirchenväter: Hl. Augustinus; Hl. Hieronymus; Papst Gregor der Große; Ambrosius von Mailand
Die fehlenden Figuren: vermutlich Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux
Marienleuchter
Eines der schönsten und bedeutendsten Schnitzwerke im Doberaner Münster ist der Marienleuchter im Chorraum. Der Leuchter, wie er in heutiger Form zu finden ist, entstand in zwei Stilepochen: Der im Presbyterium hängende Marienleuchter mit einer Marienfigur im spätromanisch-frühgotischen Stil aus der Zeit um 1280 wurde Anfang des 14. Jahrhunderts hergestellt. Die Madonna mit dem Christuskind ist der älteste Bestandteil. Es handelt sich um eine der frühesten Mondsichelmadonnen Deutschlands. Die eichenhölzerne Figur stand ab ca. 1300 als Hauptfigur in der Mittelnische des Hochaltars, wurde also zunächst für ein anderes Ausstattungsstück geschaffen. Dies ergab eine Stellprobe im Hauptaltar im Jahr 2007. Mit der Aufstockung des Hochaltares um die Apostelreihe um 1350/60 war diese Nutzung nun nicht mehr möglich. Für diese Funktion wurde der fast zwölf Meter hohe Sakramentsturm geschaffen. Um 1400 wurde die Madonna dann Hauptbestandteil des neugeschaffenen Marienleuchters. Möglicherweise hat der wachsende Reichtum des Klosters oder eine Änderung in der Sakramentsaufbewahrung zum Austausch der Holzmadonna durch eine neugeschaffene Silbermadonna in den Hochaltar geführt. Sie wird nun als Himmelskönigin mit Baldachin, Sternenkrone, Sonne und Mondsichel, als apokalyptische Madonna, dargestellt, nach der Offenbarung des Johannes 12,1: "Und es erschien ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und den Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen." und besonders herausgehoben, indem man sie dem Leuchter einfügte. Nach diesem biblischen Vers wurde der Leuchter gestaltet, wobei die zwölf Sterne der Krone die zwölf Stämme Israels symbolisieren und die Mondsichel die wechselnden Zeiten in Kirche und Welt. Die Sonne ist ein Zeichen der Herrlichkeit Mariens. Die Gottesmutter Maria war Hauptpatronin aller Zisterzienserklosterkirchen und hat somit einen hohen Stellenwert in der bildlichen Kunst der Sakralbauten. Auch am Sakramentsturm (um 1350), dem Kelchschrank (um 1310), einigen Nebenaltären, dem Lettneraltar (um 1360), am Chorgestühl (14. Jahrhundert) und in den mittelalterlichen Fenstern der Doberaner Kirche ist sie dargestellt. Kind und Madonna halten eine Pyxis, ein kleines Behältnis, in dem mit hoher Wahrscheinlichkeit die geweihte Hostie, das Brot für die tägliche Messe mit Eucharistiefeier, aufbewahrt wurde. Im Deckel des Baldachins erscheint das "Ave Maria" als unendliche Huldigung an die Schutzpatronin geschrieben, gleichzeitig als ein Symbol für unendliches Gebet: der erste Buchstabe vom Wort "Ave" ist auch der Endbuchstabe vom Wort "Maria". An der Konsole befindet sich ein Vers: "hec est illa dulci rosa / pulchra nimis et formosa, / que est nostra advocata, / apud deum virgo grata, / eam devote salutate, / illam rogo inclinate".<ref>Deutsch: "Sieh die Rose voller Süße / voller Schöne, diese grüße; / sieh die Jungfrau voller Hulden, / die eintritt für unsere Schulden / vor ihr neige dich zur Erden / mit demütigen Gebärden".</ref> Außerdem stand unter den Füßen des Bildes, an der Stelle über dem Mond, die jetzt durch den Goldüberzug ganz zugedeckte Inschrift, die in einer Abschrift von 1648 erhalten ist: "Multae filiae congregaverunt divitias, tu supergressa es universas"<ref>."Viele Töchter haben Reichtum gesammelt, du hast sie alle übertroffen.", Sprüche Salomos 31,29.</ref> Das gesamte Schnitzwerk ist 2,58 m hoch, die Marienfigur ca. 1,50 m. Im Laufe der Geschichte befand sich das Kunstwerk an unterschiedlichen Standorten. Um 1700 wurde die Madonna während der dänisch-sächsischen Einquartierung von Soldaten unter Oberst Bredow gestohlen, aber von Prinz Ruprecht von der Pfalz wieder zurückgeschickt. Heute befindet sie sich wieder an ihrem Originalplatz im Chorraum, nachdem das Bild 1858 in eine Seitenkapelle, die Pribislavkapelle, umgehängt wurde. Am 2. April 1813 ist dort der gesamte Leuchter niedergefallen und am 28. April des gleichen Jahres wieder aufgehängt worden.
