Diez
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen der Stadt Diez |
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dim= | globe= | name= | region=DE-RP | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | ||||||
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | ||||||
Verbandsgemeinde: | Diez | ||||||
Höhe: | 110 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 12,41 km² | ||||||
Einwohner: | 10.703 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-RP">Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Anzahl der Einwohner in den Kommunen am 31. Dezember 2014; (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 862 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 65582 | ||||||
Vorwahl: | 06432 | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | EMS, DIZ, GOH | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 029 | ||||||
Adresse der Verbandsverwaltung: | Louise-Seher-Straße 1 65582 Diez | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Stadtbürgermeister: | Frank Dobra (CDU) | ||||||
Lage der Stadt Diez im Rhein-Lahn-Kreis | |||||||
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Die Stadt Diez ist ein staatlich anerkanntes Heilbad<ref name="regionaldaten">Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten</ref> und eine ehemalige Residenzstadt an der Lahn im Rhein-Lahn-Kreis im Land Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.
Diez erfüllt nach rheinland-pfälzischer Landesplanung die Funktion eines Mittelzentrums und bildet zusammen mit der unmittelbar angrenzenden, hessischen Stadt Limburg an der Lahn ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit rund 45.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Zentrum von Diez liegt vier Kilometer südwestlich von Limburg an der Lahn und 31 Kilometer östlich von Koblenz. Die Stadt Limburg (Hessen) schließt sich nahtlos an Diez an. Die Landschaft um Diez gehört zum Rheinischen Schiefergebirge. Das Lahntal bildet dabei die Grenze zwischen den Mittelgebirgen des nördlich gelegenen Westerwaldes und des nach Süden ansteigenden Taunus. In der Diezer Pforte verlässt die Lahn das Limburger Becken und geht, von ansteigenden Terrassenfluren begleitet, bei Fachingen in das Untere Lahntal über. Die Stadt Diez liegt an der Mündung von Aar (im Taunus entspringend) und Lahn. Der einzige Stadtteil Freiendiez liegt östlich des Stadtzentrums an der Aar.
Geologie
Die Böden in der Region Diez gehören überwiegend zu den Braun- bzw. Parabraunerden.<ref>Geologische Übersichtskarte von Hessen</ref><ref>Bodenübersichtskarte von Hessen.</ref>
Geschichte
Erste menschliche Siedlungsspuren für die Altsteinzeit (20.000–12.000 v. Chr.) fand man im Höhlensystem der Wildweiberlei (zwischen Diez und Altendiez).<ref>Höhlenforschung Rhein-Lahn-Kreis (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)</ref><ref>Geschichte Rhein-Lahn-Kreis</ref> Auch in keltischer Zeit war der Diezer Raum besiedelt; davon zeugen Hügelgräber und Funde von latènezeitlicher Keramik.
Der Ortsname Diez wandelte sich im Lauf der Zeit vom fränkischen Theodissa über Thidesse/Diedisse und Dietz hin zu der heutigen Schreibweise Diez. Die Siedlung Theodissa wurde 790 in einer Urkunde Karls des Großen als Besitztum der Abtei Prüm erwähnt. In der nach-karolingischen Zeit gehörte Diez, im Bereich des Niederlahngau, zum Herrschaftsbereich der Konradiner.
Die Grafen von Diez wurden im Jahr 1073 zum ersten Mal namentlich in einer Verkaufsurkunde von Gütern in Bodenheim erwähnt. Heinrich II. von Diez (1145–1189) begleitete Friedrich Barbarossa auf dessen Italienzügen und war dort an diplomatischen Verhandlungen beteiligt.<ref>Zu Graf Heinrich II. von Diez siehe: Italia et Germania. Liber amicorum Arnold Esch, hg. von H. Keller/W. Paravicini/W. Schieder (Tübingen 2001) S. 425–438</ref> Sein Sohn Heinrich III. gehörte dem Regentschaftsrat und dem Erzieherkreis Heinrichs VII. an.