Mühlenaltar
Der Mühlenaltar aus der Zeit um 1410/20 im nördlichen Bereich des Kapellenkranzes entstand als eine der ersten Darstellungen dieser Art. Vermutlich gestiftet von Albrecht III. (Mecklenburg) und seiner zweiten Frau Agnes, stand er ursprünglich an der Ostwand des südlichen Querschiffs. Der Mühlenaltar ist kunstgeschichtlich eine Besonderheit, weil das Motiv der Mühle in dieser Zeit im Raum Rostock und Bad Doberan eine merkwürdige Häufung aufweist. Bisher sind in der Kunstgeschichte wohl nur 24 Darstellungen bekannt, davon neun Altäre. Vier Mühlenaltäre befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern. Neben dem Doberaner Altar befinden sich Mühlenbilder in der Universitätskirche (Rostock), der Dorfkirche Retschow bei Bad Doberan und ein wunderschönes geschnitztes Werk in Tribsees. Die Darstellungen sind bereits deutlich bildhafter als die des Doberaner Hochaltars aus der Zeit um 1300 und des Kreuzaltares von 1360. Die im 15. Jahrhundert aufstrebenden Predigerorden legten mehr Wert auf die deutliche Sprache der Verkündigung, die sich auch auf die bildende Kunst niederschlug. Diese Veränderung beeinflusste wohl auch die Zisterziensermönche in Doberan. Die Mitteltafel des Doberaner Altares zeigt das Mühlenbild. Schwierige theologische Sachverhalte sollten den Laien verständlich vermittelt werden. Da sicher alle Menschen im Mittelalter das Grundprinzip einer Mühle kannten, erklärte man ihnen mit diesem Prinzip bildhaft die Transsubstantiationslehre. Die Hauptkomponenten des Geschehens ergeben ein Kreuz. Der Kreuzesstamm wird durch die vier Evangelisten mit ihren Symbolköpfen oben und die vier Kirchenväter unten, die Kreuzarme durch die zwölf Apostel zu beiden Seiten gebildet. Die Darstellung ist dreigeteilt: die Mühle und die Apostel bilden die Ebene der Vermittlung zwischen himmlischer und irdischer Sphäre. Die Mühle versinnbildlicht den Körper Christi, der die Wandlung hervorbringt, aber auch die Kirche als Verwalter des Wortes und des Gnadenbrotes. Gottvater ist nicht dargestellt, aber durch den Regenbogen symbolisch vertreten. Der umgekehrte Regenbogen schließt symbolisch die himmlische Welt ab, die aber von den himmlischen Wesen, den vier Evangelisten, geöffnet wird. Die mittlere Haupttafel hat folgende Darstellung: In der Mitte schweben oben auf einem Regenbogen auf Goldgrund die vier Genien der Evangelisten, welche aus kugeligen Flaschen mit langem Hals das Wort Gottes in einen Mühlentrichter schütten. Das Wort ist dargestellt durch Spruchbänder, welche aus den Flaschen kommen und Inschriften tragen, aus der Flasche des Adlers (Johannes): "In principio erat verbum et";<ref>Übersetzung: "Im Anfang war das Wort und", Joh 1,1.</ref> aus der Flasche des Menschen (Matthäus): "Non omnes capiunt verbum istud";<ref>Übersetzung: "Das Wort fasset nicht jedermann", Mt 19,11.</ref> aus der Flasche des Stieres (Lukas): "Videramus hoc verbum quod factum est";<ref>Übersetzung: "Wir hatten dieses Wort gesehen, welches geworden ist."</ref> aus der Flasche des Löwen (Markus): "Qui seminat verbum seminat".<ref>Übersetzung: "Der Säemann säet das Wort", Mk 9,14.</ref> Aus dem Trichter kommt ein Band mit dem Wort u'bū (= verbum), vielleicht als Fortsetzung von dem Schluss "et" auf dem Band des Adlers, und geht auf die Mühlsteine. Die zwölf Apostel, an jeder Seite sechs, stehen in einer Reihe neben dem Rumpf und drehen an einer Stange die Mühlenwelle. Die Apostel treiben die Mühle an, sie reinigen und verbreiten das Wort und bereiten daraus die heilbringende Seelenspeise für die Menschen zu deren Erneuerung und Erlösung. Sprüche von Eigenschaften, Fähigkeiten und Wirkung des Wortes unterstützen diese Aussage. Die Bewegung der Mühle stellt den irdischen Lebensweg Christi dar, die Apostel sind ihm dabei am nächsten; sie lebten und arbeiteten mit ihm. Der untere Mahlstein ist Sinnbild für das Alte, der obere für das Neue Testament der Bibel, mit dessen Hilfe die Botschaft des Alten Testaments gereinigt wird. Vom Mühlentrichter läuft ein Spruchband durch die Mühle in den Kelch der vier Kirchenväter mit der Inschrift: "Et verbum caro factum est et habitavit in nobis et vidimus gloriam eius".<ref>Übersetzung: "Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit", Joh. 1,14.</ref> Das Band geht mit dem Wort "gloriam" in einen Kelch, welchen vier kniende Personen halten: ein Papst (Gregor der Große), ein Kardinal (Hieronymus) und zwei Bischöfe, oder ein Erzbischof und ein Bischof (Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo), von denen der bei dem Papst kniende alt, der bei dem Kardinal kniende sehr jung ist; beide tragen denselben Ornat. Die Kirchenväter empfangen das Gnadenbrot, verwalten es und teilen es den Gläubigen zu. Das Volk wird beidseitig von je einem Mönch angeführt. An jeder Seite von den Kirchenfürsten kniet ein Mönch, mit einem Spruchband, links: "Opus restauracionis nostre est incarnacio verbi dei.";<ref>Übersetzung: "Das Werk unserer Wiedergeburt ist die Menschwerdung des Wortes Gottes."</ref> rechts: "Non liberaretur genus humanum nisi verbum dei fieret humanum".<ref>Übersetzung: "Die Menschheit würde nicht erlöset werden, wenn das Wort Gottes nicht Mensch würde."</ref> Hinter dem Mönch links knien zwei weltliche Personen: eine Frau mit rotem Mantel und weißer Schleierkappe und ein Mann in grüner Tracht. Hinter dem Mönch rechts knien zwei Männer in grünen Gewändern. Neben dem Gesicht des Mönches links ist ein sarkastisches scharfes Gesicht mit einem Schnurrbart. Dass in der irdischen Ebene Papst, Kaiser und Prädikanten fehlen, kann möglicherweise darauf zurückgeführt werden, dass sich der Doberaner Orden von Ständevertretern unabhängig sehen wollte. Rechts oben in der himmlischen Sphäre ist die apokalyptische Madonna dargestellt. Links oben in ganz kleiner Darstellung ein betender, kniender König, in rotem Mantel, mit der Krone auf dem Kopf; neben ihm kniet eine weibliche Figur in einem rot-goldenen Gewand, mit langem Haar und Schleier; sie legt die linke Hand auf des Königs Schulter und zeigt mit der ausgestreckten Rechten und mit jubelvollem Antlitz auf die Genien der Evangelisten – mit eindringlicher Geste macht die Tiburtinische Sibylle Kaiser Augustus auf das Ereignis der Geburt Christi aufmerksam. Die Gemälde auf den Seitenflügeln sind sehr schadhaft; auf den Rückwänden ist nichts mehr zu erkennen. Auf den Vorderseiten stehen auf jedem Flügel zwei Bilder untereinander: rechts oben: der segnende Bischof Martin von Tours vor dem Valentinian I., neben welchem aus einem Viereck Flammen schlagen; links oben: ist noch ein segnender Bischof zu erkennen; links und rechts unten fehlen die Darstellungen ganz. Die um 1490 entstandene Predella unter dem Altar gehört nicht zum Mühlenaltar.<ref>Offizielle Webseite des Münsters zum Mühlenaltar.</ref>
Corpus-Christi-Altar
Der Corpus-Christi-Altar mit der Abendmahlstafel (um 1330) zeigt eine der ältesten Tafelmalereien Mecklenburgs. Er stand vermutlich zur Klosterzeit in der Pfortenkapelle am Westtor des Klosters oder im nördlichen Seitenschiff, sichtbar für die Gäste des Klosters, welche Zugang in die Klosterkirche hatten. Der Altar gehört zu den ältesten Stücken frühgotischer Malerei in Mecklenburg. Der Mittelteil konnte für Prozessionen aus dem Rahmen entnommen werden. Der transportable Altar mit Okulus bezeugt eine frühe, von der Messe gelöste Sakramentsverehrung, inszeniert durch Bildwechsel, Reliquienbegleitung und Hinterleuchtung der im Mittelteil aufbewahrten Heilig-Blut-Hostie. Schon im Jahr 1201 soll ein Hirte zu Steffenshagen eine Hostie von der Eucharistie im Mund mit nach Hause genommen, in seinem Hirtenstab verwahrt und seine Herde fortan damit geschützt haben, bis das Geheimnis entdeckt und die blutende Hostie ins Kloster zurückgebracht wurde, wo sie fortan als wundertätig eine große Verehrung genoss. Doberan wurde bald ein berühmter Wallfahrtsort und es strömten Pilger in großer Anzahl, selbst aus fernen Gegenden, herbei. Da Frauen die Klosterkirche gewöhnlich nicht betreten durften, man aber das Wunder dem ganzen Volk zeigen wollte, zeigte man die Hostie vor der Kirche in der Kapelle an der Pforte. Und doch wurde es erst im Jahr 1385 edlen und ehrbaren Frauen gestattet, bei feierlichen Gelegenheiten Kirche und Kloster zu betreten. Über dem Altar steht eine Tafel mit der Inschrift: "Are dic isti nomen de corpore Christi. Istic fundatur, veneratur, glorificatur, Et colitur munus immensum, trinus et unus, Hicsemperque pia veneratur virgo Maria." (Ein Kelch.)<ref>Deutsch: "Nenne diesen Altar mit Namen vom Leib Christi; hier wird ausgestellt, verehrt, verherrlicht / FRIEDRICH FRANZ / VON MECKLENBURG. (Die letzte Zeile mit zwei Blättern links u. rechts) / GEGOSSEN VON SIMON ZACH / IN STRALSUND IM IAHR CHRISTI 1831. Auf den anderen Seiten der Glocke (90°) ist je ein Wappen angebracht, zum einen das Wappen von Doberan (Hirsch, Abtsstab und Schwan), zum anderen das mecklenburgische Wappen, umgeben von einer Tuchdraperie. Um den Wolm verläuft ein Bündel aus drei Stegen (Rundsteg zw. zwei dünneren). Der untere Rand ist bandartig abgesetzt; darüber eng stehender Palmettenfries auf Seilstab.