Graf Gerhard IV. (1276–1308) gründete 1289 ein Kollegiatsstift am Fuße des Burgbergs. Die Gründungsgemeinschaft stammte aus dem Chorherrenstift Salz. Das Stift wurde nach der Patronin der Kirche Sankt Marien Stift benannt.
Die Stadt Diez erhielt durch Ludwig den Bayern 1329 das Stadtrecht. Eine Stadtbefestigung mit Mauer und fünf Toren wurde daraufhin errichtet.
Die Dynastie der Grafen von Diez erlosch im Jahr 1386.
Ab 1453, nach dem Tod seines Sohnes, nannte sich Philipp der Ältere Graf von Katzenelnbogen-Diez. In seinen Besitzurkunden findet sich schon 1446 ein Weingarten jenseits der Brücke von Henne Krebs. 1479 starb die männliche Linie der Grafen von Katzenelnbogen aus. Landgraf Heinrich III. von Hessen erbte die Grafschaft und mit ihr auch Diez. Der Titel Graf zu Diez (Dietz) ist bis heute Bestandteil des Familiennamens im Haus Hessen.
1634 näherte sich der Infant Don Fernando mit seinen Truppen der Stadt und Grafschaft von Diez. In die Stadt hatten sich die gesamten Einwohner mit ihrer besten Habe geflüchtet. Mutig trat ihm die Fürstin Sophie Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel(1592-1642) mit ihrem Hofstaat entgegen, (die Witwe von Ernst Casimir von Nassau-Dietz 1573-1632) und lud ihn mit seinen höheren Offizieren zur Tafel. Der ritterliche junge Herr nahm die Einladung an und verschonte auf die Fürsprache der Fürstin Stadt und Land mit jeglicher Contribution. Er hielt, um alle etwaigen Plünderungen zu verhüten, beim Abzug auf der Straße, bis alle seine Truppenteile die Lahnbrücke passiert hatten.
Die Schweden versuchten 1634 vergeblich, die Lahnbrücke zu sprengen (die Pulverladung war zu schwach; nur ein Brückenpfeiler verschob sich von seiner Stelle).<ref>August Spieß, Das Lahntal, Verlag L.J.Kirchberger, Januar 1866, Seite 134 u. 137</ref>
Diez wurde später der Stammsitz der Grafen von Nassau-Diez, die im 17. und 18. Jahrhundert als Statthalter in den Niederlanden Dienst taten und auf die das heutige niederländische Königshaus zurückgeht.
Am 16./17. September 1796 kam es im Zuge des Ersten Koalitionskrieges zwischen Österreichern und Franzosen in der Gegend zwischen Diez und Limburg (vor allem in der Diersteiner Aue) zur Schlacht bei Limburg. Nach dem Gefecht auf dem Mensfelder Kopf zogen sich die Franzosen vor den heranrückenden Österreichern über die Lahnbrücke zurück durch die Stadt Diez. Um die Verfolger aufzuhalten, setzten sie die Häuserreihen in der engen Straße vor der Brücke in Brand. Sie erschossen jeden, der versuchte die Flammen zu löschen; deshalb brannten große Teile der heutigen Altstadt ab.<ref>August Spieß, Das Lahntal ,Verlag L.J.Kirchberger, Januar 1866, Seite 135</ref> Diez diente den Österreichern und den Franzosen abwechselnd als Einquartierungsort.