Die gleich gestaltete kleinere Glocke für den Viertelschlag trägt auf der Flanke den gleichen Text wie die große: DER GEMEINE ZU DOBERAN / IST DIESE GLOCKE VEREHRT / DURCH DEN GROSSHERZOG / FRIEDRICH FRANZ / VON MECKLENBURG. (Die letzte Zeile mit zwei Blättern links u. rechts). Gegenüber steht: GEGOSSEN VON SIMON ZACH / IN STRALSUND IM IAHR CHRISTI 1831. Von der beim Absturz vom Westgiebel aus etwa 30 Metern Höhe in mehrere Scherben zerbrochenen Glocke fehlen der Aufhängeknauf, ein großes Stück in der Haube und ein weiteres im Schlagring.
Die Glocke hätte zwar unter Nachguss der abhandengekommenen Scherben durch Schweißen wiederhergestellt werden können, da jedoch die vielen Schweißnähte die Glocke völlig entstellt hätten und der Text dadurch nicht mehr zu erschließen wäre, wurde 2012 ein Faksimileguss in der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe angefertigt.
Das Schlagwerk mit einer Kupferhaube in etwa 40 Metern Höhe soll 2016 instand gesetzt werden.
Grabstätten
Aus der Fülle der Grabstätten und Grabdenkmäler im Doberaner Münster seien die folgenden besonders hervorgehoben:
Die Pribislavkapelle war seit 1302 Begräbnisstätte des mecklenburgischen Fürstenhauses. Nachdem 1856 die Gebeine des Klostergründers Pribislav hier gefunden wurden, wurde eine neue Grabplatte ihm zu Ehren angefertigt. Eine Besonderheit ist der Pfeiler mit farbiger Kachelmusterung nach orientalischem Vorbild.
Das Grabdenkmal der Margarethe von Dänemark († 1282 in Rostock), stilistisch mit der Madonna des Marienleuchters und somit mit dem Hochaltar verwandt (um 1300).
Drei Herzöge von Mecklenburg erhielten Anfang des 16. Jahrhunderts bemerkenswerte Standfiguren an Pfeilern des Chorumgangs.
Zahlreiche Grabplatten von Äbten, Adeligen der Region (Peter Wise, Familie von Axekow) sind in teils guter Qualität erhalten.
Der Sarkophag des Großherzogs Friedrich Franz I. befindet sich im Westen des nördlichen Seitenschiffes.
Zwei Gedenktafeln des Geschlechts von Oertzen aus dem mecklenburgischen Landadel erinnern an neun Gefallene der Familie im Ersten Weltkrieg und 32 im Zweiten Weltkrieg ums Leben Gekommene. Überwiegend handelte es sich um Offiziere, doch gegen Ende des Krieges und danach auch um Zivilisten, darunter Frauen.
Grabmal der Königin Margarete von Dänemark
Die aus Eichenholz geschnitzte, spätromanisch-frühgotische Grabplastik der Königin Margarete von Dänemark († 1282 in Rostock) mit realistischer Darstellung des Faltenwurfes des Gewandes gilt als die älteste Grabplastik in Mecklenburg-Vorpommern und als die älteste Frauengrabplastik aller Zisterzienserklosterkirchen europaweit und ist damit von hohem kunsthistorischem Wert. Die Plastik zeigt die Königin mit einem grünen, langen Untergewand mit engen Ärmeln, einem am Gürtel gestauchtem Oberteil und einem roten, über dem Leib gerafften Mantel. Um Hals und Schulter der Figur liegt ein Kragen aus stufenartig aneinandergesetzten schwarzbraunen Fellstreifen. Kopf und Hals sind von einem fest anliegenden Gebinde umgeben, das die Dreiecksform des Gesichtes hervorhebt. Auf dem nur locker übergeworfenen Kopftuch trägt die Königin eine Krone.
Reiterstandbild des Grafen Samuel von Behr
In der nördlichsten Chorumgangskapelle befindet sich ein Reiterstandbild auf einem Sandsteinsarkophag mit einem darüber befindlichen Baldachin Es ist die Grabanlage des Herzoglichen Geheimen Rats Graf Samuel von Behr. Errichtet wurde das Grabmal ab 1622 durch den Leipziger Baumeister Franz Julius Döteber und seinem Gehilfen Daniel Werner, der Baldachin 1626 vom Niederländer Gerhart Evert Pilooth. Das Grab Behrs ist unter anderem Ausdruck der veränderten Ansprüche an die höfische Repräsentation und ist nicht zuletzt auf das enge Vertrauensverhältnis zwischen dem Herzog und dem Grafen zurückzuführen. Samuel von Behr sitzt hoch zu Ross, in voller Prunkrüstung. Zum Zeichen seiner Amtswürde hält er in der rechten Hand ein Zepter und zu Füßen des Pferdes findet man einen Wachtelhund als Symboltier für die Treue zum Herzog. Der Reiter, das Ross und der Hund sind Holzschnitzarbeiten. Auf sechs Säulen ruhend, erbaute man darüber einen im Barockstil verzierten Baldachin. Um der langen familiären Tradition Rechnung zu tragen, befinden sich am Fußende der vorderen Mittelsäule die Behrschen Wappen sowie links und rechts davon die Brustbilder der Eltern des Verstorbenen. Den Sarkophag zieren viele Inschriften. Die silbernen Hufeisen, Sattelbeschläge, Zügel und Steigbügel wurden im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Soldaten geraubt. Das Grabmal wurde dabei stark beschädigt. 1886 ist die gesamte Grabstätte, die bis dahin arg verfallen war, durch den Baurat Gotthilf Ludwig Möckel restauriert worden. Als dabei auch der Sarkophag geöffnet wurde, konnte man durch eine im Sargdeckel angebrachte Scheibe die Gebeine und den Schädel des Verstorbenen sehen.
Oktogon
In den östlichen Chorumgang ist das Oktogon, eine achteckige Begräbniskapelle für 13 mecklenburgische Herzöge, hinausgebaut, um den zwischen den Pfeilern stehenden kleinen Altar abzuschranken. Auf den beiden Ecken dieses dreiteilig in den östlichsten Chorumgang vorspringenden Mauerwerkes stehen zwei kurze schwarze Marmorsäulen von ungefähr 90 Zentimetern Höhe und 15 Zentimetern Durchmesser, mit hohen romanisierenden Kapitälern aus weißem Marmor mit aufwendigem Blattwerk und gleichen Basen. Die eingemauerten spätromanischen Säulen aus Aachener Kalkstein – aus altem Kreuzgang oder einer Begräbnisstätte stammend? – stammen wohl aus der Zeit um 1240. Zwischen den beiden östlichen Chorumgangspfeilern gelegen, bestand die Möglichkeit, das Oktogon von zwei Seiten zu begehen. Befindet man sich zwischen der Kapelle von Adolf Friedrich I. und dem Oktogon, kann man am unteren Sockel des Oktogons eine Kupferplatte aus dem 19. Jahrhundert sehen, mit der Inschrift, die man auf dem Sarg des Herzogs Albrecht VII. (Mecklenburg) gefunden hatte. 1547 war er der letzte von wohl 13 Herzögen, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden. Hinter der Platte war ursprünglich die Öffnung, welche in die Gruft führte. Von prachtvoller Wirkung ist darüber im spätgotischen Stil eine hölzerne Balustrade errichtet worden sowie ein oktogonaler Steinbaldachin mit einem Gewölbe. Bezugnehmend auf die beigesetzten Herzöge und die Stifterin Katharina von Sachsen-Lauenburg sind entsprechende Wappen in der Balustrade auszumachen. Beachtenswert sind die Schnitzereien an der Balustrade. Auf der Abgrenzungsmauer steht in der Mitte zwischen zwei Säulen eine hohe Schranke, und über dieser auf den Säulen ein hoher Spitzbogen. In den Eckfeldern über dem Spitzbogen stehen aufrecht zwei Wappenschilde: heraldisch rechts der Schild mit dem mecklenburgischen Stierkopf, links der Schild mit dem Rostocker Greifen; in der oberen Öffnung des Spitzbogens hängt der quergeteilte Schild für die Grafschaft Schwerin: im Ganzen ist also das herzogliche mecklenburgische Wappen des 15. Jahrhunderts dargestellt. Unten in der Schranke stehen vier rechts gelehnte Schilde in folgender heraldischer Ordnung: unten rechts ein Schild mit dem Rostocker Greifen; unten links ein Schild mit dem mecklenburgischen Stierkopf; oben rechts ein dreigeteilter Schild: oben rechts der sächsische Schild mit den von dem Rautenkranz bedeckten Querbalken, oben links der mecklenburgische Stierkopf, unten zwei rechts hin springende, rotgefärbte Löwen übereinander. Auf den Kapitellen der beiden Säulen, welche den offenen Spitzbogen über den Schranken tragen, sind zwei kleine gotische Nischen mit Baldachinen angebracht, in welchen zwei kleine Figuren stehen: heraldisch links eine gerüstete Figur mit aufgeschlagenem Klappenvisier und die linke Hand auf einen Schild gestützt, auf welchem der mecklenburgische Stierkopf steht; rechts eine gerüstete Figur mit Pickelhaube oder Kappe und mit einem Mantel umhüllt. Vielleicht sollen diese Figuren die beiden Söhne der Herzogin, als landesherrliche Stifter, vorstellen. Bezug nimmt das Oktogon damit auch auf die heiligen Wächter am Grab Jesu Christi. Jedenfalls ist das Schnitzwerk unter der Herzogin Katharina von Sachsen-Lauenburg sicher nach dem Tode ihres Gemahls Herzog Johann IV. (Mecklenburg) gemacht, wahrscheinlich während der Zeit ihrer Landesregentschaft, ungefähr um das Jahr 1422. Katharina von Sachsen-Lauenburg war eine geborene Prinzessin von Sachsen-Lauenburg und nach dem Tod ihres Gemahls während der Minderjährigkeit ihrer beiden Söhne, Heinrich und Johann, bis 1436 Landesregentin. Sie ließ scheinbar eine möglicherweise seit 1397 vorhandene Begräbnisstätte, der Würde der Herzöge entsprechend, umbauen. Die achteckige Kapelle war die wichtigste Fürstenbegräbnisstätte ihrer Zeit im Doberaner Münster. Die Bedeutung dieser herzoglichen Grablege ist bereits an der exponierten Lage hinter dem Hochaltar zu ersehen. Der Herzog Johann IV. (Mecklenburg) starb am 16. Oktober 1422. Wahrscheinlich war bei dieser Gelegenheit für die Herzöge eine neue Gruft hinter dem Hochaltar eingerichtet, da bei der alten Gruft im nördlichen Querhaus keine Spur von fürstlichen Begräbnissen aus dem 15. Jahrhundert zu finden ist, während sich bei diesem Altar hinter dem Hochaltar mehrere Andeutungen finden, dass diese Stelle den Herzögen des 15. Jahrhunderts besonders teuer gewesen sei. Eine gemalte Kostbarkeit entdeckt man, wenn man das Oktogon vom Chorraum her begeht und sich damit im oberen Bereich der Grabstätte befindet. Über einem Altarsockel findet man in Grisaillemalerei ausgeführte Bildnisse der Geschenke bringenden Heiligen Drei Könige und eine Marienfigur mit dem Kind auf dem Arm. Dieses streckt die linke Hand zu einem der Geschenke, die ihm gereicht werden. Die Bilder sind auf der Rückseite der vier Wappen in den Schranken, dem Hochaltar zugewandt, gemalt. Auf die Wandflächen zu beiden Seiten des Oktogons, dem Chorumgang zugewandt, sind auf die Steinmauer vier Herzogsbilder in Lebensgröße, an jeder Seite zwei untereinander, in Wasserfarben gemalt. Diese Wandmalereien zeigen die drei Söhne von Albrecht II. (Mecklenburg): oben links: Albrecht III. (Mecklenburg) mit der Überschrift: "Konig Albrecht van sweden hertege to mekelenborch. 