Ende des 18. Jahrhunderts gingen alle linksrheinischen Gebiete an Frankreich („Franzosenzeit“) und das Fürstentum Oranien entstand. 1806 ging die Grafschaft Nassau-Diez im Herzogtum Nassau auf. 1810 bis 1818 bestand das Oberappellationsgericht Diez. 1866 wurde das „Nassauer Land“ und damit auch Diez preußisch. 1867 wurde im Zuge der preußischen Verwaltungsreform das Amt Diez aufgelöst und der Unterlahnkreis gebildet, dessen Kreisstadt Diez wurde. Anfangs gehörte auch Limburg zum Unterlahnkreis; Limburg bekam 1886 den Sitz des neu errichteten Kreises Limburg. Im Zuge der Gebietsreform von 1969 wurden der Unterlahnkreis und der Loreleykreis (Sitz: St. Goarshausen) zum Rhein-Lahn-Kreis zusammengelegt; zu seinem Sitz wurde die Kurstadt Bad Ems ernannt. Damit verlor Diez seine Funktion als Kreisstadt.
Philipp von Hessen, der Oberpräsident der ehemaligen Provinz Hessen-Nassau, verfügte 1938 die Eingemeindung der finanzstarken Gemeinde Freiendiez in die Stadt Diez. Damals zählte Freiendiez über 3000 Einwohner und hatte mehr als 900 ha Gemarkungsfläche. Die ehemalige selbstständige Gemeinde wurde zum Stadtteil Diez-Ost.<ref>Webseite der Stadt Diez: Historisches über Diez, abgerufen am 7. Juli 2011</ref> 1988 konnte eine Bürgerinitiative die offizielle Umbenennung des Stadtteils in „Freiendiez“ erreichen.<ref name="frdehist">freiendiez.de: Freiendiezer Ortsgeschichte, abgerufen am 7. Juli 2011</ref>
An die Hinrichtung von 16 jungen Luxemburgern im Herbst 1944<ref>Text von Adolf Morlang</ref> erinnert im Rudolf-Heck-Park ein Denkmal. Unmittelbar daneben befindet sich ein Gedenkstein für NS-Opfer.
Am 7. Februar 1984 verursachte ein Hochwasser Schäden in Millionenhöhe.
Religionen
Christentum
Römisch-Katholische Kirche
Die Stadt Diez ist der römisch-katholischen Pfarrei Herz-Jesu in Diez zugeordnet und gehört mit ihr zum pastoralen Raum Diez, welcher selbst wiederum dem Bezirk Limburg im Bistum Limburg eingegliedert ist.<ref>Website der Katholischen Pfarrgemeinde Herz-Jesu in Diez</ref>
Evangelische Kirche (EKHN)
Auf evangelischer Seite ist die Kernstadt Diez der Stiftskirchengemeinde und der Stadtteil Freiendiez der Kirchengemeinde St. Jakobus, jeweils im Dekanat Diez der Propstei Süd-Nassau in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), zugehörig.
Judentum
Einwohner jüdischen Glaubens ließen sich in Diez bereits im Mittelalter nachweisen (1286 bzw. 1303). In den Jahren 1337 und 1348/49 war auch die jüdische Bevölkerung in Diez von Pogromen betroffen. Die Höchstzahl von jüdischen Einwohnern wurde 1895 mit 130 Personen gezählt. Zunächst war Diez auch der Sitz des Bezirksrabbinats, ab Ende des 18. Jh. dann Sitz des Landesrabbiners von Nassau-Oranien. Ab 1860 gehörte dann die jüdische Gemeinde in Diez zum Rabbinatsbezirk Ems.<ref>Informationen zur jüdischen Gemeinde und zur Synagoge Diez</ref>
In Diez bestand ein deutsch-israelitisches Kinderheim bis zu seiner Schließung im Jahr 1935. Eine Gedenktafel auf dem Schlossberg (oberhalb der Schlossbergtreppe) erinnert an die Vertreibung und Deportation der Kinder und ihrer Erzieher(innen) am 20. August 1935.<ref>Information auf den Seiten des Rhein-Lahn-Kreises</ref>
Die Synagoge wurde in den Novemberpogromen 1938 geschändet, die Inneneinrichtung zerstört. Nach dem Krieg wurde das Gebäude 1951 abgebrochen. Ein alter jüdischer Friedhof (angelegt Anfang 17. Jh.) wurde in der nationalsozialistischen Zeit eingeebnet. Auf dem Grundstück befindet sich heute das Finanzamt. Ein neuerer jüdischer Friedhof (angelegt Ende 19. Jh.) liegt auf dem Guckenberg in Diez.<ref>Informationen zu den jüdischen Friedhöfen in Diez</ref>
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Diez besteht aus 28 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im Stadtrat:<ref>Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen</ref>
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | BfD | WGR | Gesamt |
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2014 | 8 | 9 | 2 | 6 | 3 | – | 28 Sitze |
2009 | 7 | 7 | 3 | 6 | 5 | – | 28 Sitze |
2004 | 7 | 9 | 2 | 3 | 6 | 1 | 28 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Diez-Freiendiez e. V.