1385–1412"; unten links: Heinrich III. mit der Überschrift: "Hertege hinrick van mekelenborch 1379–1383"; oben rechts: Johann IV. (Mecklenburg), mit der Überschrift: "Hertege iohan van mekelenborch 1384–1422"; unten rechts: Magnus I. (Mecklenburg) mit der Überschrift: "Hertege magnus van mekelenborch. 1379–1384" Wahrscheinlich sind diese Bilder unter Magnus II. (Mecklenburg) um das Jahr 1480 gemalt, welcher auch das fünfschildige Wappen über die Schranken in den Spitzbogen setzen ließ; hierfür spricht auch der Stil der Kleidung, welche schon mehr mit hohen Federn auf dem Barett und dergleichen hoch aufgeputzt ist. Damit demonstrierte man die Macht und die Verbundenheit zur Kirche und zum Klosterkonvent zu Doberan. 1547 – fünf Jahre vor der Klosterauflösung – fand hier die letzte herzogliche Bestattung durch die Mönche, die von Albrecht VII. (Mecklenburg) statt.
Grabmal des Herzogs Adolf Friedrich I. und Frau Anna Maria von Ostfriesland
Adolf Friedrich I. starb am 27. Februar 1658. Trotz testamentarischer Auflage kam sein Sohn Christian Ludwig I. der Aufforderung nicht nach ihn im Doberaner Münster zu bestatten. So wurde der Herzog erst nach dem Tod seines Sohnes 1692 von seinem Enkel ins Münster überführt und neben seiner ersten Gemahlin bestattet. Das Grabmal und die Gruft des Herzogs Adolf Friedrich I. und dessen Frau Anna Maria von Ostfriesland wurden seit 1634 von Franz Julius Döteber aus Leipzig und Daniel Werner aus Dresden im Übergangsstil von der Renaissance zum Barock nach italienischem Vorbild erbaut. Das Grabmal wurde aus Kalkstein errichtet, die Decke und der Engel aus Holz geschnitzt. Der Engel hält in seinen Händen eine Krone und einen Palmzweig. Auf dem Spruchband auf seiner Brust steht ein Vers aus der Offenbarung des Johannes Kapitel 2 Vers 10: "Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." In der Decke sind Perlmuttfensterchen eingefasst. Die geschnitzten lebensgroßen Herzogsfiguren sind in der damals üblichen spanischen Mode dargestellt. Am Aufgang des Grabmales befindet sich Jesus Christus, der auferstandene Erlöser, aus Kalkstein. An der Loggia-Front hingen an den Standarten ursprünglich Fahnen mit den Wappen der herzoglichen Familie.
Grabtumba Albrecht III. und Gemahlin Richardis
Die Grabtumba für Albrecht III., beigesetzt im Oktogon hinter dem Hochaltar, und seine erste Frau Richardis, ist ein wichtiges Beispiel gotischer Grabkunst. Löwe und Hund unter den figürlichen Darstellungen symbolisieren Stärke und Treue. Die Fürstinnen-Plastik im Stil der Gotik gestaltet. Beachtenswert ist der gotische Faltenwurf des Gewandes der Richardis.
Grabmal Herzog Johann Albrecht und Prinzessin Elisabeths
Das Grabmal von Herzog Johann Albrecht und seiner Frau Elisabeth von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde um 1910 von Baurat Winter aus Braunschweig gefertigt. Er nahm byzantinische Gebäude aus Ravenna und Bologna zum Vorbild des außerdem von wilhelminisch-deutscher Baukunst beeinflussten Grabmals. Es besteht aus einem Sockel aus graublauem, norwegischem Labrador, überdacht von einem Ziborium unter anderem aus Veroneser Marmor. Der Schmucksarg deutet die Gruft beider Personen, die sich weiter vorn befindet, nur an. Der Sarkophag wurde aus Botticino-Marmor gearbeitet. Er ist in den Lang- und Giebelseiten in mehrere Felder geteilt, auf denen im Gegensatz zu den frühchristlichen Vorbildern in Ravenna nun auch Stierkopf und Greif als mecklenburgische Wappen sowie Rautenschild und Thüringischer Löwe als Wappen des sächsisch-weimarischen Hauses enthalten sind. Als ganz besonderer Schmuck wurden am Grabmal Mosaike mit altchristlichen Darstellungen aus vergoldeten Kacheln verwendet. Der Mosaikfußboden enthält Bilder mit Darstellungen von Fabelwesen. Die Kapelle wird gegen den Chorumgang durch ein schmiedeeisernes Gitter abgeschlossen, geschmückt mit den Wappenschildern von Mecklenburg, Thüringen und Stollberg.
Johann Albrecht wurde als Herzog-Regent und letzte Person in den Mauern der ehemaligen Klosterkirche beigesetzt, wie schon 750 Jahre zuvor sein direkter Vorfahre Fürst Pribislaw und danach weitere mehr als fünfzig im Doberaner Münster bestattete fürstliche Personen. Als Albrechts erste Frau Elisabeth starb, ließ er das Grabdenkmal im Doberaner Münster errichten.
In der Kapelle wurde im Gegensatz zur übrigen Kirche die neogotische Farbfassung der Restaurierung mit Schablonenmuster in den Gewölben und in den Fensterlaibungen von Gotthilf Ludwig Möckel beibehalten. Die gesamte Kirche hatte seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Innenrestaurierung 1974–1984 eine ähnliche neogotische Ausmalung. Die Farbgebung ist ab 1974 aufgrund der reichen mittelalterlichen Ausstattung wieder in Anlehnung an die mittelalterliche Originalausmalung (rote Gurtrippen, blaue Kreuzrippen mit weißer Lisene) rekonstruiert.
Bülow-Kapelle
Neben dem nördlichen Seitenschiff, nach Osten an das nördliche Querschiff grenzend, befindet sich eine Kapelle mit zwei einfachen, durch einen Gurtbogen getrennten Kreuzgewölben. Die Kapelle wurde durch den Schweriner Bischof Friedrich II. von Bülow und den Ritter Vicko von Bülow 1372 gestiftet.
1874 ersuchte der Familienverband von Bülow den Großherzog, die seit Jahren als Materialkammer benutzte und verfallene Kapelle als Familienkapelle wiederherstellen zu können. Dem Gesuch wurde mit der Bedingung stattgegeben, dass der Familienverband die Kapelle zu erhalten habe. Danach wurde die Kapelle bis 1877 nach Plänen des Schweriner Baurats Theodor Krüger restauriert. Sie ist ein heute seltenes Beispiel einer kompletten Gestaltung im Stil des Historismus.<ref>Siehe die Beschreibung in Deutsche Bauzeitung 11 (1877), S. 57 f.</ref>
Der Fußboden ist mit einem farbigen gemusterten Pflaster aus gebrannten Ziegelplatten versehen und die Fenster durch Teppichmuster in grau mit farbigen Bordüren und dem Wappen geschmückt. Die beiden in Eichenholz geschnitzten Schlussstein-Medaillons wurden, den alten Resten entsprechend, neu gefertigt und mit Vergoldung und Farben reich ausgestattet. Das westliche trägt, von Laubwerk umgeben, in der Mitte das von Bülowsche Wappen; das östliche in ähnlicher Umschliessung die Bischofsmitra. An der Ostwand wurde ein Altartisch mit Stufe aus Sandstein wieder aufgerichtet und der Tisch mit einem in Eichenholz geschnitzten niedrigen Aufsatz versehen. Den Eingang zur Kapelle schließt eine eichene Pforte mit stilgemässem Eisenbeschlag.
Die dekorativen Ausstattung erfolgte im historistischen Stil und stützte sich auf vorhandene Reste der Malerei sowie darüber vorliegende Nachrichten. Demzufolge wurde unterhalb einer über der Tür befindlichen Konsole die alte Inschrift Capella de Bülow erneuert, auf der Konsole aber eine in Eichenholz Hermann Narten ausgeführte Gruppe „ein Ritter mit einem Speer ein Ungetüm zurückscheuchend" und darüber die niederdeutsche Inschrift Stah up — hör! van de Dör wieder hergestellt.
Der figürliche Schmuck der Wände zeigt in der Ostwand enthält die Kreuzigung mit Maria und Johannes; neben Maria der heilige Thomas von Canterbury im erzbischöflichen Gewände, neben Johannes der heilige Olaf im Königsgewand. In den Ecken kniend neben dem heiligen Olaf der Ritter Vicco von Bülow; rechts neben dem heiligen Thomas die Gattin des Ritters, beide durch das nebenstehende Wappen näher bezeichnet. Die einzelnen Figuren sind der alten Darstellung entsprechend durch schlanke Säulchen getrennt, die eine baldachinartige Bekrönung tragen. Neben den Fenstern der Nordseite stehen die vier Schweriner Bischöfe von Bülow: Gottfried I., Ludolf I., Heinrich und Friedrich II., während an der Westseite neben dem Fenster links der Mönch Eckhard von Bülow und rechts der Abt von Doberan, in gleicher Weise stehend, dargestellt sind. An der südlichen Wand steht über dem Eingange ein geharnischter Ritter, das auf dem Boden ruhende Schwert vor sich haltend, mit Inschrift: Henricus de Bülow, der wohl Heinrich von Bülow gen. Grotekop darstellt; über der vergitterten Öffnung findet sich die Darstellung eines Knappen, einen Falken auf der Hand tragend, zu seiner Rechten sitzend der heilige Bernhard in grauer Klostertracht, während links ein Bischof, wahrscheinlich der heilige Benedikt von Nursia, sitzt.