- BfD = Bürger für Diez e. V.
Partnerstadt
Partnerstadt von Diez ist der sächsische Kurort Bad Düben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Beherrscht wird das Stadtbild vom hochmittelalterlichen Grafenschloss Diez, dessen älteste Teile im 11. Jahrhundert erbaut wurden. Von 1743 bis 1784 wurde das Grafenschloss als nassauisches Amtshaus genutzt, danach diente es als Strafanstalt beziehungsweise Zuchthaus bis 1927. Im 18. und 19. Jahrhundert befand sich hier die bedeutendste Verarbeitungsstätte des Lahnmarmors. Seit 24. Juni 2006 ist es ein Jugendgästehaus des Deutschen Jugendherbergswerks und bietet seit dem 3. Oktober 2007 dem neuen Museum im Grafenschloss Platz (im Arbeitsflügel und im Gotischen Haus).
Unterhalb des Grafenschlosses liegt die mittelalterliche Stiftskirche, erbaut von Graf Gerhard 1289. Sie war Maria geweiht und Sitz eines Chorherrenstifts. Im Inneren befinden sich mehrere Grabmäler Diezer und Nassauer Adliger, unter denen das künstlerisch aufwändig gestaltete der Fürstin Amalie von Diez-Nassau hervorsticht. Weiteres markantes Ausstattungsstück ist der romanische Grabstein. Er ist älter als die Kirche, sein Ursprung ist unbekannt.
Die Stadtmauer sowie Reste eines der Stadttore aus dem 14./15. Jahrhundert sind noch teilweise erhalten.
Am nördlichen Stadtrand liegt das Barockschloss Oranienstein, das 1684 Fürstin Albertine Agnes (1634–1696) auf den Ruinen des Benediktinerinnenklosters „Dierstein“ errichten ließ. Ihre Nichte Henriette Amalie von Nassau-Diez, eine geborene Prinzessin von Anhalt-Dessau, gestaltete das Schloss 1696 zu einem Barockschloss um. Unter ihr wurde der Bau dann endgültig nach 21 Jahren im Jahr 1705 fertiggestellt.
Museen
Das Museum Nassau-Oranien in Schloss Oranienstein bietet regelmäßige Führungen durch die barocken Räumlichkeiten des Schlosses an und zeigt die Bezüge von Diez, über das Adelsgeschlecht der Oranier zum heutigen niederländischen Königshaus auf.
Das Museum im Grafenschloss Diez im Grafenschloss Diez – Themen der Dauerausstellung: Vor- und Frühgeschichte, Geschichte des Grafenschlosses, Stadtgeschichte Diez (vom Mittelalter bis heute), Fürstengalerie.
Stadtwald „Hain“
Der Hain ist der Diezer Stadtwald. Das rund 40 Hektar große Gelände war ursprünglich Teil der Parkanlage von Schloss Oranienstein. Wilhelm V. (1748–1806) schenkte das Areal den Bürgern der Stadt Diez. Heute dient der Hain als Naherholungsgebiet mit Spielplatz, Trimm-Dich-Pfad und Tennis- sowie Minigolfplätzen. Außerdem befindet sich im Hain ein Kletterpark.
Musik und Konzerte
- Oraniensteiner Konzerte
- Konzertveranstaltungen in Haus Eberhard
- Geistliche Musik
- Chöre, Chormusik
- Musikvereine
- Kalkwerk-Festival
Bildende Kunst
- Ateliers im Kulturspeicher
- Ateliers im Wilhelm-von-Nassau-Park
- Malkreis in Haus Eberhard
- Ausstellungen in Haus Eberhard
Darstellende Kunst
- So-Theaterverein im Kulturspeicher
- Theodissabühne
- Theater im Kalkwerk
Kulturzentren und Veranstaltungsorte
- Haus Eberhard (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Feste und Feiern)
- Kulturspeicher mit Theaterbühne, Ateliers und Musik-Proberäumen
- Kalkwerk mit Proberäumen, Theatergruppe(n), jährlich stattfindendes Kalkwerk-Festival
- Schlossfels-Garten (Live-Musik, Workshops, Lesungen, Fest und Feiern)
Feste, Unterhaltung, Brauchtum
- Karneval
- Kirmes
- Feste (Altstadt-Fest, Frühlingsmarkt, Martinsmarkt, Hainfest, Schloss-Biwak in Oranienstein)
Weitere Einrichtungen
- Stadtbibliothek (neueröffnet im Theodor-Osmers-Haus, Wilhelmstr. 48 seit 19. Mai 2008)<ref>Internetpräsenz der Stadtbücherei Diez</ref>
- Stadtarchiv im Haus Eberhard
Wirtschaft und Infrastruktur
Diez ist Bundeswehrstandort (siehe dort) und verfügt über verschiedene Kleinindustrie. Von Bedeutung war die Kalk- und Marmorindustrie, doch wurden die meisten Steinbrüche in den 1970er Jahren stillgelegt.
Ansässige Unternehmen
Seit 1963 ist Diez Sitz des Unternehmens W. F. Kaiser u. Co. GmbH, im allgemeinen Sprachgebrauch bekannt als Kaiser Backformen.
Behörden, Institutionen, Einrichtungen
- Amtsgericht
- Agentur für Arbeit Montabaur (Geschäftsstelle Diez)
- Vermessungs- und Katasteramt Sankt Goarshausen, Außenstelle Diez
- Finanzamt
- Verbandsgemeindeverwaltung
- Justizvollzugsanstalt
- Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle
- TÜV Rheinland Prüfstelle Diez
- Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Niederlassung Diez
- Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), regionale Dienststelle Diez
- Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz, Außenstelle Diez
- UKW-Sender des SWR ( Sender Lahntal, freistehender Stahlfachwerkturm bei 50.368898 N 8.012574 O)
Stadtentwicklung und Standortmarketing
Bündnis Innenstadt Diez (BID)
Nach dem Vorbild des nordamerikanischen Konzepts des Business Improvement District hat sich 2006/2007 eine Genossenschaft in Diez zusammengeschlossen, um als private Immobilien- und Standortgemeinschaft die Innenstadt von Diez zu beleben und (mit-)zu entwickeln. Eine Basis dazu bietet auch die intensive Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Diez. Auf diese Weise werden synergetisch private und kommunale Ressourcen genutzt werden, um auch neue Möglichkeiten der Entwicklung für den Geschäfts- und Dienstleistungssektor der Stadt umsetzen zu können. Zwischen dem Bündnis Innenstadt Diez (BID) und der Stadt Diez wurde dazu im Mai 2008 ein entsprechender Kooperationsvertrag geschlossen.
Oraniertisch
Die Initiativ-Gruppe Oraniertisch von Diezer Bürgerinnen und Bürgern ist ein nichtgewerblicher Zusammenschluss zur Entwicklung der Lebenswelt der Stadt und Region Diez. Diese Arbeit findet in sechs bestehenden Arbeitskreisen statt, die sich innerhalb ihres Themengebiets Arbeitsschwerpunkte und Projekte wählen und bearbeiten.