Diese Malereien wurden vom Historienmaler Karl Christian Andreae entworfen; den Köpfen der dargestellten Bischöfe und Ritter sollen porträtartige Anklänge an hervorragende Familienglieder der neueren Zeit gegeben worden sein.
Außerdem wurden eine lateinische und eine niederdeutsche Inschrift wiederhergestellt.<ref>Die niederdeutsche lautet (Deutsche Bauzeitung 11 (1877), S. 58): <poem>Wieck Düvel, wieck wieck wiet van mi,Ick scheer mi nich een hoar üm di.Ick bün een Meckelbörgsch Edelmann,Wat geiht di Düvel min Suupen an?Ick suup mit minen Herrn Jesu Christ,Wenn du Düvel ewig dörsten möst;Ick drink mit Em de söt kolleschal,Wenn du sitzst in de höllenqual,Drum rahd ick wiek, loop, rönn un gah!Sünst, bi den Düvel, ick to schlah.</poem></ref>
Säkulare Gebäudenutzung
Im Dachreiter des Münsters sind in Höhe des Glockenstuhls auch eine Reihe von Richtfunk- und GSM-Anlagen (mit von außen nicht sichtbaren Antennen) untergebracht. Damit handelt es sich um das weithin höchste Mobilfunk-Bauwerk der Region.
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Wolfgang Erdmann: Zisterzienser-Abtei Doberan. Kult und Kunst. (= Die blauen Bücher). Königstein/Taunus 1995, ISBN 3-7845-0411-6.
- Günter Gloede: Das Doberaner Münster. Geschichte, Baugeschichte, Kunstwerke. Berlin 1960, DNB 451562879. (2. Auflage. 1965, 6. Auflage. 1970)
- Markus Hörsch: Bad Doberaner Münster – Innenausstattung. (= Kunstführer 2524). Regensburg 2003, ISBN 3-7954-6443-9.
- Johannes Voss: Anmerkungen zur Geschichte des Kreuzaltares und seines Retabels im Doberaner Münster. Konzeption und Ergebnisse der Restaurierung 1975–1984. In: Uwe Albrecht, Jan von Bonsdorff (Hrsg.): Figur und Raum. Mittelalterliche Holzbildwerke im historischen und kunstgeographischen Kontext. Berlin 1994, ISBN 3-496-01121-1, S. 112–123.
- Johannes Voss: Der Doberaner Kelchschrank. Ein Beitrag über Konstruktion, Standort und Datierung. In: Hartmut Krohm, Klaus Krüger, Matthias Weniger (Hrsg.): Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreines. Veröffentlichung der Beiträge des Internationalen Kolloquiums „Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins“. Berlin, 28. – 29. Juni 1996. Berlin/ Wiesbaden 2001 (2003), S. 125–142.
- Christof L. Diedrichs: ... wie leere Augenhöhlen. Das Hochaltarretabel im Münster zu Bad Doberan. (= Themenheft 1). Doberaner Münster.
- Marianne Strack: Die Kirche ist sehr schön... – Felix Mendelssohn Bartholdy in Dobberan 1824. (= Themenheft 2). Doberaner Münster, 2009.
- Carl-Christian Schmidt: Die Geschichte der Fürstenkapelle im Münster zu Bad Doberan. (= Themenheft 3). Doberaner Münster, 2011.
- Claus Peter: Die Geschichte der Glocken im Münster zu Bad Doberan. (= Themenheft 4). Doberaner Münster, 2012.
- Kathrin Wagner: Der Kreuzaltar im Münster zu Bad Doberan. (= DKV-Kunstführer Nr. 635). München/ Berlin 2006, ISBN 3-422-02016-0.
- Renate Krüger: Doberaner Maßwerk. Eine Reportage. Berlin 1989, ISBN 3-372-00206-7.
- Carl-Christian Schmidt: Das Münster zu Bad Doberan. Aufnahmen von Jutta Brüdern. (= DKV-Kunstführer Nr. 408). 12. Auflage. Dt. Kunstverlag, Berlin/ München 2011, ISBN 978-3-422-02298-0.
- Johannes Voss (Text), Jutta Brüdern (Fotos): Das Münster zu Bad Doberan. (= Großer DKV-Kunstführer). München/ Berlin 2008, ISBN 978-3-422-02048-1.
- Martin Grahl: Das Wort Gottes und seine allegorische Auslegung – Der Kreuzaltar des Münsters von Doberan. 2011, ISBN 978-3-8416-0120-9.
Film
- Das Münster zu Doberan. Regie: Karlheinz Mund, DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1984
- Perle der Backsteingotik – Das Münster Bad Doberan. DVD, ein Film von: Katja Voget, Eddy Zimmermann und Richard Jacobi, 2011.
Weblinks
- Website des Doberaner Münsters
- Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MV: Das Fürstenepitaph im Doberaner Münster - Denkmal des Monats Juli 2007
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