Verkehr
Individualverkehr
Die Bundesautobahn 3 mit der Anschlussstelle 41 Diez und die Bundesstraßen 54 und 417 stellen die Hauptverkehrsadern für Diez dar.
Eisenbahnverkehr
Diez ist mit der Lahntalbahn über die Strecke Koblenz–Gießen an die Regionalbahnlinie RB23 (Limburg(Lahn) – Bad Ems – Koblenz – Andernach – Mendig – Mayen Ost) sowie den Lahntal-Express RE25 (Koblenz Hbf - Bad Ems - Limburg(Lahn) - Wetzlar - Gießen angeschlossen welche von der Deutschen Bahn bedient werden. Weitere Bahnlinie: Bahnstrecke Limburg–Altenkirchen mit dem Haltepunkt Diez-Ost an der Stadtgrenze zu Limburg stellt die Verbindung in den Westerwald her. Von hier aus verkehren täglich die Eisenbahnlinien der Hessischen Landesbahn HLB RB90 Westerwald-Sieg-Bahn (Limburg(Lahn)–Westerburg–Nistertal/Bad Marienberg-Hachenburg–Altenkirchen–Au(Sieg-Wissen(Sieg)-Siegen-Kreuztal)) sowie die Linie RB 29 (Unterwesterwaldbahn) (Limburg(Lahn)–Elz Süd-Montabaur–Siershahn). Die stillgelegte Aartalbahn in Richtung Wiesbaden soll 2015 bis zum Bahnhof in Zollhaus reaktiviert und täglich im Stundentakt Rheinland-Pfalz-Takt befahren werden. Im Zuge der geplanten Reaktivierung der Aartalbahn bis Zollhaus für den SPNV ist auch der Bau eines zusätzlichen Haltepunktes mit dem Namen Freiendiez im gleichnamigen Diezer Stadtteil geplant.
Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude von 1862 ist als neunachsiger klassizistischer Putzbau mit turmartig erhöhten Seitenrisaliten ausgeführt. Der Gesamtzustand des Bahnhofs ist jedoch auch nach dem Verkauf des Bahnhofsgebäudes an eine Recycling-Firma im Jahr 2011 weiterhin desolat.<ref>Rhein-Lahn-Zeitung 10. November 2011</ref> Eine Barrierefreiheit ist nicht gegeben.<ref>Barrierefreiheit? – Fehlanzeige!</ref>
Busverkehr
Zahlreiche Buslinien im Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) verbinden Diez im öffentlichen Personennahverkehr mit dem Umland.
Tourismusverkehr
Die Stadt ist eine Station an der deutsch–niederländischen Ferienstraße Oranier-Route, der Lahn-Ferien-Straße und dem Rheinischen Sagenweg.
Bildung, Erziehung, Schulen
Kindergärten und Kindertagesstätten
- Katholischer Kindergarten, Schlesierstraße
- Evangelischer Kindergarten und Kindertagesstätte, Schloßberg
- Evangelische Kindertagesstätte, Friedhofstraße
- Evangelischer Kindergarten, Bert-Brecht-Straße
- Waldorf-Kindergarten, Wilhelm-von-Nassau-Park
Schulen
- Karl-von-Ibell-Schule, Grundschule
- Pestalozzischule, Grundschule und Schwerpunktschule, Stadtteil Freiendiez
- Sophie-Hedwig-Gymnasium, Ganztagsschule und Gymnasium
- Nicolaus-August-Otto-Schule, u. a. Berufsschule, Berufsfachschulen verschiedener Ausrichtung, Berufsoberschule, Berufliches Gymnasium mit den Fachrichtungen Wirtschaft und Umwelttechnik
- Freie Waldorfschule Diez, Ganztagsschule und Gesamtschule mit dreizehn Klassenstufen
- Optonia, private Fachschule für Augenoptik und Optometrie
- IB-Außenstelle Diez des Internationalen Bunds (IB), außerbetriebliche Ausbildung von benachteiligten und behinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Theodissa Realschule plus Diez, Ganztagsschule und Realschule plus, Schulträger: Kreisverwaltung Rhein-Lahn
Bildungsträger und Erwachsenenbildung
- Volkshochschule und Verein für Volksbildung e. V.
Jugendzentrum und Jugendhilfe
- Albert-Schweitzer-Familienwerk Rheinland-Pfalz/Saarland e. V., Schaumburger Straße, Wochen- und Kindergruppe Diez
- Jugendzentrum, Wilhelm-von-Nassau-Park
Gesundheits- und Sozialwesen
Krankenhaus und Fachklinik
- Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes
- Fachklinik für Psychotraumatologie
- Fachklinik für Mutter, Vater und Kind
Rettungs- und Hilfsdienste
- Freiwillige Feuerwehr Diez-Freiendiez
- Deutsches Rotes Kreuz Rettungsdienst Diez
- Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Diez
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Diez/Altendiez
- Malteser Hilfsdienst Rhein-Lahn
Sport und Freizeit
- Campingplatz an der Lahn
- Hallenbad Oranienbad Diez-Limburg
- Eissporthalle Diez, Am Hallenbad
- Minigolfplatz im Hain
- Lahn-Lama-Touren in und um Diez
- Baggersee Diez "Baggersee-Beach-Club"
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Heinrich Hoen (1576–1649), Jurist, Professor und Staatsmann
- Georg Daniel Raht (1740–nach 1815), nassauischer Amtmann
- Clemens de Lassaulx (1809–1906), Forstmann in der Rheinprovinz, bekannt als „Vater des Eifelwaldes“
- Wilhelm Dilthey (Amtmann) (1810-1862), nassauischer Amtmann
- Julius Oppermann (1825–1889), Revolutionär der 1848er Jahre
- Heinrich Velde (1827–1905), Architekt, Königlicher Eisenbahn- und Betriebsinspektor
- Maria Batzer (1877–1965), Schriftstellerin
- August Jäger (Jurist) (1887–1949), Jurist, als Kriegsverbrecher 1949 in Posen hingerichtet
- Renate Lenz-Fuchs (1910–2001), deutsche Juristin und ehemalige Bürgermeisterin von Diez
- Hansjürgen Rosenbauer (* 1941), Fernsehmoderator und ORB-Intendant
- Bernd Westphal (* 1944), Diplomat
- Fritz Korbach (1945–2011), Fußballtrainer
- Christa Prets (* 1947), österreichische Politikerin, Mitglied des EU-Parlaments
- Georg Ruby (* 1953), Jazzmusiker
- Markus Wingenbach (* 1978), ehemaliger Fußballschiedsrichter
- Roman Weidenfeller (* 1980), Fußballspieler
- Svenja Spriestersbach (* 1981), Handballspielerin
- Michael Stahl (* 1987), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Sophie Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel (1592–1642): Frau des Diezer Grafen Ernst Casimir
- Adrian Diel (* 4. Februar 1756 in Gladenbach; † 22. April 1839 in Diez)
- Fritz von Unruh (* 10. Mai 1885 in Koblenz, † 28. November 1970 in Diez)
- Gudrun Weyel (1927–2011), deutsche Politikerin (SPD)
- Theo Michaely (1928–2012), Bürgermeister ab 1974
Weblinks
- Literatur über Diez in der Hessischen Bibliographie
- Website der Stadt Diez
- Tourist-Information Diez
- Standortmarketing – Oraniertisch
- Interaktives Stadt-Infosystem zur Stadt Diez
- Die Stadt Diez in den Regesten der Landgrafen – LAGIS Hessen
- Linkkatalog zum Thema Diez bei DMOZ
Einzelnachweise
<references />
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